Erd-Wärmepumpe - ohne Tiefbohrung, ohne Flächenkollektor?

Diskutiere Erd-Wärmepumpe - ohne Tiefbohrung, ohne Flächenkollektor? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Liebe Foren-Gemeinde, Ich hoffe, es widerspricht nicht den Foren-Regeln (und es ist auch nicht als Werbung o.ä. gedacht), wenn ich nach Meinungen...

  1. #1 JamesNo, 09.11.2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 09.11.2012
    JamesNo

    JamesNo Gast

    Liebe Foren-Gemeinde,
    Ich hoffe, es widerspricht nicht den Foren-Regeln (und es ist auch nicht als Werbung o.ä. gedacht), wenn ich nach Meinungen zu/ Erfahrungen mit einem speziellen Wärmepumpensystem frage.

    Vorweg: In unserem EFH-Neubau (ca. 150 m² Wohnfläche) möchte ich eine Fußbodenheizung (im Bad einen beheizten Handtuchhalter). Heizen und Warmwasser bereiten möchte ich mittels einer Erd-Wärmpepumpe; hinzu kommt eine kontrollierte Be-/ Entlüftung mit Wärmerückgewinnung.

    All das vereint das System von xxxxx. Leider finde ich dazu von Bauherren im Internet keine Erfahrungsberichte.
    Ich möchte keine Tiefbohrung und auch keine Flächenkollektoren auf dem Grundstück. xxx arbeitet mit 2,5 m hohen Spiralkollektoren (gehen ab 1,5 m dann bis 4 m Tiefe). Aber hält das System was es verspricht? Gibt es Erfahrungen von Nutzern und/ oder Heizungsbauern?!

    Was wäre eine Alternative, falls Ihr mir von dem System abratet? Gastherme möchte ich nicht! Luft-Wärmepumpe vertraue ich bei Minusgraden im Winter nicht (und gerade da braucht man Wärme...)

    Viele Grüße
    James
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Die erste Frage wäre, wieviel Grundstücksfläche steht zur Verfügung?

    Ich sehe keinen Vorteil in diesen Kompaktkollektoren, ganz im Gegenteil. Spiralkollektoren haben den Nachteil, dass das Zentrum schnell vereist. Oft werden diese kompakten Kollektoren auch mit zu hoher Entzugsleistung betrieben, denn es soll ja alles schön "handlich" bleiben. Das sorgt für niedrige Soletemperaturen und eine schlechtere Effizienz der WP.

    Werden die Kollektoren dann noch zu eng beieinander in den Boden gesetzt, dann geht die Soletemperatur noch weiter in den Keller.

    Im Vergleich zur Flächenverlegung, oder Grabenkollektoren, sind solche Lösungen normalerweise (deutlich) teurer.

    Fakt ist, eine Sole-WP lebt von der Dimensionierung des Kollektors. Dazu muss ausreichend "Erdreich" (Volumen) zur Verfügung stehen. Es gibt keine Wunder. Die Erfahrung mit kompakten Kollektoren zeigt, dass diese zu stark belastet werden, so dass man den Bereich um den Kollektor schnell in die Vereisung treibt. Das ist technisch noch kein Problem, sorgt aber für eine schlechtere Effizienz.

    Ich würde als Alternative über einen anderen Kollektor nachdenken. Wie man diesen gestaltet, das kann man erst sagen wenn Details zum Grundstück bekannt sind.

    Gruß
    Ralf
     
  3. #3 JamesNo, 09.11.2012
    JamesNo

    JamesNo Gast

    Hallo Ralf,
    das Grundstück ist fast 1.000 m² groß. Dennoch möchte ich keine Flächenkollektoren verlegen, weil ich dann gefühlt auf ziemlich großer Fläche (doppelt so groß wie zu beheizende Fläche = 300 m²) Kollektoren verlegen (lassen) müsste.

    Von besagter Celler Firma hatte ich mir mal ein Angebot erstellen lassen; es würden wohl acht Spiralen auf einer Fläche von ca. 40 m² eingesetzt.

    Tja. Mein Bauunternehmer, mit dem ich wohl bauen werde, empfahl eine Gastherme inkl. Solarmodulen. Aber das ist keine Option für mich. Pellets auch nicht wg. Platzbedarf und auch da steigen die Rohstoffpreise mit Sicherheit. "Erdwärme" ist dagegen vorhanden...
     
  4. #4 Schnabelkerf, 09.11.2012
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    In Hamburg gehen die Temperaturen nicht so tief und bleiben auch nicht so lange wie an anderen Gegenden in Deutschland. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen das es hier mit einer LWWP ohne Probleme und auch ohne hohen Stromverbrauch funktioniert. Eine JAZ von deutlich über 3 ist mit einer ordentlichen LWWP drin. Ob sich der Mehrinvest in einer LWP mit Erdkolletor, Tiefenbohrung oder Spiralkollektoren lohnt sollte man sich vorher einfach ausrechnen.

    Bei meinem Verbrauch (inkl. WW) von 2433 kWh (elektrisch) = 518 € mit einer LWWP und einer JAZ von 3,33 würde ich mit einer LWP mit Erdwärme bei einer angenommen JAZ von 4,5 nur noch 1800 kWh (elektrisch) verbrauchen. Also eine Ersparnis von 633 kWh, was aber "nur" 109,31 € (kWh = 0,1727 €) ausmacht.

    Bei Mehrkosten von 110 €/Jahr kann man sich dann leicht ausrechnen nach wie viel Jahren sich sowas rentiert. Wenn man Strompreiserhöhungen prognostiziert und einrechnet dauert es natürlich weniger lange.
     
  5. #5 MoRüBe, 09.11.2012
    MoRüBe

    MoRüBe Gast

    Mal wieder:

    WP nur dann, wenn das Gebäude richtig gut gedämmt ist. Erst recht bei den Spiralkollektoren. Dann passiert nämlich genau das, was Ralf beschrieben hat. Bei ner Luftpumpe springt im schlimmsten Fall der E-heizstab an, beim vereisten kollektor ist die ganze Anlage im Ars... . Gas/Solar sagt mir, das es mit Dämmung nicht weit her ist, und das Haus nur mittels der Technik "getunt" wird.
     
  6. #6 JamesNo, 09.11.2012
    JamesNo

    JamesNo Gast

    @ Schnabelkerf: Luft-Wärmepumpe kenne ich aus meiner Verwandtschaft; ich finde diesen Kasten auf dem Hof weder schön noch praktisch.

    @ MoRüBe: Es soll ein KfW70 Haus werden (mindestens). Lt. Baubeschreibung ist die Wand mit Klinker wie folgt aufgebaut: Wohnraumputz (ca. 1 cm) - Ton-Hochlochziegel (17,5 cm) - Mineralwolldämmung (14 cm) - Griff-Fuge (1,5 cm) - Verblendstein (11 cm).
    Fenster 2fach-Verglasung

    Finde ich nicht, dass es schlecht gedämmt ist. Der Unternehmer "traut" nur der Erd-Wärmpepumpen-Technik nicht so ganz über den Weg
     
  7. KlausK

    KlausK Gast

    Mein Verdacht: sein Gas-Wasser-Heizungs Betrieb kann das nicht.
     
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