Bitte, bitte, sendet mir ein Angebot.....und nichts passiert!

Deswegen hatte ich bewusst das Wort "Anfänger" genutzt. Es gibt viele Berufe die x Jahre Praxis fordern bevor die Leute auf die Menschheit losgelassen werden. Damit wird das Problem schon etwas entschärft, aber ein Praxisjahr kann noch nicht zig Berufsjahre ersetzen.

Ein Fachmann zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass er einen entsprechenden Berufsabschluss hat, oder einen akademischen Grad, oder was auch immer, sondern auch durch langjährige Berufserfahrung. Vergleiche das mit einem Sushi-Meister in Japan, der nicht nur 3 Jahre Lehre und dann einen Meisterkurs besucht hat, sondern teilweise über mehr als 10 Jahre Erfahrung verfügen muss um sich Sushi Meister nennen zu dürfen. Natürlich kann auch ein Lehrling einen Fisch zerschneiden, nach 3 Jahren vielleicht auch fachgerecht filetieren, aber damit ist er noch lange kein Fachmann.

Gruß
Ralf

 

Wie schön, alle Partys enden in der Küche .

 

Japp. Da sind die wahren Fachleute zuhause.

 

Wobei der Lehrling nach der Ausbildung durchaus weiß, wie er das Messer zu halten hat...
Wenn einer frisch aus der Schule kommt, kann er mit Sicherheit gut rechnen, hat aber keine Ahnung, was eigentlich passiert...

 

Ein LV von einem Nichtfachmann erstellt kann schnell teuer werden. Es ist die eine Sache wie etwas gemeint ist, die andere wie es rechtlich ausgelegt wird. In größeren Firmen sind ganze Büros voller Rechtsanwälte mit der rechtsicheren Formulierung der LV`s beschäftigt. Eine Firma im Strassenbau kann ein falsch formuliertes LV schnell mal den Kopf kosten.
Was hier in vielen Fällen über Angebote geschrieben wird ist übrigens absoluter nonsens. Ein Angebot ist bindend. Wer die massen und Längen nicht kontrolliert/ kontrollieren läßt, ist selber Schuld. Gerne wird bei den Massen mit weniger m² oder kleineren Längen angeboten um den Preis geringer zu halten. Abrechnung erfolgt ja dann nach Aufmaß.
Ein Handwerker wird vorab nie eine komplette Planung erstellen, solange er nicht weiß ob er den Auftrag überhaupt erhält. Allein aus diesem Grund ist es sinnvoll einen Planer mit dieser Aufgabe zu betreuen( hat sogar eine Haftpflicht). Er schreibt die zu erbringenden Leistungen aus und vergleicht danach die Angebote.
Angebotsanforderungen sollten im normalen Rahmen bleiben. Liegt bereits ein Angebot vor, dann versucht man bitte nicht noch Preise von SIEBEN ! anderen Firmen zu bekommen. Sowas ist schon unverschämt, zeugt von Geiz und mach unsympathisch.

 

In größeren Unternehmen gibt es auch ganze Abteilungen, die sich mit "Nachtragsmanagment" beschäftigen.

Grund für berechtigte Nachforderungen sind da z.B. Fehlerhafte Ausschreibungen/LV

 

Unseriöses Verhalten gibt's auf beiden Seiten! Es macht auch unsympathisch, wenn eine Firma auf eine Angebotsanfrage überhaupt nicht reagiert. Oder wenn man bereits im Vorfeld telefonisch Interesse und freie Kapazität positiv abklärt, dreimal hinterher telefoniert und dann kommt halt doch kein Angebot.
Wenn man nicht zu den Stammkunden gehört, dann muss man offensichtlich eine große Zahl von Firmen um Angebotsabgabe bitten, damit man hinterher zu einem brauchbaren Preisspiegel kommt. Ansonsten könnte man sich ja die Ausschreiberei sparen und immer an den ersten Bieter vergeben, aber das ist ja nicht Sinn der Sache.

Leider schaukelt sich das im Kreis hoch: Firmen geben kein Angebot ab weil schlechte Erfahrung mit Massenausschreibung, Kunde schreibt mehr Firmen an weil sonst kein brauchbarer Preisspiegel, usw....

Und weil man sich hier so schön auf schlechte LVs einschießt, so sei gesagt, dass es auch unglaublich viele schlechte Angebote gibt. Da gibt es z.B. den Taschenrechner-Legasteniker, der grundsätzlich falsch zusammenrechnet. Oder den Gierigen, der erst zu hoch rauskommt, das ein paar Tage nach der Abgabe merkt und plötzlich neue Preise oder einen pauschalen Nachlass nachschiebt. Oder den Schlamperer, der einfach mal eine Seite zwischendrin überblättert und sich dann wundert, dass es so günstig ist. Oder den ganz Schlauen, der im LV herumkorrigiert, billigeres Material anbietet, Positionen variiert oder nicht anbietet mit der Begründung "geht nicht", "gibt's nicht" usw. und meint, der Bauherr würde es schon schlucken wenn's der Fachmann so sagt.

Also statt auf die unverschämten Kunden zu schimpfen wäre es schön, wenn mal ein konstruktiver Vorschlag käme, wie solche Ausfälle und der geschilderte Kreislauf vermieden werden können.

 

du verlangst sachen .. tzz. wo bleibt der unterhaltungswert?

ob man an 7 oder 70 handwerker ein ominöses lv verschickt,
ist wurscht, weil das feedback gleich ist und kein problem gelöst
ist: das problem ist nämlich nicht der fehlendende eingang
von "unten rechts" in 7 oder 70-facher fertigung, sondern die
fehlende beurteilungsgrundlage, welcher anbieter überhaupt
in frage kommt. wenn man sich diese, m.e. kernfrage, vor
dem ganzen lv-g´schiss stellt, ist man einen schritt weiter.
wenn man dann 1 oder 2 potentiell brauchbare auftragnehmer
in näherer umgebung findet, ist das eine gute quote, daraus
sollte sich was machen lassen.

 

Hallo!

@driver55: Sei froh das es so gelaufen ist. Mein Archi meinte damals das Firmen die nach einem LV kein Angebot erstellen sich dadurch selber aussieben.
Das sind in der Regel Handwerker die nur "Ein Dach","Eine Heizung" oder "Ein Geländer", mit allen Fallstricken für den AG, anbieten.

Gruß,
Rene'

 

Andererseits werden in Lv manchmal Dinge angeboten welche absolut überflüssig sind und nur die Kosten in die Höhe treiben und wo man sich nur an den Kopf greift.

 

Entschuldige bitte, das lasse ich dann von einem Fachmann erstellen, den ich dafür bezahle. Wenn ich ein Dach neu gebaut haben möchte, ein ganzes Haus, die Elektrik oder Heizungsanlage, dann gehört da selbstverständlich ein fachkundiger, bezahlter Planer dazu.

Du würdest auch kein IT-Pflichtenheft erstellen ohne Ahnung von IT zu haben.

Es ist auch interessant, dass die Fachleute hier in der Diskussion alle vom Thema abweichen: Es geht hier, wie mir scheint, um ein Treppengeländer!

Und ihr wollt mir allen Ernstes erzählen, der Threadersteller soll jetzt einen Fachmann holen, der soll ein Leistungsverzeichnis für ein Treppengeländer erstellen? Und dann würde man damit Angebote holen?

Holt ihr Euch auch einen bezahlten IT-Fachmann, der Euch ein Anforderungsprofil für Euren neuen PC erstellt und genau die benötigten Komponenten beschreibt? Oder geht Ihr nicht auch einfach ins Fachgeschäft und lasst Euch beraten? Aber Ihr werdet sicher antworten, dass so ein Treppengeländer natürlich was völlig anderes, viel komplizierter und ohne Planer, Überwacher, Anwalt und Sachverständigen nicht vernünftig erstellbar ist.

Marty

 

@MartyMcFly99

Es scheint dir nur als ginge es um ein Treppengeländer.

Es geht um ein Balkongeländer + Treppe mit Geländer.

Da gibts dann Fragen wie:
- Art der Befestigung am Balkon
- wenn Balkon mit Dachrinne Ausladung Geländer?
- wenn oberseitige Befestigung welcher vorh. Belag/wie Abdichtung?
- seitliche Anschlüsse an Fassade? Wenn WDVS wie Befestigung? Wenn Klinkervorsatz wie Befestigung?
usw. usw.

 

Und das sind also Fragen und eine Aufgabenstellung, bei der Du schon einen externen, bezahlten Planer engagieren würdest? Du, oder einer Deiner fähigen Mitarbeiter, wärst selber nicht in der Lage, einem Kunden, der an Dich herantritt, nach einer Besichtigung und Beratung ein Angebot zu machen?

Würdest Du dem Kunden also am Telefon raten, sich erstmal einen Fachmann zu besorgen, der das plant, ein LV aufstellt und dann darf er wieder zu Dir kommen wegen eines Angebots?

Ich will es ja verstehen, weißt Du. Aber bisher dachte ich, dass Handwerker so etwas auch alleine hinbekommen und da ein Angebot sicher nicht zu kompliziert sein dürfte.

Marty

 

Ich bräuchte keinen externen Planer, bezweifle aber, dass ein Laie in der Lage ist, die erforderlichen Arbeiten exakt zu beschreiben.

Klar kriegt ein guter Handwerker das auch selbst hin.
Dazu müsste er aber den Bestand besichtigen und dann selbst planen wie er es ausführen kann/wird.

Dann kann er einen Kostenanschlag erstellen, den er sich u.U. je nach Aufwand vergüten lässt (mit der Maßgabe, dass Kosten der Erstellung des Kostenanschlags bei Auftrag angerechnet werden).

Das aber will der gemeine AG nicht bezahlen.

Da werden dann selbstverfasste Texte mit ein paar Fotos verschickt.......

 

... und der Handwerker dann erkennt, dass es sich anhört wie das Geschreibsel eines Mitbewerbers, ist die Lust, da ein Preis anzugeben eher gering.

 

Kommt mir zugegeben auch etwas unverhältnismäßig vor. Aber ich überlege gerade, ob das für den TE nicht tatsächlich ein gangbarer Weg wäre.

Denn realistisch betrachtet ist es imho so: Für den Bieter geht es um einen einzigen Auftrag vom AG in der Größenordnung 10k€. Der Gewinn ist also überschaubar, dagegen steht der Aufwand der möglicherweise vergeblichen Ortsbesichtigung, Kalkulation, Präzisierung der Leistung und Diskussion/Beratung mit dem unbekannten privaten Bauherrn. Wieso sollte er sich das bei vollen Auftragsbüchern antun?
Wenn die Ausschreibung über einen Planer läuft, dann ist sehr wahrscheinlich, dass sich Planer und Bieter schon kennen und der Bieter weiß, dass er beim Planer von der Liste fliegt, wenn er ein paar Mal nicht anbietet. Außerdem hat er nicht soviel Kontakt mit dem Kunden und kann bei Unstimmigkeiten auf den Planer verweisen. Der Planer wiederum erfindet sein LV ja auch nicht neu, sondern hat entsprechende LVs in seinem Computer, die er nach Ortsbesichtigung noch ein bisschen anpasst, also vergleichsweise überschaubarer Aufwand (im Fall des Treppengeländers). Und der Kunde hat schwuppdiwupp einen Bieter an der Hand, nach dem er selbst vergeblich gesucht hat.
Dem Planer wird dann auf die Rolle eines Maklers reduziert und sein Honorar zu einer Maklergebühr, die in einem nachfragegetriebenen Markt nunmal der Käufer zahlt, und der Kunde kann sich überlegen, ob er selbst weiter nach einem Bieter sucht oder einfach gegen Bezahlung suchen lässt.