Wie man in den Wald hineinruft ...

Diskutiere Wie man in den Wald hineinruft ... im Baumurks in Wort und Bild Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo alle Was verdienen Pfuscher und Betrüger, die zunächst ihr Pfusch und Märchen unbestraft überleben? Firmen, die es geschafft haben, z.B....

  1. #1 BTopferin, 05.06.2005
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    Hallo alle

    Was verdienen Pfuscher und Betrüger, die zunächst ihr Pfusch und Märchen unbestraft überleben? Firmen, die es geschafft haben, z.B. eine Klage wegen unbeseitigte Mängel zu vermeiden? Hier bei mir wird das langsam klar.

    Einer meine Nachbarn will nun sein Reiheneckhaus verkaufen und einen EFH hier im Dorf bauen. Wie ich in frühere Beiträge erwähnt habe, unser Bauträger ist auch Archi ("rechtlich" ist seine Frau der Bauträger). Er baut also auch EFH. Er ist auch ortsansäßig.

    Mein Nachbar hat nun einen Architekt für sein EFH beauftragt. Mein Nachbar hat nicht ein mal an unserem BT/Archi als Archi für seinen EFH gedacht. Wieso nicht? Wegen Mängel die nie bzw. nicht fachgerecht bzw. nur ganz schwierig beseitigt werden. Wegen leere Versprechungen. Wegen schlechter Qualität. Wegen Pfusch und Tricks und Ausrede... usw....

    Nun hat der neuer Archi von meinem Nachbar eine ortsansässige Verputz-Firma empfohlen. Diese Verputz-Firma hat meiner Nachbar sofort abgelehnt. Der neuer Archi war etwas überrascht. Wieso denn? Na ja... weil diese Firma auch die mangelhafte Fassaden- bzw. Putzarbeiten für unsere Reihenhäuser ausgeführt hat. Mängel werden nur so billig wie möglich versteckt bzw. gar nicht beseitigt. Fassaden-Mängel hier in der Anlage sind teilweise kaum zu beseitigen. Der neuer Archi war dann hier vor Ort und hat einiges angeschaut. Ob der Archi diese Verputzfirma in der Zukunft wieder empfehlen wird? Der Verputzer hat auf jeden Fall ein Auftrag auf Grund seine frühere Ausführungen verloren.

    Einige weitere Firmen... gleiche Geschichte.

    Sind solche Firmen so dumm, dass die nicht erkennen können, was Mängel und Pfusch auch langfristig bedeuten? :deal

    What goes around, comes around....

    Gruß
    bto
     
  2. Berni

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    Tach BTöpferin,
    ich möchte dir mal eine kleine sich tatsächlich zugetragene Geschichte erzählen. Ende ist noch offen.
    Im Herbst letzten Jahres kommt ein Bauherr zu mir nach Hause. Ich ear nicht da. Darauf hin ruft er 2 Tage später Abends an. Er erzählt mir von seinem BV., Geschäftshaus mit Büros und DG. 2 Wohnungen.
    Eingangsbereich wollte er Terrazzo oder geschliffenen Estrich. Zufällig hat er bei seiner Baufirma, bei der ich ein Lager habe, Terrazzo und Estrichplatten gesehen, von denen er begeistert war. Ich sollte ihm darüber ein Angebot erstellen.
    Die Estricharbeiten sollte ich gleich mit anbieten, hierüber gebe es ein LV. von seinem Architekten. Ich war an diesem LV. nicht interessiert, weil ich wußte, daß sich meine Kollegen dafür gegenseitig was in die Milch tun würden:>)
    Wir verabredete einen Termin zur Baustellenbesichtigung, bei dem er mir dann das LV. doch übergab und meinte, daß es ihm nicht auf 1 Euro/m² ankäme, sondern er Wert auf Qualität legen würde.
    Also setzte ich mich hin und schrieb ein Angebot über Estrich und Terrazzoarbeiten. Mit dem LV konnte ich nichts anfangen, da hier in Büros und dem Verkaufsraum der Estrich und die Trittschalldämmung zu schwach geplant war.
    Dieses erläuterte ich ihm auch, als er das Angebot von mir selber abholte. Er wollte die Änderungen mit seinem Architekten besprechen und mir danach Bescheid geben.
    Ich habe danach von ihm nichts mehr gehört.
    -
    Vor gut 2 Wochen habe ich für einen Kollegen eine Kunstharzbeschichtung in einer Industriehalle runtergeschliffen. Dieser Kollege hat die Estricharbeiten bei obigem B.V. ausgeführt. Eine Abschlagsrechnung hat er noch bezahlt bekommen. Etwas über die Hälfte steht noch aus. Die Estricharbeiten sind nach LV. ausgeführt worden. Der Bauherr hat inzwischen einen Gutachter beauftragt. Außer mit Estrichmörtel eingesauten Fenstern kommt er jetzt auch mit der Begründung, der Estrich wär für den vorgesehenden Verwendungszweck nicht ausreichend tragfähig. Mein Kollege hätte darauf hinweisen müssen:>)
    Und die Moral von der Geschicht:
    Als Bauherr lasse ich mir von empfohlenen Fachfirmen erklären, was gemacht werden muß. Ausführung macht der billigste. Bezahlen braucht er nicht, da er ja genau im Bilde ist, was nicht fachgerecht erstellt wurde.
    -
    Dies ist keine Ausnahme. Überall, wo gravierende Mängel in den Vorleistungen vorliegen, und ich eine Unterschrift vom Bauherrn brauche, höre ich nichts mehr von diesem. Die Mängel sind auch noch bei meinen Kollegen vorhanden, aber die wursteln den Estrich eben so rein.
    Arme Handwerker!!!!!
    Tolle Bauherrn!!!!!
    Armes Deutschland!!!!!
    Gruß Berni
     
  3. Eric

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    Dann sollten Sie Ihrem Kollegen mal helfen: Kollege hat zwar eigene Hinweispflicht verletzt. Bauherr hatte aber von Ihnen den richtigen Hinweis bekommen, war voll unterrichtet und hat sich über Ihren Hinweis hinweggesetzt. Wenn er jetzt mit dem Mangel wegen Verstoß gegen die Hinweispflicht kommt, dürfte dies treuwidrig sein.

    Im übrigen muß er sich jedenfalls den Planungsfehler seines Architekten ( fehlerhaftes LV ) anspruchsmindernd anrechnen lassen. > Mangelbeseitigung - wenn überhaupt - nur gegen Kosenbeteiligung des Bauherrn in Höhe der Mitverantwortungsquote des Architekten.
     
  4. Berni

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    Tach Eric,
    ich habe den Kollegen sicherlich sofort aufgeklärt. Er hat sich auch sofort die Rechnung über die Schleifarbeiten abgeholt (und sofort bezahlt) und gleich das besagte Angebot ausdrucken lassen :>)
    Ich habe bis jetzt noch nichts wieder gehört.
    -
    Die Welt ist aber leider nicht immer so klein.
    Gruß Berni
     
  5. #5 BTopferin, 05.06.2005
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    Hallo Berni

    deine Geschichte verstehe ich auch. Hier bei uns war "Bauherr" der Archi/BT. Unsere Häuser wurden "schlüsselfertig" angeboten. Ich gehe davon aus, viele Mängel sind wegen dem Archi bzw. schlechter Planung und Bauleitung entstanden. Der Archi hat wahrscheinlich auch billige Preise gesucht (aber er selber hat bestimmt gut verdient). Aber weil die Handwerker immer wieder mit ihm arbeiten, die wissen wahrscheinlich auch, dass Murks gerne übersehen werden. Ich habe auch mal von Rohbaufirma gehört, dass die Häuser besser gebaut wären, wenn es der blöde Bauleiter nicht geben würde. Der Bauleiter ist in der Tat blöd (das weiß ich jetzt), aber der tut in erster Linie, das was BT/Archi haben will. Und deswegen habe ich der Archi zuerst in meine "Geschichte" erwähnt.

    Es wurde mich auch nicht überraschen, wenn ich erfahren würde, dass einige (aber nicht alle!) Handwerker tatsächlich während Bau Bedenken gemeldet haben. Nur, wir (die Häusle Käufer) haben gar nichts davon erfahren. Und ich vermute, wenn es solche Bedenken tatsächlich gab, der BT/Archi hat wahrscheinlich "Egal, mach weiter" gesagt und/oder bedroht.

    Einige von uns haben einige laienhafte "Bedenken" gehabt... "Geht das so?" "Ist das denn nicht problematisch?" usw. Der BT/Archi hat uns natürlich immer versichert, alles i.O. Oder während Bau hieß es "Das Haus ist ja ga gar noch nicht fertig." Der ist ja erfahrener Schwätzer und Märchen-Erzähler.

    Am Ende vom Bau haben wir erfahren (von andere RH-Anlagen), dass die Malerarbeiten ganz schlecht sind. Wir haben dann ein andere Malerfirma ausgesucht, sind zum BT gegangen und haben gesagt, dass diese Arbeiten von der andere Firma ausgeführt werden sollen. Diese Firma war zwar teuerer, die Ausführung hat aber schon fast 5 Jahre gehalten. Und WIE diese Firma die Arbeit augeführt hat war auch viel sorgfältiger. Das heißt z.B. keine andere Bauteile wurden während sein Arbeit beschädigt.

    Die Häuser hier waren nicht ganz teuer, aber ganz billig waren die auch nicht. Die werden halt immer teuerer wegen Pfusch.

    Ich habe fehlende Heizung im Gäste-WC bemängelt. Dort habe ich im Winter nur 8-10 Grad erreichen können. Arschkalt! Erst nach Rechtstreit wurde Heiz-Mangel endlich beseitigt. Der Chef von Sanitär-Firma hat mir danach gesagt, "Nur wegen SIE, Frau Bauherrin, wird diese Ausführung nicht mehr angeboten!" Damit wollte er sagen, dass mangelhafte Heizung vollig in Ordnung ist und ich bin "schuld", dass er jetzt richtig planen, anbieten und arbeiten muss. Also, er hat im voraus gewusst, dass seine Ausführung nie funktionieren könnte. Hat aber trotzdem gemacht und und ich habe überhaupt keine Bedenken im voraus gehört. Ob er Bedenken an Archi/BT gemeldet hat, weiß ich nicht. Mir ist nur klar, er hält seine ursprüngliche Ausführung immer noch für "vollig in Ordnung". :mauer

    Was der Verputz-Firma hier angeht, ich bin der Meinung, der ist tatsächlich selber schuld. Auch seine "Mangel-Verstecken" Arbeiten waren mangelhaft. Wie sonst erklärt man, dass eine "Fachfirma" Abplatzungen im Verputz bei Minusgrad zuschmiert?

    Gruß
    bto
     
  6. Berni

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    Tach bto,
    auch wenn du das nicht gern hörst - aber die Bauherrn sind meist selber schuld.
    Bauherrn sind Laien, welche zunächst nicht in der Lage sind, ein Haus von einer architektonisch schön entworfenen und größer dimensionierten Hundehütte zu unterscheiden.
    Die Bauherrn haben doch den Trend hin zu den billig zusammengepappten (mit was auch immer) Bauträgerhäusern eingeschlagen und diesen mit der "Geiz ist geil" Mentalität weiter beschritten. Ich kenne keinen Handwerker, der gern für diese BT. arbeitet. Alle werden nur geknebelt und müssen ihre Schnauze halten, auch wenn einigen die Ausführung nicht passt.
    Zeig mir doch mal einen Bauherrn, der durch die Baubeschreibung eines Bauträgers durchblickt - geschweige denn Vergleiche mit anderen anstellen kann. Hier sind die überfordert. Stell Opa doch mal einen Computer hin.
    Ich kenne keinen Bauträger, mit dem ich bauen möchte.
    Zu den Architekten: Diese stehen mit den Bauträgern viel zu sehr in Wettbewerb. Und es gibt schon viel zu viel davon. Die Hälfte von denen ist flüssig. Aber hier kann man wenigstens sagen, es gibt noch gute.
    Und hier verstehe ich die blauäugigen Bauherrn nicht. Wenn ich mir ein Auto kaufe, geh ich auch nicht nach Neckermann. Obwohl es da auch schon alles gibt.
    Ich arbeite nun seit 13 Jahren nicht mehr für BT., und nur für wenige Architekten. Und von den Privatleuten, die ohne Bauleitung bauen, mache ich auch nur die Hälfte von den Bauten, die ich mir vorher anschaue. Wenn ich der anderen Hälfte mit Änderungen komme, die erforderlich sind für meine Arbeiten, holen die sich einfach einen anderen, der diese Probleme nicht sieht. Oder er schweigt, um den Auftrag zu bekommen, weil er seine Leute beschäftigen muß. Für den Bauherrn sind dadurch die Probleme nicht verschwunden, sondern nur bis zum eintretenden Schaden verdeckt worden.
    -
    Wie weit sind wir gekommen?
    Mein Sohn ist zur Zeit auf der Meisterschule, obwohl mann unseren Beruf zu den zulassugsfreien gemacht hat.
    Den jungen angehenden Meistern - sind in diesem Jahr bundesweit übrigens nur 12 - wird in der Schule folgendes beigebracht:
    Aufträge schriftlich bestätigen lassen, danach sofort Bedenken anmelden.
    Rechtlich ist das in Ordnung, aber moralisch?
    Ist für so einen alten Zossen wie ich es bin sehr schwer. Man hat seine eigenen Wertvorstellungen.
    -
    Sicher gibt es einen ganzen Haufen Handwerker, die Pfusch machen. Ich will hiermit auch nur zum Ausdruck bringen, daß von diesen auch einige dazu gezwungen werden. Nicht nur von Bauträgern und Architekten, sondern von Geiz-befallenden Bauherrn. Das Verhältnis dürfte wohl ausgewogen sein.
    Für diejenigen auf beiden Seiten, dies trift ist es immer hart und es hängen nicht selten Existenzen dran.
    Gruß
     
  7. #7 BTopferin, 05.06.2005
    Zuletzt bearbeitet: 06.06.2005
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    Hallo Berni

    ich verstehe ganz gut, alles was Du geschrieben hast. Und es ist sicherlich richtig, dass viele Bauherren zu "Geiz ist Geil" gehören. Und ich habe natürlich auch den Fehler gemacht, dass ich überhaupt mit meinem BT/Archi gebaut habe. Ich verstehe auch mittlerweile, dass "schlüsselfertig bauen" auch gefährlich sein kann. Ich habe auch SVs während Bau gehollt, die waren aber nicht für gesamte Bauzeit da. Leider.

    Na ja. Kosten sparen...pfuschen... was haben wir davon? Bauherren mit Häuser, die weniger wert sind (wegen Mängel) oder viel mehr kosten (wegen Mängel). Gleichzeitig Handwerker die, wegen frühere mangelhafte Ausführungen, neue Verträge nicht erhalten. Das ist eine "lose-lose" Situation.

    Ich halte mehrere von den Handwerker, die hier tätig waren, für OK. Was ich aber nicht OK finde, ist dass keiner irgendwelche Bedenken geäussert hat. Keiner. Anscheinend "Schnauze halten" eben. Das ist trotzdem in meine Augen sehr unehrlich. Mehrere Probleme hier waren sicherlich von "Fachleute" früh zu erkennen. Und auch billiger früh zu beseitigen. Aber auch nachdem Probleme aufgetreten sind (also, nachdem die Probleme sogar für Laien sichtbar waren), kam viel zu oft nur Ausrede bzw. weitere Pfusch. Das macht alles nur noch schlimmer.

    Mein Punkt: auch wenn Bauherren nicht klagen, auch wenn Bauherren aufgeben, unbeseitigte Mängel beseitigt zu kriegen, die mangelhafte Arbeiten und Schwierigkeiten bleiben doch in Errinerung. Wie bei meinem Nachbar.

    Gruß
    bto
     
  8. Berni

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    Handwerkerpfusch

    Tach Amy,
    ich möchte zunächst bei dir Abbitte leisten, ich habe ein bischen an deiner Frage vorbeigeschrieben. Mich ärgert immer die Naivität der Bauherrn, dies sehe ich als Hauptgrund und Nährboden für viele Mängel.

    Deine Frage war: "Sind solche Firmen so dumm, dass die nicht erkennen können, was Mängel und Pfusch auch langfristig bedeuten"?

    Dieses Thema ist so komplex, da könnte man eine Doktorarbeit drüber schreiben. Weil die Entstehung jedes einzelnen Mangels eine andere Bewandtnis hat.
    Mängel bei Bauträgerhäusern sind aber fast immer auf
    -keine oder unzureichende Planung
    -größtmögliche Gewinnausschöpfung
    -billige Materialien
    -günstigste ausführende Unternehmen (oft Neugründungen, die mit der
    Masse der zu erstellenden BV. geködert werden) zurückzuführen.

    In den letzten 10 Jahren müssen viele Handwerker froh sein, wenn sie für diese BT. arbeiten dürfen. Auch wenn dabei so gut wie kein Gewinn mehr erzielt wird. Hauptsache Arbeit, und die eigenen Leute halten können. Es gibt ja denn doch noch immer wieder schlaue Bauherrn, denen nachträglich Änderungen einfallen. Da kann man denn ja auch mal dem Bauherrn außerhalb des eigentlichen Auftrags ein bischen tiefer in die Tasche greifen:>))

    Der BT. ist Auftraggeber des Handwerkers!
    Was soll der Handwerker einen ihm aufgefallenden Mangel dem Bauherrn mitteilen, den dieser Mangel doch noch nichts angeht?
    Und seinem Auftraggeber brauch er diesen Mangel auch nicht anzeigen, da dieser den schon von seinen anderen Bauten her kennt:>((
    Im übrigen gibt es ein schönes Sprichwort:
    Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe.

    Und im übrigen unterscheiden sich Handwerker nicht von Bauherrn. Sie denken von 12°°Uhr bis Mittag.
    Bei den einen der Kampf ums Überleben - bei den anderen oft auf Biegen und Brechen eine eigene Hütte, deswegen Bauträger.
    Ausnahmen gibts zum Glück noch auf beiden Seiten:>))
    Die Frage ist nur, wie lange noch bei den Handwerkern:>((

    Gruß Berni
     
  9. #9 BTopferin, 08.06.2005
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    Hallo Berni

    es freut mich, dass Du wieder was geschrieben hast.

    Ich habe mich ja etwas unklar ausgedruckt. In meinem (unserem) Fall halte ich dem BT/Archi als der "Hauptpfuscher". Ich habe auch während Bau manchmal "Pläne", welche die Handwerker erhalten haben, gesehen, die man "Pläne" wirklich gar nicht nennen können. Entweder falsch oder irgendwas handschriftlich drauf, was kaum lesbar war. usw. Manchmal denke ich, dass es eigentlich ein Wunder ist, dass das Haus überhaupt steht.

    Ich gehe heute davon aus, mehrere Mängel sind hier wegen fehlende Planung. Weitere Mängel wahrscheinlich wegen Preisdruck. Es würde mich auch nicht überraschen, wenn einige Mängel tatsächlich mit Absicht ausgeführt wurden.

    Stimmt. Naiv sind die meisten Bauherren. Natürlich! Meistens fehlt die Erfahrung komplett. Deswegen braucht man auch Fachleute. Auch wenn ein Bauherr versucht vorsichtig zu sein, weiß man trotzdem nicht wirklich, alles was man beachten oder tun soll. Aber die fehlende Erfahrung soll kein Freibrief für Pfusch sein.

    Naiv finde ich es aber auch, wenn BTs, Archis, Handwerker, usw. meinen, ihr Pfusch keine zukunftige Auswirkungen haben können.

    Ich habe meine Heizungsmängel schon erwähnt (eigenlich eine meine "kleinere" Mängel). Bei mir wurde FBH komplett über BT bestellt. Also, "Aufpreis", "Sonderwunsch". Zwei von meine Nachbarn hier haben auch FBH bestellt, jedoch nicht direkt über BT, sondern direkt die ausführende Sanitärfirma beauftagt. (Also, gleiche Firma wie bei mir) Die Sanitärfirma hat bei meine Nachbarn genau das gleiche Pfusch gemacht. Ohne jegliche Bedenken anzumelden. Und trotz dass meine FBH-Mängel gerichtlich bewiesen ist und deshalb endlich nach 4 Winter nachgebessert werden musste, die Sanitärfirma macht weiterhin keine Nachbesserungen für meine Nachbarn. Anscheinend weil es keinen Prozess gibt. Wieso kein Prozess? Die nachbarn haben Angst vor einem Prozess. Die haben schon gesehen, wie schwierig und ewig lang es für mich gewesen ist. Tja, vielleicht haben die auch gehofft, dass nachdem die Mängel bei mir bewiesen wurden, würde die Sanitärfirma alle mangelhafte FBH nachbessern. Das ist nicht passiert. Meine Nachbarn haben die Mängel immer noch und werden diese Pfusch-Ausführung, die fehlende Nachbesserungen, die Ausrede, usw auch nicht vergessen.

    Ich bin nicht der Meinung, dass alle BTs und Handwerker Verbrecher und Betrüger sind. Ich bin halt etwas überrascht, dass die Pfuscher anscheinend meinen, wenn es kein Prozess wegen Mängel gibt, es auch keine negative Auswirkungen geben können.

    Meine Erfahrung ist, unzufriedene Kunden reden viel lauter und länger als zufriede Kunden.

    Gruß
    Amy
     
  10. #10 Mängelgeplagter, 08.06.2005
    Mängelgeplagter

    Mängelgeplagter Gast

    Aber das interessiert die Handwerker teilweise nicht

    Hallo BTO,
    beim Supermarkt, beim Autoverkäufer, beim Reiseveranstalter usw. sind die Firmen darauf angewiesen, dass der Kunde wiederkommt.
    Bei Bauträgern und vielen Handwerkern aber nicht!
    Ihr (Ex-)Nachbar ist - denke ich - eine grosse Ausnahme. Wieviele Menschen ziehen denn innerhalb einer Gemeinde um, nachdem sie eine Immobilie bereits besessen haben? Wenige!
    Und das wissen die Handwerker/Bauträger. Ein Kollege von mir hat mit seinem Bauträger die Pleite erlebt und der Bauträger ist - nach Insolvenzverfahren und Neugründung einer neuen Firma - nach nur 8 Monaten wieder als BT aktiv geworden. Und bekannt wurde dieses meinem Kollegen nur durch Zufall...
     
  11. #11 Herbert T, 08.06.2005
    Herbert T

    Herbert T Gast

    Schwierig...

    Der Mensch baut in seinem Leben 1.3 mal. Wenn also der Bauträger, Architekt oder die Handwerker rumpfuschen (Böswilligkeit unterstelle ich nicht, die gibt es aber auch), dann können Sie sich immer darauf verlassen, dass sie mit dem ja nie wieder bauen.

    Ein Hauskauf/bau ist so gesehen spieltheoretisch wie ein "Teppichhandel": man sieht sich nur einmal und kann sich entsprechend versuchen über den Tisch zu ziehen. Deswegen gibt es auf der einen Seite die "Drittelfinanzierer"-Bauherren und auf der anderen Seite die Pfuscher-Handwerker. Und die Gesetze in D helfen nur so gerade eben, dass auf beiden Seiten nicht das Raubrittertum und Selbstjustiz ausbricht.

    BToferin weist mit Recht darauf hin, dass ein unzufriedener Kunde mehr "Lärm" macht, als ein zufriedener; die Statistiker sagen 4 zu 10 oder so: ein zufriedener Kunde sagt es vier Bekannten, ein unzufriedner zehn. Nur, wird das im Allgemeinen einen Einfluß auf einen kleinen oder mittelständischen Bauträger/Architekten/Handwerker haben?

    Dazu müssten wir wissen, wie häufig ein Bauherr mit fertigem Haus die Entscheidung eines anderen Bauherren im Bezug auf eine der Firmen, mit denen er gebaut hat, tatsächlich beeinflussen kann. Ich behaupte, dies ist zu selten möglich, jedenfalls für einen Stadtmenschen, auf dem Land mag das anders sein.

    Und selbst wenn man sich als zukünftiger Bauherr Referenzen zeigen läßt, bewahrt einen das nicht vor Pfusch. Wenn ein Bauträger/Architekt jedes Jahr nur 5 Häuser baut, dann muss nur eins davon gut sein, um eine (nach zwei Jahren zwei usw.) Referenzen zu haben.

    Und umgekehrt kenne ich wirklich gute Handwerker, die es aus Arbeitslast oder weil ihnen der Papierkram nicht liegt, nicht schaffen, potentiellen Kunden ihre Referenzen (von denen sie viele haben) zu vermitteln.

    Erst das Internet macht es möglich, dass in einer Gesellschaft, wo Nachbarn immer weniger miteinander reden, Informationen so frei fliessen, wie man das als Bauherr eigentlich bräuchte. Nur leider sind diese Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft. Es nennt ja z.B. kaum einer Namen, aus Angst vor rechtlichen Schritten.

    Nein, der potentielle Bauherr steht im Allgemeinen schlecht da. Er hat i.A. zu wenig Ahnung, zuwenig Zeit, sich die Ahnung zu verschaffen und i.A. nichtmal eine Ahnung, wie wenig Ahnung er hat :-). Und auch keine Ahnung, wie er sich guten Beistand verschafft. Denn schlechte Architekten, Sachverständige usw. gibt es auch wie Sand am Meer.

    Und das wird noch lange so bleiben, traurig, aber wahr, soweit ich das beurteilen kann.

    Bye, Herbert

    und die Thomas Deichman aka JDB "Alles Wird Gut" Hormone habe ich noch garnicht berücksichtigt.
     
  12. #12 Baufuchs, 08.06.2005
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    Zu Ahnung der Bauherren

    folgendes Beispiel:
    "Auswärtige" Maurerkolonne eines Billigheimers erwärmt bei 10 Grad Minus über einem Palettenfeuer Wasser, um damit Klebemörtel anzumachen. Dann werden damit Gasbetonsteine der Aussenwand verklebt. Kommentar des betreffenden Bauherren gegenüber einem anderen Bauherren (dessen Baustelle wg. Minusgraden ruht): "Die sind sich eben nicht zu schade, auch bei solchem Wetter zu arbeiten!" :irre
    Nachtrag: Die betreffende Wand wurde in der Folgewoche wieder abgerissen.
     
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