Gartenmauer statt Böschung

dann kriegst aber gleich noch nen Mückentümpel aufgeschwatzt

 

Eine Trockenmauer ist nun wirklich keine Hexerei - besonders bei dieser Höhe.

Wichtig ist, dass sie eine leichte Neigung zum Hang hat und mit wasserdurchlässigem Material ohne Nullanteil hinterfüllt wird (z. B. Drainagekies).
Zwischen anstehendem Erdreich und Hinterfüllung noch ein Vlies und fertig ist die Laube...

Im Netz findest du brauchbare Anleitungen.

 

Merkwürdig, unsere teilweise 1,50 m hohe Trockenmauer steht trotzdem seit 1,5 Jahren.

Und warum kein Vlies? Es sollen doch keine Sandanteile in die Mauer gespült werden, oder? Wie verhindert du das?

Und was bitte ist an Drainagekies schlecht?

In welcher DIN steht das eigentlich?

 

An die eine Seite der Mauer schließt sogar direkt unsere Terrasse, und du wirst es nicht glauben, aber es hat sich noch nichts gesetzt...

 

Eine Trockenmauer mit 1,5 Jahren Alter ist ja noch mehr als jungfräulich, eher noch im zarten Babyalter.
Wenn sich da jetzt schon bauliche Veränderungen zeigen würden

 

Hallo lieber TE,

erstmal solltest Du Dir nicht diese übertriebenen Sorgen machen wegen dem Mäuerchen. Das ist nicht als Anleitung zu verstehen, ich will nur aus meinen Erfahrungen berichten. Ich habe damals auf dem Grundstück meiner Eltern eine Bruchsteinmauer gebaut, die wesentlich höher und länger ist. Nämlich ca. 50m lang und 1,5m hoch. Sie hat einige Rücksprünge (runde). Die Mauer haben wir direkt vor die Erde gebaut, d.h. die Erde wurde senkrecht vom Bagger ausgehoben. Wir hatten eine senkrechte Kante. Diese haben wir mit Schaufel und Spitzhacke leicht angeschrägt (so ca. 5°). Wir haben damals ca. 70cm tief ausgeschachtet für das Fundament, die untersten 10cm mit Schotter befüllt und manuell festgestampft. 70cm reichten bei dem Klima dort, wenn Du in Tirol wohnst, solltest Du auf 80cm gehen - das ist dann frostsicher. Beim DWD findest Du aber die Zahlen für Deinen Ort und wie tief der Frost in den Boden eindrang die letzten Jahre. Darauf haben wir unbewährten Beton gegossen, gelegentlich mit Betonresten (zb. alte betonpflastersteine [sauber natürlich]) versetzt um etwas Beton zu sparen. Darauf haben wir dann in L- Form Schweißbahnen verlegt und aneinander geschweißt. Hinter die Schweißbahn könntest Du noch ein Geotextil, Flies etc. legen, damit die Schweißbahn nicht von spitzen Steinen zerstört wird. Wir haben uns damals aus einem Steinbruch direkt Bruchsteine (teils unbehauen) liefern lassen. Das behauen erfordert viel Geduld - deshalb solltest Du ggf. behauene Steine kaufen. Diese Steine haben wir dann mit Maurermörtel gesetzt. Die großen Steine unten, die kleineren oben (allein schon wegen dem Gewicht ). Dabei haben wir die behauenen Bruchsteine nur für die Vorderseite genommen. Was vom behauen übrig blieb, haben wir mit Mörtel auf die Hinterseite gesetzt. Dazwischen haben wir mit Beton ausgegossen.
Ganz zum Schluss haben wir oben Bruchsteinplatten verwendet um den Fugenanteil möglichst gering zu halten, denn hier kann Wasser eindringen. Auf der Oberseite ausßerdem aufs Gefälle achten, damit das Wasser bei Starkregen abfließt. Anschließend haben wir die Mauer verfugt (viel Arbeit!). Aber das Ergebnis ist Top! Die Mauer steht jetzt seit 13 Jahren und bisher konnte ihr der Frost nichts anhaben. Selbst die Fugen mussten noch nicht überarbeitet werden. Was halt wichtig ist, ist dass Du die Mauer nicht schnurgerade machst:

(Draufsicht)
-----------------------

sondern z.B. leicht Wellenförmig bzw. mit runden Ausbuchtungen hin und wieder

(Draufsicht)
---\___/---\____/--\_____/-----

Wenn wir längere Strecken ohne Rücksprünge gemacht haben, haben wir die Mauern voneinander getrennt durch eine Trennschicht aus Styrodur (2cm) damit die Mauer Platz hat, sich zu dehnen. Die Trennschicht haben wir ab Oberkante Fundament eingebaut.

Eine gute Trockenmauer mag auch gut sein, man spart viel Arbeit aber wenn es Lasten vertragen soll, dann würde ich Dir zu unserer Variante raten. Jetzt werden mich die Experten sicher wieder madig machen, doch man muss nicht jede kleine Mauer auf diesem Planeten von einem Archi planen lassen. Der Fasst sich anne Kopp wenn Du ihm sagst, Du willst ne Mauer dieser Größe von ihm geplant haben. Wenn es um Leib und Leben geht, sollte man in jedem Fall einen Experten planen lassen, aber für ein Gartenmäuerchen ist das mE. maßlos übertrieben. Das wird Dir auch jeder Landschaftsgärtner sagen.

 

Hallo,

also so eine Mauer sollte wirklich gut geplant sein. ich durfte selbst man die Erfahrung machen, was es heißt eine Mauer einfach mal so bauen zu wollen. Wenige Tage später wurde aus der Mauer ein Steinhaufen

Grüße