Fichte radial mit Lambda 0,09 W/mK

Diskutiere Fichte radial mit Lambda 0,09 W/mK im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich wurde heute in der Bauteilberechnung einer Außenwand für ein Blockhaus mit einem Lambda-wert konfrontiert, der mir bisher fremd war....

  1. #1 Klabauter, 08.05.2012
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    Hallo,

    ich wurde heute in der Bauteilberechnung einer Außenwand für ein Blockhaus mit einem Lambda-wert konfrontiert, der mir bisher fremd war.

    Kann jemand etwas dazu sagen, wann und ob Fichte den Lambda-Wert von 0,09 W/mK

    annehmen kann?

    Vielen Dank

    Klabauter
     
  2. R.B.

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  3. #3 Klabauter, 08.05.2012
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    Hallo R.B.,

    danke für die schnelle Antwort.
    Leider hilft das pdf für die direkte Anwendung, bzw. konkrete Anwendung nicht so recht weiter. Der sehr wissenschaftliche Ansatz ist wenig praxisnah und zudem aus der Schweiz.
    Trotzdem Danke! :-)

    Weiß vllt. noch jemand was?

    Klabauter
     
  4. #4 Anfauglir, 08.05.2012
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    Naja,

    aus der Lehre kenn ich für Fichte noch lambda ca. 0,13 für Weichholz, Ralfs Link Seite 4 zitiert Fichte mit 0,14. Auf deine Größenordnung (knapp über Holzkohle!) kommt man höchstens, wenn man lambda über die Formel auf Seite 3 von ca. 20% Holzfeuchte auf darrtrocken "runterschätzt" (was für deutsche wie für schweizer Fichte sehr praxisfern wäre).

    Wenn ich Bauherr wäre, wöllte ich diesen niedrigen Lambda-Wert vom Berechner begründet sehen. Hier geht es ja um große Flächen und nicht um einen Fensterrahmen.

    Es würde mich auch wundern, wenn es in D nicht einen genormten, halbwegs praxistauglichen Rechenwert gibt.
     
  5. #5 ReihenhausMax, 08.05.2012
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    Ist ein wirklich radialer Wert denn über sinnvoll? In der Praxis wird es doch immer eine Mischung
    aus radialer und tangentialer Wärmeleitung sein (wenn man die axiale Leitung an den Ecken
    mal vernachlässigt).
     
  6. R.B.

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    Stichwort(e): Thermische behandelt, Einfluss der Plattendicke

    Gruß
    Ralf
     
  7. Taipan

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    DIN EN 12254:200-07 Tabelle 2: Konstruktionsholz rho=500 kg/m³ --> 0,13 W/(m*K)
    DIN EN ISO 10456:2005-06 Tabelle 3: Nutzholz rho=500 kg/m³ --> 0,13 W/(m*K)

    Sollten andere Werte eingesetzt werden, müssen die Werte mittels repräsentativer Baustoffprüfung die tatsächlichen Werte gemssen werden und dann über die Berechnungsverfahren der ISO 10456 der Bemessungswert festgelegt werden.

    Wie damit allerdings lambda=0,079 für Holz rauskommen soll, ist mir schleierhaft. Dieser Wert kommt gelegentlich bei Messungen von leichten darrtrockenen Hölzern raus. Aber niemals bei Einbaufeuchten.
     
  8. Taipan

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    Der zitierte lambda-Wert muss natürlich 0,09 nicht 0,079 heissen.

    In der von Ralf verlinkten PDF sind ja im Dokument 1 Seite 11 die gemessenen Werte für Fichte-Schichtplatten mit 0,10 bis 0,11 ermittelt worden.

    Allerdings wurden hier neue Plattenwerkstoffe verwendet. Es wurde eine relativ geringe Holzfeuchte angesetzt. Die Platten waren unbehandelt. Das für Schichtplatten verwendete Holz hat auch regelmäßig eine geringere Festigkeit (und damit bei Holz auch Dichte) als Konstruktionsvollholz.

    Im Laufe des Bauteillebens erfahren die Konstruktionshölzer eine Menge Veränderungen: chemische Behandlung gegen Schädliche, in das Holz eindringende Fremdstoffe wie Beschichtungen, Salze (gut zu erkennen an Sorbtionskurven), Veränderungen in der Holzstruktur ....

    Das alles zusammengenommen rechtfertig die zitierten Werte aus den Normen.
     
  9. #9 Klabauter, 09.05.2012
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    Hallo,

    mir sind bisher ja auch nur die Werte aus der Norm (0,13 W/mK) geläufig.

    Dann allerdings legte mir ein Kunde eben die Wand-Bauteilberechnung der Blockhaus-Wohnbaufirma für sein neu zu bauendes Blockhaus vor. Hier wurde mit 0,09 W/mK gerechnet.
    Zudem gibt es EnEV-Software, die "Fichte radial" eben auch mit 0,09 W/mK ausweist, ohne natürlich darauf einzugehen, was sich dahinter verbirgt. Eine der drei Softwaren, die ich verwende, weist das aus. (die Softwarefirma selbst konnte mir aber auch nicht helfen ;-) ).

    Wenn ich alle Meinungsäußerungen jetzt so zusammenfasse, dann komme ich zu dem Schluß, daß nicht auszuschließen ist, daß hier eventuell jemand die Wärmeschutzberechnung für sein eigenes Produkt schönt.

    Was für ein Schluß könnte noch nahe liegen?

    Grüße
     
  10. #10 ReihenhausMax, 09.05.2012
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  11. Taipan

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    Das IRB kennt aber auch:

    http://www.irb.fraunhofer.de/denkmalpflege/materialkennwerte.jsp?blatt=Fichte_logitudinal

    Und ja es sind auf Erfahrungen beruhende Werte, welche auch Einflüsse wie nicht streng axiale Wärmeleitungen enthalten. Realitätsnah halt.

    Wenn wirklich jemand 0,09 für Konstruktionsholz einsetzen will, dann hat er NACHZUWEISEN, dass das eingesetzte Holz im Einabzustand (nach allen Beschichtungen) diesen Wert noch hat UND dass die Wärmeleitung in allen Bauteilen und Bauteilanschlüssen nur Axial erfolgt.

    Das wird beides nicht gelingen.

    Die gut getrocknete Baumarkt-Pfefferkuchenfichte, die eher an Balsa als an Konstruktionsholz erinnert, schafft den Wert vielleicht in neu.
     
  12. #12 Alfons Fischer, 09.05.2012
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    für den baurechtlichen (EnEV) Nachweis ist mit den Werten aus der Norm zu rechnen.
    Wenn davon abgewichen werden soll, dann ist ein bauaufsichtliches Prüfzeugnis für das Produkt vorzulegen.

    Es darf nicht einfach so mit unter Laborbedingungen oder sonstwie gemessenen Werten gerechnet werden.

    ... ich würde nicht danach rechnen und kann dies nicht befürworten!
     
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