Belastbarkeit einer gemauerte Kellerwand - Stark genug für eine "Slagline" -

Diskutiere Belastbarkeit einer gemauerte Kellerwand - Stark genug für eine "Slagline" - im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo! Einer unserer Kellerräume dient als Spielkeller für die Kinder. Dort würden wir gerne eine Slagline verwenden. Das ist quasi ein...

  1. Ares

    Ares

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    Hallo!

    Einer unserer Kellerräume dient als Spielkeller für die Kinder. Dort würden wir gerne eine Slagline verwenden. Das ist quasi ein Schwerlastgurt der von Wand zu Wand gespannt wird auf dem die Kinder dann laufen können. Also Seiltanzen auf einem breiten Gurt statt einem dünnen Seil.

    Die Außenwände des Kellers bestehen aus 30cm starken Fertigbetonteilen (5cm starke Außenseiten gefüllt mit 20cm Beton vor Ort). Hier mache ich mir relativ wenig Sorgen um die Haltbarkeit. Die Innenwände sind gemauert aus 30x30x20 Kalksandstein Ziegeln in Dünnbettmörtel.

    Theoretisch können wir die Slagline quer durch den Raum von Außenwand zu Außenwand spannen. Deutlich praktisch wäre aber die Verwendung von Außenwand zu Innenwand. Hier mache ich mir sorgen, ob die Mauerwand das aushält. Die Wände sind ja eher auf eine Druckbelastung von oben und nicht auf eine Zugbelastung an einzelnen Steinen senkrecht nach außen ausgelegt.

    Natürlich kann mir keiner einen genauen Wert nennen wie hoch die Wand genau belastet werden kann. Mal angenommen es wurde kein Murks gemacht: Wie hoch sollte dann die Belastbarkeit einer solchen Wand ca. sein?

    Wir sind keine Profis und werden auf der Slagline keinen Salto und keine Sprünge machen. Es wird also hauptsächlich darum gehen einfach nur über die Slagline zu laufen. Die Belastung wird also nicht deutlich über dem Körpergewicht liegen. Auch wenn zu 99% die Kinder damit spielen werden, möchte ich mich auch mal darauf stellen. Stehe ich mit meinen 100 kg in der Mitte sollten also auf jedem Ende 50 kg lasten. Für die Bewegung verdoppeln wir das einfach mal, dann lägen an jeder Wand 100 kg. Ist das viel? Kann man das überhaupt so rechnen?

    Ich wollte an jeder Wand zwei Befestigungen anbringen (von oben Betrachtet sieht das dann quasi wie ein Y aus). Damit lägen dann auf jeder Wand max. 100 kg verteilt auf zwei Punkte, also 50 kg je Punkt. Ist das viel? Kann man das überhaupt so rechnen?

    Wenn es darum ginge einen Hängeschrank an die Wand zu hängen, würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Was meint ihr? Sind solche Belastungen für eine Wand viel, oder wenig?
     
  2. mls

    mls Bauexpertenforum

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    nein, das ist gründlich falsch, weil du die hier bemessungsrelevante
    horizontalkomponente unterschlägst >> einfache übung:
    mach den gurt an einem ende an einem dicken baum fest - das andere ende
    spannst du händisch (meinetwegen zusammen mit einem XXL-gewichtheber
    oder irgendeinem muckimann) und dann lässt du ein eher leichtes kind ganz
    vorsichtig die slagline entern .. und unbedingt e. foto-/filmdoku machen :)
     
  3. #3 Gast036816, 11.09.2013
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    30 cm aussenwand im keller, da kommt schnell die frage nach wu-beton und daraus ergibt sich ein zusätzlicher parameter bei der verankerung. sowohl die verankerung im stein und in beton muss rechnerisch nachgewiesen werden, damit nicht mehr als blaue flecken bleiben.
     
  4. roro

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    @Ares: Was für ein Techniker bist Du? Physik war anscheinend nicht in der Ausbildung dabei. Google einmal nach Kräfteparallelogramm. Da kommt einiges an Kraft auf die Wand zu, wenn das gespannt werden soll. Welchen Winkel hat Slagline. Bei z.b 5 Grad und 50 kg wirken fast 3000 N auf jede Seite.
     
  5. PeMu

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    Nachdenken kostet extra.
    ??? 5 ° ist 1/11 -> 5500 N (550kg) Durchsenkeng ca. 15 cm bei 3 m Wandabstand
     
  6. roro

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    FW=FG/(2*sin alpha)

    FG=500 (bei 50 kg) alpha=5 Grad

    FW=500 /(2 sin (5 Grad))=500/(2*0,08715) = 2800 N
    Wie kommst Du auf 5000 N ?
     
  7. PeMu

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    tan 5° ist 0,087 Fv = 5 kN Fh =5/0,087 = 58 kN da beißt die Maus keinen Faden ab.
    0,087 ~ 1/11
     
  8. #8 Klenkes, 11.09.2013
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    doch: Fh = 5*0,5/0,087

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  9. #9 Anfauglir, 12.09.2013
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    In eurer Rechnung fehlt noch die Spannung und die Dynamik (physikalisch, nicht dramaturgisch).
     
  10. #10 Ralf Dühlmeyer, 12.09.2013
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    Da fehlt auch die Vorspannung des Gurtes, aber was hilft das alles dem TE???

    Entweder Beton - Beton oder Riiiiiisiiiikooooo oder an der Mauerwerkswand mit einem Lastverteilungsbalken auf der Rückseite arbeiten (nicht in, sondern durch die Wand im Balken verankern)
    Wobei Balken nicht unbedingt wörtlich = Holz zu nehmen ist!
     
  11. #11 Rudolf Rakete, 12.09.2013
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    Ich würde eher zu einer Lastverteilungsplatte raten.

    Wenn ich aber in den Anleitungen lese welchen Durchmesser der Baum haben soll, damit er die Vorspannung + Zuglast nach Betreten der Slagline aushält, wäre mir da nicht so wohl bei, so etwas an einer Wand zu befestigen. Wenn die Befestigung nachgibt, fliegt die Verankerung mit hoher Geschwindigkeit durch die Gegend, auch das zurückschnellende Seil kann einen gefährlich verletzten. Mit so etwas würde ich keine Experimente machen.

    Da würde ich mal in einer Kletterhalle fragen, wer dort die Befestigungen für so etwas ausführt.
     
  12. #12 Anfauglir, 13.09.2013
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    Suche mal nach "Wackelbrett", damit können die Kinder im Keller ihre Balance trainieren. Für die Slagline würde ich mir draussen einen geeigneten Platz suchen.
     
  13. #13 Pascal82, 13.09.2013
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    lieber nicht im keller spannen,

    ich weiß von nem fall wo sie nen slagline zwischen 2 anhängerkupplungen gespannt haben
    und dabei die angängerkupplungen verbogen haben........
     
  14. #14 Rudolf Rakete, 15.09.2013
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    Mal schnell Wiki zitiert:


    Bruchlast

    Wichtig in diesem Zusammenhang ist vor allem die Bruchlast aller verwendeten Materialien. Ausschließlich Stahlkarabiner und -schäkel haben eine ausreichende Festigkeit, um alle auftretenden Belastungen auf Dauer auszuhalten. Bei der Verwendung von Aluminiumkarabinern wie z. B. aus dem Klettersport kann es zu Schwingbrüchen[4] kommen. Außerdem kann es leicht passieren, dass die Karabiner teilweise quer belastet werden, wodurch die Festigkeit stark vermindert wird.

    Es wird empfohlen, "gewöhnliches Klettermaterial allein schon wegen der zu geringen Sicherheitsreserven für Longlines, Highlines und Jumplines" nicht zu verwenden. .[5]:60

    Eine Faustformel, um die Kräfte an den Fixpunkten abzuschätzen, ist:

    F= (LxG)/ (D*400)

    wobei:
    F = Kraft an den Fixpunkten in kN
    L = Länge der Slackline in m
    D = Durchhang der Slackline in m
    G = Gewicht des Begehers in kg

    Das ergibt bei einer Slackline von 10 m und einem Durchhang von 0,5 m, verursacht von einer 80 kg schweren Person, eine Belastung von 4 kN.

    Daher können für "klassische Slacklines (eher weich gespannt) oder gar Rodeolines (...) Elemente der Kletterausrüstung mit Bedacht eingesetzt werden", wenn man ihre Schwächen kennt.[5]:60 Allerdings sollte man die Materialien dann nicht mehr zum Klettern verwenden.[6]

    Nicht zertifizierte Karabiner, wie sie in Supermärkten und Baumärkten erhältlich sind, sind in der Regel überhaupt nicht für solche Belastungen ausgelegt und stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da die Slackline unter enormer Spannung steht. Longlines müssen teilweise bereits mit mehr als 15 kN vorgespannt werden, damit man sie begehen kann. Die Entsprechung einer statischen Belastung von ungefähr 15 kN zeigt, dass die Metallteile bei einem Bruch zu regelrechten Geschossen werden. Deshalb werden die Metallteile und die daran direkt befestigten Gurte immer stärker dimensioniert als die Slackline selbst, damit bei einem allfälligen Defekt nur Textilmaterial herumgeschleudert wird.
     
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