Planen mit Architekt oder GU/GÜ

aaah ja. über dein hochgebirgsgrundstück bin ich grad im
anderen thema gestolpert
das ist schon eine echte herausforderung (wenn ich deine
beschreibung richtig verstanden habe) - aber an dieser
stelle solls eher um grundsätzliches gehen.
beginnt man die planung ähnlich wie in leistungsphase 1
der hoai (s. dort, anlage 11), wird das kein fehler sein.
das bedeutet:

wer von deinen "anbietern" hat das geleistet?
wie gut? das kannst du dir selbst beantworten.

 

Ich hatte mich ja schon dazu geäußert: Ich finde es WICHTIG und RICHTIG auch Dinge anzuregen, die nicht von der Anforderungsliste des Bauherren stammen. Nicht 1:1 nachpinseln was vorgegeben war, sondern eigene Ideen, Inspirationen, Gestaltungsansätze formulieren...was soll daran falsch sein???

"Bevorzugtes Baumaterial". Man muß sich fragen wie detailliert die Entwurfsphase bearbeitet wurde....Im Vorentwurf sind die Wände zwei Striche (oder eben ein dicker Strich) ohne Definition von Materialien. Die Fenster sind Löcher in der Fasade...keine Angabe ob Holz - Alu - KS...wozu auch?

Ich finde die Erwarungshaltung äußerst merkwürdig. 4 Architekten sollen (dürfen?) Entwürfe präsentieren und der Herr Bauherr ist mit dem Ergebnis nicht gleich zufrieden.

Geht's noch????

Daß das Erstergebnis nicht immer gleich ein Bulls Eye ist, ist völlig normal. Wer was Anderes erwartet ist auf dem Holzweg, dem falschen Dampfer,...

4 Entwürfe für lau abgreifen wollen und hinterher über die Architekten im Allgemeinen abzueimern ist schon stark.

Stark daneben!

Thomas

 

@Thomas: Für mich klingt das jetzt nicht so unwahrscheinlich oder daneben.
bevorzugtes Material: Ist doch ein Unterschied ob Holz oder Mauerwerk, falls Mauerfall das gemeint haben sollte.

Ist halt die Frage, wie die Kommunikation lief, das können wir von hier aus nicht sehen bw. haben nur Mauerfalls Seite.

Was wir im Studium nie gelernt haben, ist verkaufen. ;-) Manche könnens einfach und vieles hängt dann doch mit der Chemie Bauherr-Archi zusammen

 

Sehe ich nicht so!

Erstmal finde ich doch eine Gestaltungslösung.

Ob ich das dann in Mauerwerk, HRB oder Legosteinen umsetze ist sicher nach verschiedenen Umständen zu bewerten.

Statik/ Technik, Wirtschaftlichkeit, persönliche Vorlieben (des Bauherren!), umgebende Bebauung,....

Ich denke aber nicht daß dies ein Ausschlußkriterium nach dem Erstgespräch ist.

Beispiel: Haus halb im Hang eingebuddelt. Bauherr "will" Holz. Architekt plant anders, weil in dieser speziellen Situation technisch besser. Muß man natürlich kommunizieren/ erklären. Aber "falsch" ist das Tun des Kollegen dann nicht.

 

Wohl wahr, aber......

Im Studium macht ja quasi ständig "Wettbewerbe" (nur eben unbezahlt...). das selbe macht Mauerfall. Er macht einen Wettbewerb, läßt Planungsleistung erbringen (fordert diese ein, umgeben von einem Korsett, wer nicht exakt das macht was er vorgibt, der fliegt raus), nur mit dem Unterschied zum "normalen" Wettbewerb, daß er frei von Preisgeldern oder einer Beauftragung ist. Den Auftrag erhielt am Ende wohl ein GU, wenn ich es richtig verstanden habe.

Und dann über Architekten ablästern, weil diese in einem kostenfreien Entwurf nicht alles so gemacht haben, wie er will.

Ist für mich daneben.

Völlig!

Total!

 

Ok. dieser Argumentation kann ich folgen.

falsch sicher nicht, aber eben, mit der Kommunikation scheints zu hapern. Da ist dann eben die für uns nicht einsehbare Frage: wo hängts?

 

ups, Du bist schneller als ich.

Ja, aber im Studium hast Du nur mit Fachleuten zu tun gehabt in der Diskussion. Bei uns wars im Entwurf so, dass wir immer Vorstellungstermine (Zwischen und Endpräsentationen) vor versammelten Kollegen (Mitstudis, Profs, Assis) hatten, und dort dann die Entwürfe verteidigen mussten. Aber eben, alle vom Fach. Da diskutierst Du auf einer ganz anderen Ebene, mit ganz anderen Argumenten, auch je nach Prof.

Und wenn ich mir da so manchen Bauherren anschaue, mit welchen Vorstellungen der kommt... Da muss man ganz anders rangehen ("meiner Frau gefällt genau diese Küche, bitte das Haus dazu planen" mal verfremdet und überspitzt formuliert) Und da kommen halt Verkäufer ins Spiel.

 

Da bin ich ja bei Dir, aber mir gefällt die Erwartungshaltung nicht:

Es sollte ein stimmiger, passender Entwurf sein, spritzig, innovativ, mit Ideen, aber auch den Wünschen des Bauherrn Rechung tragend, im Material stimmig, aber auch das Umfeld und den B-Plan berücksichtigend, man soll sich Zeit nehmen, man sollte reden, sich abstimmen.......und das alles umsonst!!!

Geht nicht.

 

ich bin mir sicher, dass der informationsaustausch zwischen architekt und bauherr nicht das problem bei Mauerfall ist. sein verschleiss von 4 architekten und das gleichzeitige bemühen von 2 gü deutet eher darauf hin, dass der bauherr bestimmte vorstellungen von seinem haus hat - siehe anderen strang haus steckt 2 geschosse im berg auf der rückseite - die nicht funktionieren. wenn solche bauherren beratungsresistent sind, ist der planerverschleiss da. eigentlich muss man sich beim 1. gespräch ein bild vom bauherrn machen, bevor man den 1. strich macht. sagt sich aber immer so einfach!

 

Hallo zusammen und danke für die lebendige Diskussion.

Was die Architekten angeht: Wenn es beim ersten gepasst hätte, dann hätte ich mich gar nicht erst um den nächsten bemüht. Wenn es passt, dann passt es. Soviel Fairniss muss sein. Ich habe keine paralle Ausschreibung und auch einen nach dem anderen kontaktiert - im Gegensatz zum Beispiel zu meinen zukünftigen Nachbarn.

Aber: Ich arbeite seit 15 Jahren in Vertrieb und Produktmanagement. Und außerhalb der anscheinend "klein-beschaulichen" Welt einiger Architekten bekommt man in der "großen normalen" Welt halt nur den Zuschlag, wenn man überzeugt. Und das ist IMMER die Aufgabe des Anbieters und zu seinen Lasten. Nennt man landsläufig Akquise. Falls das jemand nicht kennen sollte bitte im Lexikon nachschlagen :-)

Was ich jetzt gelernt habe ist, dass dies bei Architekten nicht so ist - ok, dann mache ich vielleicht etwas falsch oder habe zu hohe Erwartungen. Aber ihr kauft sicher kein Auto und lasst es hinterher dann aus irgendwelchen Komponenten irgendwie auf Euch anpassen ohne vorher zu wissen wie es am Schluss aussieht, sondern ihr bekommt Angebote, die entweder Euren Ansprüchen halbwegs entsprechen oder nicht und dann schlagt ihr zu (oder auch nicht). Und nein - ich bin nicht in der Automobilindustrie, sondern bei größeren Investitionsgütern. Wir entwickeln teilweise komplette Großanlagen für Ausschreibungen nur auf unsere Kosten - ohne zu wissen ob der Auftrag jemals kommt oder ihn der Wettbewerber gegenüber erhält.

Zum Thema:
Architekt 2 wollte mit Styroporbausteinen bauen, die mit Beton ausgegossen werden - und zwar nur mit diesen. Wenn mir dieses System aber nicht zusagt, dann muss ich hier leider den Kürzeren ziehen. Genauso wenn ich Massiv will und der Archi nur HRB realisieren will. Und dass das Haus zu groß war und nicht zum Bebauungsplan gepasst hat empfinde ich einfach als unpassend - präsentiere auch nicht Anlage X wenn der Kunde was ganz anderes braucht. Dann verliere ich nämlich den Auftrag - das nennt man Nichterfüllung der Kriterien und wäre zumindest bei Ausschreibungen ein KO-Kriterium. Material Fenster, Fliesen und wasweißich ist mir doch im Moment noch piepe!

Damit aber auch wieder zum Kern der ursprünglichen Diskussion: Warum soll ich einen Architekten teuer für HOAI beauftragen, wenn dieser mir nur Standardware a la Fertighaushersteller vorsetzt? Ich erwarte nun mal für einen besonderen Auftrag (ist für den Häuslebauer so - der baut in der Regel nur ein einziges Mal!) auch besondere Leistungen. In der Regel also etwas, was seinen Vorstellungen entspricht oder einen AHA-Effekt erzeugt.

BTW: Wenn ich eine andere Lösung für viel pfiffiger halte, dann agiere ich meistens so: ich habe zwei Entwürfe - den rein nach Kundenwunsch und meinen supertollen, aber anderen Entwurf. Und zeige dann die Vorteile auf. Garantiert überzeuge ich damit 90% der Kunden. Aber den Kunden ignorieren geht gar nicht.

Anscheinend haben das die meisten GÜ besser verinnerlicht - vielleicht wäre 1 Semester Verkaufstraining wirklich nicht verkehrt! :-)

Tut mir leid, wenn ich jetzt etwas zu emotional wurde - keine Absicht. Und Entschuldigung an alle, die sich angegriffen fühlen. Suche trotzdem weiter einen Architekten...

 

dann stell doch einmal deinen supertollen eigenentwurf hier ein, wenn du davon überzeugt bist. oder steht er schon hier in einem anderen bereich?

 

Wieso nehmen GÜs bei dir Geld für die Entwurfsplanung?? Bei uns war das Zeichnen von Plänen mit Festpreisangebot immer kostenlos! Wobei wir auch Unterschiede zwischen "guten" und "weniger-guten" GÜs feststellen mussten so wie du bei den Architekten.


Meine Erfahrungen:

GÜ 1 hat einen sehr unschönen Entwurf+Festpreisangebot aus dem Ärmel geschüttelt :-(
GÜ 2 (großer Laden) hat sich 5+ Wochen lang nicht gemeldet und war dann sauer, dass wir schon bei GÜ 3 unterschrieben haben und er seinen Plan für die Tonne produziert hat...
GÜ 3 (2-Mann-Betrieb, 10+ Jahre im Geschäft, Nachbar 4 Straßen weiter hat mit Ihm gebaut und war begeistert) hat sich bestimmt 5+ mal kostenlos mit uns getroffen, bis sein sehr pfiffiger Entwurf gepasst hat und uns überzeugt hat. Der Entwurf hat sich ständig weiterentwickelt (auch Programmminderungen) bis wir überzeugt waren.
Architekt 1: Wollte für Entwuf+Kostenschätzung ~1200€ je nach Aufwand, war aber für die nächsten Monate ausgebucht und wir haben den Guten erst aufgesucht als der sonst überzeugende GÜ 3 etwas teuer war.

Sowie weitere GÜs, wo der erste Eindruck uns nicht überzeugen konnte (unfähige Verkäuferin ohne Fachwissen/Handwerker von weit weit weg etc.)

 

Hab' ich schon mal was davon gehört.

Die Akquise macht der Architekt mittels des (natürlich kostenfreien!) Erstgesprächs, mit seinen Referenzen, Empfehlungen usw.

Einen Entwurf als Akquise zu machen, kann sich, bei einer Erfolgschance von X % kaum einer leisten! Da werden ja nicht á la Katalog (zum Autovergleich kommend) Komponeten aus dem Prospekt zusammengesteltl und aufaddiert (Zeitaufwand...sagen wir 20 Minuten? 30 Minuten?), sondern ganz individuelle Ideen entwickelt. Da dauert. Das dauert sogar lange!

Es geht damit los, daß man sich das Grundstück und die Umgebung anschaut, sich ruhig auch mal einfach dort hinsetzt (Campingstuhl ist dafür sehr zu empfehlen). Am besten zu unterscheidlichen Tageszeiten (Ausblicke, wo ist es wann laut? wie reagiere ich darauf?). Man "erforscht" die Topgraphie. Scheint ja bei Deinem Grundstück besonders wichtig zu sein..habe ich vorhin in einem anderen Strang gelesen.

So...die ersten 2 Stunden sind rum und noch ist gar nichts af dem Papier. Nun entwirft man. Kann schnell gehen, kann dauern. Je nach Tagesform, Aufgabenstellung, Anforderungen. Das Ganze dann etwas bunt aufhübschen (zwischendurch zigmal Blätter zerknüllen und in den Papierkorb wandern lassen)...sagen wir 1 - 2 volle Arbeitstage? Kommt in etwa hin. Auch mehr ist gut möglich.

Und das alles umsonst? Als Akquise?

Ist aber schon klar, daß die Architekten nicht vom Sozialamt kommen ,oder?

Merkwürdiger Vogel....ich würde ja nicht mal freiwillig, selbst wenn es vom BH gewünscht wird, mit diesem Zeugs was bauen wollen. Da hätte ich auch schnell die Tür von außen zugemacht.....

Ist ja O.K., aber warum sollte der Planer diese frank undfrei erbringen?

 

Ja, ne - is klar!
Geld dafür zu nehmen, die Schublade mit Villa Tausendröschen aufzuziehen (bzw. die Datei hochzuladen) und 2 Fenster und die Lage einer Wadn zu ändern, wäre auch mehr als frech.

Wie lange haben diese Eure "Entwurfssitzungen" denn gedauert? 2 Std oder 3 Std?

 

weiß man nicht. Aber getroffen hat er die BH wohl des Öfteren:

 

Natürlich nimmt auch ein GÜ Geld für die Planung, Du Träumerle!

Das heißt dann eben nicht Honorar, wie beim Architekten, sondern ist im Gesamtpreis enthalten.

Du hast doch selber geschrieben, daß Ihr Euch zigmal getroffen habt, der GÜ hat dann wohl einiges entwickelt. laß es 20 Stunden Arbeit gewesen sein. Glaubst Du allen Ernstes, die gibt es geschenkt??????

 

Für ihn schon, aber das war ja wohl auch der teuerste. Tja, der kalkuliert diesen Aufwand eben auf die BV drauf und die, die unterschreiben, sponsoren die, die nicht unterschreiben.

 

es soll auch gü´s geben, die einen guten ruf haben und von den lau-abgreifern einfach die nase voll haben. wer bereit ist von anfang an zu zahlen, meint es ernst. wer nach der kostenansage nicht wieder kommt, ist ein lau-abgreifer!

 

wo ist da der sportsgeist? geld für leistung haben wollen?
wenn doch alles akquise ist .. so wie für die sch...önen
neuen produkte, die das leben so lebenswert machen
und die auf dem weg vom fabriktor zum verkaufsregal
um den faktor 3 oder 4 an "wert" gewinnen ..

bei den gigantischen gewinnen, die "am bau" (und
ebenso in der planung) eingefahren werden, sollten
10 akquiseentwürfe (pro architekt und pro interessent,
versteht sich) schon drin sein - ohne auftrag!

also .. hopp!

 

Hast ja recht............................