Maximale Steingröße im Beton

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  1. #1 Fernando, 22.02.2013
    Fernando

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    Ich baue gerade ein Wohn- und Gästehaus auf der brasilianischen Insel auf der ich lebe (www.fernando-de-noronha.info). Das Haus hat eine Grundfläche von 112 qm (8m x 14m), hat EG, OG und DG. Hanglage. Bis einschließlich Boden OG Beton und Trockenbau, darüber Holzskelet (Massarantubaholz-Dichte 1,5to/qm) und Trockenbau. Da unsere Insel 450 km vom brasilianischen Festland entfernt ist muss das Baumaterial per Schiff kommen. Die Transportmafia macht mich Pleite. Ich zahle pro Kilo Baumaterial 0,38 Euro, d.h. eine Tonne Sand oder Schotter kostet mich nur an Transport 380 Euro. Der Sand vom Strand darf nicht verarbeitet werden, da er salzhaltig ist. Kies gibt es nicht, allerdings Unmengen von Steinen und Felsen (die Insel ist vulkanischen Ursprungs) in allen Größen. Die Größe der 15 Betonfundamente, die die Betonstützen tragen ist unterschiedlich, die größten haben einen Quader 235x235 cm und 25 cm Höhe mit aufgesetztem Pyramidenstumpf Bodenfläche 235x235, Oberfläche 25x25 cm Höhe 25 cm. Nun meine Frage an die Experten. Bis zu welcher Größe kann ich bedenkenlos Steine statt Schotter in den Beton der Fundamente mischen um Schotter und somit Transportkosten zu sparen? Diffizile Frage – was. Ich habe mir bereits überlegt eine Hammermühle anzuschaffen und Schotter selbst herzustellen oder den Sand vom Strand zu waschen, aber da bekomme ich Probleme mit der Inselregierung und der Naturschutzbehörde – die Insel ist Weltnaturerbe und Naturschutzgebiet. Hat jemand von den Profis vielleicht einen Rat?
    Tausend Dank aus Noronha - Jürgen
     
  2. #2 JamesTKirk, 22.02.2013
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Schwierige Situation. Ich würde das Größtkorn des Betons nicht größer als 1/10 der Bauteildicke wählen, d.h. bei einer 30 cm dicken Decke ein Größtkorn von 32 mm. Weiterhin muss der Gehalt an feinen Körner an den der groben Körner angepasst sein, damit eine möglichst haufwerksporenarme Zusammensetzung entsteht.
    Bei massigen Bauteilen, z.B. Fundamenten bis z.B. 80 cm Bauteilabmessungen (in dem Fall Dicke), kannst Du auch gröbere Körner (so bis 70 mm) verwenden.
    Die Sache mit dem selber brechen kann also durchaus interessant werden ...
     
  3. Pitti

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    Dafür gibt es "Sieblinien", daraus lässt sich der Anteil der verschiedenen Korngrössen ablesen/errechnen. Der Gedanke mit der Hammermühle/Brechwerk ist gar nicht so abwegig...

    Sonst eventuell die Fundamente auf dem Festland betonieren und dann mit dem Käpt`n ein Stückpreis aushandeln?
     
  4. #4 Wieland, 01.05.2013
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    Das Größtkorn sollte den kleinsten Abstand der Bewehrung nicht überschreiten.

    Grüße
     
  5. #5 Inkognito, 01.05.2013
    Inkognito

    Inkognito Gast

    Fundamente unbewehrt ausführen, dann steigt der zulässige Chloridgehalt. Wegen der Korngröße: Die Sieblinie muss stimmen, genau so wie die konstruktiven Randbedingungen.

    Bei "vulkanischem Ursprung" würde ich in jedem Falle ein paar Eignungstests für die Gesteinskörnung machen lassen, vulkanische Glase reagieren auch mal hin und wieder mit dem alkalischen Beton, Thema AKR. Ich persönlich würde für ein Eigenheim durchaus ein sehr konservatives Verlegemaß und einen entsprechenden dichten Beton wählen, auch wenn es etwas teurer wird.

    Ganz generell, wie auch in dem anderen Thread: Was sagen die entsprechenden brasilianischen Normen? Und wie haben es die Nachbarn gemacht?

    Edit: Sand waschen wurde ja genannt
     
  6. #6 JamesTKirk, 01.05.2013
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Was würdest Du denn konkret für Prüfungen in Bezug auf AKR machen lassen ? Auf die Antwort bin ich mal gespannt ...
     
  7. #7 Inkognito, 01.05.2013
    Inkognito

    Inkognito Gast

    Grundlegend die, die die entsprechenden brasilianischen Normen vorsehen. Ansonsten gibt es weltweit diverse Techniken auf AKR zu beproben, insbesondere der Nebelkammerversuch aus den skandinavischen Ländern kommt mir da in den Sinn, vermutlich eignet sich aber ein Mörtel-Schnellprüfverfahren aufgrund der kürzeren Dauer eher. Was ist an dieser Antwort jetzt spannend?

    Gegenfrage - sehen Sie AKR bei den Ausgangsbedingungen als unkritisch an? Und welche Eignungstests würden Sie wählen?
     
  8. #8 JamesTKirk, 01.05.2013
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Die Frage ist für mich in so fern spannend, da ich mich gerade frage, wieviele Nebelkammern es wohl auf dem Inselchen 350 km vor der brasilianschen Küste gibt ??? In so fern ist dieser Vorschlag, irgendwelche Prüfungen zu machen, die in Deutschland eine handvoll Institutionen für einen Preis von ca. 15.000 € pro Prüfung machen können, mit Verlaub Unsinn.
    Ich würde mich auf der Insel erkundigen, ob das Phänomen "Rissbildung und Bauteilversagen infolge AKR" überhaupt schon einmal auf der Insel aufgetreten ist und welche Aussgangsstoffe die anderen so verwenden. In so fern sind überhaupt keine "künstlichen" Eignungstests sinnvoll, höchstens vielleicht ein Probekörper, den man mit der angedachten Rezeptur herstellt und mal 2 Jahre iiegen lässt (und ggfs. alle Woche mit Solewasser übergiesst).
    Zusammengefasst: mit den Leuten sprechen (es stehen ja einige Häuser auf der Insel), was sie verwendet haben und im Zweifelsfall das Zeug mit dem Schiff einfliegen lassen. Oder die Hütte aus anderen Baustoffen erstellen (z.B. Holz).
     
  9. H.PF

    H.PF

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    was ist AKR?
     
  10. #10 JamesTKirk, 01.05.2013
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Alkali-Kieselsäure-Reaktion ... mit Google leicht zu finden ... hat der andere Kollege ja auch gefunden :shades
     
  11. H.PF

    H.PF

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    Ich würd mal eher sagen, der andere Kollege spielt auch mit Steinen im Wasser...
     
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