mein traum .....

Diskutiere mein traum ..... im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Warum entstehen denn heute so wenig neue Fachwerkbauten, wenn die Vorteile dieser Bauweise doch so vielfältig sind? Stelle doch mal ein Bild von...

  1. #41 Kalle88, 22.09.2013
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    Das EFH mit Friesengiebel, die Toskana-Villa oder andere "Kasperbuden" sind in welcher Weise handwerklich wertvoll? In zeiten des Fertigabbundes und der "muss schnell gehen damit was über bleibt" -Zeit? Ist logisch, dass ein Laie nicht beurteilen kann welche Bauweisen noch handwerkliche Tradition inne tragen. Das kann man auch keinem zum Vorwurf machen. Nur wie würde ein traditionelles Haus (Fachwerk, Reetdach mit Fleedermausgauben - um im nordischen Stil zu bleiben) in einer heutigen Neubausiedlung aussehen? Oder ein Haus mit Schiefereindeckung/ Biberschwanz in Mitten von Großformatpfannen?

    Neubau hat für mich, sofern nicht traditionell geplant wird, sondern ausm Katalog, rein garnichts mit handwerklichem Geschick zu tun. Fürn Fertigabbund bedarf es theoretisch nur jemand halbwegs intelligenten, der den Plan lesen kann. Ansonsten ist das wie Lego... an Kran laschen und oben zusammen stecken...

    Sicherlich ist das heutzutage eine reine Preisfrage, ich persönlich könnte es mir wohl auch nicht leisten, das liegt aber nicht daran, dass die Ausführung grundsätzlich teurer ist als früher. Sondern eher an den, für mich zum teil, völlig überzogenen Maßnahmen die heute nötig sind. Die Industrie freut sich, haut regelmäßig neue Richtlinien raus und die Politik setzt es dann zum Zwang.
     
  2. #42 mastehr, 22.09.2013
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    Das vielleicht nicht. Aber die meisten Bauherren möchten ein Haus, das ihnen optisch zusagt und bezahlbar ist. Wenn jemand meint, ein "Toskanahaus" bauen zu wollen, dann soll er das tun; es ist schließlich sein Geld.
    Ein Haus ist für die meisten die mit Abstand teuerste Anschaffung ihres Lebens. Deshalb soll es auch die persönliche Preferenzen so gut wie möglich erfüllen.
    Welche überzogenen Maßnahmen sollen das sein?
     
  3. Baumal

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    was ausser acht gelassen wird:

    ein BVH ist eine verantwortung für den
    planer aber auch für den bauherren.

    bauen ansich ist eine umweltverschmutzung.

    wer bauwerke in unserer schönen landschaft platziert,
    sollte sich bewußt sein, dass nachfolgende generationen
    mit diesem anblick leben müssen.

    das stellt sich mir die frage, wie schreiten unsere erben
    durch damalige neugebiete? kopfschüttelnd und fassungslos weil
    die menschen im 21 jahrhundert in einer toskana"villa"
    im hunsrück hausen wollten. oder sind sie erfreut über diese
    vielfalt unserer neubaugebiete-baumarkt architektur?

    ich denke mit grausen werden sie sich abwenden.
     
  4. #44 Vorgartenzwerg, 22.09.2013
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    Angesichts moderner Neubaugebiete würde ich persönlich mir auch wesentlich strengere Bebauungspläne wünschen.

    Ich wohne in einer Straße, in der Häuser von den frühen 20er bis mittlere 50er stehen.
    Erfreulicherweise alles einigermaßen homogen, die schrecklichen Anbauten hintenraus sieht man zum Glück nicht so. :D

    Und durch Dacheindeckungen, Fassadengestaltung (bis hin zum Tribal an der Hauswand *örgs*), Vorgärten
    und Einfriedungen durchaus so individuell, dass man nicht auf die Hausnummern achten muss. ;)
     
  5. #45 Gast036816, 22.09.2013
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    .... ist doch sowieso ein unsinniges und nicht ernst ui nehmendes argument!
     
  6. #46 Vorgartenzwerg, 22.09.2013
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    Das würde ich gar nicht so verwerfen.

    Es drückt doch vor allem den Wunsch nach Individualität aus.
    Und der ist eben heute viel größer als z. B. vor hundert Jahren.

    Nichtsdestotrotz würde ich mir wünschen, dass beim Bauen wieder
    mehr auf regionale und nachbarschaftliche Bezüge geachtet würde.

    Die Klinkerburg neben dem quietschgelben Krüppelwalm neben der berüchtigten Stadtvilla
    neben gesichtslosen Bungalows neben unproportionierten 3-Familienhäusern ist auf jeden Fall tragisch!
     
  7. Baumal

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    da bin ich mir nicht sicher.

    aber, dass architektur und stadtplanung seit
    jahrzehnten nicht mehr konform gehen,
    das eine das andere ausschließen möchte,
    steht außer frage.
     
  8. #48 mastehr, 22.09.2013
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    Eventuell kommen diese Wünsche auch daher, dass die Welt immer kleiner wird. Der regionale Bezug spielt eine immer kleinere Rolle.
     
  9. #49 vollmond, 22.09.2013
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    Also von Stadtplanung hab ich noch nicht so viel gehört.
    Die Innenstädte sterben aus, Neubausiedlungen mit Grundstücken ab 320m² entstehen, zum Einkaufen geht man in irgendwelche Center auf der grünen Wiese....

    Wer braucht heute noch Städte ???
     
  10. Baumal

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    traurig genug.
    städtebau ist ein studiengang.
     
  11. #51 Kalle88, 22.09.2013
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    Und was hat die Toskana-Villa in einer z. B. nordischen Neubausiedlung verloren? Oder die völlig trostlosen bauten, die nur da stehen weils günstig ist? Komplementiert wirds dann von nem billig Baumarkt Carport aus KDI und Onduline... Mal abgesehen davon, dass die Aufteilung und Verteilung der Flächen im Neubaugebiet ne reine katastrophe ist.

    Warum gibt's denn dann überhaupt noch Bebauungspläne? Wenn einzig und allein die Entscheidung beim Käufer liegt.

    Im speziellen die EnEv, der Einsparrwahn um Fördermittel kassieren zu können und wat weiß ich noch alles. Hast du dir schon mal Gedanken darum gemacht was in 30 Jahren sein könnte, wenn dein Konzept deines Hauses nicht mehr aufgeht? Weil die ganze Bauchemie (Klebebänder, Folien usw) ihren Dienst versagen?

    Dann stehen wir wieder am Anfang, am Anfang des Einsparrwahns. Nur das die Häuser nicht mehr funktionieren. Am Ende stehen zahlreiche Häuser die schlichtweg unbewohnbar sind oder nur mit extrem hohen Aufwand wieder bewohnbar gemacht werden könnten. Aber wat juckt uns das auch schon, die Generationen danach werden sicherlich eine Lösung finden.
     
  12. #52 mastehr, 22.09.2013
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    Wenn der Bauherr sie dort gerne haben möchte, warum nicht?
    Sollen Bezieher mittlerer Einkommen ewig zur Miete wohnen? Nur weil sie finanziell nicht in der Lage sind, etwas architektonisch Wertvolles zu kaufen?
    Für die anspruchsvollen Menschen, die den Anblick der Toskanahäuser nicht ertragen können.
    Wenn es so kommen sollte, muss die Folie hinter den GKP halt erneuert werden.
     
  13. #53 Kalle88, 22.09.2013
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    Weil es mit Bauten nicht das Ziel ist ganze Landschaftsstriche zu verschandeln.

    Stimmt, ETW gibt es ja nicht... Das architektonische muss am Ende nicht mal teurer sein oder wesentlich teurer. Im Zeitalter der Katalogfirmen und Fließbandproduktion wird das aber wohl unbeachtet bleiben.
    Ich find Toskanahäuser per se nicht scheiße. Sie gehören aber nun mal nicht hier hin. Hier ist nichts Bella Italia....

    Also ist es völlig Suppe, dass wir in 30 oder wie vielen Jahren auch immer anfangen an der Gebäudesubstanz rumzudoktoren? Reicht es nicht, dass wir durch Fehlinformationen und mangelende Ausführungen die heutigen Bestandsgebäude schon kaputt sanieren? Ich meine, mir solls recht sein, dann hab ich auch in vielen Jahren noch was zu tun.
     
  14. H.PF

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    War heute in Herzogenaurach in der neuen Siedlung auf der Herzog-Base. Ich find solche Siedlungen immer wieder einen Krampf, allein schon das die Farben komplett verschieden sind macht das Bild viel zu unruhig...

    Dächer sind alle ziemlich gleich, sonst hatte man schon ein bisschen Freiheit. Ich finds hässlich, es zerreißt das Bild so einer Siedlung völlig.

    Klassischer Kaffeemühlenstil neben spanischer Finca, muß sowas echt sein? Dazu dann noch kühle klare Linien in weiß und antrazit beim Nachbarn mit Flachdach, da verliert doch jedes Haus bei...
     
  15. #55 Gast036816, 23.09.2013
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    vollmond, was du in 49 aufzählst sind die fehlentwicklungen der stadtplanung. innenstädte sterben weg, weil bewohner fehlen und die einkaufsmöglichkeiten dann ebenfalls eingehen. zum wohnen und einkaufen geht man in die gestaltete ödnis der vorstadt. eine gut funktionierende innenstadt braucht wohnen, arbeiten, shoppen, freizeit etc. in der vorstadt nimmt das niemand wahr oder an.
     
  16. #56 Achim Kaiser, 23.09.2013
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    Mei, bei Häusern ists so ähnlich wie bei der Mode - viele Trends sind schnell sehr vergänglich.

    Vor ein paar Jahren wars Arschgeweih, Piercings, Tatoos und wenns dann übertrieben wurde überstieg das Gewicht des verbauten Altmetalls die Hirnmasse :) und heute wird viel Geld dafür ausgegeben die Spikeslöcher wieder restaurieren.

    Ist bei Gebäuden doch meistens nicht anders ... zeitlos elegant, stimmige Proportionen, hohe Nutzwert, lange Lebensdauer etc. sehen je nach Zeitgeist eben gegen die vermeindlichen Heilsbringer schlecht aus und zum Zeitpunkt des Baus muss das einfach der entsprechende Style sein.

    Insgesamt seh ich das nicht sooo dramatisch. Ist wie mit so manchem Einkaufszentrum das nach 30 bis 40 Jahren einfach wieder eingeebnet wurde weil man die Geschmacksverirrungen der 70er ganz einfach nicht mehr sehen konnte.

    Übertriebene *Geschmacksdiktaur* ist genauso ein Übel wie *laissez faire*.
    Die berühmte Mitte mit einer großzügigen, vertretbaren Bandbreite zur persönliche Entfaltung war schon immer eine Kunst die nur wenige wirklich beherrschten.

    Aber irgendwie hat sich das schon immer reguliert .... mal mehr oder weniger schnell.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  17. #57 Gast036816, 23.09.2013
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    Achim - da hast du recht. die halbwertszeiten von bauwerken der geschmacksverirrungen wird immer kürzer. beispiel:

    iba-bauten der 50-er werden in Berlin gerade modernisiert, stehen vielfach unter denkmalschutz,
    iba-bauten der 80-er, geschmacksirrtümlich postmodern, sehen teilweise verfallener aus, als die 30 jahre älteren. hier werden die ersten zum abbruch diskutiert. in 20 jahren stehen dann stadtvillen und konsorten an. gleich gefolgt von den heutigen einkaufsscheunen der vorstadtsiedlungen.
     
  18. #58 Jessi75, 23.09.2013
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    Bei uns in gleich zwei Nachbardörfern sind jetzt zwei Neubauten entstanden, wo ich nicht schlecht gestaunt habe. Echtes Fachwerk! Die Häuser sehen toll aus, passen super in die Landschaft und machen richtig was her. Ich will jedoch nicht wissen, was das gekostet hat... Otto-Normal-Hausbauer kann sich das wahrscheinlich nicht leisten...
     
  19. #59 Achim Kaiser, 23.09.2013
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    Vermutlich wars gar nicht mal soooo teuer, wenn man nicht den aktuellen Dämmwahnparolen folgte.
    Man kann auch mit ner Fachwerkbauweise - wenns von Anfang an so konzipiert wurde - einen ordentlichen Wandaufbau hinbekommen.

    Nur weils selten gemacht wird muss es nicht zwangsläufig (extrem) teuer sein.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  20. #60 Markus3110, 24.09.2013
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    da wird es aber schwer, sein eigenes Haus zu finden ;-)
     
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