Schimmelbefall im Anhydritestrich?!

Diskutiere Schimmelbefall im Anhydritestrich?! im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo Ihr, habe gerade von unseren zukünftigen Nachbarn (wir bauen zusammen ein Doppelhaus mit einem GU), daß sie heute einen Schimmelspürhund...

  1. #1 agrokate, 23.01.2013
    agrokate

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    Hallo Ihr,

    habe gerade von unseren zukünftigen Nachbarn (wir bauen zusammen ein Doppelhaus mit einem GU), daß sie heute einen Schimmelspürhund im Haus hatten und dieser beim Estrich angeschlagen hat. Es wurde eine Probe vom Estrich entnommen und nun muß auf die Auswertung gewartet werden.
    Ich muß noch erwähnen, daß aufgrund von starkem Schimmelbefall der Pavatex Platten, ein Schimmelsachverständiger hinzugezogen wurde, der von dem Pilzbefall auch Abstriche entnommen hat. Zusätzlich haben sämtliche Laibungsplatte angefangen zu schimmeln...!
    Unser GU zieht sich momentan noch dezent zurück und will es als Versicherungsfall abwickeln, da der Schimmelsachverständige beim Vorort-Termin bereits unmißverständlich erklärt hat, daß die gesamten Platten wieder entnommen werden müssen und keine (wie vom GU gedacht) oberflächliche Schimmelbehandlung ausreichend ist.

    Da wir selbst keine Dämmplatten verbauen lassen haben, haben wir diese Problematik nicht, jedoch
    verunsichert mich jetzt schon die Aussage, daß der komplette Estrich verschimmelt sein soll.
    Ist das nach so kurzer Zeit (Estrich wurde am 19.12.12 verlegt) schon möglich?
    Letzte Woche hatten wir eine CM-Messung, die einen Restfeuchtewert von 1,1 bei uns ergab und
    bei den Nachbarn 1,4 (da bedingt durch die Fußbodenheizung höherer Fußbodenaufbau)!

    Der Einsatz des Schimmelspürhundes heute hat 800€ gekostet-eine stattliche Summe, wenn bis dato bei uns kein Schimmelverdacht bestand bzw. wir bis jetzt keinen entdecken konnten.

    Wie seriös sind diese Schimmelspürhunde einzustufen?

    Verwirrte Grüsse, agrokate!
     
  2. Lebski

    Lebski Gast

    "Ist das nach so kurzer Zeit (Estrich wurde am 19.12.12 verlegt) schon möglich?" Ja.

    "Wie seriös sind diese Schimmelspürhunde einzustufen?" Jetzt kennt natürlich keiner den Hund, der bei deinem Nachbar war. Sagen wir es mal so: Warum setzt man immer noch Hunde zum Suchen von Rauschgift ein? Oder bei Lawienen? Oder Trüffelschweine? Oder Schimmelhunde? Oder...
     
  3. sarkas

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    Nein ! Ist (ohne irgendwelche außergewöhnliche Rahmenbedingungen) nicht möglich !!!

    In diesem Zeitrahmen ist die Alkalität des Estrichs so hoch, dass dies NICHT möglich ist.
    Nicht einmal ein gutes Nährstoffangebot für den Schimmel (woher auch immer das kommen sollte)
    kann hier ein Wachstum in diesem Zeitrahmen ermöglichen.

    Das geht evtl. auf Gipsputzen, das geht sicher auf Holz (Dachstuhl) aber nicht im/unter (frischen) Estrich.

    Wenn bedenken sind, das ein grundsätzlicher Befall (irgendwo) befürchtet wird, würde
    ich um eventuelle Paranoia einzudämmen, eher auf eine Luftkeim/partikelmessung für 200 - 300 Euro
    setzen.
     
  4. #4 Inkognito, 24.01.2013
    Inkognito

    Inkognito Gast

    Sie haben überlesen, dass es sich um einen Anhydritestrich handelt, also Gips. Dieser ist nicht alkalisch.
     
  5. sarkas

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    Stimmt! Asche auf mein Haupt :mauer

    Es ist meines Erachtens trotzdem äußerst unwahrscheinlich.

     
  6. #6 Alfons Fischer, 26.01.2013
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    mich würde da mal der gesamte Fußbodenaufbau (also einschließlich Dämmung unter dem Estrich) interessieren.
    Ich sehe es (bisher) wie Sarkas. Aber man wüsste wissen, welche Randbedingungen dort auf der Baustelle vorgelegen haben. Einschließlich der Materialien, die dort verwendet (oder verarbeitet) wurden...
    Klar, das Ergebnis der Beprobung wäre auch interessant. Können die wirklich im Estrich Schimmelpilze nachweisen (oder nur auf der Oberfläche)?
     
  7. #7 agrokate, 28.01.2013
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    Hallo,

    also folgendes steht in der Baubeschreibung über Bodenplatte und Estrich:
    Alle erforderlichen Fundamente werden mit Beton der Klasse C15/20 betoniert.
    Die Bodenplatte wird abgeschalt vollständig nach statischen Erfordernissen bewehrt und Beton der Klasse C25/30 hergestellt.
    Unterhalb der Bodenplatte wird ein Glasschaumschotter nach EnEV eingebaut ind komplett mit Vlies umhüllt. Zwischen Bodenplatte und Glasschaumschotter wird eine Trennfolie 0,2 mm verlegt.
    Die Bodenplatte erhält rundum eine 8 cm starke Wärmedämmung mit wasserbeständigen PU-Platten. Somit ist die komplette Bodenplatte rundum nach Vorgabe der Energieeinsparungsverordnung gegen Wärmeverlust gedämmt.
    Estrich:
    Auf der Bodenplatte wird eine Abdichtungsbahn vollflächig gegen aufsteigende Feuchtigkeit verklebt.
    Der Estrich wird zu den Wänden hin mit einem Randdämmstreifen von den Wänden getrennt.
    Der Anhydritestrich wird in schwimmender Form eingebracht.
    Die Trittschall-und Wärmedämmung erfolgt nach Vorschrift der EnEV.

    Wir haben auch Bilder vom Fußbodenaufbau, aber laienmäßig würde ich sagen,
    wurde die schwarze Katja verklebt, dann eine Aufschüttung, danach Styroporplatten und darauf eine schwarze Folie verklebt plus Estrichdämmstreifen an den Wänden.

    Rahmenbedingung: Bei Estrichverlegung wurde 2 Wochen vorher der Innenputz eingebracht.
    Das Dach war gedämmt mit einer Dampfsperrfolie.

    Der Schimmelexperte hat riesen Stücke (in allen Zimmern) aus dem Estrich gebohrt (dagegen ist das Loch bei einer CM-Messung ein Löchlein) und erst nächste Woche wird das Ergebnis da sein.

    Nun haben wir heute einen Anruf von unserem GU erhalten, er möchte gerne diese Woche bei uns mit den Fliesenarbeiten beginnen und nach unserem Einwand Restefeuchtigkeit Estrich ist noch zu hoch, sagte er lapidar, er hat die Auskunft von Knauf, daß er bei Restfeuchte 1% fliesen darf...!
    Da wir bzw. er sich schon seit dem 01.12.12 im Verzug befindet, reagierte er auf unseren Einwand, daß wir erst fliesen lassen, bei Restfeuchtigkeit kleiner als 0,5, daß wir dann den weiteren Verzug zu verantworten haben.

    Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen beantworten!

    Viele Grüsse,agrokate!
     
  8. #8 agrokate, 14.02.2013
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    Hallo,

    heute kam das Ergebnis der Estrichprobe von unseren Nachbarn-es wurden Schimmelpilze nachgewiesen...!
    Auch in den Leibungsplatten handelt es sich um toxischen Schimmelbefall.
    Was sollten wir als nächstes tun?
    Den gleichen Sachverständigen dieses Instituts holen und testen lassen oder einen anderen?
    Was sollen wir unserem GU mitteilen?
    Bei unseren Nachbarn gibt es seit 14 Tagen einen anwaltlichen Baustopp!
    Irgendwie sind wir zwar beunruhigt, auf der anderen Seite haben wir auch bereits gelesen, daß dieser Schimmelpilz im Estrich (bei Neubau ohne Wasserschaden) äußerst selten ist und das dieser, wenn vorhanden auch austrocknen kann bzw. eingeschlossen werden kann und dann "tod" unterm Estrich liegt.

    Hat jemand Erfahrungswerte mit Schimmel unter dem Estrich?

    Viele Grüsse,agrokate!
     
  9. sarkas

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    Also erst Mal ist Schimmelpilz - sprich Sporen IMMER gesundheitsschädlich - auch wenn er "tot" ist.
    Zum Zweiten sind Schimmelpilzsporen immer und überall präsent. Auch in Neubauten.

    Die Menge macht den Unterschied.
    Wenn immer noch bedenken über das Quantum bestehen, eine Luftkeimmessung durchführen lassen.


    PS: Toxischen Schimmel gibt es nicht!
    Es gibt höchstens Schimmelpilztypen wie z. B. Stachybotris, die beim Stoffwechsel Toxine produzieren.
     
  10. Lebski

    Lebski Gast

  11. #11 Bollerwagen, 21.07.2016
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    Ich krame mal der alten Trend raus...
    Wir haben Weihnachten 2015 ca. 65 mm Anhydritestrich bekommen. Beim aufheizen hat sich die Firma nicht ans Heizprotokoll gehalten. Ende Januar wurde von unserem GU ca. 30 mm Nivillierestrich eingebracht, ohne vorherige cm-messung. Wir haben nun schon mehrmals cm-Messungen veranlasst, aber gerade in den unbeheizten Bereichen ist das Ergebnis nach so langer Zeit noch 0.58...
    Nun die Frage: kann es passieren das der Estrich irgendwann schimmelt? Oder wegbricht? Oder was kann überhaupt passieren?
     
  12. Spooli

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    Irgendwann schon



    Unwahrscheinlich



    Das was in solchen Fällen am öftesten passiert ist ein Problem mit nachfolgenden Schichten. Spachtelung oder Bodenbeläge etc.
     
  13. #13 Bollerwagen, 25.07.2016
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    Und wie merke ich dann das der "untere" Estrich schimmelt? Die oben aufgebrachte Nivelliermasse ist ja trocken, wirkt aber scheinbar durch die dichtere Masse wie eine Dampfsperre und lässt die Feuchtigkeit (und dann wahrscheinlich auch den Schimmelgeruch) nicht durch...
     
  14. #14 SVBuero, 25.07.2016
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    Schimmelpilzwachstum in der Estrich-Dämmschicht gibt es und er entsteht bei den entsprechenden Umgebungsbedingungen auch sehr schnell. Im Wasserschadengeschäft spricht man davon, einen Anhydritestrich innerhalb von 14 Tagen mit der Trocknung beginnen zu müssen um Schimmelpilzildung zu vemeiden. Auch wenn Schimmelpilz in einer Estrichdämmung abgetötet wird (z.B. durch Desinfektion), gast die tote Biomasse weiter gesundheitsschädlich aus. Bedingt durch die Pumpwirkung eines schwimmenden Estrichs, gelangen ggf. Sporen und schädliche Stoffwechselprodukte in die Raumluft.

    Ich würde bei Bedarf auf jeden Fall den Spürhund bevorzugen. Der Vorteil ist, dass er für 800 € das ganze Haus absuchen kann und man genau weis, welche Räume betroffen sind. Bei der Luftkeimmessung müsste ggf. jeder Raum untersucht werden und zusätzlich eine Außenmessung durchgeführt werden. Die Kosten je Probe liegen ca. bei 200 €. Des Weiteren entwickelt nicht jede Schimmelpilzart luftgetragene Sporen, so dass bei einer Luftkeimmessung nicht unbedingt alle Arten angezeigt werden.
     
  15. #15 Bollerwagen, 30.07.2016
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    Wir hatten im April bereits eine Probe der Styroporschicht beauftragt. Ergebnis war eine Kontamination der unteren Dämmschicht in Befallsklasse 2 und der oberen Dämmschicht um eine Größenordnung geringer. Allerdings hat unser SV geschrieben das ein Rückbau vom Estrich nicht zwingend erforderlich ist.
     
  16. #16 SVBuero, 02.08.2016
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    Interessante Aussage des SV. Das Bundesumweltamt schreibt die Demontage von schimmelpilzkontaminiertem Material vor.
     
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