Ist unser Energieberater seriös?

Diskutiere Ist unser Energieberater seriös? im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Guten Tag, da ich manchmal den Eindruck habe, dass persönliche finanzielle Interessen vor Beratung gehen, hoffe ich, hier neutral eine...

  1. #1 Dilettant76, 11.04.2012
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    Guten Tag,

    da ich manchmal den Eindruck habe, dass persönliche finanzielle Interessen vor Beratung gehen, hoffe ich, hier neutral eine Bewertung zu bekommen um dies in die Entscheidung einbeziehen zu können, wie es weitergeht.

    Vorab sei gesagt, dass ich nicht erwarte, hier eine juristische Beratung oder knallharte Fakten zu bekommen, hoffe aber auf fundierte Meinungen.

    Am besten erläutere ich erstmal die Vorgeschichte.

    letztes jahr fassten wir den Entschluss, unsere Doppelhaushälfte, Bj. 1949 zu sanieren. Wir hatten diese 2007 gekauft und die Vorbesitzer haben auch immer wieder modernisiert.
    Wir hatten Geld angespart und planten, die Sanierung zum großen Teil aus der eigenen Tasche mit etwas Finanzierungsunterstützung unserer Bank zu wuppen.
    Geplant hatten wir:

    - Dachsanierung mit Dämmung
    - Außenwanddämmung mit WDVS
    - Einbau einer Zentralheizung
    - Austausch der letzten alten Holzfenster
    - Einbau einer neuen Haustür
    - zahlreiche Umbaumaßnahmen innen

    Wir holten dann Angebote verschiedener Handwerker ein und langsam bekam das Ganze ein Gesicht.

    Im Zuge der zahlreichen Handwerkergespräche, bei denen wir viel lernten, wies uns einer der handwerker darauf hin, dass wir doch bei einer derart umfangreichen Sanierung doch Fördermittel der Kfw in Anspruch nehmen könnten.

    Wir machten uns diesbezüglich also schlau und stellten dann fest, dass wir einen Energieberater bräuchten. Wir kannten selbst keinen so dass unser Malermeister uns einen vermittelte.

    Dieser kam zu uns und nahm alles auf. Er schaute sich alles an und bekam von uns ja im Endeffekt alles bereits fertig vorgelegt. Er meinte dann im gespräch, dass dies alles seiner Einschätzung nach gar kein problem sei und das wir locker das Niveau eines Effizienzhauses erreichen würden. Er eminte, das Ganze würde irgendwo zwischen Effizienzhaus 85 und 100 liegen, er müsse dies aber berechnen.

    Folgende Details sind hier sicher wichtig zu wissen.

    - Dachdämmung mit 120 mm PUR von Linitherm WLG 024
    - WDVS mit 160mm
    - Einbau einer Öl-Brennwertheizung komplett inkl. neuer Heizkörper und hydraulischem Abgleich.
    - Austausch der Haustüre mit einer neuen UG 1,1
    - Alle Fenster im Haus sind Kunstoff-Isolierglasfenster und keines ist älter als 10 Jahre

    Vorher war im Haus ein Kachelofenheizeinsatz, ölbetrieben eingebaut, welcher demontiert wurde. Gasanschluss war leider nicht möglich, dafür wohnen wir zu weit draußen und pellets waren finanziell nicht drin. Also nochmal Öl.

    Er nahm das alles auf und erstmal war dann Schweigen. Langsam brannte uns das ganze dann unter den Nägeln denn die Zeit verstrich und die Handwerker wollten anfangen. Schließlich meldete sich der Energieberater und das Drama nahm seinen Lauf.

    Soviel also zur Vorgeschichte und nun zum eigentlichen Problem.

    Er rief an und meinte, das ganze wird doch schwieriger als gedacht. Zuerst einmal meinte er, dass die Angebote unserer handwerker nicht besonders gut seien. Er könne uns für jedes Gewerk jemanden vermitteln, der da besser wäre und sicher auch günstiger.
    Dies verneinte ich sofort, da ich nur mit lokalen Handwerkern, die man auch kennt, zusammen arbeiten möchte.

    Er stellte dann noch einige Fragen und legte wieder auf. Dann wieder Ruhe. Wir teilten ihm dann ca. 2 Wochen später mit, dass wir den Antrag für die KfW nun wirklich bräuchten und setzten einen Termin, der vor unserem Urlaubsantritt lag, damit ich den Antrag dann vor Abreise noch Freitags bei der Bank einreichen konnte.

    Mittwochs, also zwei Tage vor spätestem Abgabetermin rief der Herr wieder an und teilte uns mit, dass das alles nicht hinhauen würde. Zuwenig Dämmung auf dem Dach und auf der Fassade, zudem noch ohne Solaranlage würde das nicht klappen. Außerdem müsse die Kellerdecke komplett gedämmt werden, ohne das wird das nix.
    Wenn er allerdings einen Wärmebrückennachweis erstellen lassen würde und eine Blower-Door Test nach der Sanierung verpflichtend reinnimmt, dann schaffen wir grade mal so eben den 115er Standard.

    Was sollte ich machen? Es war nun wirklich kurz vor knapp und mir lief die Zeit weg. Nochmals nen neuen holen, nochmal alles durchkauen? Er meinte dann, er hätte einen befreundeten Energieberater, der sich bereit erklärt hätte, den Wärmebrückennachweis Donnerstags noch zu erstellen. Dieser würde auch den Blower-Door Test durchführen.

    Also beauftragte ich den Wärmebrückennachweis.

    Pünktlich am Freitag früh stand mein Energieberater mit dem KfW-Antrag für die Hausbank vor der Tür.

    Kurz darauf die ersten Ernüchterungen.

    Rechnung 1 unseres Energieberaters: 476,- Euro
    Rechnung 2 eines mir fremden Energieberaters für den Wärmebrückennachweis: 476,- Euro

    Nun ist die Sanierung bald abgeschlossen und nun kommt noch folgendes auf mich zu.

    1. der Blower-Door test, den er mir auch schon mit 400-500 Euro angekündigt hat
    2. Die Dämmung der Kellerdecke, von der ich nicht weiß, wie ich das vernünftig machen soll, denn alle Versorgungsleitungen laufen unterhalb der Kellerdecken lang. Außerdem wird dann der Keller so niedrig, dass er komplett nicht mehr nutzbar wird, was uns extrem einschränken wird.

    Aber, da ich ja die bestätigung dieses herrn brauche um die Sache abzuschließen, wird er drauf bestehen. Insgesamt werde ich also knapp 1500 schlußendlich bezahlt haben nur für einige Unterschriften. damit ist der Tilgungszuschuß weg, ganz im Gegenteil, ich zahle noch dazu.

    Da ich alle Hände voll zu tun hatte, habe ich mich gar nicht so sehr damit auseinandersetzen können. oder aber ich wollte auch irgendwo nicht, weil die Sanierung teilweise wirklich an die Nerven ging. Das ist aber eine andere geschichte.

    Nun meine Fragen:

    Kann das alles so stimmen? kann der Blower-Door Test wirklich verpflichtend sein um auf das 115er Niveau zu kommen?
    Hört sich das alles von Seiten des Energieberaters plausibel an?
    Muss ich wirklich die Kellerdecke dämmen und damit auf genutzten Wohnraum verzichten, denn ich möchte nicht jdesmal an die Decke stoßen wenn ich stehe.


    Eines möchte ich ganz klar sagen. ich möchte hier die Zunft der Energieberater keinesfalls angreifen. ganz im gegenteil, ich halte dies für sehr wichtig. Aber hab ich vielleicht ein schwarzes Schaf erwischt?

    So, viel text. Ich weiß. Aber ich denke, dass man das ausführlich darlegen sollte.

    Ich wäre für Hilfe wirklich dankbar, weil ich echt nicht weiß an wen ich mich wenden soll. Wenn ich einen neuen beauftrage, kostet mich das ja wieder hunderte Euro mit eventuell demselben Ergebnis.
     
  2. #2 ReihenhausMax, 11.04.2012
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    Über das Programm 431 solltest Du eigentlich die Hälfte der Kosten für den Energieberater als Förderung
    wieder bekommen. Kann Dir jetzt nicht mehr sagen, ob man das vor oder in dem Fall ausnahmsweise nach Durchführung
    beantragt. Den Blower-Door Test würde ich Dir unabhängig von der Notwendigkeit empfehlen (die
    sich ergeben kann, wenn die Lüftungsverluste nicht mit Defaultwerten angesetzt werden können,
    um das Niveau zu erreichen oder weil es ggf. für die Dachsanierung inzwischen Förderbedingung ist).
    Bei uns durften die Knaben zwei Tage nacharbeiten (RMH, 1968er Baujahr). Daß er sich so grob mit
    dem erreichbaren Niveau verschätzt hat, ist schon sehr fragwürdig ...
    Die Wärmebrückenberechnung kommt mir sehr günstig vor, bei uns waren das 100 Euro pro Detail. Bedingung
    für die Beauftragung war, daß es damit dann für Eff 100 reicht, was bei uns alternativ nur mit Solar machbar
    gewesen wäre. Wir haben die Sache in zwei Runden gemacht, die erste Energieberaterin war eine echte Lusche,
    der zweite war deutlich besser.
     
  3. #3 ManfredH, 11.04.2012
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    Das verstehe ich nicht.

    Entweder handelt es sich um einen (unbeheizten) Kellerraum; dann ist es sicher sinnvoll bzw. notwendig, die Decke zu dämmen, allerdings geht dadurch kein Wohnraum verloren.

    Oder ist es ein Wohnraum im Keller, also beheizt > dann ist auch keine Deckendämmung erforderlich, wenn - was ich mal annehme - darüber beheizte Räume im EG liegen.
    Allerdings sind bei Wohnräumen im Keller auch noch andere Anforderung zu erfüllen, z.B. hinsichtlich Belichtung, Brandschutz, Rettungswegen...
     
  4. #4 Dilettant76, 11.04.2012
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    Nun, relativ einfach. Wir haben einen Keller, bei dem zwei Räume beheizt sind. Die Waschküche und ein Arbeitszimmer. In der Waschküche haben wir uns noch eine Sportecke eingerichtet in der wir bei schlechtem Wetter trainieren. Der Keller ist eh schon nicht besonders hoch und wenn ich da noch Dämmung dranpacke, dann wirds unbequem.

    Für mich ist das nutzbarer Wohnraum, da ich öfter mal in meinem Arbeitszimmer sitze und auch oft Sport mache. Dann ist da noch der Technikraum in der die Tanks stehen und die Therme sich befindet. Ungeheizt. Und dann wäre da noch ein separater Vorratsraum, noch mit Naturboden.
    Den könnte ich meinetwegen dämmen aber was soll das dann bringen?

    Es ist also tatsächlich so, dass über den zwei beheizten Räumen im Keller beheizte Räume liegen. Der berater will aber auch die Decken gedämmt haben, weil er uns vor die Wahl stellt, die thermische Hülle auf diese Weise zu schließen oder rings um das haus aufzubaggern und das von außen zu machen.
     
  5. #5 Dilettant76, 11.04.2012
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    @Reihenhausmax

    Danke für den Tipp. ich habe mich dort mal reingelesen. leider sind die drei Monate für die Antragsstellung verstrichen. Höchstens noch der eventuelle Blower-Door Test. Damit wären da 50 % abgemildert.

    Aber warum zum teufel weist mich der Berater auf so etwas nicht hin? Das regt mich jetzt echt auf. Genau so etwas erwarte ich von so jemandem unter anderem. Auch ein Aspekt guter Beratung wie ich finde. So etwas sollte selbstverständlich sein.
     
  6. #6 ReihenhausMax, 11.04.2012
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    Vielleicht geht an der Kellerdecke ja was mit Polyurethanplatten, die eine recht geringe Wärmeleitfähigkeit
    haben. Sonst mach es reversibel ...
     
  7. #7 Alfons Fischer, 12.04.2012
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    zur qualifizierte, geförderten Baubegleitung gehören aber noch deutlich mehr Leistungen als das Erstellen der Berechnungen. Baustellentermine, Prüfung auf Übereinstimmung mit der Berechnung, ggf. Luftdichtheitskonzept, Durchsicht der Leistungsverzeichnisse, Angebote, Erläuterung der Haustechnik, Beisein bei der Einweisung in die Haustechnik etc. etc.
    Damit wären summa summarum vermutlich noch höhere Kosten auf Euch zugekommen. Ok, Ihr hättet auch mehr bekommen, aber ich meine herauszulesen, dass Ihr das gar nicht wollt...

    zu den anderen Punkten: vom Konzept her erscheint mir das schlüssig. ich wäre auch (pauschal) davon ausgegangen, dass ohne eine Kellerdeckendämmung und ohne Nutzung regenerativer Energien Effizienzhausstandard nur selten erreichbar ist...
     
  8. #8 Dilettant76, 12.04.2012
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    Ja logisch kann man das volle Beratungsprogramm abspulen. Aber wer soll das denn bezahlen. Wenn ich mir mal anschaue, was er schlussendlich bisher gemacht hat, da frag ich mich doch ehrlich, ob das noch im Verhältnis steht.

    Ich meine, bisher gingen knapp 1000 Euro dafür drauf. Wenn ich mir überlege, was mein Schreiner für 1000 Euro schuftet...

    Aber kann man sich als "Fachmann" so verschätzen? Ich meine, der saß bei uns und erzählt uns was von locker 85er Standard und dann, urplötzlich zwei Tage vor der deadline, geht plötzlich nur noch knapp 115 und auch nur mit Blower-Door und Wärmebrückennachweis?

    Das Ganze wurde dann auch erst schwierig, als ich die Handwerker von ihm abgelehnt habe. Ist das seriös, wenn ich im rahmen der Beratung andere Handwerker ins Spiel bringe?
     
  9. #9 ReihenhausMax, 12.04.2012
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    Waren die von Euch geplanten/vorgesehenen Maßnahmen bei der ursprünglichen Einschätzung schon
    auf dem Tisch oder gings da nur um das prinzipiell machbare? Eine fehlende Kellerdeckendämmung,
    eine nicht so prickelnde Dachdämmung, keine KWL etc. machen es sicherlich nicht einfach, da auf
    Neubauniveau oder besser zu kommen. Wäre vermutlich besser gewesen, da auf die KfW Mittel
    zu verzichten und statt dessen den Arbeitslohn bei der Steuererklärung anzusetzen (bis 6000 Euro,
    gibt dann max. 1200 zurück, geht nur, da Altbau und wenn das Gewerk nicht von der KfW gefördert wurde!).

    Unser RMH mit 14 cm Mineralschaumplatten WLG 045 unter der Kellerdecke, Gasbrennwert Heizung, KWL,
    vorne 18cm WDVS mit WLG 032 und hinten 20cm Glaswolle WLG 032 in einer selber gemachten VHF +
    Balkon umdämmt und etwas Dämmung in den Boden, Dach auf U-Wert 0.16 W/(K*m2) und dreifach
    verglaste Fenster mit Uw etwa 0.9 (Ug 0.5) hat auch nur mit Wärmebrückenberechnung so eben
    Neubauniveau (d.h. 100) geschafft (Rechnung mit Ug 0.7, aber das änders wohl auch nicht massiv).
    Für 85 hätten wir auch noch Solarthermie machen müssen (indiskutabel, da Heizung und Dach in der ersten Runde
    gemacht wurde).

    Schreibs als Lehrgeld ab und freu Dich, wenn die Handwerker gute Arbeit geleistet haben!
     
  10. #10 Dilettant76, 12.04.2012
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    Ja, das lag alles komplett auf dem Tisch und er hat unser Konzept auch komplett übernommen.
    Lediglich andere Handwerker wollte er uns vermitteln.

    Inwiefern ist die Dachdämmung nicht prickelnd? Von den Werten her oder bzgl. der Ausführung. Ist ne Aufsparrendämmung 120mm 024.

    Ich will ja auch gar nicht nachträglich jetzt noch in eine andere kalsse rein oder groß auf den Busch klopfen. ich will die Sache nun langsam aber sicher zu Ende bringen und möchte die Kosten für irgendwelche Gutachten, beratungen etc. minimieren, weil es meiner Ansicht nach bei weiteren Kosten in keiner Relation mehr zu dem steht, um das es eigentlich geht.

    Solarthermie haben uns alle Installateure die da waren abgeraten, weil für unsere Situation unwirtschaftlich. Das hat der Energieberater auch so gesehen, bis er uns einen neuen Installateur mit Solarthermie vermitteln wollte. Dann sollte es plötzlich nicht mehr ohne gehen.

    Die Handwerker waren allesamt klasse und es wird auch richtig gut. Aber nun nochmal 500 Euro für den Blower-Door Test und was weiß ich wieviel noch für noch ne Abnahme, Endkontrolle und weiß der Geier was...

    Ich hab einfach langsam den Kanal voll.
     
  11. #11 Alfons Fischer, 12.04.2012
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    Wir sprachen dieses Thema ja im Zusammenhang mit geförderter Baubegleitung an. Und da hab ich gesagt, was alles gemacht werden muss, um überhaupt in den Genuß der Förderung zu kommen. Natürlich musst Du nicht alles machen lassen. Dann hast Du aber auch keinen Anspruch auf Förderung.
    Nachzulesen hier: http://www.kfw.de/kfw/de/I/II/Download_Center/Foerderprogramme/versteckter_Ordner_fuer_PDF/6000002142_M_431.pdf (vor allem der blaue Kasten auf Seite 2)

    ja, kann man leider. Das ist der Grund, warum ich in Vor-Ort-Terminen höchstens eine Tendenz abgebe, mehr aber nicht. Konkret weiß ich es wirklich erst dann, wenn ich es durchgerechnet habe. Und ich habe wirklich schon viele solcher Nachweise gerechnet. Und doch weiß ich erst nach dem Rechnen, was rauskommt. Oft ist es der Fensterflächenanteil, bei dem man sich vorab verschätzt. Aber auch die U-Werte der Bestandsbauteile, wenn man noch nicht gerechnet hat.

    Ich weiß nicht, wie der Kollege das mit den Handwerkern gemeint hat. Vielleicht wollte er Dir wirklich nur einen Gefallen tun, ohne Hintergedanken. Das werden wir wohl nie erfahren.
    Zum Honorar: Man will es wohl kaum glauben, aber auch so eine Berechnung macht Arbeit, u.U. sogar viel Arbeit. Die Kalkulation eines Energieberaters/Ingenieurs ist eine Sache für sich. Und ich bin sicher, dass es eine große Anzahl von Handwerkern gibt, die mehr verdienen... Soo viel verdienen nämlich Energieberater wirklich nicht. Aber das wirst Du möglicherweise nicht glauben...
     
  12. #12 Dilettant76, 12.04.2012
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    Bitte nicht falsch verstehen. ich wollte damit keinesfalls den Energieberatern etwas unterstellen. Bloß nicht.

    Aber, in meinem konkreten Fall ist es für mich unverständlich, wie der mann auf fast 500 Euro kommt. Er holt die fertigen Angebote bei uns ab und rechnet auf Grundlage derer alles durch. Und das macht er ja sicher nicht mit nem Rechenschieber sondern mit Kollege Computer und fertigen Programmen. Geht sicher nicht von selbst aber tage saß er sicher nicht dran. Die Wärmebrückenberechnung hat er ja gar nicht selbst gemacht. Dafür kam ne separate Rechnung von jemand anderem.

    Zusammengefasst:

    1. Angebote abgeholt und Prognose abgegeben. 3 Stunden.
    2. Berechnung des Ganzen. Ich schätze mal für mich optimistisch 1 Tag?
    3. Händisches ausfüllen des Antrages für die Bank und schnell ohne große Erläuterungen vorbei gebracht. 30 min?

    Rechnung 476 Euro and more to come...

    Und ich glaube schon, dass man auch als Energieberater für sein Geld was tun muss. Aber was ich versuche neutral herauszufinden ist ja, ob ich hier evtl. ein schwarzes Schaf erwischt habe und die gibt es halt in jeder Branche.

    Ich bekomme hier ja auch schon private Nachrichten von Leuten, die Pech mit Ihrem Berater hatten. Also sind die Fragen doch berechtigt, wenn einem etwas unseriös vorkommt. Schließlich hilft dann die Klärung solcher Dinge dem Berufsstand weiter.
     
  13. Lukas

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    Nö!

    Es gibt überall sone und solche. Das merkt man aber leider meist erst, wenns zu spät ist.
    Energieberater kann sich jeder nennen und die Leergänge dazu sind oft genug einfach nur ein Witz. Das sollte einen (vorher) zu besonderer Aufmerksamkeit verleiten.

    Gruß Lukas

    PS: Bodenleger kann sich auch jeder nennen.;)
     
  14. Taipan

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    Also nehmen wir die Rechnung doch mal auseinander:

    Arbeitszeit (nach deiner Schätzung): 11,5h
    Bruttostundenhonorar: 41,39 EUR
    Nettostundenhonorar: 34,78 EUR

    Hier höre ich jetzt mal auf zu rechnen ... aber es würde in etwa noch kommen:

    Abzüglich Nebenkosten: 5%
    Abzüglich Bürokosten (Miete/Strom/Technik/Software/aktuelle Fachliteratur/Versicherungen/Kammerbeiträge ... ): 25%
    Abzüglich Büronebenarbeiten (Bürokratie, Weiterbildung ...): 15%
    Abzüglich 5% Wagnis&Gewinn

    Ergibt einen Bruttolohn, von dem noch abgehen: Rentenversicherung (AG+AN-Anteil), Krankenversicherung (AG+AN-Anteil), ggf. Arbeitslosenversicherung, Einkommenssteuer ....

    ergibt einen Nettostundenlohn von ? Naja, zumindest nicht zuviel. Davon muss der Kollege leben.

    Ob das Ergebnis 11,5h Arbeit Wert ist, kann hier nicht beurteilt werden. Das war aber auch nicht die Frage.
     
  15. #15 Alfons Fischer, 12.04.2012
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    Die zugrundegelegten Angebote nenne ich mal "Randbedingungen", die er berücksichtigen musste. Ich gehe mal davon aus, dass er ohne die Angebote nicht schneller und auch nicht langsamer gewesen wäre. Die zur Verfügung gestellten Angebot haben seine Arbeit nicht einfacher gemacht, davon kannst Du ausgehen. Er weiß mit Sicherheit, wie ein Angebot aussieht.
     
  16. Lukas

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    Genau das sollte aber die Frage sein!

    Gruß Lukas
     
  17. Taipan

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    Stimmt. Ganz unten schon, in dem von mir zitierten Posting nicht.

    Und die Frage kann man beantworten. Soll sich der Bauherr einen zweiten Energiebearter suchen, diesem die Unterlagen zur Verfügung stellen. Dieser wird dann nochmals 11,5h arbeiten, dem Bauherren als Ergebnis reichen, ob der erste EB sauber gearbeitet hat und eine Rechnung über 500 EUR beilegen. ist nunmal so. Die Frage ist nun: Ist der Bauherr mit der Beratung an sich unzufrieden oder mit der Höhe der daraus resultierenden Rechnung?

    Die Rechnung ist auf jeden Fall nicht überhöht. Das Ergebnis wird hier keiner innerhalb des Forums mal so eben nebenbei bewerten können.
     
  18. svjm

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    Manchmal frage ich mich, welche Vorstellungen Menschen in diesem Land entwickeln. Und das bitte ich allgemein zu verstehen, hier ist niemand direkt angesprochen.

    Kennt jemand eine Fachwerkstatt für das Lieblingskind, wo dieses nach 11,5 stündigem "take-care-Angebot" für 500,--EUR wieder abgeholt werden kann? Ich nur für Putzen und Schrubben, und dann noch die Zwangsabgabe obendrauf.

    Ja, hier ging es um etwas Anderes...
    svjm
     
  19. #19 Dilettant76, 12.04.2012
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    Interessant welche Wendung dies nimmt.

    Die Energieberater verteidigen nun Ihresgleichen und rechtfertigen bzw. stehe ich als Kunde nun indirekt am Pranger.

    Hat er 11,5 Stunden gearbeitet? Oder nur 4? Oder 7? Ich weiß es nicht. Dies ist hypothetisch.

    Wenn ich ein zufriedenstellendes Ergebnis erhalte, dann stört mich auch ein entsprechender Rechnungsbetrag nicht.
    Ich zweifle aber an dem abgelieferten Ergebnis und hatte gehofft, Fachmeinungen zu lesen ohne das derjenige finanziell involviert ist. Dass dies im Internet schwierig ist, ist mir auch klar aber was soll ich den tun?

    Jeder, den ich hier vor Ort fragen will, will Geld sehen und das nicht wenig. Sprich, die Energieberater, die ich hierauf angesprochen habe, möchten den kompletten Auftrag. Klar wollen die Geld verdienen und man bekommt nichts umsonst. Ich hätte auch den Aufwand bezahlt, den derjenige gehabt hätte. Aber nochmal alles von vorne?

    Das mal einer sagt, er schaut sich das mal an und ich bezahle den Aufwand, davon träume ich. Hat keiner Interesse dran. Also juckt es scheinbar die Energieberater nicht, wenn da Leute unzufrieden sind weil sie gar nicht einordnen können was da passiert. Der Rubel muss halt rollen.

    Ich bin nicht weltfremd, auch wenn man mich hier so ein bissel in die Ecke schieben will. Aber wenn ich sehen, was mein Schreiner alleine für das Geld hier gemacht hat, dann verstehe ich das Ganze noch viel weniger. Die Rechnung braucht mir hier keiner aufmachen. Ich bin selbst Betriebswirt und weiß wie Rechnungsbeträge zustande kommen.

    Aber das war auch eigentlich nicht die Frage.
     
  20. #20 ReihenhausMax, 12.04.2012
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    Noch ein paar Fragen für den Themenstarter:
    - wurde für die eigentliche Energieberatung denn wenigstens die BAFA Förderung beantragt
    (oder sind die 476 Euro ggf. schon der Restbetrag)? Falls nein, würde ich ihn da schon
    mal recht deutlich mit konfrontieren ...
    - was habt Ihr bei der KfW jetzt genau beantragt? Einen Kredit oder eine Förderung? Ist es
    denn jetzt noch eine Option, auf die KfW Mittel zu verzichten und im Gottvertrauen
    speziell auf die Qualität der Dachdämmung auf den Blower-Door Test zu verzichten und
    sich die (vollständige) Dämmung der Kellerdecke zu schenken? Im Gegenzug kann man
    dann mal rechnen, was man vom Finanzamt für die arbeitsintensiven Gewerke zurückbekäme.
    - Wie weit ist jetzt das Dach? Schon alles verkleidet & fix und fertig oder ist die Dämmung
    noch direkt zugänglich? Wie soll der BD-Test gemacht werden? Nur Luftwechselrate bestimmen
    oder auch Leckagesuche dabei? Leckagesuche nur mit Nebelshow oder mit Thermographieunterstützung,
    was insbesondere wichtig wäre, wenn die Verkleidung schon drauf ist. Preis nur für Luftwechselraten-
    Bestimmung oder inkl. Leckagesuche und Dokumentation (da waren wir in Summe glaube ich mit
    rund 800 Euro dabei, Hälfte haben wir dem Dachdecker abgezogen).

    Die jeweils rund 500 Euro für die Energieberatung, Wärmebrückenberechnung und den BD Test halte
    ich für durchaus gerechtfertigt, aber stimmt natürlich schon, daß sich das läppert. Angesichts des
    Zeitdrucks den Ihr hattet, wäre aber ggf. auch die Beantragung der Förderung schwierig gewesen
    (steck ich jetzt nicht genug in den Details, froh das es bei uns durch ist ...). Die Dämmung
    der Kellerdecke gehört typischerweise zu den Maßnahmen, die sich am meisten rechnen, da würde ich
    aus Eigenantrieb ungern drauf verzichten. Was habt Ihr denn aktuell für eine Höhe? Sind da nicht
    ein paar cm für Resolplatten mit WLG 022 drin?
     
Thema: Ist unser Energieberater seriös?
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