Mach Sanierung in dem Umfang Sinn?

Diskutiere Mach Sanierung in dem Umfang Sinn? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich habe ein Haus Baujahr 1971 gekauft. EG 120m². Komplett Unterkellert mit Einliegerwohnung Deckenhöhe 2,35(Keller). Dachgeschoss...

  1. #1 Souplex, 17.05.2013
    Souplex

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    Hallo,

    ich habe ein Haus Baujahr 1971 gekauft. EG 120m². Komplett Unterkellert mit Einliegerwohnung Deckenhöhe 2,35(Keller).
    Dachgeschoss ausgebaut. EG und DG sollen bewohnt werden, also gesca. 200m².
    Offener Kamin im Wohnzimmer und Warmwasserheizung mit Ölfeuerung im Keller.
    EG + DG Bimshohlstein 30cm.
    Fenster 40Jahre alt
    Das Dach ist bereits gedämmt.


    Folgende Instandhaltung wollen wir durchführen.


    1.) Fenster
    - Neue Fenster allein aus optischen Gründen und alte undicht.
    Neue Fenster inkl. Haustür mit 3fach Verglasung Angebote ~25.000€ (2fach Verglasung Angebote nicht wirklich günstiger (2500€))
    Kredit von der KWF gibt es nur wenn die Außenwand eine U-Wert von 0,2 hat, somit müsste man die Außenwand auch dämmen.
    Angebote für die Dämmung liegen bei 22.000€.

    2) Fassade
    - Fassade streichen aus optischen Gründen. (In Eigenleistung)
    Muss gedämmt werden, wenn man den KWF Kredit haben will, geht natürlich nicht in Eigenleistung.

    3) Kamin
    Der Wohnzimmerkamin steht direkt über den Heizungskeller, da dachte ich mir eventuell den Kamin in einen Wasserführenden Kamin umzubauen.
    Den offenen Kamin kann man so eh nicht nutzen und so offen bringt er eh nichts. Es müsste eine Kaminkassette eingebaut werden, Angebote hierfür 2500-3000€
    Wenn man da 2000Euro mehr investiert könnte der Kamin die Heizung unterstützen.
    Der Kamin soll nur die Heizung nur Unterstützen und würde nur in der kalten Jahreszeit Abends laufen, im Schnitt ab 17uhr, lohnt sich dann soetwas überhaupt.
    Im Sommer würde Solar die Heizung unterstützen und im Winter der Kamin, so der Gedanke, kommt das hin?

    4) Heizung
    Soll eine Gasbrennwerttherme installiert werden, eventuell mit Solar und Wasserführenden Kamin


    Was sollte man auf jeden Fall machen und was macht so keinen Sinn.
    Neue Fenster 26.000€
    Isolierung 22.000€
    Heizung mit Solar8000€
    Kamin 2500€

    Das ist viel Geld, die Frage ist ob man das jemals wieder einspart? Die neue Heizung sicherlich sehr schnell, beim Rest… naja, weiß nicht.
    Fenster würden wir aber eh machen wollen.

    Muss man eine 30er Wand überhaupt dämmen? Dann nehme ich halt 2fach Verglaste Fenster und keinen Kredit von der KFW? Spare mir die 22.000 für Dämmung und zahle nur 3000 für Farbe.
    Neue Heizung und neue 2fach Fenster sollten doch genug Energie sparen, oder?
     
  2. #2 Alfons Fischer, 17.05.2013
    Alfons Fischer

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    zu 1): das ist so nicht richtig. "Bedingung für die Förderung von Fenstern und Fenstertüren ist, dass der U-Wert der Außenwand und/oder des Daches kleiner ist als der Uw-Wert der neu eingebauten Fenster und Fenstertüren" (Zitat aus: Anlage zu den Merkblättern Energieeffizient Sanieren: Kredit (151/152), Investitionszuschuss (430) Technische Mindestanforderungen)
    zu 2): berücksichtigen Sie, dass im dem Fall, dass 1) nicht zutrifft, ein erhöhtes Schimmelpilzrisiko entstehen kann, falls Sie die übrigen Bauteile nicht verbessern, aber die Fenster austauschen.
    zu 3): schwierig zu sagen, hängt nicht zuletzt davon ab, was Sie für Brennholz zahlen. Wenn Sie es kostenlos bekommen, dann könnte es interessant sein. Wenn Sie marktübliche Preise zahlen, dann möglicherweise nicht.
    zu 4): kommt auf die Bestandsheizung an. Wenn die erst ein paar Jahre alt ist, sieht die Entscheidung ganz anders aus als wie wenn diese mehr als 30 Jahre alt ist...

    Sie sollten von den Gesamtkosten die "Ohnehin-Kosten" abziehen und dann die Frage nochmal stellen.
    Wenn nämlich die Heizung mit Totalschaden im Keller steht, müssen Sie ohnehin eine neue Heizung installieren, ob Sie Energie sparen wollen oder nicht. Ähnlich bei den Fenstern: wenn diese total vermorscht sind, nicht mehr schließen und nicht mehr wirtschaftlich reparierbar sind, müssen Sie diese ohnehin austauschen. Energiesparen ist dann ein positiver Nebeneffekt. Den ohnehin notwendigen Erhaltungsaufwand nach Ablauf der Lebensdauer müssen Sie von den Kosten abziehen...
     
  3. Hfrik

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    Also aus eigener schlechter Erfahrung - weil es der Vorbesitzer so gemacht hat - bzw guter Rat weil ichs bei meinen Eltern nicht so gemacht habe: Fenster austauschen und Fassade nicht dämmen ist eine ganz schlechte Idee
    a) wegen Schimmel (unvermeidlich - so viel lüftet keiner)
    b) wegen Laibung und Schiessscharteneffekt - die Fenster gehören auf die Grenze Wand - Dämmebene, dann sehen sie wieder passend aus, es gibt keine Probleme mit der Laibungsdämmung, es bleibt hell in den Räumen, etc...
    c) die Heizung am besten nach der thermischen Sanierung der Aussenhülle tauschen - dann stimmt auch die Heizungsgrösse.

    Welche Dämmung des Dachs besteht denn? wie sieht die Kellerdecke aus? Reicht der Dachüberstand für eine Fassadendämmung?
     
  4. R.B.

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    Hast Du dafür ein verbindliches Angebot?

    Ausbau der alten Ölheizung, was passiert mit den Tanks, Schornsteinsanierung, Gasanschluss, Therme, und dann die Anbindung an den Heizkreis, WW-Erzeugung, und noch den ganzen Kleinkram, ich glaube nicht, dass das für 8T€ über die Bühne geht. Und dann soll auch noch Solar hinzukommen, das allein erfordert schon ein anderes Konzept, Speicher etc. und dann glaube ich das mit den 8T€ erst Recht nicht.

    Dann kann man auch nicht so einfach irgendeine Therme einbauen, sondern dafür sollte erst einmal die Heizlast bekannt sein. Notfalls aus den Jahresverbräuchen der Vorjahre geschätzt, wobei aber die Ofennutzung mit berücksichtigt werden muss.

    Kommst Du günstig an Holz? und damit meine ich nicht 80,- €/Ster oder so, sondern wirklich günstig? Wenn nicht, dann würde ich überlegen, ob der Ofen mehr als Gimmick im Haus verbleibt, um halt ab und zu mal Abends ein Spaßfeuerchen zu machen, quasi als Hobby. Dann spielen die Kosten auch nur eine untergeordnete Rolle.

    Ich würde zuerst einmal eine Bestandsaufnahme machen, bzw. einen fähigen Energieberater holen. Was man durch eine Sanierung einsparen kann, lässt sich dann über die Hülle des Gebäudes rechnerisch ermitteln. Das Nutzerverhalten kann man natürlich nur ganz grob abschätzen.

    Ein Beispiel das ich gerade in ähnlicher Form in einem anderen thread geschrieben habe. Der U-Wert Deiner Wand wird irgendwo um 1,2W/m2K liegen, je nachdem ob eine Innendämmung vorhanden ist oder nicht. Wird diese Wand auf einen U-Wert von 0,2W/m2K gedämmt, dann spart das etwa 80-100kWh jährlich pro m2 Fassadenfläche, je nach Region (Klima).
    Bei den Fenstern sieht es ähnlich aus. Deine bisherigen Fenster haben wohl einen U-Wert um die 2,7W/m2K, evtl. auch 3W/m2K. Werden die auf ein Uw von 1W/m2K verbessert, dann spart das bis zu 200kWh jährlich pro m2 Fensterfläche. Die Dachfläche kannst Du ähnlich rechnen.

    Unterstellen wir einmal, dass Du Gas für irgendwas um 6Ct./kWh bekommst, kostet Dich die kWh thermisch knapp über 7Ct.

    Bei 40m2 Fensterfläche reden wir also schon mal über 40 x 200kWh = 8.000kWh, zu je 7Ct. macht bereits 560,- € Einsparung pro Jahr.

    Mit solchen Abschätzungen siehst Du schon mal die Größenordnung in der sich das Einsparpotenzial befindet. Steigende Energiepreise etc. kannst und solltest Du in die Kalkulation mit einfließen lassen. Dem stehen die Investitionskosten und deren Verzinsung gegenüber.
    Du solltest auch daran denken, dass das Haus schon einige Jahre auf dem Buckel hat, und früher oder später werden diese Maßnahmen anfallen. Bei den Fenstern hast Du das ja bereits selbst erkannt. Also fallen auf jeden Fall Kosten an, die Du beim Kaufpreis sicherlich schon berücksichtigt hast. Ich würde daher überlegen, ob man anstatt 08/15 wirklich besser saniert, auch um den Wert des Gebäudes zu erhalten. Billiger als heute wird es mit Sicherheit nicht, denn die Baupreise steigen ständig.

    Gruß
    Ralf
     
  5. #5 Souplex, 28.05.2013
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    Danke für eure Antworten.

    @ Alfons Fischer:
    Die Heizung ist 40 Jahre alt, Brenner 10Jahre alt.
    Das mit dem Gesamtkosten mache ich, Problem ist nur, das man dann immer noch in Kostenregionen kommt die sehr hoch liegen.

    @Hfrik:
    Das habe ich auch schon öfter gehört und gelesen, aber es muss doch auch möglich sein nur neue Fenster in ein Haus zu bauen,
    ohne das gleich Schimmel auftritt, oder geht das bei den modernen Fenstern nicht mehr?


    @ R.B.
    Das war ein Angebot aus dem Internet, nur die Sachen kaufen, ohne Einbau etc.
    Heizlast müsste auf jeden Fall neu berechnet werden.
    Ich zahle 30€/Ster, allerdings selber ausm Wald holen :)
    Energieberater war im Haus, meinte nur das er nicht so viel Geld in ein „altes“ Haus stecken würde, ansonsten hat er alles aufgeschrieben
    was ich ihm gesagt habe was wir vor haben und wollte dann Geld haben :) Das habe ich aber mit ihm schon geklärt.
    Isolierung auf 30 Jahre gerechnet sollte sich rentieren.


    Alles nicht so einfach… da müssten noch viele Entscheidungen getroffen werden.
    Haben jetzt auch schon mal Gedanken gemacht einen komplett neuen Kachelofen zu bauen an eine andere Stelle, ist möglich von den Schornsteinen her.
    So könnte er Flur und Wohnraum beheizen.
     
  6. Julkus

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    Wir haben unser Haus gerade energetisch saniert und haben noch einiges mehr (6stellig) in das "alte Haus" gesteckt. Warum auch nicht? Die Bausubstanz ist sehr gut und wir beabsichtigen hier unser restliches Leben zu verbringen.

    Unser Haus iet etwas größer als deines aber ungefähr kommt das hin. Mir kommen deine Preisschätzungen reichlich zu niedrig vor wenn du gute, mittlere Qualität erwartest.

    Ob es sich lohnt: Wir haben gerade Öl getankt (unsere Heizung ist eine 5 Jahre alte Öl Brennwerttherme eines der führenden Hersteller mit V mit Solarunterstützung). Unser Verbrauch in diesem Jahr lag ungefähr bei der Hälfte dessen was wir in den Vorjahren (und das war schon recht wenig durch die sehr moderne Heizung) verbraucht haben. Da wir den Kachelofen in der unteren Etage rausgeschmissen haben (mit der KWL nicht betreibbar und zu groß dimensioniert für die erneuerte Gebäudehülle) war die Heizung sogar noch öfter an als in den Vorjahren.

    Damit liegen wir ziemlich genau dort (sogar noch etwas niedriger) als das was der Energieberater errechnet hatte.

    Ohne eine kompetente Planung und Beratung würde ich an so eine Sanierung nicht rangehen. Da kann man als Laie einfach zu viel falsch machen. Wir würden das immer wieder so machen.

    edit: Da du jetzt die Chance hast die Heizung nach der Sanierung zu machen würde ich dir dazu raten. Wir hatten diese Chance leider nicht da unsere Heizung vor 5 Jahren bei -25° verreckt ist und einfach schnellstens eine Lösung her musste um keine Bauschäden zu bekommen. Hätten wir die Heizung jetzt mitgemacht wäre die Entscheidung wohl anders ausgefallen.
     
  7. #7 Souplex, 03.06.2013
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    Mal eine Frage zu den Fenstern, habe 2 Angebote in die nähere Auswahl genommen.

    GAYKO LIFE V82 AD, Blendrahmen 83mm, Flügel 84mm flächenversetzt
    Aktionsglas 3-fach Superwarmglas 0.6 Ug-Wert, 32dB, 4/14/4/14/4, Argon (0640)
    Warme Kante schwarz
    Ausstattung 500 Plus erhöhter Einbruchschutz mit WK 2-Beschlag
    Alu-Fenstergriff mit Selbstverriegelung

    und

    Schüco Thermo 6 Schüco- Corona SI 82, BE-KS Fenster - Corona S -
    Produkttyp 1003, Konstr. 10-074 "Classic"
    Standard-Flügel, Rahmen 68/ Flügel, halbflächenversetzt 83
    Fenstergriff: Akustik, Farbe: weiß, Aufbohrschutz
    WK 2 Beschlag


    Welches von beiden sind die besseren Fenster? Welche könnt ihr empfehlen?
     
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