Innendämmung Uralt-Flachdach

Diskutiere Innendämmung Uralt-Flachdach im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Nachdem ich mich einmal quer durchs Internet gelesen habe und auch den einen oder anderen Experten im echten Leben befragt habe, bin ich genauso...

  1. Kobalt

    Kobalt

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    Nachdem ich mich einmal quer durchs Internet gelesen habe und auch den einen oder anderen Experten im echten Leben befragt habe, bin ich genauso schlau wie zuvor.

    Ausgangspunkt ist ein Anbau mit einem Flachdach (noch aus den 40'er Jahren). Das Dach ist in etwa wie folgt von unten nach oben aufgebaut:

    a) Putz auf Stroh/Schilf
    b) Bretter die mit bis zu 1-2 cm Abstand zueinander an die Längsbalken genagelt sind
    c) Über den Brettern/Balken liegen lose Sauerkrautmatten/rollen
    d) Darüber Luft ca. 50-60cm an der höchsten Stelle
    e) Dachbalkenkonstruktion mit Brettern und darauf Bitumenbahnen

    Der ganze Dachaufbau ist ansonsten nicht weiter isoliert und ein schwacher Luftzug und ein verlassenen Hornissennest sind Hinweise darauf, dass das ganze auch gut "hinterlüftet" ist.
    Gebälk und Bretter schauen noch recht gut aus, was sicherlich hauptsächlich der "luftigen" Bauweise geschuldet ist.

    Der ganze Anbau ist in zwei Zimmer unterteilt. In einem Zimmer wurden vor >10 Jahren mal GK-Platten mit 50cm Styropor an die Decke geschraubt. Keine zusätzliche Dampsperre/bremse o.ä - geschadet hat's nicht.
    In dem anderen Zimmer möchte ich jetzt die Decke abhängen und eine Isolierung einbringen. Wie das im günstigsten Fall aussehen soll, da scheiden sich die Geister. Der eine meint unbedingt eine Dampfsperre einziehen und alles super-dicht machen, der andere meint, lieber eine Dampfbremse - am besten so eine Vario-Variante mit flexiblem Diffusionswiderstand.

    Ich persönlich neige dazu, mit Hanf-Matten zu dämmen und nur eine Dampfbremse einzuziehen, wohl wissend, dass es vielleicht ein oder zwei Ecken gibt, die sich nicht 100%-ig mit der Folie abdichten lassen. Die Überlegung dabei ist, dass im Dach selbst nicht viel passieren kann - das ging ja auch die letzten Jahrzehnte gut. Durch die Isolierung könnte die Luftfeuchtigkeit aber u.U. schon kurz über der Isolierschicht kondensieren und bei einer Hanfdämmung habe ich die Hoffnung, dass diese die Feuchtigkeit besser aufnimmet und schneller wieder abbaut als z.B. Steinwolle.

    Was denkt ihr? Gibt es vielleicht noch irgendwelche anderen Varianten/Materialien mit denen ich bei der Dämmung der Deckenabhängung auch ohne super-dichte-Dampfsperre halbwegs auf der sicheren Seite bin?
     
  2. #2 Inkognito, 24.10.2012
    Inkognito

    Inkognito Gast

    Grundlegend:

    Um einen Tauwasseranfall zu vermeiden müssen die Materialien von innen nach außen immer dampfdurchlässiger werden.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserdampfdiffusionsäquivalente_Luftschichtdicke

    Wirklich dampfdicht ist nur Metall und Glas, der Rest bietet einen mehr oder minder großen Widerstand.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserdampfdiffusionswiderstand

    Der Grund, warum man z.B. PE Folien innen verwendet, ist, dass sie sich für diesen Verwendungszweck sehr gut eignen. Es ist kein hinterhältiger Versuch der chemischen Industrie, das schöne Öko-Holzhausfeeling zu zerstören.
    Wem die Vorstellung nicht behagt "unter einer Plastikplane" zu wohnen, der kann eventuell auch OSB-Platten als Dampfbremse verwenden, die dort verwendeten Klebstoffe machen diese Platten relativ dicht. All diese Maßnahmen setzen allerdings eine sachgerechte Ausführung (u.a. abkleben der Fugen) voraus. Ein Desaster kann es übrigens werden "ein paar Ecken nicht 100%-ig mit Folie abzudichten", genau dort zieht dann das Gros der Feuchte ein, dann schimmelt der Hanf und mit Pech dann auch der Balken und das ganze wird vom gesundheitlichen Problem zum Standsicherheitsproblem.

    Desweiteren muss man EnEV Standards einhalten, wenn man schon Hand anlegt... ich empfehle dann doch den Gang zum Planer.
     
  3. Kobalt

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    Danke für deine Hinweise!

    Mir gehts garnicht so um ein Öko-Haus-Feeling (auch wenn ich nichts von Unmengen an OSB und Styropor halt). In erster Linie suche ich nach einem Kosten- und Zeit-günstigen Weg nach oben etwas zu dämmen. Letztendlich sollen die Sanierungskosten ja auch nicht die Einsparung bei den Heizkosten komplett auffressen.

    Würde man es richtig machen wollen, müsste man wohl das Dach komplett sanieren - irgendwann ist das sicher fällig, aber das würde ich dann doch gern noch ein paar Jahre in die Zukunft verschieben.

    Wenn ich es schon nicht "richtig" mache, sollte ich vielleicht wenigstens ein Art Revisionsluke vorsehen, um die Sache im Auge behalten zu können.
     
  4. #4 gunther1948, 25.10.2012
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    hallo
    kann sich als grosse falle erweisen- dichtigkeit???? unkontrolliertes einströmen von warmer raumluft in den dachraum.
    da bei dir so gut wie nix gedämmt ist/war, ein grosser luftraum vorhanden ist der scheinbar auch funktionierend belüftet ist, konnte da auch so gut wie nix passieren.
    um eien aussage treffen zu können müsste man die gesamt situation und baulichen gegebenheiten genau kennen, verfügbare querschnitte, zustand des vorh. daches/ dachabdichtung usw. nur dann ist eine planung mit den entsprechenden bauphysikalischen nachweisen und baustoff spezifizierung möglich.

    gruss aus de pfalz
     
  5. Julius

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    Die Dicke dürfte das wohl nicht sein, oder?
     
  6. sarkas

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    Schon - aber Millimeter ...
     
  7. Kobalt

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    Ja 50mm stark natürlich - ein halber Meter wäre schon ne recht satte Isolierung :-)
     
  8. Kobalt

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    Jetzt wo der Winter hereingebrochen ist und draußen schon ein Schneegestöber wütet (dabei war letztes Wochenende noch prima T-Shirt-Wetter...) habe ich nochmal einen Blick unters Dach geworfen. Die Luke hatte ich zuvor mit etwas Mineralwolle von unten isoliert und das hat schon ausgereicht, dass die innere Abdeckung der Luke feucht war. Dort wo man die Bitumen-Bahnen erkennen kann ist auch zu sehen, dass sich kleine Tröpfchen bilden, wobei ich mir da erstmal keine Sorgen mache. Das ist quasi der Status-Quo und so geht das schon seit Jahrzehnten gut.

    Fakt ist aber, dass ich mir mit einer Isolierung auf jeden Fall Feuchtigkeit in die Isolierung reinholen werde, wie ich an der Luke gesehen habe. Ich neige jetzt doch eher dazu die Decke ohne Isolierung abzuhängen (evtl. trotzdem mit einer Dampfbremse). Der Raum wird Schlafzimmer und ist daher sowieso nicht voll beheizt, da kann man das evtl. verschmerzen.

    Auf jeden Fall werd ich wohl nochmal einen Dachdecker konsultieren, ob man bei einer evtl. anstehenden Sanierung da noch irgendwie von Außen isolieren kann. Vielleicht reicht es sogar mit einer Auflattung auf dem bestehend Dach quasi ein neues Dach drüber zu bauen.
     
  9. #9 gunther1948, 28.10.2012
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    hallo
    das ist doch ein flachdach oder? was willste da mit latten?
    blödsinn die entsteht jetzt schon in gleicher menge und qualität.

    gruss aus de pfalz
     
  10. #10 Biber53, 28.10.2012
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    Hallo Kobalt,

    Dein Eingangsbeitrag zeigt schon genug Widersprüche.
    Meiner Meinung nach bist Du nicht in der Lage das Problem selbst zu händeln.

    Hol Dir einen kompetenten Mann vor Ort, und befrage nicht irgendwelche Experten.

    mfg
     
  11. Kobalt

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    @gunther: Klar - die Feuchtigkeit wird nicht mehr oder weniger werden. Momentan zieht sie aber unters Dach und richtet dort auch offensichtlich keinen Schaden an. wenn ich aber die Decke isoliere, muss ich damit rechnen, dass schon die Isolierung feucht wird.

    @Biber53: Erstmal jemand finden, der kompetent ist. Ich werd nochmal einen Dachdecker zu rate ziehen, aber ich muss schon selber halbwegs wissen wo's lang geht.
     
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