Heizung im Neubau ... Was tun?

Diskutiere Heizung im Neubau ... Was tun? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Keine Ahnung wie repräsentativ das ist - für uns war es dann ein deutlicher "pro"-Aspekt für HRB Die Tendenz ist zumindest in meinen Augen...

  1. R.B.

    R.B.

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    Die Tendenz ist zumindest in meinen Augen korrekt. Je mehr Wärmedämmung von einer Wand gefordert wird, um so schwieriger lässt sich das massiv lösen. Das scheitert einfach an den verfügbaren Materialien und den entstehenden Wandstärken.

    Bei HRB besteht die Außenwand ja fast nur aus wärmedämmendem Material, das zudem besser dämmt als jeder verfügbare Stein/Ziegel. Folglich ergeben sich auch schlankere Wandaufbauten bei vergleichbarem U-Wert. 30cm Dämmmaterial in WLG032 hat einen U-Wert von etwa 0,1W/m2K. Jetzt kommt noch der Anteil an Holz dazu bzw. der Aufbau der Holzrahmen, und wir landen irgendwo bei einem U-Wert der knapp über den 0,1W/m2K liegt. Mit einem T7 hätte man da schon eine Wandstärke von 70cm. (Achtung, die Werte habe ich jetzt nicht exakt gerechnet, sondern nur grob überschlagen)

    Das wäre eine Variante mit der ich mich nicht anfreunden könnte. Dann schon eher KS mit WDVS. Bei 24cm KS + 20cm WDVS landet man beispielsweise bei einem U-Wert um 0,15W/m2K. Zur Not könnte man auch noch über 17,5cm KS nachdenken, bei den Außenwänden würde ich aber den 24cm KS den Vorzug geben.

    Aber das sind alles Dinge die zu einer Planung gehören und die anhand des budgets vom Planer ermittelt werden müssen.

    Gruß
    Ralf
     
  2. benben

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    AW: Heizung im Neubau ... Was tun?

    Hallo,


    Für EPS alleine betrachtet und nicht auf den Hausbau bezogen mag das stimmen, aber:

    Laut
    http://de.m.wikipedia.org/wiki/Dampfsperre
    ist nicht die Dampfdiffusionswiderstandszahl sondern diese multipliziert mit der Schichtdicke ausschlaggebend.

    Bereits 1 cm EPS ist demnach nicht mehr diffusionsoffen (sd = 60*0,01 m > 0,5), sondern diffusionshemmend.

    Eine Wand mit > 1 cm EPS ist demnach weder diffussionsdicht noch diffusionsoffen sondern diffusionshemmend.


    Bei einer Ziegelwand magst Du recht haben. Bei Verwendung von EPS bei der Holzriegelbauweise haben aber alle so viel Angst davor, dass nicht genügend Wasserdampf nach aussen wegdiffundieren kann, dass mit Folien als Dampfbremsen gearbeitet wird

    Ernst
     
  3. R.B.

    R.B.

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    Natürlich wird innen gesperrt. Aber wo soll dann die Feuchtigkeit herkommen? Es ist auch völlig egal ob diffusionsoffen oder -hemmend, da innen die Diffusion unterbunden (gesperrt) wird, kann die Feuchtigkeit nur noch nach draussen. Sollte Feuchte in die Dämmung gelangen, dann ist die Konstruktion fehlerhaft. Zudem, ob die Feuchte dann an einem Tag oder 2 oder 3 Tagen nach draussen diffundiert, spielt in der Praxis nur noch eine untergeordnete Rolle.

    Begriffe sind wie Schall und Rauch, es gibt keine offizielle "genormte" Definition. Man könnte auch schreiben, im Vergleich zum Wandaufbau ist das EPS diffusionsoffen.

    Der Denkfehler liegt darin, dass Leute erwarten, dass durch eine Außenwand Feuchtigkeit diffundieren würde. Begriffe wie die "atmenden Wände" hört man ja ständig. Hier wird einfach nicht weit genug gedacht. Natürlich gibt es Dampfdiffusion, das ist in der Physik ja nicht neu, aber wenn man sich die Zusammenhänge mal genauer anschaut, dann wird man feststellen, dass in der Praxis nur ganz geringe Mengen diffundieren. Die Wand trägt also zum Raumklima, speziell zur Luftfeuchte, nichts aber auch gar nichts bei. Wenn, dann wirkt bedingt die innere Putzschicht, aber auch da müsste man schon einen Eimer Wasser an die Wand kippen damit Feuchte mal in´s Innere der Wand gelangt.

    Für einen Wandaufbau gibt es in meinen Augen wichtigere Kriterien als die Wasserdampfdiffusion, und da sollte jeder seine eigenen Prioritäten setzen.

    Gruß
    Ralf
     
  4. #44 Shadowblues, 05.07.2013
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    Huhu,

    da schreib ich doch jetzt mal was zu. Du sagst "Sollte Feuchte in die Dämmung gelangen, dann ist die Konstruktion fehlerhaft." und "Der Denkfehler liegt darin, dass Leute erwarten, dass durch eine Außenwand Feuchtigkeit diffundieren würde." Genau um diese Fälle geht es mir. Mir geht es nicht um ein Raumklima oder so .. Wie wahrscheinlich ist es, dass Setzungsrisse in der Wand, sonstige mechanische Beschädigungen, Trocknungsfolgen, usw. in den nächsten 50 Jahren die Wand so massiv beschädigen, dass Wasser reinkommt. Und wenn in ein Gefach Wasser reinkommt - wie schnell breitet es sich aus? Also muss man dann nur 1 Gefach tauschen - was ja halbwegs harmlos ist - oder fault da mal fix die ganze Wand weg? Und wie finde ich solche Wassereinbrüche die ich von aussen nicht sehe? (Wassereintritt übers Dach, Regenrinne usw)

    In einer Eigentumswohnung meiner Mutter ist aktuell auch Wasser in der Wand - erst nach Monaten entdeckt - und keiner weiss so recht wieso. Wahrscheinlich über ein Problem mit der Regenrinne, aber die Experten suchen noch. Das ist ne Ziegelwand - Schaden beheben, trocknen lassen und fertig. Was wenn es eine Fertighauswand wäre?

    Gruß
    Roger
     
  5. R.B.

    R.B.

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    Wenn Wasser in eine Wand eindringt, dann ist die Wasserdampfdiffusion nutzlos. Durch Diffusion können keine "Wassermengen" abtransportiert werden, darüber sollte man sich im Klaren sein.

    Schäden durch Wasser sind nicht zu unterschätzen, und da stimme ich Dir zu, bei einer massiven Wand einfacher zu beheben als bei HRB. Größere Mengen Wasser in einer HRB Wand bedeuten, öffnen der Wand, Austausch der Dämmung, und sehr wahrscheinlich auch (chem?) Behandlung der Holzrahmen oder deren Austausch. Kommt auch darauf an, wie schnell man den Schaden bemerkt. Bei einer massiven Wand kann man Trocknen, neu verputzen, und die Sache hat sich erledigt. In beiden Fällen ist natürlich vorausgesetzt, dass die Ursache vorher behoben wird.

    Da kann ich nur Vermutungen anstellen, ist ja nicht mein Revier.
    Wasser hinterlässt Spuren. Denen kann man folgen und ein erfahrener SV sollte dann auch schnell erkennen, worin die Ursache für den Wassereintritt besteht.

    Gruß
    Ralf
     
  6. #46 ultra79, 05.07.2013
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    Dann bau massiv! Lass den Kopf nicht den Bauch überstimmen. Es gibt viele Argumente die pro/contra die eine Bauweise sind - aber wichtig ist das du dich wohlfühlst und das ist (meiner Meinung nach) stärker vom Bauchgefühl als von rationalen Argumenten abhängig.

    Insbesondere mit vermietetem OG ist es mit Massivdecken einfacher einen ausreichenden Trittschallschutz zu bekommen.
     
  7. #47 Shadowblues, 05.07.2013
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    Shadowblues Gast

    Hallo,

    alles ne Frage der Finanzierbarkeit, wobei ich gestern von einem Architekten zum Thema Massivbau einen vernünftigen Preis genannt bekommen habe. Da passt dann auch - wie hier empfohlen - noch Dämmung zusätzlich drauf :-) Mal schauen was ein detailliertes Angebot sagt.

    Danke allen fürs Licht im Dunkel machen :-)

    Gruß
    Roger
     
  8. #48 ultra79, 05.07.2013
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    Klar - allerdings sollte man bei so fundamentalen Entscheidungen dann auch komplett verzichten können und keine faulen Kompromisse machen.

    Stell dir vor wie das ist wenn du das OG vermietest und der Trittschall dich so belastet das du dihc in deinem eigenen Haus nicht mehr wohlfühlst...
     
  9. benben

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    AW: Heizung im Neubau ... Was tun?

    Hallo, jetzt sind wir ja schon recht off-topic, und vielleicht diskutieren wir um ein eher theoretisches Problem, aber da muss ich noch antworten.

    Es würde mich interessieren, ob die Fälle,wo es Probleme gibt relevant häufig sind.
    Die Sperre könnte ja schlecht ausgeführt oder beschädigt sein, bei der Montage oder später durch Mäuse, Elektriker, Katzentür-Einbau oder was auch immer.
    Vielleicht ist dad Risiko verschwindend klein, ich weiß es nicht.

    Bei einer diffusionsoffenen Bauweise (bzw. wenn innen mehr Widerstand als aussen herrscht) muss nicht innen mit Folie gesperrt werden. Da habe ich einfach ein besseres Gefühl.


    Wir sprechen da aber sicher nicht nur um den Faktor 2 oder 3.



    DIN 4108-3 definiert Bauteilschichten mit einem sd-Wert von m ≤ 0,5 als diffusionsoffene Schicht, laut Wikipedia. Ich selbst habe die Norm nicht vorliegen.

    Ich gebe Dir recht, dass die Atmende Wand falsch interpretiert wird und dass das gar nichts zum Raumklima beiträgt.

    Vom Raumklima war aber auch nicht die Rede. Die geringen Mengen, die diffundieren sind mir egal, es kommt doch auf die Bilanz an. Klar, wenn die Folie unbeschädigt ist, funktioniert es.
    Wenn aber durch einen Fehler laufend von der feuchten Raumluft mehr in die Wand rein ginge als rausgeht, kann es doch auf Dauer auch bei geringen Mengen die sich skkumulieren Feuchtigkeitsschaden geben, oder nicht?

    Ernst
     
  10. R.B.

    R.B.

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    Ich will die Diskussion jetzt nicht in die Länge ziehen, das Thema hatten wir ja schon dutzendweise.
    Kurz, wenn ein Wandaufbau fehlerhaft ist, dann kann das zu Schäden führen. Die Frage wann diese Schäden auftreten ist vom den Randbedingungen abhängig. Wird beispielsweise die Raumluft ständig sehr trocken gehalten, dann könnte auch ein fehler-/mangelhafter Wandaufbau lange Zeit funktionieren.
    Das gilt für jeden Wandaufbau, auch für Massivbauten.

    Gruß
    Ralf
     
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