Wärmepumpe oder Gas Brennwert

Bei uns hätte der Gasanschluss seitens der Stadt alleine schon EUR 4000.- gekostet.
Und wenn auch relativ sicher, ist Gas dennoch nicht ganz ohne Risiko, auch noch ein Aspekt...

 

Das musst Du entscheiden. Ob Gas oder nicht, das ist auch eine Wette auf die Zukunft bzw. die Energiepreisentwicklung in der Zukunft. Erdgas gehört nicht gerade zu den günstigen Energieträgern, und da nicht zu erwarten ist, dass in Zukunft riesige neue Vorkommen erschlossen werden, bei gleichzeitig fallendem Bedarf, kann man wohl unterstellen, dass die Preise für Erdgas auch in Zukunft ordentlich steigen werden. Bereits heute legt man für die kWh thermisch bis zu 7Ct. auf den Tisch.

Konzepte mit LWP würde ich aktuell und unter den genannten Bedingungen nicht in´s Auge fassen. Nach den drastischen Strompreiserhöhungen der letzten 2 Jahre muss eine WP eine JAZ > 4 liefern, ansonsten sind die Energiekosten kaum günstiger als mit einer Gastherme. Wie sich der Strompreis in Zukunft entwickeln wird, darüber darfst Du jetzt spekulieren.

Das ist natürlich völliger Quark. Ob Sole, DV oder LWP, das hat mit der "Leistung" gar nichts zu tun. Die ist nur durch den Verdichter und die Quelle bestimmt, und Luft gibt es in Mengen. Da kann ich auch eine 100kW LWP in Betrieb nehmen, ohne dass ihr die Luft (Leistung) aus geht.

Richtig wäre, dass die Effizienz bei LWP schlechter ist als bei einer Sole oder DV. Das liegt nicht nur am Konzept der WP, sondern vor allen Dingen an der besseren Quelle die einer Sole oder DV ganzjährig zur Verfügung steht. d.h. insbesondere zu den Heizzeiten können Sole und DV auf eine bessere Quelle mit höherer Temperatur zurückgreifen.

Gruß
Ralf

 

Wieso sollte Dein Haus mit einer auf aktuelles Neubauniveau ertüchtigten Dämmung denn auch mehr verbrauchen...?

 

U Wert 1,0 für das Mauerwerk kann ich mir auch kaum vorstellen. Ein ungedämmter 0815 Ziegel der 60er JAhre bringt ja da schon den doppelten Dämmwert...

 

Laut U-Wert-Rechner hat eine Wand mit 240 mm Vollziegel einen U-Wert von 2,38. Das ist ja sogar mehr als doppelt so gut.

Vielleicht solltest Du Dich wieder um Deine Pflanzen kümmern...

 

JAZ 4 ist mit einer Abluft-WP NIEMALS zu erreichen.

Nehmen wir mal das Thema Platzbedarf näher unter die Lupe. Wieviel Platz steht Dir zur Verfügung? Für eine Sole-WP in dieser Leistungsklasse genügt ein kleiner Erdkollektor. Bei einem 200m2 Grundstück auf das auch noch ein Haus soll, verstehe ich das Problem. Ansonsten sollte man einfach mal rechnen. Es gibt viele Möglichkeiten wie man den Kollektor gestalten kann, man kann sich da dem Grundstück anpassen. Natürlich gibt es Grenzen die man nicht überschreiten sollte, denn die Physik lässt sich nicht überlisten, aber dieser Punkt wäre vorher abzuprüfen.

Das gilt in ähnlicher Form auch für die Pelletlösung. Natürlich benötigt man ein Pelletlager, aber die Frage ist, wie groß muss dieses Lager überhaupt werden? Bei einem Haus mit niedriger Heizlast muss man vielleicht 2-3 Tonnen bevorraten, das reicht. Der Platzbedarf bewegt sich also irgendwo um 4-5m3, je nach Ausführung des Lagers und der Austragung genügt eine Stellfläche von 3-4m2.

Es gibt also viele Punkte die man beachten sollte, bevor man sich für eine Lösung entscheidet.

Gruß
Ralf

 

Komm, ich erklär es Dir, alles halb so wild:

-Der U Wert ist umso besser, je niedriger er ist. Doppelt so gut wie U Wert 1 heisst also U Wert 0,5 und das haben ja schon die ungedämmten Hochlochziegel der 60er Jahre gebracht, sofern dick genug.
-H.PF hat ein zweischaliges Mauerwerk, das kann also unmöglich nur mit 24er Vollziegel errichtet sein, das hätte man selbst damals nicht gemacht, weil das im Winter ja eine Eishöhle wäre.

 

U-Werte um 1W/m2K waren/sind für Gebäude aus den 60er oder 70er Jahren gar nicht so selten. Ein zweischaliger Aufbau aus 1949 ist hinsichtlich Wärmedämmung nicht vergleichbar mit dem was heute gebaut wird. Ein U-Wert von 0,5W/m2K ist daher eher unwahrscheinlich.

Gruß
Ralf

 

Was ich DIR als echtem Kenner und Könner der Materie auch sofort glaube.
Ich hab nur keine Lust, mich von anderen, die nicht mal vom Fach sind als blöd darstellen zu lassen...

 

Hast Du schon einmal über einen völlig anderen Ansatz nachgedacht?

Holger hat das ja nebenbei schon erwähnt. Man könnte beispielsweise anstatt auf Brennwerter und Pelletofen, auf einen Pelletkessel setzen. Je nach Nutzung wäre auch denkbar, dass man das ganze Haus nur mit einem Pelletofen beheizt, wobei es dann ein paar Dinge zu beachten gilt (Bsp.: WW-Erzeugung im Sommer). Oder weg von Holz, Pellets, Gas und stattdessen eine Sole-WP mit entsprechendem Erdkollektor. Das lässt sich auch in der 10-15T€ Klasse bewerkstelligen. Auch eine DV mit Erdkollektor oder Sonden wäre denkbar.

Alle diese Lösungen haben gemeinsam, dass sie im Vergleich zu Gas mit niedrigeren Verbrauchskosten aufwarten können. Man muss halt aufpassen, dass die Investitionskosten nicht durch die Decke gehen.

Gruß
Ralf

 

Also wenn Du einen Pelletofen möchtest, dann musst Du ja auch 1-2 Paletten Pellets lagern. Du wirst die Dinger ja hoffentlich nicht sackweise im Baumarkt kaufen.

Ein Pelletkessel hat eine Stellfläche von vielleicht 60cm Breite und 1m Tiefe (je nach Modell). Dazu ein Pelletlager mit 2-3 Tonnen, das passt auch problemlos auf eine Stellfäche von 4m2.
Für eine Sole-WP müsstest Du irgendwo auf dem Grundstück Platz für einen Kollektor finden. Eventuell wäre ein Grabenkollektor sinnvoll, der kommt mit weniger Baggerarbeiten aus und lässt sich leicht dem Grundstück anpassen.

Solar für WW lohnt sich nicht, aber wenn Du das brauchst, dann sollte man zumindest ein einigermaßen vernünftiges Konzept basteln. Ansonsten sollte man über Ersatzmaßnahmen nachdenken.

Gruß
Ralf

 

Also, ich hab mir mal aus Spaß den U-Wert-Rechner angeworfen. Dein 36,5er erfüllt so grad eben ENEV-Standard. Wie Du da auf Eff 70 kommen willst, bleibt das Geheimnis des Aufstellers. 5 kW Heizlast ist meiner Meinung nach utopisch.

Also brauchst Du was, was Dampf hat. Und gleichzeitig EEG erfüllt. Mit ner WP haste gute Chancen, auf die Fresse zu fallen, wenns nicht passt.

Deine erste Lösung ist sehr aufwendig (alte deutsche Schreibweise). Frage ist auch (vielleicht hab ichs überlesen: Warmwasser für wieviel Personen?) Die Pelletsgeschichte ist gerade bei solchen Häusern ne gute Nummer. Für den Transport der Pellets von weiter her gibts auch Lösungen. Und preislich biste da in einer 10 k€-Klasse.

Da bezweifel ich, daß Deine Lösung 1 günstiger wird.

Nur mal zum nachdenken

 

Das mit den Paletten war nur als Beispiel gedacht. Eine längere Strecke könnte man mit einer Saugaustragung zwar überbrücken, aber ich denke hier eher an eine einfache Lösung und nicht an komplexe Technik (gerade wenn Du jeden Cent zweimal umdrehen musst).

Bei 330m2 Grundstücksfläche muss man schon genau hinschauen ob und wie man da einen Kollektor verlegen könnte. Meist ist ja vor, neben, hinter dem Haus noch Platz wo man einen Graben ziehen könnte.

Aber gerade wenn das Geld knapp wird, sollte man so Spielereien wie einen Ofen o.ä. möglichst beiseite schieben, zumal wenn er nicht einmal intensiv genutzt werden soll. Gastherme + Pelletofen oder + Solar wird auch nicht günstig. Gasanschluss, LAS, da kommt Einiges zusammen was noch zusätzlich zur Therme benötigt wird.

Andererseits hast Du bei einer Gastherme im Vergleich zu einer WP sicherlich keine Leistungsprobleme.

Gruß
Ralf

 

Es gibt viele Möglichkeiten, deswegen ist es ja zwingend erforderlich, dass man sich im Vorfeld informiert und dann hinsetzt und eine Planung macht. Leider wird gerade im EFH Bereich die HT Planung etwas stiefmütterlich behandelt, frei nach dem Motto, "Hauptsache es wird warm". Je schwammiger aber die Vorgaben an die Handwerker sind, die ja ein Angebot abgeben sollen, um so weniger taugen die Angebote für einen späteren Vergleich.

Ich würde an Deiner Stelle mal über 2 Punkte intensiver nachdenken:

a.) Gibt es eine Möglichkeit einen Graben mit 1m Breite und 50-60m Länge irgendwie auf dem Grundstück zu verteilen?
b.) Kann man in der Nähe des HWR ein Pelletlager mit einer Grundfläche von sagen wir mal 1,7m x 1,7m unterbringen?

Wenn es auf eine der Frage nein JA als Antwort gibt, dann würde ich die entsprechende Lösung mal genauer durchplanen und mir dann ein Angebot erstellen lassen. Dabei darauf achten, dass nicht gleich die S-Klasse im Angebot steht, oder zweimal die Hälfte vergessen wird.

Selbstverständlich brauchst Du für einen Vergleich auch ein Angebot für eine Lösung mit Gasbrennwerter.

Gruß
Ralf

 

Reichen denn 60m, wenn man gerade so nach EneV baut? Die Grabenauslegung ist doch eine Wissenschaft für sich...