Dämmung Dachgeschoss und/oder oberste Geschossdecke

ich fürchte, hier fehlt der alles umfassende über- und durchblick.

 

... theoretisch ist uninteressant, praktisch ist dringlichst erforderlich!

 

Noch mal zur ursprünglichen Frage:
>>> "Soll oder darf Boden noch mit Styrodur gedämmt werden (evtl. weniger), wenn Dachflächen gedämmt werden?"
Ich denke die Antwort ist nein.

Die Temperatur im Dachboden wäre dann irgendwo zwischen Umgebung und Raumtemperatur. Der genaue Wert hängt natürlich von vielen Faktoren ab (Fläche Dach/Boden, Wärmeleitwerte, Dämmstärken, Luftdichtheit, ...) , aber sicher wird es bei Temperaturen deutlich unter 0°C kalt genug.

Ein einfaches aber realistisches Beispiel:draußen -10°C, Wohnraum 20°C, Dachboden 5°C=mittelwert
Wenn dann das Dach Luftdicht verschlossen ist, wird die Feuchte aus dem Wohnraum definitiv kondensieren.
Wenn das Dach nicht sauber luftdicht verschlossen ist, passiert das gleiche und die Feuchte geht zusätzlich noch in die Dachdämmung.

Die Wärmeleitwerte so abszutimmen (Boden weniger gedämmt als Dach) dass das nicht passiert halte ich für Riskant. Irgendwann ist es an Sylvester dann doch mal -20°C und drinnen feiern 20 transpirierende Personen .....
Wenn die Deckedämmung beliebig dünn ist hat man irgendwann kein Risiko mehr aber eben auch keinen Wärmedämmeffekt. Wofür also das Ganze?

Meine Meinung:
Bei Bodendämmung=kaltes Dach: Dach nicht Luftdicht verschliessen und nicht dämmen so das dieses belüftet ist.
Bei Dachdämmung=warmes Dach + aufwendiger: kompromisslos fachgerecht ausführen und nicht den Boden dämmen.

Geht es denn darum das Haus/Dach maximal zu Dämmen und setzt die Dachkonstruktion hier Grenzen? Dann bleibt nur noch die Bodendämmung. Dann bitte aber darauf achten das der Zugang zum Dach (Lucke, Tür) auf der Wohnraumseite nicht kalt wird .....

Viel Spass beim Experimentieren

 

Und das wichtigste hatte ich vergessen: bitte professionellen Rat bei Fachfrau/mann einholen...

 

Die Herstellung eines Kaltdaches ist weitaus aufwendiger und erfordert mehr Sachkenntnis als ein Warmdach zu konstruieren. Wenn wir hier von der eigentlich Begrifflichkeit "Kaltdach" ausgehen.

Ob und in welchen Maße Feuchtigkeit von unten durch die Stahlbetondecke in den Spitzboden gelangt will ich nicht vermagen zu beurteilen. Dass die Geschossdecke aber nicht gedämmt werden sollte, halte ich für ne gewagte These. Klären kann das hier nur eine fachliche Meinung, die sich vor Ort den IST-Bestand ansieht.

 

Architekt, Energieberater, Bauphysiker, Handwerker mit Erfahrung in dem Gebiet. Gibt viele Möglichkeiten. Bei den letzten 3 läuft man aber weniger Gefahr, dass hier Bullshit konstruiert wird. Wobei das auch nicht ausgeschlossen ist.