1 Mio für normales REH. Wo führt das noch hin?

Naja, da kommt es auch sehr darauf an, wo man auf dem Land wohnt! In unserem ~3000 Einwohner-Dorf gibt es alles, was man für den täglichen Bedarf braucht. 3 Supermärkte, 2 Apotheken, 2 Arztpraxen, einen Zahnarzt, Cafe, Gaststätten, Kneipen, Sportvereine, 2 Kindergärten, Grundschule, mehrere Spielplätze. Und das alles fußläufig erreichbar! Das hat man in der Stadt auch nicht immer! Busanbindung an verschiedene weiterführende Schulen, nächste Autobahn in 5 Min Entfernung, dann ca. 30-40 Min bis Köln. Klar, wenn man ins Kino oder zum "richtigen" Shoppen will, muss man halt bis in die Kreisstadt oder halt nach Köln fahren. Aber WIR brauchen das nicht ständig. Wenn man das dann mal macht, ist es teilweise eher lästig.
Dafür spielen die Kinder hier noch auf der Straße und im Wald, treffen sich auf dem Sportplatz und jeder kennt jeden. Wenn man mal das Fenster am Auto oder die Haustür offen lässt, passiert auch nichts. Wenn man im Urlaub ist, halten die Nachbarn das Haus im Auge und unbekannte Fahrzeuge oder Menschen fallen direkt auf.
Ich würde auch nicht pauschal sagen, dass das Bildungsniveau in der Stadt besser ist als auf dem Land. Warum auch? Es kommt einfach auf die Gegend an. In der Stadt gibt es auch genügend schlechte Viertel.
Ich kenne bei uns auch niemanden, der keine Ausbildungsstelle bekommen hat wenn er eine wollte. Wir haben einige große Firmen im Umkreis von ca. 10 km. Arbeit und Ausbildungspätze findet man hier auch. Klar, man verdient meist weniger als in der Stadt. Dafür ist aber auch alles günstiger.
Ich finde, gerade das hier angesprochene "hippe Cafe um die Ecke" ist ein gutes Beispiel. Was macht man da und vor allem, mit wem geht man hin? Wir gehen halt nicht in irgendein hippes Cafe um dort rum zu sitzen und keinen zu kennen. Wir laden lieber ein paar Freunde zum Grillen ein, Menschen die man sein halbes Leben lang kennt! Ich glaube, das soziale Umfeld ist auf dem Land oft besser als in der Stadt. Dort kennt man doch meist nicht mal den direkten Nachbarn. Und langjährige, echte Freunde haben da auch nicht alle. Ist ja auch klar, wenn die Nachbarschaft ständig wechselt und Leute kommen und gehen...

 

Wirklich alles?
Kann mir nicht vorstellen dass der Aldi bei euch andere Preise hat als in der Stadt?!
Der Strom, das Gas, die Benzinpreise?
Vereine und Kindergarten wohl schon eher, oder die Preise beim Bäcker evtl.

 

Alles ist zugegebenermaßen übertrieben, aber sehr viel: Alle möglichen Dienstleistungen (Werkstatt, Handwerker, Restaurants, Friseur usw.). Meistens auch die öffentlichen Verkehrsmittel, öffentliche Gebühren (Müll etc.). Und natürlich die großen Posten wie Mieten oder Immobilienpreise.

 

Wenn wir mal die "Ureinwohner", die verständlicherweise nicht wegziehen wollen, herausnehmen und nur die mobilen "Sowieso-Umzieher" betrachten:
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es deutlich mehr Wahl gibt als viele Leute denken. Es gibt so viele mittelständische und auch größere Unternehmen in ganz Deutschland verteilt, man muss eben einfach mal etwas mehr Arbeit in die Suche stecken, weil man eben nicht nur "BMW", "Daimler" oder "Siemens" in Google eintippen muss. Gerade außerhalb der Ballungszentren suchen Firmen teilweise mit wenig Erfolg nach Fachkräften, obwohl Arbeitsbedingungen und Einkommen nicht schlecht sind.

 

wahrscheinlich machen die Bayern es jetzt wie die Griechen und Italiener... hauen alles auf Pump raus und in 5-10 Jahren ist Bayern pleite
und NRW und MeckPom müssen die Grundsteuern erhöhen um per Länderfinanzausgleich bayern zu retten

 

@Detman:

 

Es hängt sehr vom gewählten Beruf und der Fachrichtung ab, wie gross die Auswahl tatsächlich ist. Für Spizialisten gibt es oft genug nur eine Handvoll Firmen. Und wenn man sich dann innerhalb der Firma noch weiter spezialisiert, ist man nach 10 Jahren auf dem Arbeitsmarkt für maximal 2-3 Firmen geeignet.

Die sowieso-Umzieher generieren sich auch zu einem grossen Teil aus neu gegründeten Familen, wo nach dem 1. oder 2. Kind die 60m^2 Wohnung zu klein wird. Arbeitsstätte ist vorhanden, da ist nichts mit Flexibilität.

Die Flexibilität ergibt sich dann maximal dadurch, daß man irre lange Fahrwege in Kauf nimmt. Wobei man sich bisweilen wundert, wer alles in der Innenstadt wohnen will bei einer Arbeitsstätte am Stadtrand.

 

Ich finde es mittlerweile nur noch zum Kotzen was unsere Politiker da machen. Auf der einen Seite wird - gerade wegen der Bundestagswahl - das Blaue vom Himmel erzählt was man verbessern will auf dem Wohnungsmarkt und auf der anderen Seite sind sie es doch selbst die für die exorbitanten Preissteigerungen verantwortlich sind.

Ich suche nun schon seit 1 1/2 Jahren im Raum Frankfurt. Frei Bebauungsfähige Grundstücke gibt es nur im Bieterverfahren (z. B. Oberursel) zu Preisen weit über aktueller Bodenrichtwertkarte. Ansonsten Grundstück nur im Paket mit Bauträgerbindung und festgelegter Hütte drauf (z. B. Riedberg). Weil das die Bauträger wissen wird so richtig der Reibach gemacht. Ich habe mir im www alte Prospekte zusammengesucht. 2010 gab es da Grundstücke für freistehende EFH für 500-600 €/qm ohne Bauträgerbindung..... und Heute muss man mindestens 500.000 € für ein 150qm Reihenhaus auf Erbpacht latzen. DHH gibt's ab 765.000 € (bei ca. 170qm WF) und EFH ab 900.000 € (ca. 200 qm WF), wobei die Gründstücke um 350qm groß sind.

Fährt man dann mal Richtung Bad Vilbel in die Musterhausaustellung bieten die Töchter der Bauträger dort Fertighäuser für ein Bruchteil der Kohle an - z. B. 195qm für 235.000 € zzgl. Baunebenkosten und Keller.

Also was soll das Politiker? Das was ihr hier treibt ist doch nur Taktik um doppelte Steuereinnahmen zu generieren: Stadt verkauft Grundstück an Bauträger = Grunderwerbsteuer 1; Bauträger verkauft an Privatperson = Grunderwerbsteuer 2; Finanzamt sieht Koppelgeschäft und verlangt auch für die Hütte Grunderwerbsteuer 3. Dazu kommt, dass ihr durch das Rosinenpicken bei den Bauträgern unnötig die Preise durch die Decke treibt.

Da schaltet sich das Kartellamt bei irgendwelchen Firmenübernahmen (z. B. Unitymedia übernummt Kabel BW) ein weil durch den Zusammenschluß die Marktstellung anders ist und zum Nachteil der Verbraucher werden könnte. Und jede Gemeinde/Stadt darf ein Quasi Monopol mit Mondpreisen zum nachweislichen Nachteil der Bevölkerung sogar selbst erzeugen und bekommt keinen dafür auf den Deckel?

 

Ich wiederhole es gerne immer wieder: Es gibt keinen Grund, in schweineteure Gegenden wie München oder Frankfurt zu ziehen, schon gar nicht für gut gebildete Leute. Wer glaubt, gut bezahlte Jobs gäbe es nur dort, hat es aber nicht besser verdient.

 

Aber in München ist es halt auch einfach schön.....

 

Dann muss man sich das leisten können :-P

Und nachdem ich letzte Woche da war: nein - ich find es nicht schön - mir würden die vielen Touristen vermutlich auf die Nerven gehen ;-)

 

München ist noch die schönste der deutschen Großstädte, aber leben wollte ich da auch nicht. Auch nicht, wenn es deutlich billiger als meine eher ländlich geprägte Wohngegend wäre.
Nach meinen Maßstäben sind die Preisverhältnisse Stadt/Land einfach vertauscht: Die Großstadt müsste eigentlich mangels Platz, Ruhe und Lebensqualität deutlich billiger als das Land sein.
Aber ich kann mit diesem "vertauschten" Verhältnis sehr gut leben - kommt mir sehr entgegen.

 

Dann schau mal links auf meinen aktuellen Wohnort. Hier gibt es halt für mich keine Arbeit (mehr). Habe schon Headhunter beauftragt -> Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart, München, eventuell noch Mannheim. Selbst Kaiserslautern, Trier gibt es keine Arbeit. Hätte ich Maschinenbau studiert gäbe es noch die Reste der Stahlindustrie, Ford, Opel oder Zulieferer wie ZF. Aber als Informatiker - IDS Scheer übernommen durch Software AG Darmstadt; FinanzInformatik konsolidiert zur Zentrale nach Frankfurt; Fiducia hat schon vor Jahren dicht gemacht usw.

Und wenn Du mit Arbeitszeugnissen von Arbeitgebern mit vierstelliger Mitarbeiterzahl kommst kauft Dir niemand ab, dass Du für den (günstigeren) Wohnort auch zufrieden wärst Arztpraxen oder kleine Kanzleien mit 10 PC-Arbeitsplätzen und zwei Servern zu betreuen.

 

Als Informatiker ist man heutzutage ja schon eher Generalist als Spezialist - fast jede Industriebude baut in ihre Produkte irgendwelche Software und beschäftigt Informatiker. Da gibt es definitiv jede Menge Stellen überall in Deutschland verteilt. Vor allem gibt es jede Menge kleinere und mittlere Firmen. Ich bin nicht ganz sicher, ob Du auch auf die richtige Art und Weise suchst (Headhunter, nur ein paar wenige große Firmen...).

 

Darüber dürfte man trefflich streiten können..
Ich finde München nicht sonderlich schön, musste da vor ein paar Jahren beruflich ständig hin..
Müsste ich in eine Großstadt ziehen (und das Angebot müsste schon wirklich unschlagbar sein..) dann höchstens Hamburg.

 

Hannover? Keine Großstadt? ;-)

 

Nö, nicht wirklich..
Für mich die perfekte Stadt, sehr grün (in den Ämtern wäre weniger grün schön, aber gut..), nicht zu groß, groß genug (shoppen, Kultur, Arbeitsplätze, Infrastruktur usw), nicht völlig bekloppt was Grundstückspreise angeht..
Aber verglichen mit Hamburg, Frankfurt, München, Berlin? Ein Dorf

 

kannst nochmal den Link einstellen? Der alte funktionert nämlich leider nicht mehr.