Bodenplatte und Sauberkeitsschicht

Wer ganz sicher gehen will, verteilt die Zuständigkeiten.
Planung und ggf. Bauleitung vom Architekten.
Bauüberwachung von einem separaten Bauüberwacher.
Kostet aber extra. Und muss von den Aufgaben und Zuständigkeiten her klar geregelt und vereinbart werden.
Bei öffentlichen Auftraggebern ist es oft so geregelt, dass der Planer gar keine Bauüberwachung machen darf.

 

Wenn ich mit Architekten baue, dann werde ich ganz bestimmt nicht noch einen zusätzlichen Bauüberwacher bezahlen.

Wenn ich mit GÜ baue, da sieht die Welt anders aus, da würde ich einen zusätzlichen Bauüberwacher ins Bot holen.


Frage nebenbei:

Wenn man Perimeterdämmung macht, dann braucht man doch keine Sauberkeitsschicht. Habe ich jedenfalls hier in Forum gelesen. Auf die Perimeterdämmung kommt Folie noch drauf und dann Bodenplatte usw.

 

Die Perimeterdämmung übernimmt die Funktion der Sauberkeitsschicht. Dadurch entfällt diese, wäre ja sonst doppelt.

Ansonsten sehe ich das wie Thomas, allerdings würde ich auch die Befürchtungen von RD für weiter Leistungen teilen.

 

Und wenn die sich dann uneins sind, dann wird eine Münze geworfen?

 

ah das machen wir auf der Arbeit auch oft wenn wir uns nciht einig sind. Bei euch nicht

 

Musst Du auch nicht.
Wenn man zum Beispiel den Auftrag an einen GU (nicht GÜ) vergibt kann man den Architekten bis LPh 7 und für LPh 8-9 einen Bauüberwacher beauftragen.
Ansonsten (Architekt mit Vollbeauftragung und Einzelvergabe) wäre es eine zusätzliche Leistung, die helfen soll, mögliche Unzulänglichkeiten, nicht normgerechte Planungen oder Ausführungen weit weg von den a.R.d.T zu erkennen. Die Frage war ja, 'wie kann sich der Laie schützen, wenn der "Bauherrenberater" falsch oder unzureichend berät'.

Beispielsweise müssen unter bestimmten Vorraussetzung (z.B. schlechter Baugrund, Bauen in Erdbebengebieten, u.ä.) auch statische Berechnungen von Prüfstatikern geprüft werden.

Es geht ja darum, mögliche Fehler zu erkennen und zu vermeiden. Wenn man es selber nicht kann, muss man jemanden beauftragen und bezahlen. Oder man vertraut als Laie dem, was man bekommt.

 

Fakt ist, nicht einmal die eingebauten unteren Abstandhalter sind Regelkonform.
So wie die verbaut sind schon einmal garnicht. = Kerbrissbildung"""

 

Nö - gehen Sie nicht. Die Fachleute sind sich alle einig!

Kein Wunder, dass der alles gesundbeten will

Tja - dann irrt auch Dein Bekannter!

Doch sie gelten. Aber Du musst sie auch durchsetzen.
Ist wie beim Fußball. Wenns ruppig wird, kann der Schiri kurz ermahnen und dann konsequent Gelb zeigen - dann ist meist schnell Ruhe
Oder er kann viel ermahnen und muss dann oft gleich zu Rot greifen, weil die Spieler meinen, der würde immer weiter nur ermahnen.
Und dann gibts noch die, die nur ermahnen.

Überleg Dir also, welche Art von Schiri Du sein willst.

 

...und dann gibt's auch noch die richtigen Blindgänger, die Fouls schlichtweg übersehen und Abseits nicht erkennen...

(auch hier schön anwendbar!)

 

Die Sauberkeitsschicht hat nicht nur die Funktion, einen sauberen Untergrund für die Bewehrung und die Bodenplatte zu bilden, sie hat auch eine tragende Funktion.
Die Abstandhalter-Leisten werden normalerweise so eingebaut, dass die glatten Flächen oben und die "Spitzen" nach unten zeigen. Die Spitzen nach unten heißt: der Beton wird nur punktuell an der Unterfläche unterbrochen. Liegen die glatten Seiten unten wird der Beton linienförmig über eine längere Strecke unterbrochen. (siehe Posting von Mark). Außerdem gibt es die Abstandhalter standardmäßig für unterschiedliche Betondeckungen und werden i.d.R. passend zu den Angaben im Bewehrungsplan bestellt. Zeigen die Spitzen nach oben, kann es leicht passieren, dass die Bewehrung in die Ausrundungen
nach unten rutscht und schon fehlt der erste Zentimeter der erforderlichen Betondeckung - schlimmstenfalls sogar mehr.
Werden dann ohne nachzumessen die planmäßigen Abstandhalter für die obere Lage darauf gelegt, passt auch die
Betondeckung der obenen Lage nicht mehr.
Liegen die Abstandhalter richtig, zeigen die Spitzen nach unten. Die Abstandhalter werden dann durch die Bewehrung
flächenmäßig und durch die Kollegen, welche die obere Lage einbauen und den frischen Beton glattziehen, punktförmig
belastet. Liegt jetzt unter den Abstandhaltern z.B. eine Noppenbahn oder nur eine Folie auf der Frostschutzschicht drücken
sich die Spitzen in den Untergrund und die Bewehrung kann ebenfalls absacken.
Sackt die untere Lage der Bewehrung ab, kann es passieren, dass auch die obere Lage nachkommt. Dann passt auch die obere
Betondeckung nicht mehr und die Gefahr einer Rissbildung erhöht sich.
Die Sauberkeitsschicht kann außerdem genutzt werden, um die Randabschalung der Bodenplatte zu fixieren, damit diese beim
Betonieren nicht verrutscht. Eine eben abgezogene Sauberkeitsschicht hilft auch, eine konstante Stärke der Bodenplatte zu
erreichen.
Zum Einfluss der Noppenbahn/Folie auf die Fundamenterdung nach DIN 18014 siehe #6, Posting von Ralf.
Gruß
Holger

 

Glaubst Du ernsthaft, daß "Euer" Architekt dann Eure Interessen oder doch eher die seines Auftraggebers (= Geldgebers) wahrnehmen wird????

Sehr schön. es wird immer Jemanden geben, der Dir dies oder das erzählen wird, was Du gerne hören möchtest. Man muß nur lange genug herumfragen.

"Überflüssig" ist eine SK-schicht ganz sicher nicht. Man kann auf sie verzichten, muß dann aber eben geeignete Maßnahmen ergreifen, daß die Dinge, für die die SK-Schicht gedacht ist, dennoch erfüllt werden (Betondeckung). Bei Dir ist dies nicht geschehen (Erhöhung der Betondeckung) und die Abstandshalter sind auch verkehrt eingebaut (siehe andere Beiträge hier).

Ich denke tatsächlich nicht, daß die Dauerhaftigkeit des Bauwerks hierdurch massiv beeinträchtigt werden wird (mehr so ein Bauchgefühl). Aber das jetzt alles schon im Ansatz schönzureden hilft für die Zukunft auch nicht weiter. Was kommt als Nächstes....?

 

Das ist doch reichlich naiv, ich bin kein Architekt oder Maurer, aber wer schonmal so eine Bodenplatte erstellt hat, wird die Sauberkeitsschicht zu schätzen wissen, oft ist das eine Mondlandschaft auf die die Abstandshalter gelegt werden, oft genug falsch herum, das sehe ich in Neubaugebieten immer wieder. Ich frage mich da immer, ob die ausführenden Firmen sich eigentlich nie fragen wie so ein Abstandshalter zu verwenden ist und warum man ihn so oder anders einbaut. Das läuft scheinbar nach dem Motto: die Bopla ist doch dick mit schön Eisen drin, das passt schon...
Ärgerlich dabei ist, dass eine saubere Ausführung wenig bis gar nichts mehr kostet, der Unternehmer muss nur wissen wie es geht.