Mauerwerkaufbau / Dämmung / Verarbeitung nach DIN?

Diskutiere Mauerwerkaufbau / Dämmung / Verarbeitung nach DIN? im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo liebe Experten, es geht um die Konzeption und Fertigung des Wandaufbaus gemäß DIN 1053. Ich gehe hoffentlich recht in der Annahme, dass...

  1. #1 Quelle, 30.10.2005
    Zuletzt bearbeitet: 30.10.2005
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    Hallo liebe Experten,

    es geht um die Konzeption und Fertigung des Wandaufbaus gemäß DIN 1053. Ich gehe hoffentlich recht in der Annahme, dass diese Norm bindend ist.

    I. Aufbau des Mauerwerks

    Der GU baut seine ENEV-Häuser gemäß Leistungsbeschreibung mit folgendem Wandaufbau:

    39 cm dick. Innenschale 15 cm Porenbeton-Mauerwerk, 8 cm Wärmedämmung Mineralwolle-wasserabweisend, ca. 4,5 cm Luftschicht und 11,5 cm Verblendmauerwerk.

    Soweit, so gut. Nun bietet er die Option auf ein energiesparenderes Haus an. Dazu gehört u.a. eine verstärkte Dämmung der Außenhaut. Die Dicke des Mauerwerks erhöht sich auf 41 cm. Die durchgehend wasserabweisende Isovar-Mineralwolleschicht wird mit 120 mm ausgeführt.

    http://www.klinker-portal.de/kerndaemmungfuerdieaussenwand/kerndaemmungkp1035.html

    http://www.klinker-portal.de/kerndaemmungfuerdieaussenwand/kerndaemmungkp1035.html

    Wie man mit simpler Rechnung feststellt, verbleibt damit für die Luftschicht ein Spalt von ca. 2 cm. Diese Ausführung finde ich weder in den Verarbeitunghinweisen der Dämmplatten (siehe Link Minimum 4 cm, oder eben keine Luftschicht), noch in der DIN 1053 wieder.

    1. Frage: Ist das i.O., trotzdem so zu bauen und warum wird vorausgesetzt, entweder mit keiner LS oder eben mindestens 40 mm zu bauen?


    II. Ausführung der Arbeiten

    Ein Blick in den Wandaufbau eines teilweise aufgemauerten ENEV-Hauses des GU zeigt, dass teils Mörtel vom Klinkermauerwerk in die Luftschicht reinquillt. Solange dieser nicht runterfällt ok. Und bei LS größer 4,5 cm muss dieser, so lese ich die 1053, nicht abgestrichen, allerdings Maßnahmen getroffen werden, dass dieser während der Arbeiten nicht in die Luftschicht fällt.

    Was aber, wenn nur 2 cm Platz vorhanden ist?

    Ein Blick in den fertigen Wandaufbau eines energiesparenderen Hauses des GU zeigt folgendes: Während der Arbeiten waren zumindestens ohne weiteres keine Maßnahmen zu erkennen, die das Abfallen des Mörtels nach innen zwingend verhindern. Ein Blick von oben in die Luftschicht zeigt, dass ausquellender Mörtel die Luftschicht nicht selten überbrückt. Dieser Effekt ist mal mehr oder weniger stark ausgeprägt. Selten ragt auch mal ein Klinker bis in die Iso-Schicht rein (die mit schmaler Seite nach außen eingesetzt worden sind und vorher(?) zu kurz abgeschlagen wurden).
    Die Norm sagt, das Mörtel die Luftschicht nicht unterbrechen darf.

    2. Frage:

    Wie ist die Ausführung der Arbeiten zu beurteilen, was kann weiterhin passieren?
     
  2. #2 Carden. Mark, 30.10.2005
    Carden. Mark

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    Mit einer Kerndämmung (hierfür zugelassene Dämmung vorrausgesetzt) zu Verblenden, ist anerkannten Regeln der Technik und steht der Luftschicht hinsichtlich von Mangelgefahren in nicht nach.

    Das Mauerwerk der Verblendung muss Vollfugig erstellt werden. Der Grad zwischen der Vollfugigkeit und dem „zuviel“ an Mörtel, welcher dann soweit herausquillt, dass dieser herunterfällt ist von versierten Maurern kontrollierbar – solange die Steine in Ihren Abmaßen den der Norm entsprechen. Ein Verengung des Fingerspallts durch diesen Mörtel führt nicht zum Schaden. Ein herunterfallen und somit ein verschließen der Entwässerung sehr wohl – dieses ist somit zu vermeiden.

    Wenn eine Luftschicht vereinbart ist, ist dieses sicherlich als Verstoß gegen die Vereinbarung einzustufen = Mangel. Wenn, wie wir dieses tun, trotz Luftschicht eine als Kerndämmung zugelassene Dämmung – Ordentlich – angebracht wurde, ist hierdurch kein Schaden zu erwarten. Sie haben dann halt eben eine Kerndämmung im Sinne der DIN 1053-1 : Mauerwerk - Teil 1: Berechnung und Ausführung . Der Kamineffekt der Luftschicht wird ME nach sowieso überschätzt. Die meiste durchschlagende Feuchtigkeit tritt als Wasser durch die Entwässerungsfugen aus, der größte Rest durch die Verblendung selber.
     
  3. Quelle

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  4. #4 C. Schwarze, 31.10.2005
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    @Quelle
    Fragen Sie doch ihren GU, wie er ihre Leitungen(Strom, Wasser, Abwasser, etc..) innen verlegen möchte, bei 15er Tragwand Porenbeton und vermutlichen ebenso dünnen Innenwänden. Da sagt die DIN 1053 auch was zu Schlitzen und Fräsen im Mauerwerk.
     
  5. #5 Carden. Mark, 31.10.2005
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    Die Frage stellt sich nur bei den tragenden Wänden. Nichttragende Wände werden von der Norm nicht benannt.
    Wenn der Vergleich zu 17,5er Wände gezogen werden soll, ist zum 15 cm Mauerwer kein Unterschied festzustellen. Und 24er Wände zu wählen ist bei zweischaligen Mauerwerk ME nach Verschwendung von Material und Wohnraum. Dann soll der Tragwerksplaner lieber seine Aussagen treffen, dann gilt die Tabelle 10 der 1053 sowieso nicht mehr.
     
  6. Quelle

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    Tragende Innenwände sind aus KS-Stein.
     
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