Wärme und Warmwasser im Passivhaus

Diskutiere Wärme und Warmwasser im Passivhaus im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen :) Nachdem das erste Passivhaus nichts wurde (Bauträger), kommt jetzt das nächste ins Spiel (freies Grundstück-> Archi). Wir...

  1. #1 Mikalaya, 10.12.2012
    Mikalaya

    Mikalaya

    Dabei seit:
    10.03.2012
    Beiträge:
    635
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Dipl.Kffr.
    Ort:
    Hannover
    Hallo zusammen :)
    Nachdem das erste Passivhaus nichts wurde (Bauträger), kommt jetzt das nächste ins Spiel (freies Grundstück-> Archi).
    Wir überlegen grade an den Heizsystemen für das bissl Heizung (~160m²) und eben Warmwasser herum, was sind da Eure Erfahrungen?
    Unser Favorit wäre grdsl. eine Erdwärmepumpe, die im Sommer auch eine gewisse Kühlfunktion mitbringt. Verteilt über Fußbodenheizung, denn was man so zum Thema Luftverteilung liest, überzeugt nicht so recht.
    Das Grundstück ist nicht groß genug für eine Flächenkollektor, aber evtl. geht ein Graben statt der Tiefenbohrung? Wäre das sehr viel günstiger?
    Dazu muss (Vorgabe) eine Solaranlage irgendeiner Form.
    (Die Begründung der Stadt ist der Knaller: sonst sieht man ja von außen nicht, dass das eine PH-Siedlung ist :28:)
    Das Satteldach wird aufgrund der Grundstücksform eine Ost-West-Ausrichtung haben, im Westen gäbe es alternativ noch eine Doppelgarage mit Flachdach.
    Das ist natürlich total sinnvoll für Solar..
    Die Nachbargrundstücke sind auch noch nicht bebaut, daher ist noch nicht klar, was daneben kommt.
    Unser gewählter Architekt hat selbst ein PH und dort einen Pelletofen drin, den wollen wir nicht.
    Daher fände ich Eure Erfahrungen jetzt super, besonders mit Erdwärme, aber gerne auch mit anderen Wärmepumpen im Passivhaus.
    Lieben Dank! :)
     
  2. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Wenn es wirklich ein Passivhaus wird, dann sollte man genau überlegen ob und welche Heiztechnik erforderlich ist. Bei einem Passivhaus reden wir von einer Heizlast die irgendwo zwischen 1kW und 2kW liegt, da ist an sich jede konventionelle Lösung überdimensioniert. Aufgrund des geringen Wärmebedarfs könnten also auch Lösungen interessant werden, die normalerweise aufgrund höherer Verbrauchskosten nicht in Frage kommen, die aber niedrige Investitionskosten ermöglichen.

    Ob man auf eine FBH geht oder direkt Innenteile einsetzt die die Wärme in die Luft übertragen, das zeigt sich anhand der Planung. Bei einem PH hat man es ja mit niedrigen Raumheizlasten zu tun, da wäre die Luft-Variante denkbar, denn es muss nur wenig Luft bewegt werden um die Heizlast abzudecken.

    Sollte eine WP zum Einsatz kommen, dann kann diese das WW auch noch mit erzeugen. Ansonsten könnte man hierfür eine BW-WP einsetzen. Die hat normalerweise auch noch einen Wärmetauscher an den man eine Solaranlage hängen kann, auch wenn das nicht viel bringt. Wenn schon solar, dann sollte man auch gleich darüber nachdenken, ob man damit auch einen Teil der Heizlast abdecken kann. Das wäre aber wieder ein anderes Thema.

    Ein Passivhaus mit Kaminofen ist Unsinn. Die Dinger liefern so viel Leistung, damit könntest Du ein halbes Dutzend Passivhäuser versorgen.

    Wenn also Euer Haus konsequent als Passivhaus geplant wird, dann würde ich mir vermutlich eine mögichst günstige LWP Lösung anschaffen. Die Mehrkosten einer WP mit Sole oder DV, also das was Du als "Erdwärme" bezeichnest, wirst Du wohl nie einspielen. Genaueres kann man aber erst sagen wenn die Planung weiter vorangeschritten ist.

    Gruß
    Ralf
     
  3. #3 MoRüBe, 11.12.2012
    MoRüBe

    MoRüBe Gast

    Ein Tip:

    die passive Kühlung über FBH ist:

    Müll!

    Es kann doch nicht Sinn der Sache sein, den Frauen kalte Füße zu machen :D
     
  4. papeFT

    papeFT

    Dabei seit:
    31.08.2010
    Beiträge:
    486
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Rentner
    Ort:
    Fuldatal
    Benutzertitelzusatz:
    THZ 403 SOL - Nutzer
    Nach unserer Erfahrung sollte man die Warmwasserbereitung (Brauchwasser) darauf abstimmen, wie sich die Verbrauchsgewohnheiten der nächsten Jahre gestalten werden. Bei uns liefert das Solarfeld ab etwa 14 Uhr (weil Westausrichtung) kostengünstig das warme Wasser - wer steigt schon gern um 14 Uhr in die Badewanne? Im Sommer produziert das Solarfeld wesentlich mehr als erforderlich; von März bis Mai und dann wieder September/Oktober leistet es einen Beitrag zur Hauserwärmung. Wahrscheinlich wären wir bei unseren Gewohnheiten mit einem Elektrogerät günstiger gefahren.
     
  5. #5 rechter Winkel, 11.12.2012
    rechter Winkel

    rechter Winkel

    Dabei seit:
    28.10.2010
    Beiträge:
    796
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Dipl.-Ing.
    Ort:
    Kreis Paderborn
    Diese Sichtweise teile ich nicht uneingeschränkt. Wenn es sich um ein Massivhaus mit viel Speichermasse handelt kann man einen richtig dimensionierten Kaminofen schon sinnvoll nutzen. Allerdings nicht mit Feuerspielen von morgens bis abends (bzw. müssen dann die Fenster doch mal geöffnet werden)

    Wie gesagt, das ist meine Meinung.
     
  6. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Man kann den Ofen gar nicht so weit abwürgen dass er die Raumtemperatur nicht willenlos in die Höhe treibt. Die Speichermasse ist hier zweitrangig, weil der Ofen die Energie viel schneller liefert als die Masse diese überhaupt speichern kann.

    Gruß
    Ralf
     
  7. #7 th_viper, 11.12.2012
    th_viper

    th_viper

    Dabei seit:
    03.11.2004
    Beiträge:
    883
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Beamter
    Ort:
    Hallo !

    Mit welchen Kosten würdest du denn rechnen für eine solche günstige LWP, einschließlich Verteilsystem?

    Danke und Gruß

    Thorsten
     
  8. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Das kann man so pauschal nicht sagen. Gerade bei einem PH muss man sich die Daten ganz genau anschauen. Denkbar wäre beispielsweise die Einbindung in die vorhandene KWL, oder mit 2 oder 3 Luft-Innenteilen verteilt im Haus. Im Vergleich zu einer Sole-WP die man kaum unter 10-12T€ bekommt, und die normalerweise nur mit Leistungen ab 6kW aufwärts erhältlich ist, sollte so eine LWP oder LLWP für die Hälfte machbar sein, bei LLWP könnte man sich auch die FBH sparen. Aber wie gesagt, da muss man planen, und dann sollte man auch einmal einen Kälte-Klimafachbetrieb kontaktieren.

    Gruß
    Ralf
     
  9. mls

    mls Bauexpertenforum

    Dabei seit:
    04.10.2002
    Beiträge:
    13.790
    Zustimmungen:
    3
    Beruf:
    twp, bp
    Ort:
    obb, d, oö
    ooooch .. kommt drauf an, wie gut (oder schlecht) das "ph" ist :p
    wenn gut, dann wärme bunkern.
    wenn schlecht, dann durchheizen.
    wenn gut oder schlecht, dann e-patrone als backup .. o.ä.

    wenn der "ofen" nicht gewollt ist: mini-wp.
     
  10. #10 Fritz531, 11.12.2012
    Fritz531

    Fritz531

    Dabei seit:
    29.07.2010
    Beiträge:
    350
    Zustimmungen:
    53
    Beruf:
    Architekt
    Ort:
    Südpfalz
    Das macht keinen Sinn. Wenn das Haus seine Solltemperatur erreicht hat spielt die Speichermasse nur noch eine untergeordnete Rolle. Die temperatuschwankungen liegen im 0,1 Gradbereich.
    Bei 160m² WF wird der Heizwärmebedarf, vorausgesetzt Passivhausstandard wird auch erreicht, ca. 1800-2200 kWh/a betragen. Dies kann zum Teil über die Lüftungsanlage, über kleinteilige Wandheizflächen etc. ins Gebäude eingebracht werden. Es ist wichtig eine schlüssige Gesamtplanung zu erstellen. Das Zusammenbasteln aus einzelnen Versatzstücken macht keinen Sinn.
    Grundsätzlich: Gebäudehülle optimieren und möglichst einfache Anlagetechnik. Es sei denn .... die Anlagetechnik ist der Ersatz für die Modelleisenbahn ... dann darfs auch etwas komplexer werden.
     
  11. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Wir denken hier doch nur an das Beste. ;)

    Gruß
    Ralf
     
  12. #12 Thomsen, 11.12.2012
    Thomsen

    Thomsen

    Dabei seit:
    29.04.2011
    Beiträge:
    20
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Sachbearbeiter
    Ort:
    Süddeutschland
    Wir haben unser Passivhaus (ca. 180 qm) dieses Jahr bezogen.
    Installiert ist eine LWP mit ca. 4 kW Leistung und 3x 3 kW elektrisch zusätzlich (Bivalenzpunkt eingestellt auf bei -10°C). Wir haben im ganzen Haus FBH und Parkett bzw. Fliesen in den Feuchträumen eingebaut, sehr angenehm weil Füße warm. Wir beheizen z.Zt nur das EG und die Badezimmer im OG, und haben über die zentrale Lüftungsanlage oben zum Schlafen angenehme 18°C. Raumtemperatur sonst ca. 21°. Bereitstellung Warmwasser über die Wärmepumpe, keine Kollektoren, kein zus. Ofen. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit der Funktion der gesamten Anlage. Solaranlage zur Ergänzung Heizlast oder Brauchwasserbereitung haben wir nicht, manchmal ist 3 Wochen lang keine Sonne zu sehen, und im Sommer bereitet die WP das wenige benötigte Warmwasser recht günstig.
    Die Kosten (netto) waren bei uns in 2011:
    - LWP incl. Lüftung und Speicher (Kompaktgerät) ca. 11.000,-
    - FBH (bisher ohne Raumthermostate ausgeführt) ca. 8.000,-
    - Lüftungsanlage (Flachkanäle, Telefonieschalldämpfer) ca. 9.000,-
     
  13. #13 Schnabelkerf, 11.12.2012
    Schnabelkerf

    Schnabelkerf

    Dabei seit:
    26.05.2009
    Beiträge:
    662
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    EDV-Support
    Ort:
    Hamburg
    Wie schafft Ihr es bei einem Passivhaus einen Temperaturunterschied von 3° zwischen verschiedenen Räumen herzustellen???

    Nach meinem Verständnis sollten sich die Temperatur in einem gut gedämmten Haus, egal wo da geheizt wird, angleichen.
    Und auch das die Fliesen in den Feuchträumen "warm" sind kommt mir komisch vor...
     
  14. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
    Jepp, das gibt mir auch zu denken. Es wäre aber nicht das erste PH das normal wie jedes andere Haus beheizt wird, weil die Bewohner es besonders "warm" möchten.

    Gruß
    Ralf
     
  15. #15 Schnabelkerf, 11.12.2012
    Schnabelkerf

    Schnabelkerf

    Dabei seit:
    26.05.2009
    Beiträge:
    662
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    EDV-Support
    Ort:
    Hamburg
    Na die angegeben 21° im EG sind nun nicht besonders warm. Da ist es bei mir mit 22°wärmer und meine Fliesen im Bad sind nicht warm.
     
  16. Julius

    Julius

    Dabei seit:
    25.03.2004
    Beiträge:
    23.204
    Zustimmungen:
    5
    Beruf:
    Kabelaffe
    Ort:
    Franken
    Benutzertitelzusatz:
    Werbung hier erfolgt gegen meinen Willen!
    Über 10kW Heizlast wären ja nun auch nicht gerade echt "passsiv"...
     
  17. #17 Planloser, 11.12.2012
    Planloser

    Planloser

    Dabei seit:
    21.08.2012
    Beiträge:
    40
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Berater
    Ort:
    NRW
    Ist den die in #12 beschriebene FBH ohne Raumthermostate eigentlich erlaubt?
     
  18. R.B.

    R.B.

    Dabei seit:
    19.08.2005
    Beiträge:
    48.826
    Zustimmungen:
    13
    Beruf:
    Dipl.Ing. NT
    Ort:
    BW
  19. #19 Planloser, 11.12.2012
    Planloser

    Planloser

    Dabei seit:
    21.08.2012
    Beiträge:
    40
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Berater
    Ort:
    NRW
    Wenn ich verstehe was ich gelesen habe, habe ich durch die ERR (die ich eigentlich nicht haben wollte) in meinem Neubau keine Vorteile. Aber ich habe nicht verstanden ob ich mit meinem Neubau 2012/13 aus der ERR Nummer rauskomme.
    Meine Fachleute Architekt/Installateur sagen mir die Dingen müssen rein.
    Aber Sorry, ich will den hier Thread hier nicht kaputt machen und stelle hier keine weiteren Fragen.
     
  20. Julius

    Julius

    Dabei seit:
    25.03.2004
    Beiträge:
    23.204
    Zustimmungen:
    5
    Beruf:
    Kabelaffe
    Ort:
    Franken
    Benutzertitelzusatz:
    Werbung hier erfolgt gegen meinen Willen!
    Er soll eine Ausnahmegenehmigung beantragen (Land) und trotzdem die Steuerleitungen verlegen lassen (aber ohne Thermostate und Aktoren).
     
Thema:

Wärme und Warmwasser im Passivhaus

Die Seite wird geladen...

Wärme und Warmwasser im Passivhaus - Ähnliche Themen

  1. Verdichter der Luft-Wärme-Pumpe kaputt

    Verdichter der Luft-Wärme-Pumpe kaputt: Hallo liebe Leute, Ich habe eine Luft-Wärmepumpe von Brötje BLW Split-K 11kW. Es wurde 2014 in Betrieb genommen. Leider ist der Verdichter...
  2. Zementestrich einbringen - sollen die FBH-Rohre warm sein?

    Zementestrich einbringen - sollen die FBH-Rohre warm sein?: Hallo, ist es richtig und wichtig, dass die FBH an ist (also die Rohre warm sind) während der Estrich eingebracht wird? Für mich klingt das...
  3. Eingangsbereich zu warmem Treppenhaus umbauen

    Eingangsbereich zu warmem Treppenhaus umbauen: Hallo zusammen, war haben an unserem EFH mit 2,5m Abstand eine massive Doppelgarage, die Betondecke 17,5cm + umlaufende Attika ist zum Haus hin...
  4. Warmen Wintergarten am Verblender anschließen

    Warmen Wintergarten am Verblender anschließen: Hallo zusammen, 2020 habe ich ein EFH nach KFW55 gebaut. Der Wandaufbau ist wie folgt von innen nach außen: 17,5cm Porenbetonstein 16cm Dämmung...
  5. Trinkwasser (warm) + Zirkulation 82m lang - Problematisch?

    Trinkwasser (warm) + Zirkulation 82m lang - Problematisch?: Hallo, bei mir wurde im Neubau EFH ein Ring für die Warmwasserversorgung installiert, an dem alles Hängt. -OG-Kinderbad: Dusche, Waschbecken...