Baubegleitung nach KfW Richtilinien: Pro und Contra

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  1. Julkus

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    Guten Abend,

    zur Sanierung unseres Zweifamilienhauses zum KfW Effizienzhaus 85 sind wir am Überlegen wie notwendig/sinnvoll es ist den Energieberater (der bereits ein Konzept erstellt hat) als Baubegleitung mit ins Boot zu holen.

    Ausgangslage ist folgende: Wir rechnen mit Gesamtkosten von ca 140000 Euro für Dach, Fassade, Fenster, Haustür und Lüftungsanlage.

    Im Wesentlichen sollen die Vorgaben des Gutachtens des Energieberaters umgesetzt werden. In manchen Bereichen soll geringfügig (aber nicht mit schlechterer/billigerer Qualität) abgewichen werden. Z. B. komplette Aufsparrendämmung des Daches (statt wie vorgeschlagen teilweise Aufsparren und teilweise Oberste Geschossdecke dämmen) da wir den Spitzboden mit ausbauen wollen.
    Oder z. B. Die Nutzung und fachgerechte Dämmung der vorhandenen Rolladenkästen anstatt der Verwendung von Vorbaurolladen.

    Wir möchten gerne ortsansässige Fachfirmen beauftragen (holen pro Gewerk 2-4 Angebote von hier ansässigen, uns bekannten und empfohlenen Fachfirmen ein) die auch sonst oft schon Hand- in Hand gearbeitet haben. Eine Beauftragung von Billigheimern über irgendwelche Internetportale oder so kommt nicht in Frage.

    Die Frage ist jetzt: Sollten wir um auf der sicheren Seite zu sein den Energieberater als Baubegleiter gem. KfW Förderprogramm beauftragen und dafür eben weitere 4000 Euro Kosten haben (ich vermute die 4000 Euro werden es werden, da ja die Hälfte der Kosten bis zu 4000 Euro gefördert werden) . Oder "genügt" es die detaillierten Angebote nochmals Prüfen zu lassen und ggf. mit dem Berater (der ja nachher die Bestätigung für die KfW ausfüllen muss) vom Handwerker abstimmen zu lassen. Dass das auch ein Honorar kosten wird ist ganz klar, die Rechnung dürfte dann allerdings geringer ausfallen.

    Über eine Hilfestellung wäre ich euch dankbar.

    Viele Grüße
    Julia
     
  2. #2 Bauliesl, 14.05.2012
    Bauliesl

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    Hallo Julia,
    da der Energieberater Euch hinterher die Richtigkeit der ausgeführten Maßnahmen bestätigen muss (bzw. die Maßnahmen, die Ihr verändert habt, nochmals rechnerisch überprüfen), müsst Ihr ihn meiner Meinung nach auch für die baubegleitende Kontrolle beauftragen.
    Ich mache auch Energieberatung und würde niemals die Sachverständigenerklärung der KfW unterschreiben, wenn ich die Ausführung nicht überprüft hätte. Und da manche Dinge ja im Lauf der Bauarbeiten überprüft werden müssen, da sie eingebaut, verputzt oder sonstwie "verdeckt" werden, muss das baubegleitend erfolgen.

    Ich fürchte, das Geld werdet Ihr in die Hand nehmen müssen.

    Gruß
    liesl
     
  3. Julkus

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    Vielen Dank schonmal.

    So in der Art habe ich mir das schon gedacht. Es wäre doch mehr als ärgerlich, nachher "ohne Stempel" dazustehen. Die anwesenden Herren hier im Haus sind da noch zwiegespalten zumal der Energieberater uns nicht so wirklich explizit auf genau das was du gerade ausgeführt hast hingewiesen hat.
     
  4. Julkus

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    Noch eine weiter Frage: Belaufen sich diese Kosten "zwangläufig" auf 8000 Euro (abzüglich 4000 Euro Förderung)? Egal was für ein Objekt begleitet wird?

    Oder welche Kosten sind angemessen?
     
  5. #5 JaquesTati, 15.05.2012
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    Hallo Julkus,

    meines Wissens nach gibt es keine festgelegte Gebührenordnung, die Berater haben scheinbar sehr große Gestaltungsfreiheiten.

    Aus diesem Grunde habe ich mcih damals komplett mit meinem Berater überworfen und so auf das gesamte KfW-Förderprogramm verzichten müssen und stattdessen die Komplettfinanzierung über die Bank gewählt.

    Der damalige Berater hat sinngemäß folgende Rechnung aufgestellt.

    - Prozentuale Beteilung (5%) an der durch die KfW genehmigte Fördersumme
    - Sockelbetrag
    - Fahrtkostenerstattung (ungefähr halber Taxi KM-Satz)

    Damit waren folgende Dienstleistungen abgegolten:

    - eine Besichtigung vor Ort (max. 60 Minuten), allerdings müssen die Fahrtkosten pro Kilometer übernommen werden (Gesamtfahrstrecke für Hin- und Rückweg gerade knapp zweistellig). Dazu kam dann noch die Bemerkung, dass weitere Vorortbesuche in dieser Kalkulation nicht vorgesehen und auch nicht nötig wären (also keine Begleitung und Kontrolle/Abnahme)
    - Ausfüllen der Vordrucke für KfW
    - Beratungsgespräch (max. 60 Minuten)
    - Kontrolle, ob die durch Firmen durchgeführten Arbeiten den Vorgaben der KfW entsprechen, hierzu sollten die Rechnung eingereicht werden, aus denen deutlich das verbaute Material und die Arbeiten hervorgehen

    Kurzum wäre für einen halben Tag Arbeit ein schönes Sümmchen zusammengekommen.

    Keine Ahnung, ob das Standard in dieser Branche ist oder ich nur an ein besonders kreatives schwarzes Schaf geraten war.

    mfG

    JaquesTati
     
  6. #6 Bauliesl, 16.05.2012
    Bauliesl

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    Hallo JaquesTati,
    die Vorgehensweise Deines Beraters ist aber sehr ungewöhnlich (... um es mal vorsichtig zu formulieren).... Das ist so sicher nicht usus, zumindest nicht bei seriösen Beratern.

    Der Sinn dieser Sachverständigenerklärung ist doch, dass derjenige der unterschreibt sich auch davon überzeugt, dass die Ausführung gemäß seiner Vorgaben umgesetzt wird. Und das ist nur zu einem geringen Teil auf Grundlage von Handwerkerrechnungen möglich. Ich muss also in regelmäßigen Abständen eine Art "Kontrolle" machen. Da es, wie Du richtig festgestellt hast, in unserer Gebührenordnung darüber keine Festlegungen gibt, ist das Verhandlungssache. Ich rechne das nach Aufwand ab - sprich: ich sage den Bauherren, wie oft ich ca. kommen muss, wie hoch die Nebenkosten etc. sind.
    8.000.-€ erscheint mir aber relativ viel. So viel habe ich noch nie verlangt. Meistens bewegt sich das im Rahmen von 3-4T€. Wenn Dinge während der Ausführung geändert werden (im Vergleich zu den Vorgaben aus meiner Energieberatung) dann kann eben noch dazu kommen, dass man eine neue Berechnung machen muss. Aber auch damit bin ich (!!) noch einiges von 8T€ weg.

    Gruß
    liesl
     
  7. #7 Bauliesl, 16.05.2012
    Bauliesl

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    @ Julkus
    ach, noch ein Nachsatz:
    ich habe auch schon häufiger beobachtet, dass Berater ihre Kunden ziemlich im Dunkel lassen...... D.h. sie machen die Energieberatung, vermitteln den Kunden das Gefühl, dass jetzt alles geritzt ist und wollen hinterher ein horrendes Honorar um Dinge zu überprüfen, die man eigentlich gar nicht mehr seriös prüfen kann (ohne wieder Wände aufzuklopfen etc......). Meiner Meinung nach muss man Bauherren vorher darüber informieren, dass die Ausführung überwacht werden muss.


    Hat denn Euer Planer nicht einen Energieberater, oder kann er es evtl. gar selber machen?
    Das ist eigentlich die ideale (und für Euch auch kostengünstigste) Lösung. Er macht ohnehin ja die Bauleitung, weiß also, was wie verbaut wurde.

    Wenn Ihr das allerdings alles in Eigenregie regelt, dann schaltet frühzeitig einen seriösen Berater ein. Hört Euch bei Bekannte oder Handwerkern um.

    Gruß
    liesl
     
  8. #8 Schnabelkerf, 16.05.2012
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  9. Julkus

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    Hallo Bauliesl,

    vielen Dank nochmal für deine Antworten.

    Wir haben denke ich schon einen seriösen Energieberater (ein Bauingenieurbüro) der uns von mehreren Leuten empfohlen wurde. Sein Energieberatungsbericht mit Vorschlägen hat auch Hand und Fuß und wir wollen im Wesentlichen auch eben dies so einhalten. Von den zu erreichenden Werten in jedem Fall.

    Vorhin habe ich nochmals mit ihm telefoniert und wir haben jetzt für übernächste Woche einen Termin vereinbart bei dem wir alles weitere klären. Er bekommt vorab von mir alle Angebote der Handwerker und wird vor dem Termin nochmal nachrechnen.

    Ich glaube jetzt einfach mal dran, dass alles gut wird und wir kein blaues Wunder erleben. Für Laien ist das Thema wirklich ganz schön schwierig (weswegen wir ja u. a. vorab die Energieberatung haben machen lassen).
     
  10. Julkus

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    sorry, Doppelpost.
     
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