Nachtabschaltung

Diskutiere Nachtabschaltung im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Mein Heizungskundendienst meint, dass Nachtabschaltung keinen Sinn macht. Nun habe ich ein wenig gegoogelt und gefunden, dass Nachtabschaltung nur...

  1. #1 alfred33, 13.03.2013
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    Mein Heizungskundendienst meint, dass Nachtabschaltung keinen Sinn macht. Nun habe ich ein wenig gegoogelt und gefunden, dass Nachtabschaltung nur bei schlecht gedämmten Häusern Energie spart, was plausibel ist. Da ich ein Haus von 1993 habe, würde ich nun gerne wissen, ab welchen mittleren u-Wert Nachtabschaltung etwas bringt bzw kontraproduktiv ist? Weiß jemand dazu Näheres?
     
  2. #2 Achim Kaiser, 13.03.2013
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    Öl, Gas, Pellets, WP ?

    Von was für ner Anlage reden wir ?

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  3. #3 alfred33, 13.03.2013
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    Öl-Zentralheizung.
     
  4. #4 mastehr, 13.03.2013
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    Die Nachtabschaltung lohnt sich immer, wenn die maximal mögliche Leistung der Heizung deutlich über dem Wärmebedarf liegt, was bei Öl- und Gasheizungen praktisch immer der Fall ist. Bei eher knapp ausgelegten Wärmepumpen könnte es schwierig werden, das Haus am nächsten Tag warm zu bekommen.
     
  5. #5 Achim Kaiser, 13.03.2013
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    Ich bin da gegenteiliger Meinung ... vor allem wenn die durchschnittlich *doofen* Regelungen eingesetzt werden.

    Die Absenkphase führt regelmäßig zu einer erhöhten Heizkurve im Tagesbetrieb.
    Es ist fraglich ob das was durch Abschalt- bzw. Absenkbetrieb gewonnen wird, bei 16 Std erhöhter Heizkurve nicht wieder verplempert wird.

    So klar wie das immer getönt wird ist das regelmäig gar nicht.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  6. #6 mastehr, 13.03.2013
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    Was ist an einer erhöhten Heizkurve schlimm, wenn die Wärme abgenommen wird?
     
  7. #7 ThomasMD, 13.03.2013
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    AW: Nachtabschaltung

    Höhere Abgasverluste und höhere Verteilungsverluste, wenn der Wärmerzeuger und alle Rohrleitungen nicht innerhalb der beheizten Hülle liegen.

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  8. #8 mastehr, 13.03.2013
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    Dafür würden während der Nacht die gesamte Zeit diese Verluste auftreten. Diese wären dann pro Zeiteinheit nicht so hoch, dafür aber viel länger anhaltend.
     
  9. R.B.

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    Eine pauschale Antwort habe ich auch nicht, nur Erfahrungswerte die eher darauf hindeuten, dass eine Abschaltung spart, zumindest kann ich das anhand meiner Heizungsanlage und meinem Haus belegen. Wichtig ist dabei, dass man die Abschaltphasen nicht zu lange wählt. Hier spielt das Verhältnis aktuelle Heizlast zur Kesselleistung eine Rolle, also auch der Dämmstandard des Gebäudes.

    Man sollte auch bedenken, dass die maximale Heizlast meist in den frühen Morgenstunden auftritt, das ist die Zeit zu der man wieder mit dem Aufheizen beginnt.

    Man muss also jeden Fall für sich betrachten, aber die Tendenz deutet wohl eher darauf hin, dass man durch geschickt gewählte Abschaltzeiten in Verbindung mit einem Ölkessel eine Einsparung erzielt. Das ergibt sich allein schon durch die reduzierten Raumtemperaturen während der Abschaltphase sowie den Wegfall der Anlagenverluste während dieser Zeit. Dem stehen Verluste durch das Anfahren des Heizsystems (Brenner arbeitet auf einen kalten Kessel) entgegen. Erhöhte Verluste in der Verteilung kommen auch in Frage wenn die Abschaltzeit nur durch höhere Temperaturen des Heizwassers wieder wett gemacht wird.

    Eine Unterscheidung zwischen Übergangszeit und Winter (Extreme AT) wäre ebenso sinnvoll. Je nach Anlagenkonstellation kann dann beispielsweise Abschalten während er Übergangszeit und Durchheizen bei extremen AT die beste Strategie sein.

    Gruß
    Ralf
     
  10. #10 Achim Kaiser, 13.03.2013
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    @mastehr

    Was ist eine erhöhte Heizkurve ? Eine erhöhte Heizkurve ist eine Heizkurve die ein höheres Temperaturniveau bereit stellt als eigentlich notwendig ist ... heisst es wird in 13 von 16 Std Heizzeit ein Überangebot am Wärme produziert und bereitgestellt ... das sorgt für erhöhte Verluste und zwar über die doppelte Zeit der Absenkung und sie ermöglicht natürlich auch die entsprechende Nutzung ... heisst Überangebote münden regelmäßig in einer entsprechendem erhöhten Verbrauch.

    Diese Verbrauchserhöhung muss gegen die Einsparung aus der Absenkphase aufsummiert werden ....

    Oftmals stellt man fest dass es wie beim Auto ist .... kann mit konstanter Geschwindigkeit gefahren werden, stellt sich ein niedrigerer Verbrauch ein als wenn man ständig stark wechselnde Geschwindigkeiten fährt.

    Je nach Wärmeerzeuger haben Temperaturanforderungen unterschiedlich Auswirkungen auf den Wirkungsgrad ....

    Elend ist, dass die Energiemengen summiert werden müssen ... und nicht nur durch einen Blick aufs Datenblatt abzulesen sind.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  11. #11 mastehr, 13.03.2013
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    Ich verstehe unter einer erhöhten Heizkurve eine Heizkurve, die erhöht wird, weil das Gebäude während des Aufheizens mehr Heizleistung benötigt. Wenn dann die Wunsch-Temperatur erreicht ist, kann die Heizkurve wieder abgesenkt werden. Während der Erhöhung ist der Energieverbrauch pro Zeiteinheit natürlich höher als beim Durchheizen. In der Summe wird aber weniger Energie verbraucht.

    Dein Autovergleich ist so nicht korrekt. Wenn ich ungleichmäßig fahre, weil ich ständig bremse, entspricht das dem Heizen mit offenem Fenster, dann ist der Energieverbauch bei der Heizung und beim Auto selbstverständlich höher als bei kostanter Leistung.

    Es ist sparsamer, immer von 90 auf 110 kräftig zu beschleunigen und sich anschließend wieder auf 90 ausrollen zu lassen als konstant mit 100 zu fahren. Durch das Beschleunigen arbeitet der Motor in der Regel in einem besseren Betriebspunkt.
     
  12. #12 alfred33, 13.03.2013
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    Ja, so wird es auch anderenorts beschrieben. Wäre nun schön zu wissen, bei welchen mittleren u-Wert die Sache funktionieren kann. (Natürlich spielt auch die max Heizlast des Kessels zum Aufheizen eine Rolle, die bei den meisten älteren Ölkesseln ohnehin überdimensioniert ist, sowie die aktuellen Außentemperaturen.). Gibt es hierzu Berechnungen?
     
  13. #13 Achim Kaiser, 13.03.2013
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    Mmmmmhhh ..... erklär das mal der Regelung ... deswegen schrieb ich oben *durchschnittlich doofe* Regelung ....

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  14. #14 mastehr, 13.03.2013
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    Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass eine solche Regelung mittlerweile zum Standard gehört. Zumindest hat meine Gas-Therme eine Funktion, die so etwas ähnliches bewirkt. Die Funktion nennt sich "Schnellaufheizung" und hebt zwar nicht die Heizkurve direkt an, sondern die Soll-Raumtemperatur. Je nach Dauer der Absenkung bzw. Abschaltung und Außentemperatur wird die Schnellaufheizung länger oder kürzer ausgeführt.

    Auch die von R.B. erwähnte Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen Abschaltung und Absenkung kann das Gerät so ähnlich ausführen. Es besteht die Möglichkeit, die Absenk-Temperatur ab einer bestimmten Außentemperatur anzuheben. Je weiter die Außentemperatur sinkt, desto höher wird die Absenktemperatur. Ab einer einstellbaren Temperatur ist dann Absenktemperatur = Komforttemperatur.
     
  15. #15 Achim Kaiser, 13.03.2013
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    Siehste ... da ist das Problem ... man sollte nicht von (s)einem Gerät auf den gesamten Markt schließen.

    Natürlich kann man mit entsprechendem Regelungsaufwand manchen Nachteil eleminieren ...
    Wenn sehr preissensitiv agiert wird, dann sind solche Funktionen ganz einfach Pustekuchen (lies nicht vorhanden). Bei älteren Regelungen fehlt sowas nahzu fast immer.

    Deswegen gehen *Pauschalaussagen* bei dem Thema nahezu immer in die Hose.
    Was bei dir funktioniert, kann im nächsten Haus schon ganz anders sein ....

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  16. #16 mastehr, 14.03.2013
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    Ich bin eigentlich davon ausgegangen, ein Gerät aus dem preissensiblem Segment zu haben, da das Haus von einem GÜ gebaut wurde und ich das Standard-Modell der Heizung genommen habe. Laut GÜ bin ich bisher der einzige, der eine (Kabel-)-Fernbedienung für die auf dem Dachboden installierte Therme haben wollte.
     
  17. R.B.

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    Mir wären keine "offiziellen" Berechnungen bekannt. Wenn es um Abschaltzeiten etc. geht hilft m.W. nur "Versuch macht kluch", da kann man vorher rechnen soviel man will. Meine Abschaltzeiten haben sich auch erst nach einigen Jahren Betrieb und Optimierung der Anlage herauskristallisiert. Dummerweise ändert sich mit den Jahren auch das Nutzerverhalten (Kinder werden älter, Schulzeiten ändern sich, Arbeitszeiten ändern sich usw. usw.). Irgendwann findet man sich damit ab, dass man niemals das Optimum der Einstellungen finden wird, sondern man kann sich nur möglichst an das Optimum annähern.

    Gruß
    Ralf
     
  18. Tatze

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    Moin,

    also da alfred33 nirgendswo erwähnt hat, was er für Heizkörper hat oder ob es sich um eine Fußbodenheizung handelt ist einene pauschale Antwort doch gar nicht möglich? Gebäudedämmung ist auch nicht bekannt und noch einige Unbekannte. Bei meinem Haus macht aktuell eine Absenkung z.B. keinen Sinn (Öl-Zentralheizung mit FBH).
     
  19. #19 Budenzauber, 14.03.2013
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    Preissensibel ist das eine, modern das andere. Elektronik ist sicher „günstiger“ geworden, die „alten“ Regelungen sind schon recht unkomfortabel oder eben „doof“. Unsere z.B. die noch nicht mal absenken kann (NT-Öler von 1995 und Haus von 1970), ich mag sie trotzdem:o
    Wir reden in dem Fall sowieso meist von der Kombi „altes Haus“ und „ältere Heizung“ und da hängen so viele individuelle Faktoren dran, dass jede pauschale Aussage daneben gehen muss.
    Bei uns z.B. passt das Modell „Abschaltung“ und nach meinen überschlägigen Berechnungsvermutungen spart es auch manchen Liter. Unsere RMH-Nachbarn würden damit allerdings schwer verzweifeln...

    Letztlich hilft nur eines: Einfach probieren und wenn es klappt, dran glauben. Laborvergleichsmesswochen gibt es leider nicht...

    Gruß Budenzauber
     
  20. #20 alfred33, 14.03.2013
    alfred33

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    Habe Ölzentralheizung mit Radiatoren. U-Wert Wände 0.44 Fenster 1.3 Südlage. Dach U-Wert 0.33. Dachte man könnte die Wärmedämmung mit dem mittleren U-Wert abbilden, um so einen Anhaltspunkt für Nachtabschaltung /Nachtabsenkung zu haben.

    Gruß
    Alfred
     
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