Badezimmer über dem Wohnzimmer

Nunja - heikles Thema ...

Beim geringsten Fehler (und der ist schnell gemacht) haste die Situation dass dir einer geräuschmäßig in die Kaffeetasse pinkelt und wenn Material kommt könnte auch das Gefühl aufkommen es spritzt beim Aufschlag ....

Wenn das alles nicht so heilig ist .... machen kann man viel wenn der Tag lang ist.
Wenn man genügend Aufwand betreibt, kann man die Schallbelästigung auch auf ein erträgliches Maß mindern ABER es braucht Platz, kostet reichlich und ist fehlerträchtig. Wer die Gefahren und Probleme kennt und nicht rennt ....

Guter Schallschutz fängt beim Grundriss an .... und mit dem Ansinnen *Versorgung durchs Wohnzimmer* ist der oberste Grundsatz schon torpediert .... *Einfache Lösungen* kanns da schon mal nicht geben .... aufwändige Lösungsansätze liegen etwa beim Preisfaktor 10 gegenüber normalüblichem Gepfriemel.

Gruß
Achim Kaiser

 

mehr gibts dazu nichts zu sagen.

unterhalte dich weiter mit elektrikern und bau"technikern".

 

an alle erfahrungswertorientierte und laienhafte selbstentwerfer - machen kann man vieles, man kann auch altbewährtes in frage stelle und über den lauf der sonne neu philosophieren. ob dadurch der wohnkomfort verbessert wird, müsst ihr dann selber raus bekommen. manche diskussionsbeträge werden ohne fachlichen hintergrund provoziert.

 

Nun, eine Abwasserfallleitung produziert bei ner Nutzung im EFH je nach Verlegung um die ~55 dB(A) wenn da Material durchs Rohr flutscht .... Je nach Lage im Wohnzimmer brauchste aber ~ 25 (gut) bis 30 (befriedigend) dB(A) damit dich das nicht ärgert.

Ne schwere Aussenwand (Wandgewicht größer 220 kg/m²) zur Befestigung wäre von Vorteil.
Beim Abwasserrohrmaterial kann man hoch schalldämmendes Material wählen.
Bei der Befestigung ist auf gute Schallentkopplung zu achten. Es gibt bei manchen Rohrleitungssystemen spezielle Stützkonstruktionen als Auflager, damit die Presskraft der Gummieinlage in der Schelle nicht zu hoch wird.
Dann gibts schwere Schalldämmummantelungen zur weiteren Reduzierung der Luftschallabstrahlung.
Anschliesend stellt sich das Thema Schachtverkleidung .... entweder durch schwere Ummauerung (braucht gut Platz) oder durch ne GK Konstruktion die allerdings mit Dämmaterial gefüllt sein muss, sonst verstärkt sie die Geräusche (Lautsprechereffekt), Deckendurchgänge sind gedämmt auszuführen und perfekt auszubetonieren ...
Wenns dann nicht reicht brauchts noch ne Vorsatzschale .... und Ratz Fatz gibts nen 50 x 50 cm Pfeiler im Wohnzimmer blos damit man die Abwasserleitung so abgeschottet hat dass einem keiner in die Kaffeetasse pinkelt ....

Für die Stockwerkshöhe kannste ganz locker 3 bis 5 KTeuros rechnen bis es fertig ist .... mit Endergebnis 22 bis 25 dB(A) ... und machste auch nur einen geringen Fehler haste zackig 10 dB(A) mehr an der Backe und alles war für die Katz.
Das ist nur das Luftschallgedönse ... Körperschallentkopplung ist dann das nächste Thema und haste unmittelbar unter dem Deckendurchgang ins UG eine Umlenkung kannste dir nen Kopf machen ob und wie Luftschallwege vom UG ins EG ein Thema werden kann ... denn da klepperts dann auch noch kräftig .....

Solche *heiklen* Situationen schenkt sich jemand der weiss was auf einen zukommt nicht wirklich freiwillig ein ....
und die *Schallabsorptionskiste (aka. Installationsschacht) ums Rohr im Wohnzimmer* gefällt auch nicht wirklich ....

Gruß
Achim Kaiser

 

Ach ja .... das ganze Gewürge ist nur *für die Rohrleitungen im Schacht* bis zum Bad ....

dann kommt noch das ganze Gedönse *im Bad* selbst um direkte und indirekte Schallübertragungen durch Wände und Decken weitestgehend zu eleminieren ....

Blos damit da kein falscher Eindruck entsteht .... von wegen einfach und machen wir mal so eben .... alles Pustekuchen.
Entkoppelte Vorwände und das ganze Verkleidungsprogramm in schalldämmender Ausführung begegnet einem dann grade noch einmal.

Gruß
Achim Kaiser

 

Vielleicht erklärt dieser Strang
http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?78169-Honorar-f%FCr-Architekten-LP1-LP9-angemessen
ja die Unzulänglichkeiten bei Planung und Beratung durch den Architekten!


@ markus
Wenn Dir jemand sagt: Sprimng nicht aus dem 9. Stock,wirst Du das annehmen.Warum meinst Du,unsere Ratschläge: Bad nicht über Wohnzimmer seien schlechter als der Rat mit dem Fenstersprung?

 

vielleicht stellt er ja mal seinen selbst-entwurf hier ein. dann sehen wir seine zwänge.

 

Richtig! ... ich kenne aus eigener Erfahrung, dass ein Grundriss schnell mal dazu verleitet die "optimale" Raumaufteilung mit Bad OG in der Mitte über dem Wohnzimmer...aber mit etwas mehr Mühe kommt man dann auf eine Achse HTR - EG-WC/ Küche - Bad OG. Das braucht halt auch mal Input von Aussen...

 

womöglich weil Markus genau Deinen Benutzertitelzusatz eben auch mal hinterfragen möchte?

Meine Mama hat früher übrigens auch immer gesagt: Spring nicht vom 1m Brett im Schwimmbad, das ist gefährlich....

 

Zellstoff - hat sie dir gesagt, geh lieber gleich aufs 10 m brett oder befolgst du heute noch den rat?

csguik - wenn das bad im entwurf über dem wohnzimmer landet, ist garantiert der ganze entwurf für die tonne, da hilft kein input von aussen - nur der neustart.

 

Du willst doch damit aber nicht sagen, dass die Strategie "Befolge den erstbesten kurzen knappen Rat aus einem Forum ohne ihn zu hinterfragen?" die bessere Strategie ist?
Ich habe ihn meinem letzen Jahr Recherche zum Hausbau so viele unterschiedliche (sich widersprechende) Meinungen zu den jeweiligen Themenbereichen gehört, dass es fast schon zum natürlichen Reflex geworden ist, wirklich jede Meinung zu hinterfragen und sich begründen zu lassen.

Dass sich bei diesem Thema zumindest unter den Architekten so schnell ein Konsens ergibt, war ja eingangs nicht zu erahnen - insofern ist die ursprüngliche Reaktion von Markus definitiv richtig und nachvollziehbar.

Den Vorwurf von Rolf, dass manche Diskussionsbeiträge ohne fachlichen Hintergrund provoziert werden, finde ich nicht angemessen.

Ich habe immer das Gefühl, ihr fühlt euch angegriffen, wenn jemand eure Postings hinterfragt. Warum eigentlich?
Versucht euch doch auch mal in die Perspektive des Bauherren hineinzuversetzen, der angesichts der vielen richtigen und falschen Meinungen absolut verunsichert ist. Vertrauensschutz gibt es hier leider nicht, weil man sich nicht persönlich kennt, noch eure Historie und Expertise.

Und selbst wenn: jeder Quaksalber den ich bisher traf, kam mit passender Vita sehr sehr kompetent rüber, mindestens genauso (leider) wie ihr. Ohne die regelmäßig für euch auch nervenden Nachfragen, kann man nicht die fundierten Meinungen von den anderen unterscheiden.

 

@ rolf: stell Dir vor, ich habe den Rat irgendwann ignoriert.. und wenn man weiß wie, dann ists auch vom 10m Turm kein Problem, sondern macht sogar Spaß...

 

...also....ähh...wie soll ich's sagen: Ist mir auch schon mal passiert.

Was?

Naja...Bad über WZ geplant!!!

Im ersten Entwurf passte das Bad da einfach...isoliert betrachtet. Mein Problem: Der Entwurf gefiel den Bauherren gar sehr. Ich hatte natürlich das kleine Malheur auch entdeckt und wollte nun verzweifelt zurückrudern...ginge nicht...oder so ähnlich.

Das Ende vom Lied: Es ging. Das Bad liegt über dem Wohnzimmer, man hört nichts, es gefällt....aber die technische Lösung (Fallrohre) sah natürlich ein paar Features vor...logo.

 

eben....
es geht und es wird zig tausendfach in Standard DHH (Mittelbad OG/DG) so realisiert ohne dass der BH nachher ein Problem hat. Man muss eben ein paar Dinge beachten.
Aber Standard DHH Entwürfe sind für die Ansprüche einiger Archis hier sowieso alle für die Tonne...
Und nein: ich habs nicht so...
Ob der TE bei seinem Bau frei planen (lassen) kann/will und beides haben könnte (stimmiges und für Ihn passendes Raumkonzept plus Bäder/WC in einer Linie ausserhalb des WZ) ist eine andere Frage.

Ich frag mich auch grad, ob der Badewannen- und Potablauf des Bischofs wohl auch diesen Architekturregeln folgen oder durch das WZ der Köchin gehen?

 

@ berlinerbauer - ich fühle mich keineswegs angegriffen. die laienfragen der selbstentwerfer hier zielen auf dinge, die vom architekten in mehreren semestern und etlichen jahren berufspraxis verinnerlicht werden. also ein lern- und erfahrungsprozess, der sich über einen langen zeitraum erstreckt. bloss weil mit einem selbstmalprogramm umgegangen werden kann, ist noch niemand in der lage architektur zu verstehen oder zu machen. das kann auch niemand mit ein paar ratschlägen überbrücken. diese diskussionen gab es hier oft genug. die verunsicherung eines bauherrn fängt damit an, dass er selbst einen entwurf zusammenstupfelt, der dann beim architekten gar nicht ankommt. gehst du damit jedoch zum gü/bauträger/franchiser bestätigen die dir prompt, dass an dir architekt verloren gegangen ist. nun such dir den weg aus, den du einschlagen möchtest.

ihr könnt euch gerne an euren selbstmalprogrammen austoben, aber geht ja nicht damit in die öffentlichkeit.

 

Das macht doch jeder 2te Architekt auch, um den Auftrag zu bekommen Wenn er überhaupt 'nen Auftrag für die nächste plumpe Stadtvilla mit 2x Kinderzimmer, Bad, Schlaf, Wohn + Küche haben will, mit Bauherren die zuviel selber mitreden und zeichnen wollen, weil sie sich vermeintliche Kompetenzen über 5h Literatur lesen und Googeln aufgebaut haben.

Der Grundriss ist nunmal mit eines der wichtigsten Elemente, die man selber mitgestalten will - und es hilft der Aktzeptanz ungemein, wenn man das Gefühl behält, die wichtigsten Ideen kommen von einem selber (auch wenns in der Realität vielleicht gar nicht so ist) . Wenn durch so ein Forum mit hilfbereiten Menschen also die schlimmsten Schnitzer schon vorher wegpoliert werden, hat später sowohl der richtige Architekt oder Architekt vom GÜ deutliche bessere Laune vom Bauherr, weil er hoffentlich nicht alles komplett umstellen muss.

So - aber zurück zur Eingangsfrage.

Zwischenstand wäre also:
Prio #1: wenns sich vermeiden lässt, unbedingt vermeiden
Prio #2: wenns sich vermeiden lässt, unbedingt vermeiden
Prio #3: zur Not gehts aber auch und in der Praxis mehrfach passiert, ohne dass das Haus nicht mehr lebenswert gewesen wäre. Dann nur unbedingt vorher klären, welche technischen Kniffe zu welchen Mehrkosten führen würden (und vorher nochmal mit der Frau reden).

 

sag ich doch.... Bad OG ist isoliert betrachtet schnell mal in der Mitte und damit ganzheitlich betrachtet über dem WZ. Dann nachdenken (lassen) und das Bad OG passt auch in eine Ecke.... muss man doch nicht erklären ob nur 1 Zimmer getauscht wird oder alles komplett neu... man oh man .... und du gibst den Rat niemals Input von Aussen zu holen und wer das macht ist doof? Dann frag ich mich, warum dieses Forum existiert

 

csgiuk - willst du mir jetzt erklären wie entwerfen geht? so wirst du die probleme der selbstentwerfer auch nicht lösen!

 

Suchst du Streit? Kann mal ein Dritter moderieren? Zeit für

1: Ich schreibe: Bad OG über Wz hatte ich selber - weil das passiert (sogar einem Architekten hier!) und gibt es in der realen Welt
2: Ich schreibe weiter: mit etwas Mühe löst sich das Problem
3: Ich schreibe: Input von Aussen hilft (keine Scheuklappen, mehr Erfahrung/ Experte)

Wo ist ein Fehler im Gedanken 1 - 2 - 3 ?

Ich hab ja nicht mal im Ansatz gefordert hier wird neu entworfen. Der TE soll wenn er mag seine Entwürfe hier reinstellen. Dieser Vorschlag kam von...ups dir selber. #28