Funkbus zentral oder dezentral?

Diskutiere Funkbus zentral oder dezentral? im Elektro 2 Forum im Bereich Haustechnik; Moin moin, Unser Häusle ist in der Ausführungsplanung (2 Etagen, ca. 200 qm) Nun zerbreche ich mir den Kopf über das geplante Bus-System. Ich...

  1. #1 teddy12, 22.05.2012
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    Moin moin,

    Unser Häusle ist in der Ausführungsplanung (2 Etagen, ca. 200 qm)
    Nun zerbreche ich mir den Kopf über das geplante Bus-System. Ich würde gerne Enocean Funkbus einsetzen, evtl. mit KNX-Anteilen gemischt, wenn es Sinn macht (z.B. besondere Aktoren o.ä.).
    Die Frage bzgl. Funkbus ist nun: zentral oder dezentral?
    Mir gefällt grundsätzlich dezentral besser: kommt dem Bus-Gedanken näher, man ist flexibler, spart einiges an Verkabelung (Kosten).
    Mir sind aber die Vort-und Nachteile von zentraler und dezentraler Installation noch nicht ganz klar. Z.B. habe ich gehort (zu lesen gibts leider wenig), dass ich dezentrale Aktoren immer ausbauen muss, wenn ich zum Beispiel einen neuen Taster mit dem Aktor einlernen will. Ich möchte die "Programmierung & Anpassung" (Einlernen, Lichtszenen erstellen, usw.) über eine Visualisierungssoftware machen. Software läuft auf einem Server, der über eine USB-Antenne engesprochen wird. Dazu habe ich mir schon mal eine Software eines namenhaftes Herstellers angeguckt. Ich bin immer davon ausgegangen, dass das wiederholte Einlernen über die Software laufen kann, wenn die Adresse des Aktors einmal beim Server bekannt ist.
    Zusätzlich soll es aufwendig sein, denzentrale Aktoren bzw. Sender einzumessen.
    Hat jemand Erfahrung mit Funkbus und kann da Hilfestellung - insbesondere bzgl. zentral oder dezentral - geben?

    Schon einmal Danke!
    Teddy
     
  2. #2 Mycraft, 22.05.2012
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    Warum nicht komlett auf KNX setzen und auf den Funkmist verzichten?
     
  3. #3 teddy12, 22.05.2012
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    Hi Mycraft,
    1) KNX ist nicht ganz preiswert
    2) Mit Funk bin ich flexibler: ich kann nachträglich Sender und Empfänger verteilen, wie ich lustig bin
    3) Die Software ist gratis und wesentlich einfacher zu Handhaben. ich sehe nicht ein, warum ich jedesmal einen Elektriker kommen lassen soll, wenn ich eine Lichtszene ändern möchte. Das ist für mich ein KO-Kriterium.

    Warum aus deiner Sicht Funk-"Mist"?

    Grüße
    Teddy
     
  4. Smylo

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    Moin teddy12,

    ich würde die Aussage von Mycraft bezüglich Funk-Mist nicht ganz so drastisch formulieren, aber ganz unrecht hat er nicht.

    Wir setzen selbst auf eine Kombination aus kabelgebundenen Bus und Funkbus. Als "Haupt"-bus würde ich bei Neubauten immer auf ein verkabeltes System zurückgreifen, da es einfach wesentlich störunanfälliger ist und damit deutlich zuverlässiger!
    Unsere Enocean-Komponenten nutzen wir überall dort, man deutlich an Flexibiliät gewinnt oder die preisliche Differenz bei der Anschaffung den Nutzen übersteigt. Unteranderem sind dies vorwiegend Bewegungsmelder im Außenbereich, welche bereits mehrfach den Aufstellungsort gewechselt haben, bis die ideale Position gefunden wurde. Und natürlich zur Bestimmung der Griffstellung sämtlicher Fenster! Reedkontakte sind zwar was feines, aber was nützt es mir, wenn der Kontakt geschlossen meldet, weil Fenster zwar eingeschnappt ist, aber der Fenstergriff auf Mittelstellung steht?!
    Gerade beim letzteren Beispiel zeigt sich deutlich, meiner Meinung nach, warum eine Kombination aus Kabel- und Funkbus die ideale Lösung darstellt ;)

    Ich würde es immer wieder so machen und genieße somit die Vorteile beider Systeme!


    PS: Das Beste am Funkbus sind meiner Meinung nach übrigens die "flexiblen" Taster. Da lässt sich im Handumdrehen mal ein Taster an eine andere Stelle des Raumes verschieben, kurz die Löcher zugespachelt, übergestrichen und schon meint man es wäre nie anders gewesen. Außerdem kann man so auch gerade im Kopfbereich des Bettes auf eine Verkabelung verzichten. Die Funktaster "strahlen" nur einmal kurz bei der Betätigung, danach aber nicht mehr...
     
  5. #5 Mycraft, 22.05.2012
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    mein Vorredner hat schon einiges dazu gesagt und ich stimme da auch weitesgehend zu...

    Funk ist immer eine Notlösung, eher geeignet zum erweitern und verändern.
    Und eben eher geeignet an Stellen zum einsatz zu kommen, die schwer erreichbar, oder häufig wechselnd etc. sind.

    Wer in einem Neubau auf ein Bussystem setzt der sollte definitiv die Kabelgebundene Variante wählen und wenn man von vornherein ordentlich plant, muss man nicht mehr viel ändern bzw. kann dann später an solchen Stellen die man dann doch vergessen hat die Funklösung nehmen, aber auch nur dann...je mehr im Haus funkt, desto mehr Fehler schleichen sich ein, Befehle werden nicht weitergeleitet, oder nicht "verstanden" und und und...ausserdem ist man dann in der Auswahl der Komponenten relativ engeschränkt...

    apropos Lichtszenen ändern etc. mit einem Touchscreen innerhalb eines Bussystems bzw. einem Ipads/Iphones kann man auch sehr viel ändern, hinzufügen, entfernen, steuern, anzeigen usw. auch ohne einen Elektriker, oder man zahlt eben den Preis und kauft sich die Programmiersoftware, dann ist man komplett unabhängig vom Eli.
     
  6. #6 teddy12, 22.05.2012
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    Schon mal Danke für das Feedback.

    Misch-Installation habe ich auch schon überlegt. Evtl. mit KNX-Enocean-Gateways arbeiten: die flexiblen Verbraucher/Sender mit Enocean und die fixen mit KNX (z.B. Rollladenmotoren). An Enocean reizt mich genau die Flexibilität von Tastern, Bewegungsmeldern, etc.
    Im Wohn/-Essbereich z.B. werde ich einen Haufen Schalter haben (verschiedene Lichtkreise, mehrere Rollos, "Ins-Bett-Geh-Aus", usw.) Den "Schalterhaufen" wollte ich fest verdrahtet machen (Berker TS oder ähnliches), weil ich sonst mit den Funktastern so eine lange Schalterleiste bekomme.

    Aber was genau meint ihr verkabeltem Hauptbus? Die Lichtkreise? Steckdosen auch?
    Gerade Steckdosen würde ich dezentral über Funk machen, weil ich genau da möglichst flexibel sein will.
    Wenn ich zentralen Funkbus mache, werden die Lichtkreise doch genau wie bei KNX zentral über die Aktoren in der Verteilung geschaltet. Nur die Taster funken.
    Ist denn Funk wirklich so anfällig?

    Ich dachte für die Anpassungen (Taster einlernen, Lichtkreise rein/rausnehmen usw.) brauche ich auf jeden Fall ETS, oder?
    Das geht ja bei Enocean ziehmlich einfach und preiswert. ;-)
    Klar, den Rest will ich mit meinem Ipad machen.

    Danke
    Teddy
     
  7. Smylo

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    Der "Haupt"-bus stellt den Großteil der Funktionalitäten zur Verfügung und ist quasi das Backbone der gesamten Infrastruktur. Alle Komponenten, welche sich leicht per Kabel erreichen lassen (also z.B.: Lichtschalter, Lampen, Steckdosen, Rollläden usw.), sollten unbedingt kabelgebunden den Hauptbus darstellen, wodurch die grundsätzliche Funktionen ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit bieten - gerade im Hinblick auf den WAF auch nicht zu verachten.
    Sonderkonfigurationen, wie der angesprochene Taster über dem Bett oder auch gerne schwer erreichbare Positionen im Außenbereich, bieten sich für den funkbasierten "Sekundären"-bus an. Allerdings auch nur dann, wenn auch mal ein Befehl "verschluckt" werden darf. Gerade letzteres geschieht nämlich gerne desöfteren, nicht unbedingt täglich, aber 1-2 im Monat sicherlich. Auch wenn dies jetzt nicht unbedingt häufig erscheinen mag, so darf man nicht vergessen, dass wir nicht viele Funkkomponenten verbaut haben und es nervt einfach.
    Exemplarisch greife ich mal die oben aufgeführten Fenstergriffe auf, diese senden bei Betätigung nur einmal einen Status, wird dieser vom Gateway nicht empfangen, so kam es schon mal vor, dass der Bus meinte die Terrassentür sei noch geschlossen (Tür war herangezogen) und der Rollladen fuhr herunter - wir saßen zu dem Zeitpunkt noch auf der Terrasse! Dank dem iPhone kein Thema, aber wenn ich dieses nicht dabei gehabt hätte und auch keinen Schlüssel, so wären wir ausgesperrt gewesen...
     
  8. #8 teddy12, 23.05.2012
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    Danke Smylo, das hilft mit weiter.
    Also ist eine vernünftige Mischinstallation schon die richtige Lösung.
    Was mir noch nicht 100%ig klar ist, wie man die Aktoren am besten positioniert.

    Beispiele:

    - Wohn-/Essbereich mit 3 Lichtkreisen:
    a) Aktoren zentral in der Verteilung mit jeweils drei 230V-Leitungen? oder
    b) eine 230V-Leitung + eine parallele KNX-Leitung (durchgeschleift) mit jeweils einem Aktor lokal an jedem Leichtkreis/Verbraucher?

    - Steckdosen Wohnzimmer:
    a) Eine 5- oder 7-adrige 230V-Leitung zur Verteilung mit zentralen Aktoren, damit ich potentiell mal 2 bzw. 3 Dosen schalten kann?
    b) Für jede Dose eine 230V-Leitung zentral zur Verteilung? Später zentral Aktoren in der Veteilung nachrüstbar.
    c) Eine 230V-Leitung + eine parallele KNX-Leitung (durchgeschleift an jeder Dose)? Später Aktoren in beliebigen Dosen nachrüstbar.

    Danke,
    Teddy
     
  9. #9 Mycraft, 23.05.2012
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    Also ich kann mal wieder nur von meiner Installation sprechen,

    Soviel wie nur geht in die Verteilung, so wenig wie möglich an Ort und Stelle, sprich Unterputzaktoren etc. Diese wirklich nur dann einsetzen, wenn es nicht anders geht. Die Kanalpreise sind gegenüber herkömmlichen Aktoren Jenseits von gut und böse.

    Ich habe an alle Steckdosen die ich schalten möchte eine 5x1,5 NYM Leitung und die KNX Leitung legen lassen, so ergeben sich bei mir je Standartzimmer mind. 3 Steckdosenstromkreise. In den Zimmern wo mehr benötigt wird, dementsprechend mehr Leitungen Legen.

    Bei den Lichtkreisen verfährt man genauso, willst du 3 Lichtkreise lege eine 5x1,5 Leitung aus dem Schaltschrank durchgeschleift an die 3 Brennstellen, so kann man dann später entscheiden, ob man vllt. auch mal 2 Lichtkreise schnell mal zu einem macht oder alle zusammen und ein halbes Jahr später vllt. doch wieder einzeln.

    Für jede Dose eine einzelne Leitung ist jedoch Murks, das ist unnötiger Installtionsaufwand und schafft nur mehr Kabel in den Wänden...mit 7x1,5 kann man eben auch 5 Schaltkreise machen, allerdings waren mir die Kabel einfach zu dick, es muss ja auch alles in die Dosen passen etc.


    Und das KNX Kabel immer zusammen an alle Steckdosen, Brennstellen, Schalterstellen etc. mitreinlegen, es kostet nicht viel und man hat später doch die Möglichkeit UP-Aktoren, Sensoren, Tasterschnittstellen etc. Anzuschliessen
     
  10. Smylo

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    Überall ein fünf adriges Kabel, idealerweise eine Sternverkabelung oder ansonsten Elektronikdosen. Fertig.

    Damit hast Du ein Höchstmaß an Flexibilität und die Kosten halten sich absolut im Rahmen.

    PS: Ich möchte jetzt hier keine Grundsatzdiskussion starten bezüglich der Vor- und Nachteile beider Systeme (KNX/ LCN) - ist nur eine weitere Überlegung, die man näher betrachten sollte/ könnte.
     
  11. #11 Mycraft, 23.05.2012
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    Ja klar ob nu KNX oder LCN oder sonst irgendetwas...ist alles besser als eine reine Funklösung...was man letzendlich einbaut ist eine Sache des Portemonaies und der persönlichen Präferenzen...
     
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