Außenputz T9 / T14 Gewebe HBZ-Wert

Diskutiere Außenputz T9 / T14 Gewebe HBZ-Wert im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Folgende Situation: Unser Keller besteht aus T14 Ziegeln, ab Erdgeschoß aus T9. Da im Keller später mal nur ein richtiger optionaler Wohnraum...

  1. #1 Torsten J, 24.10.2013
    Torsten J

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    Folgende Situation: Unser Keller besteht aus T14 Ziegeln, ab Erdgeschoß aus T9. Da im Keller später mal nur ein richtiger optionaler Wohnraum wird, ansonsten nur Funktionsräume, fiel die Wahl dort auf den T14, weil dieser für mich der letzte ungefüllte Stein ist, wo das Verhältnis zwischen Wärmedämmung und Stabilität noch stimmt (was ja nach meinen Recherchen hier auch eigentlich die Meinung im Forum ist). Außerdem war die Kombination so meine Wahl, weil man beide Steine nach meinen Recherchen nicht vollflächig mit Gewebe spachteln muss.
    Jetzt sollte eigentlich ein Faserleichtputz von dem Putzhersteller, der mit M anfängt drauf kommen und darauf ein durchgefärbter Silikatputz der Farbgruppe 4 (HBZ=59). Nun hat der Berater von M... aber seine Bedenken angemeldet, da der HBZ-Werte der Farbe in Verbindung mit dem Wechsel von T14 auf T9 sowie an vereinzelten Ecken das Überbindemaß (sei wohl an manchen Ecken etwas grenzwertig) seiner Meinung nach eine vollflächige Spachtelung mit Gewebe rechtfertigt. Jetzt bin ich natürlich etwas verunsichert und möchte eigentlich nicht die Zusatzkosten für das Gewebe aufbringen, wenn es nur so eine Absicherungsgeschichte seitens M ist. Die Westseite wird dabei komplett bis zum T9 (Erdgeschossniveau) angefüllt, so dass dort dieser Übergang schon wegfällt.
    Wie sind hier die Meinungen, ist es sinnvoll bzw. gerechtfertigt ein Gewebe vollflächig einzubringen?
    Vielen Dank.
    Anbei paar Bilder von den Außenwänden, habe sie leider gerade nicht in besserer Qualität hier.
     

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  2. #2 Helferlein, 29.10.2013
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    Hallo Torsten,

    ich arbeite bei dem Putzhersteller der mit W anfängt.
    Wenn das Überbindemaß nicht überall passt würde ich dir auch zu einer vollflächigen Gewebearmierung raten, du hast so eine zusätzliche Sicherheit.
    Auch wenn der Grundputz mit einen Faserleichtputz ausgeführt wird macht eine vollflächige Gewebearmierung Sinn, vor allem wenn das korrekte Überbindemaß nicht eingehalten wurde. Bezüglich des HBZ hätte ich bei HBZ 59 noch keine Bedenken.
     
  3. #3 FeldEDV, 30.10.2013
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    Ich möchte einen Rat beisteuern aus eigener (negativer) Erfahrung aus einem Bauvorhaben im Jahr 2000 mit Porotonziegeln.
    Du baust, wenn ich es auf den Fotos richtig erkenne, mit großformatigen Porotonziegeln.
    Ich wollte (ohne zu ahnen, was mir bevorstand) bei diesem monolithischen Stein eine Gewebearmierung im Grundputz einbauen lassen und wurde von dem Putzer, der sich als ausserordentlich berufserfahren bezeichnete, korrigiert. Ich hätte keine Ahnung, hier müsse ein sehr weicher Putz verwandt werden. Ansonsten lehne er jede Haftung ab.
    Ein Jahr später bildeten sich in sämtlichen Aussenwänden große Risse. Zunächst vermutete ich Fehler bei dem Hochbauer. Der sagte, er stehe vor einem Rätsel, er habe alles sach- und fachgerecht ausgeführt (was ich innerlich auch so selbst eingestuft habe). Auf meinen Hinweis, das er diese Porotonsteine bei dem Vermauern nur schnell eingetaucht habe und ich mir nicht vorstellen könnte, dass das zu einer dauerhaften Klebung der Steine untereinander führe, legte er mir den Verarbeitungshinweis des Steineherstellers vor, wo die Arbeitsweise, die hier angewandt wurde, auch im Detail so ausgeführt wurde. Ich forderte den Steinehersteller auf, Stellung zu beziehen. Keine Antwort. Ich drehte mich also im Kreis.
    Keiner sah sich veranlasst, die Schäden zu beseitigen. Warum sich alle so verhalten haben, stand dann Jahre später im Internet zu lesen. Diese Steine haben durch die senkrecht verlaufenden Hohlkammern ein gravierendes technisches Problem. Bei starken Schwankungen zwischen Tagestemperatur und Nachttemperatur kommt es zu einer Kaminwirkung dergestalt, der Stein kühlt vertikal sehr viel schneller und stärker aus als horizontal. Dadurch kommt es zu massivsten Spannungen im Mauerwerk und dem Gesetz der Physik folgend schafft sich Material unter Spannungen Platz. Somit war klar, die Porotonhersteller haben insgesamt ein damals technisch unausgereiftes System geschaffen im Gegensatz zu den Ziegelsteinen, die schon seit 2000 Jahren bekannt und bewährt waren, entstand erst durch das Großformat zum einen und die Hohllochstege zum zweiten ein bislang unbekanntes Phänomen. Der Stein zerstörte Tausende von Wänden in den Jahren 1999 bis fast 2005. Erst dann begriffen die Hersteller, Architekten, Verarbeiter, Putzer, das nur durch eine andere Schichtbearbeitung oder durch Befüllung der Hohllochkammern (!!) dieser Rissbildung entgegengewirkt werden kann. Und trotz alledem entstehen vereinzelt trotz dieser Erkenntnisse auch noch heute (!) Risse.
    Mein dringender Rat an Dich:
    Wenn Du noch nicht verputzt haben solltest, verpasse dieser Fassade ein WDVS. Nur ein relativ dickes WDVS verschafft Dir einigermaßen Sicherheit. Verlasse Dich nicht auf das Gerede von weichen Putzen, faserbewehrten Putzen, Gittergeweben o.ä.
    Ich ärgere mich heute, 13 Jahre später, noch immer darüber, mich von den Fachleuten oder solchen, die es sein wollten, überrreden zu lassen.
    Du ahnst überhaupt nicht, wie die alle in Deckung gehen, wenn es zu Schäden kommt. Dann reden die plötzlich von Stand der Technik und ähnlichem Gefasel....
    Und Du bist der Depp, der auf dem Schaden sitzt, so wie ich sitzengelassen wurde.
    Das Schärfste kommt jetzt zum Schluss: Ein Freund meines Sohnes arbeitete in dieser Zeit bei einem dieser Steinehersteller. Und weist Du, was der meinem Sohn streng vertraulich sagte?
    Er sagte, die Firma habe mit Spitzenanwälten alles abgewehrt und abgestritten und keine einzige Kulanz gewährt, obwohl man genauestens wisse, das dieser Stein inkl. der Verarbeitungshinweise, die man herausgegeben hatte, genau das verursacht hat, was alle betroffenen Bauherren erlebten: Risse ohne Ende und das seit über 14 Jahren!
    Und noch eines: Es gibt einen Kalksandsteinhersteller (!), der ebenso Probleme mit seinen Kalksandsteinen hatte durch Zugabe von Schlackesand. Der hat inzwischen einige zig Millionen Schadenersatz auf freiwilliger Basis geleistet und steht zu seinem Mangel. Das Fernsehen berichtete bereits öfter über dieses Thema.
    Aber die Porotonsteinhersteller? Lachnummer!! Ich baue nie mehr in meinem Leben mit Poroton. Und wenn, dann nur noch mit WDVS. Das verhindert zumindest weitestgehend die Übertragung dieser Spannungsrisse in den Putzbereich der Aussenwand.
    Und noch eines: Ich habe eine Porotonhaus hiernach sogar gekauft! Ohne WDVS. Das hatte aber eine Besonderheit. Der Bauunternehmer, der dieses Haus errichtet hat, hat die Fugen vermauert und nicht verklebt!! Eigentlich ein gravierender Verarbeitungsmangel und gegen ENEV und alles andere! Aber; kein einziger Riss im ganzen Haus und das seit 7 Jahren. Du siehst, keine Regel ohne Ausnahme. Manchmal ist es nur eine klitzekleine Kleinigkeit, die es ausmacht. Durch den Mörtel zwischen den Fugen wurde die Kaminwirkung des Steines mit Gewalt unterbunden! Das war die Antwort auf das Rätsel...
    FeldEDV
     
  4. #4 Helferlein, 30.10.2013
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    Hallo FeldEDV,

    du lehnst dich ganz schön weit aus dem Fenster, aber lassen wir das ist dein Privatvergnügen.
    Dass bei der Stein-Industrie Fehler gemacht werden wissen wir aber deshalb alle zu verdammen ??
    Um auf deinen Tip mit Wärmedämm-Verbund-System zu komme, das muss mindestens 60 mm dick sein da ab 60 mm Dämmstärke das System entkoppelnd ist.
    Also nicht übertreiben mit der Dämmstärke da die Fenster ja auch schon eingebaut sind.
     
  5. H.PF

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    Naja, Voll vermauern ist gar nicht nötig, Vplus reicht doch aus... Und schwupp keine Kamin-Wirkung mehr, keine Risse mehr da bewehrtes Mauerwerk...
     
  6. #6 Torsten J, 01.11.2013
    Torsten J

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    Der Grundputz ist inzwischen drauf. Der Putzer hat jetzt an den Übergängen zwischen den Etagen, also von T14 über die Deckenrandmauerung zum T9 eine Lage Gewebe reingemacht.
    WDVS möchte ich nicht am Haus haben, darum habe ich ja mit Poroton gebaut um dies zu umgehen.
    Wenn auch kein V-Plus-System verwendet wurde, so doch wenigstens das VD-System, so dass 90-95% vollflächig gedeckelt sind. Bei den T14-Steinen gibt es ja solche Kammern, die größer als die anderen sind. Dort hat es manchmal nicht richtig gedeckt bzw. ist in die Kammer gefallen. Bei den T9 gibt es ja sowieso keine Kaminwirkung, da diese gefüllt sind.
    V-Plus daher nicht, weil das hier wenige kennen, ich hätte es auch bekommen können, aber zu einem nicht unerheblichen Mehrpreis.
     
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