Wie den Energiebedarf von Bauteilen übers Jahr überschlägig berechnen?

Diskutiere Wie den Energiebedarf von Bauteilen übers Jahr überschlägig berechnen? im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Ich plane ein EFH zweigeschossig. Stein-auf-Stein. Dem begrenzten Budget ist es geschuldet, dass ich es nur so warm einpacken möchte, dass es sich...

  1. olaf b

    olaf b

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    Ich plane ein EFH zweigeschossig. Stein-auf-Stein. Dem begrenzten Budget ist es geschuldet, dass ich es nur so warm einpacken möchte, dass es sich über die - sagen wir mal nächsten 20 Jahre rentieren soll und mein Eigenkapital auch für etwas Luxus wie Kamin und Geschosserhöhung noch ausreicht. KfW-70-oder-besser-Standard ist kein primäres Ziel.

    Da ich gern auf WDVS verzichten möchte, doppelschalig aber wohl zu teuer wird, bleibt für Stein-auf-Stein aktuell die Wärmedämmziegel-Variante mit T0x / TV0x. Ich hatte hier neulich schon eine Anfrage zum Wandaufbau, vielen Dank bis dahin für die Anregungen!

    Einer der favorisierten Hausbaufirmen (um genau zu sein: Hausbauverkäufer) fragte mich gestern ganz offen: Warum wolle ich denn unbedingt den am höchsten dämmenden Ziegel und nicht einen mit λ = 0,09?

    Gute Frage. Wegen des Konsens und der Empfehlungen hier im Forum? Um auf der sicheren Seite zu sein? Um der Umwelt etwas Gutes zu tun? Weil die Heizenergiepreise sich verzehnfachen könnten?
    Ich habe gemerkt, mir fehlen konkrete Näherungswerte und einfache Formeln (keine komplizierte ENEV-XY-Software), um eine Aussage treffen zu können, ob sich eine Maßnahme - zum Beispiel ein T7 anstelle eines T9 oder eine Dachdämmung mit WLG32 anstatt WLG35 für uns rechnet.

    Frage:

    Gibt es einfache Formeln für die Berechnung einzelner Bauteile? (Wand, Bodenplatte, Dach, Fenster)

    Ich stelle mir vor, ich setze den U-Wert oder die Differenz zweier U-Werte ein und erhalte je nach Himmelsrichtung (bei Fenstern) und nach "Klimakonstante" für meine Gegend einen Schätzwert für den Jahresenergiebedarf.

    Ich will also keine Temperaturdifferenzen über die Zeit angeben müssen, sondern bräuchte pauschal einen Überblick über den Energiebedarf für ein typisches Jahr.

    Hier im Forum hatte ich in einem Beitrag mal gelesen, für Wände gäbe es eine grobe Abschätzung, wonach eine U-Wert-Änderung von 0,1 eine Änderung des Energiebedarfs übers Jahr von 10 KWh/m[SUP]2[/SUP] nach sich ziehen würde.

    Gibt es ein entsprechendes Laien-Formelwerk für Wände, Boden, Decke & Co.?

    Gruß, Olaf

    PS. Tipps, ich solle das mit meinem Planer alles mal ordentlich durchkalkulieren, helfen mir nicht weiter, danke! ;)
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Das ist korrekt, und viel mehr ist Pi*Daumen auch nicht drin. Man könnte jetzt noch ein halbes Dutzend Pi*Daumen Formeln basteln, doch während man Transmissionsverluste noch sehr zuverlässig rechnen kann, stoßen beim Jahresenergieverbrauch alle Formeln an ihre Grenzen. Da spielen in der Praxis einfach zu viele Faktoren mit rein. Wer das Wetter einmal über längere Zeiträume beobachtet wird feststellen, dass allein dadurch schon +- 20% pro Jahr verursacht werden können. Wozu also mit 3 Nachkommastellen rechnen?

    Welche Dämmung man vorsieht, das ist auch eine Frage der persönlichen Einstellung. Wenn das bei Dir keine Priorität hat, dann erfülle die EnEV und mehr nicht, denn nur das ist Pflicht, der Rest ist die Kür.

    Ich würde aber angesichts der steigenden Energiepreise und der zu erwartenden Entwicklung bei den EnEV heutzutage so bauen, dass mein Haus auch in ein paar Jahren noch einen "Wert" hat und nicht schon in ein paar Monaten quasi veraltet ist. Aber das ist halt meine persönliche Einstellung, und die muss ja nicht jeder teilen.

    Gruß
    Ralf
     
  3. wall

    wall

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    Schau dir mal http://www.u-wert.net/ an. Da kannst du für Bauteile deinen Standort angeben und erhältst dann eine Größenordnung in Heizöl-Litern angegeben, was dich ein Außenflächen-Quadratmeter des Bauteils jährlich kostet. Fand ich extrem hilfreich für diverse Entscheidungen und Optimierungen.

    Du kannst auch im dortigen Wärmebedarfsrechner ein komplettes Haus eingeben. Das Ergebnis ist in meinem Fall erstaunlich nahe an der bezahlten Heizlastberechnung, die ich ebenfalls durchgeführt habe. Scheint also kein schlechtes Tool zu sein ...
     
  4. olaf b

    olaf b

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    @Ralf: Danke für deine Bestätigung der Pi*Daumen-Formel. Schneller und einfacher geht es nicht. :biggthumpup:

    @wall: Super, das ist ein toller Tipp.
    Die geniale u-wert-Seite ist mir zwar schon mal vor zwei Jahren aufgefallen. Beachtenswert fand ich neben der u-Wert-Berechnung insbesondere die Aussagen zu Tauwasserausfall und sommerlichem Hitzeschutz. Es gab aber damals noch nicht den Wärmebedarfsrechner, den werde ich mir mal gleich anschauen.

    Danke! :bounce:
     
  5. olaf b

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    Übrigens: Cool ist auch der Lüftungsrechner . Da kann ich mir doch gleich noch mal durchrechnen, warum unser Geld für eine zentrale Wohnraumlüftung mit WRG besser angelegt ist als für höchst-dämmende Wände. ;)
     
  6. olaf b

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    Ich habe mal ein wenig mit dem Wärmebedarfsrechner von u-wert.net herumgespielt.
    Für "unsere" geplante Stadtvilla mit KWL+WRG ergeben sich folgende Werte:

    Poroton T9 36,5 cm: 6.859 kWh/a
    Poroton T7 36,5 cm: 6.063 kWh/a -> Differenz 796 kWh/a = leider nur ca. 56 Euro/a bei 7 Ct/kWh. Was würden da bei ca. 200 qm an Mehrkosten für das Mauerwerk entstehen? 500-1.000 Euro könnte man eventuell noch argumentieren... mehr wohl nicht.

    Dagegen:
    Poroton T9 36,5 cm ohne KWL, dafür Lüftung über Fenster: 11.170 kWh/a -> Differenz 4.311 kWh/a = ca. 302 Euro pro Jahr.

    Da bin ich erstaunt. Immerhin ergeben sich durch die KWL enorme Unterschiede im Energieverbrauch und hier im Forum hieß es meist, die Wärmerückgewinnung würde eigentlich kaum etwas bringen, weil die Verluste durch die Lüftermotoren und Steuerung den Wärmegewinn aufbrauchen würden. Naja, so einen großen Lüfter will ich nun doch nicht einbauen, der dürfte 24h jeden Tag mit knapp 500 Watt durchlaufen, um den Energiegewinn aufzubrauchen...
     
  7. #7 susannede, 24.07.2012
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    Irgendwo kneift es hier ein wenig:

    Von "höchst" kann ja nun nicht die Rede sein.
    Ja, stelle doch eine weitere Bude hin, die energetisch leicht sinnfrei ist,
    Hauptsache "Villa". Vielleicht an einigen Stelle "less" und an anderen dafür "more".

    Ralf sagt's wie immer sehr kundenorientiert:

     
  8. #8 ReihenhausMax, 24.07.2012
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    Milchmädchenrechnung: Die 4300 kWh oben sind thermisch, die 500 Watt wären aber elektrisch, also irgendwo zwischen Faktor 3 und 4 mehr wert/teuer. Vielleicht sind es in der Realität bei einem großen Haus so 120-150 Watt. Der Komfortgewinn alleine ist es wert ... Die Einsparung/Kosten bei der Wand ist sicherlich schwierig zu beurteilen. Einfach mit heutigen Energiepreisen zu rechnen ist sicherlich naiv, andererseits muß man auch seine Kapitalkosten gegenrechnen etc. und sich fragen, was die gleiche Energieeinsparung an anderer Stelle kosten würde. Echte Villen baut man ja für Generationen, da ist langfristiges Denken angesagt ;-)
     
  9. olaf b

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    Warum so bissig, susannede?
    Kennen wir uns?

    Ich habe das Gefühl, dass sich hier einige Architekten im Forum gegenüber Rat suchenden unangemessen unhöflich verhalten, das muss doch nicht sein.

    Und: Was ist mit dem Zitat von "Ralf" gemeint, wohl nicht eine Einstellung laut Karmatabelle!? Meine Fragestellung hat doch wohl verdeutlicht, dass es mir nicht um Einstellungen geht, sondern um eine ökonomische Abwägung.

    Übrigens: Stadtvilla ist eine gängige Umschreibung vieler GÜ/Bauträger für ein 2-geschossiges Haus mit Walmdach, was ist daran abfällig zu kommentieren???
     
  10. #10 ReihenhausMax, 24.07.2012
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    Der Begriff Stadtvilla ist halt deswegen negativ besetzt, weil Anspruch (das positive Image einer Villa) und Wirklichkeit (schlechte Kopien) zu oft nicht übereinstimmen.
    Da mußt Du wie ein SUV Fahrer halt drüber stehen :winken
     
  11. #11 susannede, 24.07.2012
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    Bissig ?
    Ich hab doch die Beißer im Glas gelassen,
    nur zarte Rauchwölkchen und Flämmchen schlagen aus den Nasenlöchern. :)

    Ralf schreib:

    ...und der ist hier gar nicht der Megaoberöko. ;)

    Es ist schön, dass Du Dich mit U-Werten auseinandersetzt,
    aber wozu machste Dir denn diese Mühe ?
    Um das zu erfüllen, was miniminimalst vorgeschrieben ist ?
    Ein braver Bürger, der tut was man ihm sagt,
    ein ganz ganz schlauer IT-Mensch, der nur in die ihm angemessene Bauform,
    also Pappschachtelbude (...äh, Villa!) vom GÜ oder Bauträger will -
    und natürlich ökonomisch (hochdeutsch: billichwillich) ?

    Wäre man bissig, könnte man sagen: Na, paßt doch ! :D

    Anwesende Architekten (Dein Gefühl täuscht Dich vielleicht nicht) sollen Dir dabei
    dann kostenlos mit Rat und Wissen, aber vorallem HÖFLICH, zur Seite stehen,
    weil das ja noch viel ökonomischer ist. Ahso. :shades

    Du:
    Das Internetz ein download-free-bazar zum Durchtänzeln !
    Ich beherrsche die Tastatur, habe flatrate Zugang !

    Wir (wild winkend, applaudierend links und rechts, schulterklopfend):
    Wieder einen IT in der Stadtvilla vom Bauträger untergebracht, welldone guys !!! :28:

    Ist das die konzipierte Inszenierung ?

    Kurztext: Geld sollte/kann man auch sinnvoll ausgeben.
    Es ist 5 vor 12 und keine Zeit für weitere Schrottbuden.
    Haben wir schon überreichlich.
     
  12. olaf b

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    Ich zähle mich eher zur Gruppe der Diesel-Kombifahrer, denen ein Hybrid zu teuer ist und die sich über die ignoranten SUV-Fahrer aufregen. ;)

    Und: Danke, ReihenhausMax für deinen Hinweis mit Energiebedarf-kWh vs. Strom-KWh, das lasse ich mal gelten. ;) Schade, dann ist der Vorteil ja in der Tat deutlich kleiner und ich sollte bei der Auswahl der KWL auf effiziente Lüfter und Rohre mit geringem Strömungswiderstand achten - soweit der GÜ das dann mitmacht, meist haben die ja ihre festen Vertragspartner...
     
  13. olaf b

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    Hallo susannede,
    schön, so launig hört sich das ja gleich viel netter an. ;)
    Ich schreibe mal was in der Mittagspause...
     
  14. #14 susannede, 24.07.2012
    susannede

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    Prima. :)
     
  15. Der Da

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    Leider steckt hinter den rechnern eine sehr unseriöse Firma... bzw ein Vermittlungsportal. Bin leider über eine ihrer vielen Internetfallen (Pseudo-Anbieterseiten) bei der Suche nach einer Garage denen auf den Leim gegangen. Seitdem Werbung auf allen Kanälen.
     
  16. #16 ReihenhausMax, 24.07.2012
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    Die Preise der Filter solltest Du vorab ggf. auch mal vergleichen und Dir überlegen, ob Du einen Enthalphietauscher (Feuchterückgewinnung) willst oder nicht.
     
  17. olaf b

    olaf b

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    ;)
    Sicher: Wiederverkaufswert sollte man im Auge haben: Werfe ich jedoch alles Eigenkapital in Wert-volle Energie-Maßnahmen, dann erhöhe zwar ich den potenziellen Verkaufserlös, leider auch die Chance auf Zwangsversteigerung, falls es mit dem Einkommen mal nicht so klappen sollte. ;)

    Was mich dazu nun wirklich mal interessieren würde:
    Wie hoch ist denn eigentlich die Preisdifferenz pro m[SUP]2[/SUP] zwischen T9/36,5 und T7/36,5 oder den mir von Ralf empfohlenen T7/49,0? Oder zwischen einem Poroton und einem Thermopor-Generika?

    Ich lasse mich ja überzeugen, wenn es bezahlbar ist.

    Die EnEV 2009 ist eine große Verbesserung zur 2007er Fassung, wenn ich das richtig sehe. Was ich allerdings verantwortungslos vom Gesetzgeber finde ist, dass man in der EnEV-Berechnung munter Dämm-Maßnahmen der Gebäudehülle mit Heizungstechnik aufrechnen kann, die nach 15-20 Jahren ersetzt werden muss. Was passiert ist anscheinend, dass findige Unternehmer schlecht gedämmte Häuser anbieten und das dann mit einer ökologisch zweifelhaften Luft-Wasser-Wärmepumpe kaschieren. Öfters habe ich in den Bau-Leistungsbeschreibungen dem Sinne nach gelesen:
    Luft-Wasser-Wärmepumpe, Außenwände Wärmedämmziegel 36,5, "hochwertige" Dämmung Decke OG gemäß Wärmebedarfsberechnung, "hochwertige" Dämmung Bodenplatte gemäß Wärmebedarfsberechnung, Fenster mit 2-fach Isolierverglasung usw...

    Och nö, wieder die alten Kamellen von den doofen, geschmacklosen Bauherren, die sich freiwillig diese Augenkrebs verursachenden Klötze hinstellen lassen... ;)

    Jeder Erker, jede Gaube und jedes Mehr an Dachüberstand kostet halt richtig viel Geld... oder heißt das, nur Leute mit hinreichend großer Brieftasche für Gebäudehüllen nach Mindestbaustandard geschmacksprüfender Architekten e.V. dürfen bauen?

    Womit meine Vermutung ja von deiner Seite dann doch noch bestätigt wäre. :e_smiley_brille02:

    Sollen? Nein! Dürfen? Gern! :winken Höflich(keit): ist, gerade an so öffentlichen Orten, ein Gebot und erlaubt es, dass gelegentliche Ironie nicht immer aber immer öfter richtig verstanden wird.

    Nein. Meines Erachtens eher diese Art von Inszenierung:
    Drei Typen von Foren-Usern:
    1. Die (meist) dankbaren Erkenntnissucher.
    2. Die professionell Ratgebenden, deren öffentlichen Beiträge wohl nicht immer nur uneigennützig sind (Anm.: ohne jede Kritik)
    3. Die Ratgebenden und Kommentaristen, denen das Gruppengefühl im Forum und die Selbstbestätigung ein gutes Gefühl geben.
    Rollenwechsel nicht ausgeschlossen.

    Locker-so-stehenlass.
    Kläre mich auf, was genau sind Schrottbuden? Wo ist es preiswert und ab wann Schrott?
     
  18. #18 Ralf Dühlmeyer, 24.07.2012
    Ralf Dühlmeyer

    Ralf Dühlmeyer

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    Schrott ist es (nach meiner Definition - susanne mag eine andere haben), einen toten Gaul (T9, 36,5 cm) über die Hürden von EnEV und EEG mittels einer KWR mit WRG (nach Möglichkeit ins WW :motz) hinweg zu tragen.
    Rein rechnerisch hast Du dann zwar die EnEV und das EEG eingehalten, real aber ist das Dingen eine echte Aussenluftheizung!
    Fehlt nur noch der Ansatz LLWP :mauer.

    Du hast die Wahl zwischen Pest&Cholera: Jetzt viel Geld bezahlen für den Kauf und wenig für die Energie in der Zukunft oder jetzt wenig für den Bau und zukünftig viel für Energie!
     
  19. R.B.

    R.B.

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    Das ist sicher.

    Die wirtschaftliche Abwägung ist viel schwieriger als gedacht, denn solche U-Wert Rechner, oder auch "meine" Pi*Daumen Formel, können nicht in die Zukunft sehen.

    Also stellt sich die Frage, gilt die ökonomische Abwägung für einen kurzfristigen, mittelfristigen, oder langfristigen Horizont?

    Wer garantiert Dir, dass aus Deinen 50,- € Einsparung p.a. in 10 Jahren nicht 500,- € Einsparung p.a. werden? Ich habe in anderen threads schon genug Beispiele genannt wie Bauherren die vor 40 Jahren ein Haus gebaut haben, heute im Rentenalter vor massiven Problemen stehen. Abgesehen davon, dass die Häuser oftmals weniger wert sind als das Grundstück auf dem sie stehen, können die Leute in vielen Fällen diese Häuser nicht mehr richtig beheizen.
    Hätte man denen das vor 40 Jahren gesagt, sie hätten nur ungläubig den Kopf geschüttelt.

    Fakt ist doch, dass wir für unsere Häuser in Zukunft immer weniger Energie zum Heizen aufwenden dürfen. Wer da nicht freiwillig mitspielt, wird durch die Energiepreise dazu gezwungen. Unsere Politik hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass wir die Welt retten müssen, und das bedeutet immer schärfere Vorgaben für Neubauten und den Bestand, gepaart mit politisch gestalteten Energiepreisen.

    Man muss sich daher fragen, welches Energie"spar"konzept verfolge ich beim Hausbau? Diese Frage muss beantwortet werden, lange bevor es um T9 mit 36cm oder T7 mit 49cm oder was weiß ich geht. Es ist auch völlig egal ob das Ding dann Stadtvilla oder Villa Kunterbunt heißt.

    Es ist auch völlig sinnfrei wenn man meint, dass man einen Neubau einfach durch einen besseren oder dickeren Stein, oder ein paar cm WDVS aufpeppen kann, und dadurch schon die gewaltige Einsparung erzielt. In manchen Fällen kann der xx cm Ty die richtige Lösung sein, aber genau so gut kann es sein, dass man für ein hoch dämmendes Gebäude einen ganz anderen Ansatz wählen muss um wirtschaftlich zu sein.

    Leider denken viele Bauherren erst während der Bauphase über solche Dinge nach, und dann wird´s entweder teuer und unwirtschaftlich, oder wir landen bei den von Susanne genannten Schrottbuden, die bereits heute den Möglichkeiten hinterher hinken, und die in Zukunft quasi "wertlos" sind.

    Vor 100 oder 200 Jahren waren Häuser eine wertstabile Anlage, doch die Zeiten haben sich geändert.

    Gruß
    Ralf
     
  20. olaf b

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    @Ralf Dühlmeyer
    Was meintest Du mit "nach Möglichkeit ins WW"?

    Der "tote Gaul" kostet mich bei einem GÜ voraussichtlich 6,5 Teuro mehr... :wow

    @ Ralf R.B.
    Du schreibst: "Man muss sich daher fragen, welches Energie"spar"konzept verfolge ich beim Hausbau?"

    Wo finde ich denn diese Energiekonzepte? Was hat es damit auf sich?
    Und warum "muss" ich das tun, solange ich die EnEV einhalte?
     
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