Gründung in Aufschüttung - unterschiedliche Meinungen

Diskutiere Gründung in Aufschüttung - unterschiedliche Meinungen im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Vielen Dank für die Antworten. Ich hab jetzt eine Abschätzung von meinen Architekten. Er rechnet mit Mehrkosten bei der Gründung von 15T€...

  1. #21 dirk120, 01.04.2013
    dirk120

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    Vielen Dank für die Antworten.
    Ich hab jetzt eine Abschätzung von meinen Architekten. Er rechnet mit Mehrkosten bei der Gründung von 15T€ gegenüber einer "normalen" Gründung mit Streifenfundament. Nutzkeller liegt bei 36T€ (absolutes Minimum z.B. ohne Innentreppe). Das ist mir zu viel für den Keller, insbesondere da ich den zusätzlichen Nutzraum nicht brauche.
    Das mit der Brunnengründung hört sich spannend an, ich werde das mal vorschlagen. Ich glaube, der aktuelle Plan ist (Details bekomme ich noch), mit dem Streifenfundament nur in die Tief zu gehen. Bei 2,7m wäre dann wieder gewachsener Boden.

    Andere Frage ist natürlich, was ich jetzt mit dem Baugrundgutachten bzw. seinem Verfasser mache. Die Gründungsempfehlung ist ja wohl ziemlich wertfrei.
     
  2. Hfrik

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    Wobei ich auch mal ne Lanze für die Altvorderen brechen muss - man bedenke die vielen Bahndämme und sonstigen Aufschüttungen, die auch schon 100-150 Jahre alt sind und durchaus standfest verdichtet wurden - mit damaligem Gerät. Ich gehe davon aus, dass die Lagen die damals verdichtet wurden zu den evrfügbaren Geräten gepasst haben. Die Leute waren damals nicht blöder als heute, hatten nur andere Maschinen. Allerdings verstehe ich das ganze auch so, dass in relation zum Problem eine Sondierung etwas zu wenig sein dürfte, um soe eine Aufschüttung zu erfassen. Da die normale Gründung auch kostet - kostet der Ntuzkeller 36k€ Aufpreis, oder absolut? wenns z.B. 36k€ Aufpreis auf normale Gründung sind, is mit der schwereren Gründung der Aufpreis noch 20k€, entsprechend 15qm Wohnraum oben - allein das Verlagern von Haustechnik in den Keller und das ggf dann mögliche Schrumpfen des oberirdischen Teils kann diese 20k€ zum überwiegenden Teil kompensieren. Mit dem ersten grösseren Problem an unter oder in der Bodenplatte evrlegten Leitungen, die sonst im Keller liegen würden, ist der Keller dann schon im Plus.
     
  3. #23 peterk61, 09.04.2013
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    Die altvorderen waren nicht blöd, aber sie hatten einfach keine Verdichtungsgeräte, die durch Vibration hohe Verdichtungsgrade erreichen.

    Die alten Bahndämme wurden unverdichtet geschüttet. Das normale Vorgehen beim Bau eines Bahndammes war ein Holzgerüst zu bauen, auf dem Schienen für den Antransport der Dammschüttung mittels Loren verlegt waren. Die Schüttung erfolgte aus den Loren ohne Verdichtung. Das Holz verblieb im Damm und verrrotete. Beim Aufgraben der alten Dämme erlebt man immer wieder Überraschungen wie z. B. größere Hohlräume.

    Durch das langsame Bauen und den Zugverkehr konsolidierten sich die Dämme langsam. Sie in der Regel nach heutigen Maßstäben oftmals nicht als standsicher zu bezeichnen und bereiten bei Baumaßnahmen große Probleme.
     
  4. #24 Thomas Traut, 10.04.2013
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    Einen alten Bahn- oder Straßendamm kann man überhaupt nicht mit Baugrund für ein Gebäude, ausgenommen vielleicht Gartenhütten, vergleichen. Wen juckt es, wenn sich der Damm um 5 und mehr cm setzt? Da fährt der Zug eben ein paar cm tiefer, im schlimmsten Fall ist das Gleis oder die Fahrbahn ein bisschen wellig. Beim Gebäude kann es den (wirtschaftlichen) Tod bedeuten).
     
  5. Hfrik

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    Nun, da hier auch komplette Bahnhöfe auf Aufgeschüttetem Gelände stehen, konnte man früher schon auch verdichten, so man wollte. Man baute damals aber auch häufig mit steileren Böschungswinkeln als heute - die machen dann zusätzliche Probleme.
    Im übrigen - Vibration wurde wohl schon im 19Jh zur Verdichtung eingesetzt - man verwendete die Vibrationen von schnellerlaufenden 1-Zylinder Dampfmaschinen als "Abfallprodukt" bei der Bodenverdichtung (sagt man hier :http://en.wikipedia.org/wiki/Road_roller) Natürlich nicht in dem Maß wie heute.
     
  6. #26 alex2008, 10.04.2013
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    oh je die alles selig machende Vibration.... Dann vergleich mal die Verdichtungsleistung einer Explosionsstampframme, eines Grabenstampfers mit der einer Vibrationsplatte. Letztgenannte kann nur bei der Flächenleistung deutlich punkten. Und ein moderner Anbauverdichter für den Bagger bringt die Leistung hauptsächlich dadurch dass man damit im Stand rüttelt, was bei Vibrationsplatten so kaum möglich ist.
     
  7. #27 peterk61, 10.04.2013
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    soso...

    wieso habe ich denn nie ein solches Gerät auf Autobahn- und Flugplatzbaustellen gesehen, wo hohe Tragfähigkeiten von Ev2 > 150 MN/m² gefordert sind. Die Firmen setzten früher Unimogs oder Traktoren mit Rüttelplatten und heute Walzenzüge mit angehängten Rüttelplatten um die hohe Verdichtung zu erreichen.
     
  8. #28 alex2008, 11.04.2013
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    ganz einfach Flächenleistung
    Walzenzüge haben eine hohe Flächenleistung, ein hohes Gewicht (vor allem der schwingenden Masse) und eine recht kleine Verdichtungsfläche, je besser die Verdichtung umso näher kommt man an eine Linienlast.
    Und die haben zudem den Vorteil dass man sowohl Amplitude wie auch Frequenz der Vibration verändern kann. Ein Anbauverdichter an einem Walzenzug bringt dann zusätzlich die Möglichkeit, dass man bei der Walze hohe Amplitude mit hoher Masse bei geringer Frequenz mit einer guten Tiefenwirkung hat und mit dem Anbauverdichter die lockeren oberen Schichten mit hoher Frequenz glattbügelt.
     
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