Fußbodenheizung und Laminat -> verkleben zwingend???

Wenn du starke gesundheitliche bedenken hast kommt für dich wohl nur fliesen oder linoleum in frage. Letzteres gibts auch in der klick version und besteht fast ausnahmslos aus Naturprodukten.
Ist mir leider alles zu teuer, ich werde wohl auf das schwimmende laminat zurückgreifen da es auch erstbelag ist u. Das haus erstmal in ruhe "setzen und arbeiten" soll, in paar jahren sehen wir weiter :-)

 

Richtig!

Deshalb - wenn PVC, dann einen massiven "Profibelag" (üblich für rauhen gewerblichen Einsatz) statt der "Haushaltsausführung" mit Folie auf Schaumrücken.

 

Eine schwimmende Verlegung auf Fußbodenheizungen sehe ich unter gewissen Voraussetzungen als durchaus realistisch an:

1. Eine Verklebung des Bodenbelags ist sicherlich auch nicht blasenfrei! Reißt mal einen Parketboden heraus und seht euch die vorhandene Maserung der Zahnspachtel an! Ich möchte mal eine Verklebung sehen, wo die effektive Klebefläche >75% beträgt. (nach meinem Bauchgefühl wird die sich Klebefäche im Schnitt zwischen 60% und 70% bewegen) >> Also auch hier wirkt also Luft als Isolator.

2. Der Kleber ist sicherlich auch nicht der beste Leiter. Es stellt sich die Fage, ob die Klebestege von rund 2mm bis 3mm Höhe besser leiten, als ein löser, von der Fläche nahezu gleichwertiger Kontakt mit dem Untergrund. Die Hersteller schweigen sich über die Wärmeleitfähigkeit Ihrer Kleber aus. Ein Vergleich lässt sich also nicht konkret berechnen.

3. Es gibt heute Trittschalldämmungen mit einer minimalen Wärmedämmung von 0.005 m²K/W bis 0.010 m²K/W. Handelsübliche Trittschalldämmungen haben aber einen 20- bis 40-mal höhere Wärmedämmung, welche ich sicherlich nicht auf einer Fußbodenheizung einsetzen würde. Bezüglich potentiellen Herstellern (Namen darf ich hier ja nicht nennen) gebt in Google einfach "Trittschalldämmung" ein und wählt ein passendes Ergebnis unter den ersten 5 Einträgen aus.

4. Zahlreiche Parketthersteller geben ihr Parkett gar nicht mehr zum Verkleben frei. Es gab in der Vergangenheit zahlreiche Fälle mit Rißbildungen, welche auch ich auf meinem Parkett in der aktuellen Eigentumswohnung habe.

Mit einem entsprechendem Material (kostet allerdings ~6 Euro/qm) bekommt man eine ideale Trittschalldämmung mit minimaler Höhe und einer minimalen Wärmedämmung. Bei einem relativ ebenen Estrich (Fließestrich wäre ideal) sehe ich eine schwimmende Verlegung durchaus als reell an mit marginalen Verlusten gegenüber einer Verklebung.

 

Vieles finde ich übertrieben hier.

Habe im Haus ca.60 % Laminat, 30% Fliesen und 10 % Teppich. Luft-Wasser-Wärmepumpe und KfW55 Enev 2009 gedämmt. Laminat mit integrierter Trittschalldämmung und schwimmend verlegt. Alle Räume werden mit FBH hervorragend warm und die Jahresheizkosten liegen im hervorragenden Bereich. Die Wärmeverluste beim schwimmend verlegten Laminat sind subjektiv und objektiv anhand meiner Stromverbräuche nicht messbar.

Bin also sehr zufrieden damit - so wie viele, viele andere Bauherren auch, die sich nicht "schämen" im Eigenheim Laminat verlegt zu haben.

Profihaft verlegtes Parkett ist mir zu teuer und in 15 bis 20 Jahren werde ich ohnehin renovieren und einen anderen Boden legen wollen. Da ist der 25 €-Laminat ideal für.

Gruß
Jochen