Bodengutachten DIN / EN ISO? Rammkern? Was sollte man durchführen?

Diskutiere Bodengutachten DIN / EN ISO? Rammkern? Was sollte man durchführen? im Begleitende Ingenieurleistungen Forum im Bereich Neubau; Hallo, wir planen den Bau eines EFH und denken dass wir für das Haus (ohne Keller) ein Bodengutachten erstellen lassen sollten. (Architekt...

  1. #1 rfasdws, 06.11.2012
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    Hallo,

    wir planen den Bau eines EFH und denken dass wir für das Haus (ohne Keller) ein Bodengutachten erstellen lassen sollten.
    (Architekt und Statiker raten uns dazu, gleiches liest man hier im Forum)

    Dazu haben wir erstmal 2 Firmen angeschrieben.
    Firma A möchte 5x 5m tief bohren, DPL nach DIN4094-3 - leichte Rammsondierung.

    Firma B bietet 1x mittelschwere Rammsondierung DPM EN ISO 22475-2, 6 Meter, und 2x Rammkernsondierbohrungen EN ISO 22475-1, 6 Meter.

    Das zweite Angebot kostet nur die Hälfte im Gegensatz zum ersten.
    Ich war immer davon ausgegangen dass alle Gutacher hier nach gleichen Normen vorgehen. Nach welcher Norm sollte so ein Gutachten erstellt werden? Oder entscheidet der Statiker welche Norm gewählt wird?
     
  2. KATMat

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    Das ist völlig egal. Da wurde in der neuen 22745 der Spitzenquerschnitt für die leichte Rammsonde geändert. Für die Interpretation und Aussagekraft der Ergebnisse ist das nebensächlich.
    Der Knackpunkt ist, was der Gutachter aus den Ergebnissen macht.
     
  3. #3 Gast vS, 06.11.2012
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    naja ..

    also, es gibt keine allgemeingültige Norm für Häuschen - es ist und bleibt die Verantwortung des Gutachters Untersuchungen so durchzuführen, dass er zu einer technisch und wirtschaftlich vernünftigen Beurteilung kommt.

    Programm B) erscheint etwas dünn - aber vielleicht kennt der Gutachter die Gegend und weiß was er tut - vielleicht aber auch nicht - Billigpröckler gibt es genug und die werden dann echt teuer.

    Also - so nicht zu beurteilen = Architekt und Statiker fragen.


    Hauptsache es endet nicht so:


    "Auf dem Grundstück wurden stark inhomogene Bodenverhältnisse angetroffen, die
    keine endgültige Gründungsempfehlung zulassen."

    (Zitat aus einem seeehr günstigen "Gutachten" mit 2 Sondierungen) ...
     
  4. #4 peterk61, 06.11.2012
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    Wenn Dir der Architekt oder der Statiker keinen Bodengutachter empfehlen wollen oder können, dann frag einfach den günstigeren Bieter was ein oder zwei Bohrungen zusätzlich kosten, dann kannst Du die Angebote besser vergleichen. Der Bohrmeter kostet zwischen 20 €/m und 30 30 €/m.

    Die Anzahl der Bohrungen/Rammsondierungen hängt von der Homogenität der Bodenverhältnisse ab. Wenn es da bei einem Gutachter schon Vorkenntnisse gibt kann man auch die Anzahl der Bohrungen reduzieren.
     
  5. #5 Manfred Abt, 07.11.2012
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    etwas unklar: nur Rammsondierung DPL oder auch Bohrung/Rammkernsondierung?

    Hintergrund:
    • mit Rammkernsondierung oder Bohrung erfährt man, was für ein Boden ansteht, das Material wird an die Erdoberfläche geholt
    • mit Rammsondierungen erfährt man nur, welchen Widerstand der Boden beim Einrammen hat, der Boden bleibt da wo er ist.
     
  6. #6 Gast vS, 07.11.2012
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    und wären ohne Rammkernsondierung allein, als indirektes Aufschlussverfahren nicht zulässig.

    Unabhängig vom Preis, würde ich auf einen lokalen Gutachter setzen, weil dieser die Gegebenheiten etc. kennt und

    bereits viele mit den Nomaden, die für ganz kleines Geld durch ganz D ziehen, schon verdammt schlechte Erfahrungen gemacht haben.
     
  7. #7 rfasdws, 07.11.2012
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    Mittlerweile liegt mir auch ein Angebot einer Firma C vor. Firma C deckt sich preislich und vom Text her ziemlich mit Firma B.
    Alle Firmen haben ihren Standort im Umkreis von 50km. Ich denke es wird Firma B, der hat mir das auch gut am Telefon erklärt, vom Gefühl her passts.
     
  8. ISYBAU

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    Wenn denn schon ein Archtikt und Tragwerksplaner beteiligt sind, dann soll doch bitte der eine oder andere den Bodengutachter einschalten, nachdem die Aufgabenstellung von einem Fachmann konkretisiert wurde. Das sollte man von einem Planer erwarten können!
     
  9. #9 rfasdws, 08.12.2012
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    Ich möchte hier meine Erfahrungen für andere zurw Verfügung stellen:
    es zeigt sich mal wieder: mit Fachleuten bauen.

    Geplant war ohne Keller zu bauen, Gründung auf Streifenfundamenten, 80cm tief

    Nach Absprache mit unserem Bauleiter, dem Statiker und dem Architekten haben wir ein Bodengutachten erstellen lassen. Das Ergebnis ist niederschmetternd.
    Nix mehr Streifenfundamente.
    Der Boden unter der kompletten Bodenplatte muss 1,50m tief ausgetauscht werden, da dann erst tragender Untergrund anfängt. Ca. 450m3 Bodenaustausch, zusätzlich liegt das Grundstück etwas in einer Senke, so dass ca. 50cm sowieso aufgefüllt werden müssten. Kosten alles zusammen ca 20.000 Euro.

    Die ersten 30cm Boden sind Mutterboden, den hätten wir sowieso abfahren müssen, laut Gutachten sind die 120cm nach dem Mutterboden teilweise sogar weniger fest wie der Mutterboden selber.

    Ende vom Lied: Wir bauen jetzt mit Keller, Gott sei Dank auf Architekt / Bauleiter / Statiker gehört und für unter 1000 Euro ein Bodengutachten erstellen lassen :-)
     
  10. #10 12Nils12, 06.01.2013
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    Sehr gutes Beispiel!

    Es ist heutzutage eben ein Lotteriespiel für jeden Tragwerksplaner der den üblichen
    Satz: Die zulässige Bodenpressung wurde mit xxx kN/m² angenommen und ist vor
    Baubeginn durch ein Bodengutachten zu überprüfen.
    Nach heutigem Normenwerk ist es schon sehr schwer zu rechtfertigen eine Geotechnische
    Kategorie von I anzunehemen.
    Da dreht sich die Norm im Kreis.

    Die geotechnischen Untersuchungen sind wahrscheinlich nach DIN 4020 ausgeführt
    worden.
    Da wird sehr gut der Umfang beschrieben.
    Bodenpressungen sind eben auch nicht nur das was einen Tragwerksplaner und Entwurfsverfasser
    zu interessieren hat.
    Ist ein schon ein bischen mehr.

    Eigentlich schade daß man nicht einfach auch bei GK I geologische Unersuchungen fest
    verankert hat.
     
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