WW-Steuerung optimal nutzen

Diskutiere WW-Steuerung optimal nutzen im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, bei meiner neuen Heizungsanlage gibt es unterschiedlichste Einstellungsmöglichkeiten zur Optimierung der Heizungregelung und...

  1. #1 Chris G, 20.05.2012
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    Hallo zusammen,

    bei meiner neuen Heizungsanlage gibt es unterschiedlichste Einstellungsmöglichkeiten zur Optimierung der Heizungregelung und WW-Regelung.

    Beim WW gibt es zum Beispiel die normale WW-Temperatur und eine Absenktemp. die eingestellt werden können und mit einem Zeitprogramm belegt werden können. Ich habe die Absenktemp. auf 45 Grad gestellt und die WW-Temp auf 50 Grad. Darüber hinaus habe ich eine wöchentliche Legionellenfunktion mit 60 Grad vorbelegt.

    Hinzu kommen novh diverse andere Funktionen, die ich gerne im Zusammenhang mit der Effizienz der Anlage und mit dem Energieverbrauch verstehen würde.

    Da wäre zum Beispiel die Warmwasser-Schaltdifferenz: hier wird eingestellt ab "welcher Warmwasser-Sollwertunterschreitung der Speicher wieder beheizt wird". Aktuell bei mir Standard mit 3 Grad.
    Warmwasser-Überhöhung: "die WW-Ladung ist nur möglich, wenn Kesseltemp > als Warmwasser-Sollwert. Die Kesseltemp. für die Warmwasserladung ist demnach Warmwassersollwert und Warmwasser-Überhöhung. Bei zu geringen Werten dauert die Ladezeit länger, bei zu hohen Werten verringert sich der Brennwertnutzen." Ich habe hier den Standardwert von 15 Grad.
    Warmwasser-Ladezeit: Wie der Begriff schon sagt. Aktuell bei mir im Standard ausgeschaltet.

    Nun würde ich gerne all diese Parameter optimal einstellen, habe aber natürlich keine Ahnung was bei drei Unterschiedlichen Parametern nur die geringste Änderung bewirkt. Darüber hinaus müsste man diese ja über eine bestimmte Zeit beobachten.

    Gibt es hierzu vielleicht bewährte Einstellungen, ohne dass ich ein Jahr lang testen muss? :)

    *mit "" gekennzeichnete Passagen sind zitiert aus der Montage und Betriebsanleitung.

    Besten Dank
    Christoph
     
  2. #2 Rosmarin, 20.05.2012
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    Darin liegt für mich ein gewisser Widerspruch. Ich lese heraus, dass Du Dir nicht die Mühe machen möchtest, Deine Anlage zu verstehen, aber optimieren möchtest Du sie dann schon selbst, aber ohne die Zeit für Tests und Beobachtungen aufzuwenden. Ich denke, das funktioniert so nicht.

    "Standard" bedeutet ja, dass die Werte für die Mehrzahl der Anlagen mehr oder weniger passen, so dass die Anlage für den "Standardnutzer" funktioniert, der sich eben nicht die Mühe machen möchte, sich mit seiner Anlage näher auseinanderzusetzen. Optimieren bedeutet nach meinem Verständnis, dass Steuergrößen so eingestellt werden, dass gewisse beobachtbare Größen "optimale" Werte annehmen. Dazu gehört aber nun mal, dass Du den Einfluss der Steuergrößen auf Deine Messgrößen verstehst und dass Du die Messgrößen eine Zeit lang beobachtest.
     
  3. #3 Chris G, 21.05.2012
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    Hallo Rosmarin,

    es geht mir eher um eine Indikation, also eine Richtung in die ich mich bewegen kann, um die Abhängigkeiten im Zusammenhang mit der Energieoptimierung zu verstehen ohne die Effizienz zu vernachlässigen...

    Beste Grüße
    Christoph
     
  4. #4 ThomasMD, 21.05.2012
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    Ja.

    Speichertemperatur 60°C,
    Schalthysterese 5K.

    Bei einem ordentlich gedämmten Speicher hast Du kaum größere Verluste, als bei 45°C. Ordentlich geplante und ausgeführte Leitungen im EFH benötigen keine Zirkulation und verursachen ebenfalls kaum Verluste.

    Nutze Deine Zeit lieber zur Gartengestaltung, als Dir um zehntel Grad das Hirn zu zermattern.
     
  5. #5 coroner, 21.05.2012
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    Nicht ganz unbedeutend an der Entscheidung der vorzuhaltenden Speichertemperatur ist noch,
    womit die Energie dafür denn erzeugt wird. Während hohe Temp. bei "Brennern" keinen großen Effizienzverlust
    darstellen, sollte bei Wärmepumpen die erzeugte Temp. nahe dem wirklich benötigten Temperaturbereich liegen.
    Ich fuhr im letzten Jahr mit max. 45 Grad im Speicher ganz gut. (LWWP, 1000L Heizungsspeicher, 400L Trinkwasser)
    Nicht zu vergessen aber auch, dass der WW-Speicher ja bei der Dimensionierung bereits seine
    "Soll-Temperatur-Vorgabe" erhalten hat - es geht ja im Prinzip darum, wieviel Energie du vorrätig hast und da
    unterscheiden sich 80L im Kombi-Durchlauf mit 60° von 400L im reinen Trinkwasserspeicher bei 60° erheblich...

    Also: etwas mehr Infos zur Anlage wie Speicher -Art und -Inhalt und Wärmequelle, dann kann dir
    sicher jemand weiterhelfen :)


    -c
     
  6. #6 Chris G, 21.05.2012
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    Hallo coroner,

    der 120 Liter Warmwasserspeicher hängt an einem Brennwertgerät. Das ist alles.

    Beste Grüße
    Christoph
     
  7. #7 Rosmarin, 21.05.2012
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    OK, um ein bisschen konstruktiv zu sein. Beschränken wir uns auf WW-Erzeugung und setzen uns als Optimierungsziel einen möglichst geringen Gasverbrauch. Der wird erreicht, wenn der Brenner zur WW-Erzeugung möglichst selten, möglichst kurz und mit möglichst geringer Leistung anspringt. Dazu dreh die Hysterese hoch (weniger teure Brennerstarts), die WW-Temperatur herunter (geringer Gesamtenergieaufwand für WW) und die WW-Überhöhung herunter (geringere Leistung erforderlich, bessere Brennwertnutzung). Das erkaufst Du Dir mit Komforteinbußen: Die WW-Temperatur fällt stärker ab, bis nachgeheizt wird, und der Nachheizvorgang dauert länger. Kann also eine Zeit lang nur lauwarm aus der Leitung kommen. Noch weiter kannst Du über die Akzeptanz weiterer Komforeinbußen optimieren: Lasse WW-Heizung nur zu bestimmten Zeiten zu, Dusche kalt oder definieren eine "Warmdusch-Tag" pro Woche.
    Ich überziehe jetzt bewusst ein bisschen, um den Punkt zu verdeutlichen: Wenn Du wirklich optimieren willst, dann pack es richtig an. Mach Dir Randbedingungen und Zusammenhänge klar und dann optimiere gezielt. Angesichts des Einflusses der von Dir genannten Parameter auf den Gesamtenergieverbrauch optimierst Du imho an der falschen Stelle bzw. dort, wo Du nicht viel herausholen kannst (wie auch die übrigen Beiträge schon schreiben).
     
  8. #8 Chris G, 21.05.2012
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    Hallo Rosmarin, hallo zusammen,

    was meinst Du mit Hysterese? Die Überhöhung runterdrehen ist OK, Du willst aber damit sagen, dass ich testen muss wieviel runter, um die Aufwäermphase nicht unnötig in die Länge zu ziehen, oder...

    Da die Heizung jetzt im Sommerbetrieb läuft, kann man alle Änderungen am Gasverbrauch direkt der WW-Aufbereitung zurechnen. Ich werde mich da Mal herantasten.

    Beste Grüße
    Christoph
     
  9. #9 Rosmarin, 21.05.2012
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    Jetzt kommen wir langsam zusammen ...
    Mit Hysterese meine ich das, was Du als WW-Schaltdifferenz bezeichnest.
    Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Auswirkungen der Optimierung auf den Gasverbrauch ziemlich in dessen "Grundrauschen" untergehen und das mit dem Herantasten evtl. nicht besonders gut funktioniert. Evtl. kannst Du bei Deiner Steuerung Daten wie Brennerstarts und Brenner-Betriebsstunden auslesen, da kannst Du evtl. die Auswirkungen des Drehens an den Parametern besser ablesen. Viel Erfolg!
     
  10. #10 Chris G, 22.05.2012
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    Hallo Rosmarin,

    ich habe vorsichtshalber mit dem Service von Weishaupt telefoniert. Nun habe ich auch noch weitere Infos erhalten, die nicht so explizit in der Anleitung erwähnt sind.

    Sollte man die Hysterese hoch setzen, so bedeutet es gleichzeitig, dass bei erreichtem Temp-Abfall die Therme auch höher die Temp. hoch dreht. Also wären es bei 4 Grad, bei Temperaturabfall auf 48 Grad (habe jetzt auf 52 hochgezogen, da bei über 50 die Legionellen langsam absterben), die Therme auf 56 Grad hochdrehen würde. Bedeuten also bei gleicher WW-Überhöhung eine längere Aufheizdauer bei höherer Hysterese.

    Beste Grüße
    Christoph
     
  11. #11 Rosmarin, 22.05.2012
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    Danke für die Rückmeldung, jetzt steckst Du ja doch schon recht tief drin. Optimieren ist natürlich anspruchsvoll, wenn die Steuerlogik des Herstellers nicht vollständig oder missverständlich dokumentiert ist ... ist halt leider oft so.
    Wie ich an Deinen Threads sehe, optimierst Du auch an anderen Parametern kräftig. Auch dazu viel Erfolg, Grüße Rosmarin
     
  12. #12 Chris G, 22.05.2012
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    Hallo Rosmarin, hallo zusammen,

    ich kann diese Parameter auslesen.
    Sollte ich die beeinflussenden Parameter nur jeweils in Abständen von 3 Tagen ändern oder ist das selbst zu kurz, um Auswirkungen an den Brennerstarts und Betriebsstunden abzulesen?

    Beste Grüße
    Christoph
     
  13. #13 Rosmarin, 22.05.2012
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    Hallo Christoph,
    bevor Du etwas änderst, halte ich es für sinnvoll, den Ist-Zustand genau zu erfassen. Am Beispiel Schalthysterese: Finde heraus, wie oft Dein Brenner am Tag startet, und ob die Brennerstarts dadurch verursacht werden, dass Du warmes Wasser zapfst (und damit kaltes in den Speicher kommt und dieser deshalb unter die gesetzte Temperaturschwelle rutscht), oder dadurch, dass er einfach auskühlt oder Du die Zirkulation laufen lässt. Im ersten Fall kannst Du den Brennerstart durch heruntersetzen der Schwelle kaum verhindern. Wenn der Brenner aber zwischendurch startet, weil der Speicher auskühlt, dann kannst Du überlegen, diese Zeit durch Heruntersetzen der Schwelle zu verlängern und hinauszuschieben, bis er wg. WW-Bedarf sowieso starten muss. Wenn der Brenner aber z.B. nur morgens und abends startet, weil nur dann WW benötigt wird, Du ein gut gedämmtes System hast und Du Starts zu anderen Zeitpunkten per Zeitprogramm blockiert hast, dann hat ein Drehen an der Hysterese keinen Effekt. So merkst Du schon, wie oft Du was ablesen musst. Erfasse erstmal diese Parameter über ein paar Tage (den Gasverbrauch selbst nicht vergessen), male eine Grafik, überlege, welche Änderung Du realistisch erwarten kannst und dann fang an an Parametern zu drehen, erneut Daten zu erfassen, malen, vergleichen usw ...
    Ab wie oben schon geschrieben wurde: wenn Du nur geringe Verluste hast, weil Dein System gut gedämmt ist und die Zirkulation nur dann läuft, wenn sie gebraucht wird, dann bringt eine Optimierung der Schaltschwellen imho nicht viel. Die Energiemenge zum Aufheizen des Wassers wird ja sowieso benötigt, und die Wärmeverluste des Speichers hast Du auch immer. Da bleibt vermutlich wenig Spielraum ..., durch Änderung des Nutzerverhaltens kannst Du wahrscheinlich mehr erreichen.
     
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