Angemessens Honorar?

Diskutiere Angemessens Honorar? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; Wir planen unser Haus mit einem befreundeten Statiker zu bauen. Die Grundrisszeichnung haben wir selbst erstellt. Wir bauen also, "ohne...

  1. #1 demander, 17.09.2013
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    Wir planen unser Haus mit einem befreundeten Statiker zu bauen. Die Grundrisszeichnung haben wir selbst erstellt. Wir bauen also, "ohne Architekt". Er berät uns ausführlich, berechnet die Statik, stellt die notwendigen Anträge beim Bauamt, unterstützt uns bei der Auftragsvergabe und wird die Bauleitung und Überwachung übernehmen. Er macht seine Arbeit echt gut.
    Das Gebäude ist zweigeschossig und hat eine Wohnfläche von ca. 200qm mit einem Flachdach. Er geht von reinen Baukosten i.H.v. 188.400 € aus.
    Er verlangt kein festes Honorar von uns, sondern verfährt nach dem Prizip "Pay what you want".
    Was ist hier ein angemessenes Honorar?
     
  2. Baumal

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    laß die finger davon.

    1.pay what you want ist nach HOAI verboten.
    2. ist dein statiker bauvorlageberichtigt?
    3. haben feld wald und wiesen statiker ebenso viel ahnung
    von der planung eines gebäudes, wie feld wald und wiesen architekten
    von tragwerksplanung. grundlagen, mehr auch nicht.
    4. wenn er seine arbeit gut machen würde, würde er euch an fachplaner verweisen.
    5. angemessenes honorar: keines.
     
  3. Baumal

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    kopfschüttel.
     
  4. #4 Bauliesl, 17.09.2013
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    Hallo demander,
    wenn Euer Statiker sämtliche Architektenleistungen für Euch erbringt, gibt es nur eine Möglichkeit ein angemessenes Honorar: nach HOAI.
    Alles andere ist nicht zulässig. Insofern: gib Deine Daten in einen HOAI-Rechner ein und dann siehst Du, was das angemessene Honorar ist.
    Gruß,
    Liesl
     
  5. #5 Baufuchs, 17.09.2013
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    Meine Meinung:
    Die HOAI ist im Bereich privater Wohnungsbau das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben ist.
     
  6. #6 Bauliesl, 17.09.2013
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    @Baufuchs:
    Hä? Wieso?
     
  7. #7 Baufuchs, 17.09.2013
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    Weil sich niemand daran hält.

    Bei den öff.bestellten Vermessern kontrollieren die Bezirksregierungen die Einhaltung der Gebührenordnung.

    Wenn es bei Architektenhonoraren ähnliche Kontrollen gäbe, sehe es anders aus.
    Solche Kontrollen gibt's aber nicht. Also kocht da jeder sein eigenes Süppchen.
     
  8. #8 Nutzername, 17.09.2013
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    Wenn Du mit einem Architekten baust bekommst Du eine Menge an Leistungen. Etwa Kostenschätzung, Kostenberechnung aber auch Kostenverfolgung und Maßnahmen zur Kosteneinhaltung. Eine komplette Ausführungsplanung. Und zusätzlich zur Überwachung schuldet der Architekt ein mangelfreies Werk und haftet auch dafür. Alles wichtige Dinge, die Du nicht genannt hast und die Dein Statiker vermutlich nicht leisten wird (und nicht kann). Diese und noch viele andere Leistungen werden, wie schon gesagt, dann gemäß HOAI vergütet. Der HOAI-Rechner spuckt Dir dann eine Zahl aus, die Dir erstmal recht stattlich vorkommt - die Leistungen, die Du dafür bekommst, sind das aber definitiv wert. Besonders schmerzlich erfährt das derjenige, der dieses Geld zunächst vermeintlich einspart, um es hinterher mehrfach wieder ausgeben zu müssen.

    Du kannst Dich zum Thema Bauen hier noch reichlich belesen. Aber egal, ob Dir später ein GU/GÜ den Werkserfolg des gesamten Hauses schuldet oder ein Architekt - das ist in jedem Fall besser, als wenn niemand Dir den Gesamterfolg schuldet (bei Deiner aktuellen Konstellation würden die einzelnen Gewerke nur jeweils den Werkserfolg für Ihre Leistung schulden. Wenn dann ein Statiker diese Leistungen koordinieren und überwachen soll, kann das gehörig schiefgehen).

    Darüber hinaus ist ein Statiker grundsätzlich auch kein besserer Hausplaner als ein Maurermeister ;) ->siehe anderen thread in dieser Rubrik

    Last but not least halte ich 188T€ für 200qm Wohnfläche für Wunschdenken.
     
  9. #9 Baufuchs, 17.09.2013
    Baufuchs

    Baufuchs Gast

    188.000€ für 200qm sind schlicht Unfug.
     
  10. #10 Nutzername, 17.09.2013
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    Kann ich nicht beurteilen. (Ich lasse mir ja nicht jede Woche ein Angebot eines A. machen.)
    Aber als Bauherr würde es mir schon zu denken geben, wenn selbst jetzt wo fleißig gebaut wird, ein A. es noch nötig hat, unter der HOAI anbieten zu müssen, um einen Auftrag zu bekommen. [SUP]*)[/SUP]
    Möglicherweise habe ich da aber auch einfach ein komplett falsches Bild...

    [SUP]*)[/SUP](Ganz abgesehen davon, dass ich persönlich 1. keine Lust auf die Unsicherheit habe, dass evtl. es sich der A. nochmal überlegt und ich dann doch das volle Honorar zahle und 2. ich für die ordentliche Leistung die ich erwarte auch bereit bin, ordentlich zu zahlen.)
     
  11. uban

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    es geht hier um einen freundschaftsdienst, das kann klappen, das kann auch übel ausgehen wenn zb. mängel auftauchen und niemand die verantwortung übernehmen will.

    was die bezahlung angeht, versuch es mal mit einer tüte erdnüsse :bierchen:
     
  12. Baumal

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    200m² für schlappe 188.400 € sagt der statiker, der nach
    "pay what you want" honoriert werden möchte.
    berichte weiter.
    ich stell mal popccorn kalt.
     
  13. #13 Gast036816, 17.09.2013
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    200 m² für 188.000 €, das wird nix. wenn der befreundete statiker das kostenberechnen versteht, wird er merken, dass das weniger als ein traum ist. legt schon mal mind. 100.000 € dazu oder reduziert die fläche auf 130 m².
     
  14. #14 Bauliesl, 17.09.2013
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    Hallo Baufuchs,
    ob Du´s glaubst oder nicht:
    ich halte mich dran - bzw. ich zwinge meine Bauherren, sich daran zu halten ;-).

    @uban
    Beim Hausplanen - Ausschreiben - Bauleiten hört der Freundschaftsdienst auf. Das sind Haftungsthemen etc. die es da zu beachten gilt und diese Problematik holt einen ganz schnell ein...
     
  15. uban

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    Es ist alles ein Haftungsfrage, egal was und wenn was schiefgeht (die Vase fällt runter) zeigt sich wie belastbar die Freundschaft wirklich ist.
     
  16. #16 Bauliesl, 18.09.2013
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    .... ich denke dennoch, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich versehentlich eine Vase verkloppe oder mit Maus und Büro und allen Konsequenzen meinen Kopf für ein Objekt hinhalte, für das ich ein "Freundschaftshonorar" bekomme. Man hält Kapazitäten frei, bringt Wissen, Zeit etc. rein, zahlt u.U. Mitarbeiter - warum sollte man dann (vor allem von einem Freund) kein angemessenes Honorar erhalten?
     
  17. mls

    mls Bauexpertenforum

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    sowohl praxis wie theorie sprechen dagegen.
    praxis: hoai wird gezahlt.
    theorie: ohne angemessene honorare ist der geforderte leistungsumfang unmöglich.

    wieviele efh´s überhaupt
    - geplant statt gewunschkonzertet
    - von architekten geplant
    - mit dem geforderten umfang geplant werden
    .. das steht auf einem anderen blatt.

    ach ja, zur ausgangsfrage:
    makaber!
    schön, wenn jemand leistungen für 50k-euro verschenken kann :p
     
  18. uban

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    Was kann der TE dafür wenn ihr IHR die falschen Freunde habt. Hoeness bekam ja auch ein paar Millionen € von einem Freund, einfach so, zum Aktien zocken.
    Warum sollte jemand nicht etwas Planung verschenken, eventuell ist auch nur ein Hobby für den Statiker weil er es nicht zum Verdienst braucht.
     
  19. #19 ManfredH, 18.09.2013
    ManfredH

    ManfredH Gast

    Würden Sie sich dann z.B. auch von einem Othopäden den Blinddarm rausnehmen lassen, wenn der als Hobby Chirurgie betreibt und Operationen verschenkt, weil er es nicht zum Verdienst braucht?
     
  20. LaSina

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    das sind 2 paar schuhe...
     
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