Qualitätsbeurteilung Estrich

Diskutiere Qualitätsbeurteilung Estrich im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo, nach dem Anschliefen eines Anhydrit-Fließestrichs finden wir den in folgenden Bildern dokumentierten Zustand vor. Ausgeschrieben war:...

  1. Tommi

    Tommi

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    Hallo,

    nach dem Anschliefen eines Anhydrit-Fließestrichs finden wir den in folgenden Bildern dokumentierten Zustand vor.

    Ausgeschrieben war:
    "Anschleifen des Estrichs in einem Arbeitsgang mittels herkömmlicher Tellerschleifmaschine mit Schleifpapier Körnung 16 und absaugen der Oberfläche. Anschleifen nach ausreichender Antrocknung des Estrichs."

    Frage 1 (siehe Bild 1-3):
    Während die Tellerschleifmaschine in der "breiten Fläche" sauber gearbeitet hat, sind an Ecken, Kanten und Rücksprüngen die "Sinterreste" des Estrich nicht angeschliffen worden.

    1.1. Kommt man mit der Maschine nicht in die Ecken?

    1.2. Wenn ja, muß der Estrichleger diese schwer zugänglichen Stellen z.B. mit einem Stahlbesen manuell säubern?

    Frage 2 (siehe Bild 4-5):
    Angeblich ging bei der Ausführung der Mischer kaputt, so daß man notgedrungen die Räume abstellen mußte, was ja bei AFE nicht notwendig ist.

    Die Räume wurden mit "Pappwinkeln" abgestellt. Die Pappwinkel wurden nicht entfernt, sondern oberflächenbündig abgeschnitten, dann wurden Fugen mit der Flex eingebracht und mit Wellenverbindern versehen. Diese wurden verharzt, jedoch sind stellenweise noch Leerräume in den Fugen.

    2.1 Müssen die Leerräume vollständig mit Harz gefüllt werden?

    Frage 3 (siehe Bild 6-7)
    Leichte "Dellen" im AFE wurden mit einer schwarzen Spachtelmasse ausgeglichen. Leider läuft diese nicht auf "Null" aus und hat zudem punktförmige Erhebungen.

    3.1. Kann man diese Ausgleichsmasse nicht so verarbeiten wie ich es von gipshaltiger Spachtelmasse kenne: " auf Null ausziehen, Po-eben ...."?

    Frage 4 (siehe Bild 8)
    Trotz Anschliff des AFE kann ich mit einem einfachen Handbesen noch beträgliche Mengen des Abschliffs "zusammenkehren". Dieser Abschliff muß doch sicherlich vor Fliesen- oder Teppichverlegung entfernt werden!

    Eigentlich dachte ich, daß der Estrichleger mit seiner Absaugvorrichtung den Boden sauber hinterläßt.

    4.1. Muß der Estrichleger hier nacharbeiten?
    4.2. Ist das "verlegefertige" Hinterlassen des Bodens eine kostenpflichtige Zusatzleistung?
    Dann müßte der Bauherr mit der Reinigung daran glauben :-)

    Gruß

    Tommi
     
  2. Tommi

    Tommi

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    Bilder 6-8
     
  3. #3 Heidemann, 26.08.2005
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    Zur Qualität des Estriches kann ich nix sage, absoluter Laie. Aber wenn ich den Cutter auf dem letzten Bild sehe.......bitte den Randdämmstreifen erst kürzen sobald der Bodenbelag verlegt wurde!!!
     
  4. Tommi

    Tommi

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    @Heidemann:

    Der Tipp mit dem Kürzen der Randdämmstreifen erst nach dem Bodenbelag ist bekannt.

    Mit dem Cutter habe ich nur den schlampig abgeschnittenen Dämmstreifen zwischen den beiden Estricharten (AFE und ZE) nachgearbeitet.

    Gruß


    Tommi
     
  5. Berni

    Berni

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    Tach Tommi,
    strenggenommen gehören die Randbereiche mit zu der ausgeschriebenen Position. Mit Tellerschleifmaschinen kommt man nicht ganz an den Rand.
    Ich sehe bei den letzten 5cm aber auch nicht das Problem.
    Wär bestimmt nicht zum Nachteil, wenn im Leistungs extra darauf hingewiesen wird.
    Vieleicht meldet sich hierzu Lukas noch.
    Bei den Abstellwinkeln und dem verharzen dieser sehe ich keinen Sinn. Der Abstellwinkel ist keine Bewegungsfuge in dem Sinn, kann aber auch in der Funktion als Schnittfuge oder Sollbruchstelle nicht kraftschlüssig mit Harz verdübelt werden. Die drei Querschnitte mit Wellenverbinder verbinden die Estrichflächen nicht kraftschlüssig. Frag mal deinen Estrichleger nach dem Sinn.
    Wenn die Unebenheiten oder der Versatz der Spachtelmasse im grünen Bereich der DIN 18202 liegen, ist dies nicht zu beanstanden. Sieht auf den Bildern nicht happy aus.
    Der Schleifstaub sollte schon sauber abgesaugt sein.

    Gruß Berni
     
  6. Tommi

    Tommi

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    @Berni:
    Danke für Deine Kommentare.

    1. Zu den Randbereichen ("die letzten 5 cm").
    Warten wir mal die Meinung von Lukas ab :-)

    2. Zum Abstellwinkel:
    Klar, es mußte keine Bewegungsfuge ausgebildet werden, da AFE verwendet wurde (fugenlos möglich!) und keine FBH vorhanden ist.

    Deiner Meinung nach wäre es also besser den Pappabstellwinkel ganz zu entfernen, damit auch die dann entstehende Schnittfuge kraftschlüssig verharzt werden kann?

    Denn mir ist auch klar, dass der Pappwinkel (alubeschichtet) ja eher trennend als verbindend wirkt.

    Sehe ich das richtig?

    Anders gefragt: An diesem Abstellwinkel soll sowieso ein Belagswechsel erfolgen (Fliese -> Teppich).

    Dann käme es auf eine kraftschlüssige Verbindung nicht so sehr darauf an, da ja nichts reissen kann.

    Sehe ich auch das richtig, oder?


    @all: Hat jemand die ausschnittsweise Formulierung ATV DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten, Abschn. 4.2.3 ("mit Industriestaubsauger abzusagen") parat?

    Gruß

    Tommi
     
  7. Lukas

    Lukas

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    Meine Meinung,

    hallo miteinander,
    deckt sich da mit der von Berni, da in den Randbereichen ohnehin nicht mit einer starken Belastung zu rechnen ist.
    Bei Teppichboden ist das völlig unbedenklich. Bei Parkett würde ich die größeren Stellen in den Ecken evtl. etwas mit der Flex nachbearbeiten. Das ist kein großer Aufwand.
    Die Anspachtelungen sind aus Sicht des Estrichlegers sicher in jeder Toleranz und für die Fliese auch ausreichend.
    Da, wo ein Teppich drauf soll kann das mit standfester Spachtelmasse noch nachgearbeitet werden. Das wird am Belagswechsel meist sowieso nötig, da die Fliese dicker als der Teppich ist.
    Aus dem nicht ganz so tollen Absaugergebnis würde ich kein Drama machen.
    Ich bin schon froh, wenn ich einen besenreinen Untergrund vorfinde und nicht noch Müllberge beseitigen muß.
    Meist kommen zwischen Estrichleger und Oberbelagsleger noch genügend andere Gewerke, die die Fläche wieder verschmutzen.
    Position 1 meiner Angebote lautet daher fast immer: Untergrund reinigen und grundieren.
    Gruß Lukas
     
  8. #8 din-atv, 27.08.2005
    din-atv

    din-atv Gast

    auszug

    DIN 18365, Bodenbelagsarbeiten.

    4.2. Besondere Leistungen
    .
    .
    4.2.3 Vorbereiten des Untergrundes zur Erzielung eines guten Haftgrundes, z.B. Vorstreichen, maschinelles Bürsten oder Anschleifen und Absaugen.
     
  9. Tommi

    Tommi

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    Lukas und Berni, vielen Dank für Eure Antworten!

    zu den Toleranzen: Ich habe mir mal die Ebenheitstoleranzen nach DIN 18202 angeschaut. Da muß ich Lukas Recht geben:

    Da dürften die Nachspachtelungen 100%ig im Rahmen sein:

    Zeile 3: 2,00 m Abstand: 6 mm oder 10 cm Abstand: 2 mm.

    Kann mir noch jemand einen Kommentar zu meiner obigen Frage abgeben?

    2. Zum Abstellwinkel:
    Klar, es mußte keine Bewegungsfuge ausgebildet werden, da AFE verwendet wurde (fugenlos möglich!) und keine FBH vorhanden ist.

    Deiner Meinung nach wäre es also besser den Pappabstellwinkel ganz zu entfernen, damit auch die dann entstehende Schnittfuge kraftschlüssig verharzt werden kann?

    Denn mir ist auch klar, dass der Pappwinkel (alubeschichtet) ja eher trennend als verbindend wirkt.

    Sehe ich das richtig?

    Anders gefragt: An diesem Abstellwinkel soll sowieso ein Belagswechsel erfolgen (Fliese -> Teppich).

    Dann käme es auf eine kraftschlüssige Verbindung nicht so sehr darauf an, da ja nichts reissen kann.

    Sehe ich auch das richtig, oder?
     
  10. Berni

    Berni

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    Abstellwinkel

    Tach Tommi,
    das siehst du so richtig. Ich würde den Abstellwinkel wie eine Bewegungsfuge behandeln und ein Fugenprofiel von 1cm breite darüber kleben, welches auch gleichzeitig als sauberer Abschluß deiner unterschiedlichen Bodenbeläge dient.
    Aus diesem Grund hätte ich da auch nichts verharzt.

    Gruß Berni
     
  11. Lukas

    Lukas

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    Jetzt ungebeten mein Senf dazu

    ich glaube, daß es ausreicht, wenn der Fliesenleger eine Schlüterschiene als Abschluß setzt und da der Tebo direkt angeschnitten wird.
    Bernis Fugenprofil ist selbstverständlich auch eine Lösung. Warscheinlich sogar die technisch bessere.
    Gruß Lukas
     
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