Bausparkasse bietet unaufgefordert Tarifwechsel - wo ist der Haken?

Diskutiere Bausparkasse bietet unaufgefordert Tarifwechsel - wo ist der Haken? im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo, ich habe einen Bausparvertrag bei der Schwäbsch Hall, der regelmäßig bespart wird und ab jetzt noch ziemlich genau 4 Jahre braucht, bis...

  1. Tyr777

    Tyr777

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    Hallo,

    ich habe einen Bausparvertrag bei der Schwäbsch Hall, der regelmäßig bespart wird und ab jetzt noch ziemlich genau 4 Jahre braucht, bis er zuteilungsreif wird. Zur Info: bei Erreichen der Zuteilungsreife werde ich das Darlehen in Anspruch nehmen und damit ein Immobiliendarlehen ablösen, dessen Zinsbindung zu diesem Zeitpunkt ausläuft. Nun hat mich ein Berater der Bausparkasse kontaktiert (das ging von der Bausparkasse aus, ich habe keinerlei Anfragen gestellt) und mir in einem Gespräch einen Tarifwechsel in einen anderen Tarif vorgeschlagen:

    aktuell: Guthabenzins 1%, Darlehenszins effektiv 3,25%
    neu: Guthabenzins 0,25%, Darlehenszins effektiv 1,84%
    Wechselgebühr für Tarifwechsel: rund 330€

    laut Berechnung der Bausparkasse würde ich durch den Wechsel insgesamt runde 2000€ sparen gegenüber dem aktuellen Tarif (die Gesamtkosten über die komplette Vertragslaufzeit betrachtet). Ich hab das mal grob überschlägig mit Zinsrechnern im Internet nachvollzogen, die Zahlen passen etwa zu den Berechnungen der Bausparkasse, bei den 2000€ sind der niedrigere Guthabenzins und die Wechselgebühr mit eingerechnet.

    Unterschied beim neuen Tarif: höhere Rückzahlungsrate in der Darlehensphase, dadurch aber kürzere Laufzeit, wäre für mich ok. Sonst konnte ich keine Nachteile erkennen.

    Jetzt Frage ich mich natürlich, wo der Haken bei der Sache ist: die Bausparkasse kommt doch nicht von sich aus auf mich zu, um einen bestehenden Vertrag zu ihren Ungunsten zu ändern?

    Gruß
     
  2. Einmal

    Einmal

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    Ich spekuliere einfach mal: 3,25% ist ein ziemlich schlechter Zins für eine relativ kurze Restlaufzeit und niedrig beliehenes Haus, das hat auch die Bausparkasse bemerkt.
     
  3. Eric

    Eric

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    Ich tippe, die Zeiten sind schlecht für den Neuabschluß von Bausparverträgen und der Berater will sich eine Provision für den Wechsel verdienen. Oder die Bausparkasse kann den Guthabenzins von 1 % zur Zeit nicht erwirtschaften, weil der Geldmarkt bei laufenden Druckmaschinen von der EZB mit billigem Geld geflutet wird. Die Bausparkasse muß sich deshalb von den Altverträgen mit hohen Guthabenzinsen in der Ansparphase trennen. Wenn der Geldmarkt dann in 4 Jahren wieder gedreht haben sollte, setzt die Bausparkasse die Guthabenzinsen für Neuabschlüsse wieder hoch, um Dir dann - hoffentlich - das angesparte Geld und das Darlehen mit dem Geld neuer Bausparer auszahlen zu können. Das ist aber erst in 4 Jahren und bis dahin ist noch ein wenig Luft. Ergo: Zockerei, wie wir es seit einigen Jahren von den Ganoven aus dem Bankensektor hinreichend gewohnt sind.

    Das Neugeschäft der Bausparkassen läuft derzeit ganz schlecht. Die Grundschuldzinsen sind im Keller. Alle versuchen sofort in Sachwerte einzusteigen und da ist nichts mit Ansparphase. Im Übrigen war das Bauspargeschäft schon vor der Geldmarktkrise die schlechteste Art der Immobilienfinanzierung. Nachdem die Stiftung Warentest das mehrfach vorgerechnet hat, wirds auch der Letzte gemerkt haben. Und derzeit braucht man eh keinen Bausparvertrag. Das Bauspar-System steht vor dem Kollaps. Also muß für die Altsparverträge Zeit mit möglichst wenig Zinsaufwand geschunden werden.

    Wenn Du Pech hast, gibts in 4 Jahren nichts mehr.

    http://www.fmh.de/zinsen-vergleiche/bausparen/viele-kunden-nehmen-darlehen-nicht-in-anspruch

    Dass das Neugeschäft nach wie vor gut laufen soll, nehme ich den Bausparkassen nicht ab. Die wären ja auch doof, wenn sie uns das sagen würden.
     
  4. #4 Baldbauherr, 01.07.2013
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    Alternative: 1% Guthabenzinsen mitnehmen und in 4 Jahren ein normales Annuitätendarlehen aufnehmen zur Restschuldtilgung. Aktuell gibt es bei 5 Jahre Zinsbindung Geld für 1,77% (effektiv)
    Die Bausparkasse geht wohl davon aus, dass die 3,25% Darlehenszins in 4 Jahren einfach nicht konkurrenzfähig sind und niemand das Bauspardarlehen in Anspruch nimmt, da Annuitätendarlehen evtl. günstiger sind.

    Die 1% Guthabenzins gibt es derzeit nicht einmal auf Festgeld.
    Die gesparten € 2000.- sind Augenwischerei.

    € 330.- Wechselgebühr wären auf jeden Fall erstmal wieder weg, wie auch die Abschlussgebühr damals....

    Bekommst Du eventuell sogar einen Bonus, wenn Du das Darlehen nicht in Anspruch nimmt?
     
  5. Eric

    Eric

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    Das glaubst Du doch wohl selbst nicht. In 4 Jahren immer noch 3,25 % Darlehenszinsen. Dann sind die Banken und wir Pleite, es sei denn wir hätten wieder die DM.

    Ein Banker hat heute auch keinen Zeithorrizont von 4 Jahren mehr. Der zieht derzeit die Schrauben an beiden Seiten an: Kosten runter und Einnahmen möglich erhöhen, sonst verhagelt es ihm die Jahresbilanz.

    Wenn es den Bausparkassen angeblich doch noch " gut " geht, spräche nichts dagegen, die Bausparsumme einvernehmlich bei Beibehaltung der bisherigen Konditionen zu reduzieren und die vier Jahre bis zur Zuteilung beitragslos zu stellen. Ob die Bausparkasse das noch mitmacht??? Das eingesparte Geld sollte - sofern möglich - für Sondertilgungen des derzeitigen Immobiliendarlehens verwandt werden. Das führt dann zu einer echten Risikominimierung und nicht zum Pokern über Zinskonditionen in 4 Jahren.
     
  6. #6 Baldbauherr, 01.07.2013
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    Hallo.

    Ich glaube tatsächlich nicht, dass sich in 4 Jahren viel an den Zinssätzen ändert. Und ich schließe auch nicht gänzlich aus, dass wir und die Banken pleite sind.

    Zwar schon etwas älter, aber trotzdem aktuell: Wechseln lohnt nicht

    Die ersparten 2000.- würde ich mir dennoch mal vorrechnen lassen. Da werden gerne mal ein paar Dinge "vergessen" oder schöngerechnet, da BSV kompliziert zu rechnen sind.
    Und auch das Kleingedruckte lesen und vergleichen. (Bonus bei Verzicht aufs Darlehen vorher/nachher)

    Auf jeden Fall wäre ich bei so einem Angebot ebenfalls sehr skeptisch ;)

    Gruß
    B
     
  7. R.B.

    R.B.

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    Die Bausparkassen haben schon seit einiger Zeit die Tarife mit hoher Guthabenverzinsung aus dem Programm genommen. Jetzt versuchen sie Kunden aus alten Tarifen zu bugsieren, die eine hohe Guthabenverzinsung haben, vor allen Dingen wenn in den Verträgen schon ein entsprechendes Guthaben vorhanden ist. Manche Tarife bieten auch noch die Option einen Bonus zu bekommen wenn man auf das Darlehen verzichtet. Diese Verträge haben zwar eine hohe Darlehensverzinsung, aber viele Kunden nutzen solche Verträge nur noch als "Geldanlage", mit der Option im Notfall problemlos auf ein Darlehen zurückgreifen zu können.

    Die neuen Verträge erwirtschaften mit der Guthabenverzinsung gerade noch die Abschlussgebühren. Da bleibt also Bonbon nur noch der günstige Zinssatz für das Bauspardarlehen.

    Nebenbei bemerkt, bei Versicherungen (LV) läuft das momentan ähnlich ab.

    Die Frage ist also, was hast Du mit dem BSV vor? Möchtest Du das Darlehen nutzen, dann könnte ein Tarifwechsel sinnvoll sein. Einen wichtigen Punkt, die kürzere Laufzeit des Darlehens, hast Du ja bereits erkannt. Aufgrund der kurzen Laufzeit werden die Gesamtkosten natürlich geringer. Hast Du für das Darlehen noch keine Verwendung, dann stünde die Guthabenverzinsung im Vordergrund. In dem Fall würde ich mir einen Tarifwechsel sehr gut überlegen.

    Gruß
    Ralf
     
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