Befestigung einer PV-Anlage auf Zinkblech Falzdach möglich?

Diskutiere Befestigung einer PV-Anlage auf Zinkblech Falzdach möglich? im Dach Forum im Bereich Neubau; Ich bin am Überlegen, auf meinem Hausdach eine PV-Anlage installieren zu lassen. Bevor ich hier jedoch einen Auftrag vergebe, möchte ich mich...

  1. persei

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    Ich bin am Überlegen, auf meinem Hausdach eine PV-Anlage installieren zu lassen. Bevor ich hier jedoch einen Auftrag vergebe, möchte ich mich bzgl. der Dachbefestigung Gedanken machen.
    Das Dach ist mit gefalzten Blechbahnen eingedeckt. Die Neigung des Dachs ist knapp 8-10° wenn ich das richtig gerechnet/gemessen habe. Ihr seht schon, dass ich nicht der Erbauer des Hauses bin. Die Problematik der Statik ist mir durchaus bewusst, das ist aber eine andere Baustelle.
    Ich frage mich speziell, wie man auf so einem Dach eine PV-Anlage installieren kann. Eine Aufständerung ist nicht vorgesehen. Es soll hier also dachparallel verlegt werden. Durch erste Sondierungsgespräche mit Solateuren kommen mir hier Zweifel, ob dies überhaupt eine sinnvolle Geschichte sein kann.
    Zinkblech muss die Möglichkeit haben, zu arbeiten. Die zwei Möglichkeiten auf einem Falzdach eine PV-Anlage zu installieren ist durchdringungsfrei mit Klemmen oder eben mit Dachdurchdringung. Die Klemmen würden doch aber das Arbeiten des Materials verhindern, wenn ich das richtig sehe. Die Systeme für Dachdurchdringung sehe ich wiederum kritisch, weil dann eben unzählige Löcher im Dach entstehen und ich nicht absehen kann, ob das auf Dauert dicht bleibt.
    Ein System für Zinklblechdächer mit Dachdurchdringung nennt sich Schletter FixPlan Klicktop. Hier ein Auszug aus der Beschreibung:

    Wenn, dann rät man mir zu solch einer Montage mit diesem speziellen System. Was würdet ihr hier anraten?
     
  2. persei

    persei

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    Achso, man möge mir verzeihen, dass ich im Neubaubereich geschrieben habe. Habe nur nach dem Bereich für "Dach" gesucht und eben erst gelesen, dass das hier Neubau ist. Es ist kein Neubau. Bitte verschieben, falls es hier dann nichts zu suchen hat.
     
  3. #3 Achim Kaiser, 04.03.2013
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    Ich könnte mir das Löchern eines Blechdachs grundsätzlich verkneifen ....

    Auch die restlichen Argumente haben ihre Berechtigung. Blechbedachungen richten sich mit den Halften nicht unbedingt nach dem Sparrenabstand ... fürs Blechdach alleine krieget man das noch windsogsicher gebacken.
    Kommt ne Auflast zu nem späteren Zeitpunkt wirds u.U. eng, vor allem kann man den gebauten Haftenabstand manchmal nicht mehr feststellen .... ---> Blindflug.

    Die vorgeschlagene Löung ist nicht schlecht aber die Abdichtung basiert auf dem Anpressdruck der Abdeckscheibe aufs Blech.
    Wie sich der in 10 oder 20 Jahren entwickelt ---> ? ... Genau dieses ? entscheidet dann über dicht oder ....

    Ich würde mir das ganze bei 10° Dachneigung (die ist eh subopimal) nicht antun.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  4. #4 R Niewind, 15.03.2013
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    Hallo,

    grundsätzlich ist es möglich, Solaranlagen auf Stehfalzdächern zu montieren. Eine Möglichkeit sind Falzklemmen. Die Abtragung der Windlasten erfolgt dann vom Rahmen der Solaranlage über diese Klemmen in die Falze und von diesen weiter über die sogenannten Hafte in die Schalung und so weiter. Vorteilhaft ist, dass keine Durchdringung der Dachfläche erforderlich ist. Um Längenänderungen der Schare durch Temperaturänderungen nicht zu behindern, sollten die Klemmen immer mit einem Abstand von mindestens ca. 25 mm zu den Schiebehaften montiert werden. Hierfür muss, ebenso wie für die erforderliche Statik, die Position/Anzahl der Hafte bekannt sein. Manchmal lassen sich die Hafte an den Falzen vom Fachmann (Klempner/Spengler/Flaschner) erkennen/erfühlen. Ansonsten ist von einer solchen Lösung abzuraten.

    Neben Falzklemmen gibt es Lösungen, die Durchdringungen erfordern. Der Vorteil kann eine leichter zu erstellende Statik sein, insbesondere wenn solche Systeme direkt an der Tragkonstruktion (z. B. Sparren) befestigt werden können. Neben dem genannten System von Schletter, zu dem ich nichts sagen kann, gibt es z. B. eine Montageplatte von der Firma Heuel: http://heuel.de/traegerplatten.php. Ich verstehe die prinzipiellen Bedenken von Achim Kaiser. Das Heuel-System wird aber bereits seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt.

    Schließlich gibt es handwerkliche Möglichkeiten, die sicher nicht die schlechteste Möglichkeit darstellen. So ist es unter Umständen möglich, in das bestehende Stehfalzdach einige Holzleisten zur Aufnahme der Befestigungspunkte der Solaranlage direkt auf der Unterkonstruktion zu befestigen. Die Schare werden an diesen Leisten seitlich aufgestellt, die Leiste durch eine Kappe abgedeckt. Auf diesen abgedeckten Holzleisten kann die Solaranlage mittels dichtender Schrauben fixiert werden und es findet keine Durchdringung der Dachfläche in der wasserführenden Ebene statt.

    Wichtig ist, dass für alle genannten Varianten zur Montage von Aufdach-Solaranlagen ein statischer Nachweis zu führen ist.

    Um noch besser auf die Frage eingehen zu können wäre es gut, noch einige Infos zu haben: Wie lang sind die Schare (Sparrenlänge)? Wie sieht der Dachaufbau aus (Dachschichtenfolge, Belüftung)?

    Viele Grüße

    Rüdiger Niewind
     
  5. #5 Gast360547, 16.03.2013
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    Moin,

    eines der großen Probleme dabei ist, dass weder der Hersteller der Solarelemente, noch der Klemper, der das Dach gedeckt hat, eine Statik wird machen können bzw. gemacht hat. Im Nachhinein die Schare mit Hafte zusätzlich zu befestigen wird nicht funktionieren. Zusätzliche Hafte wären aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erforderlich, da der Windsog bei der vorhandenen Ausführung garantiert nicht berücksichtigt ist. Insofern ist von den Klemmschellen im Bereich der Falze abzuraten.

    Die Frage nach der Länge der Schare und nach den Fixpunkten, die Herr Niewind angesprochen hat, ist dann die nächste.

    Grüße

    stefan ibold
     
  6. persei

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    Danke für die neuen Erkenntnisse. Es ist richtig, dass es keine Statik dafür gibt und das Dach auch komplett verkleidet ist bzw. von innen ebenfalls keine Möglichkeit besteht, das Dach in Augenschein zu nehmen. Es gibt keine Informationen, wie viele Haften verwendet wurden. Ich kann hier als einzige Aussage nur meinen Schwager ins Felde führen, welcher in diesem Bereich als Ingenieur für Tragwerksplanung arbeitet. Die Tragfähigkeit des Dachs wird absolut kein Problem darstellen, zumal in den letzten Jahren auch noch die Schneelast nach unten korrigiert wurde. Zum Windsog kann allerdings niemand was sagen. Wenn man das korrekt rechnen wollen würde, dann müsste man das Dach von oben her aufmachen. Anders kommt man an die notwendigen Informationen nicht dran. Es ist ebenfalls nicht möglich, jetzt noch ohne Demontage von oben her, festzustellen, welche Dachschichtenfolge gewählt wurde.

    Also zusammenfassend: Anzahl und Lage der Fixpunkte ist nicht ermittelbar (Dachdecker/Spengler war hier und wollte es herausfinden); Scharlänge ist 7m
     
  7. #7 Gast036816, 16.03.2013
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    du solltest nicht einfach eine solaranlage auf das blechdach setzen und hoffen, dass die windsogkräfte dir dein dach nicht zerlegen und alles dicht bleibt. du musst das `neue dach´ komplett durchplanen mit rechnerischen nachweisen und detailierten plänen, wie aufbau und abdichtung funktionieren. du wirst kaum um den partiellen umbau deines blechdachs herum kommen.
     
  8. persei

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    Und genau aus diesem Grund frage ich eben vorher hier nach.
     
  9. Julius

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    Das
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    Daher haben die Recht:
    Wenn nicht ordentlich aufgeständert werden kann: Vergiß es!
     
  10. persei

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    Tut mir leid, aber diese pauschale Aussage ist schlicht falsch. Wirtschaftlichkeit definiert sich nicht durch den Winkel zur Sonne. Ist aber auch nicht das Thema hier. Es geht ja um die Befestigung und nicht die Wirtschaftlichkeitsberechnung.
     
  11. bento

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  12. #12 Matt Bauer, 05.04.2013
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