Austausch eines Holzvergasers

Diskutiere Austausch eines Holzvergasers im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, ich habe von meinen Eltern einen alten Resthof übernommen. Dieser wurde früher mit Flüssiggas und alternativ einem kleinen Holzofen als...

  1. #1 Maverick1, 07.12.2013
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    Hallo,

    ich habe von meinen Eltern einen alten Resthof übernommen. Dieser wurde früher mit Flüssiggas und alternativ einem kleinen Holzofen als Zentralheizung betrieben. Dies wurde durch einen Holzvergaser ersetzt, welcher mit 80 kw zu groß ausgelegt wurde.
    Das Haus hat insg. 5 Wohnungen und ein kleines Büro, ich schätze insg. 400-450 qm Wohnfläche.
    Ich möchte das Objekt zwar verkaufen, allerdings wird dies bei solch einem Objekt nicht von heute auf morgen gehen.
    Der Holzvergaser macht mir zu viel Arbeit, weswegen ich diesen ersetzen möchte.
    Eine Idee war ein Holzpelletofen. Dazu habe ich diverse Angebote eingeholt. Die Kapazität wäre wohl mit 40-45 kw ausreichend. Die Preise beliefen sich jedoch mit Einbau auf 25.000 bis 30.000 Euro.
    Das ist eine Stolze Summe, so dass ich mich natürlich auch noch nach Alternativen umschaue.

    Wäre hier eine Geothermie möglich oder ist der Wärmebedarf zu hoch?
    Weiß jemand mit welchen Investitionskosten zu rechnen ist?
    Der Preis für die Pelletgeschichte...ist der realistisch oder wird hier versucht meine Unwissenheit auszunutzen?

    Das Objekt ist überall Doppelverglast. Jede Wohnung ist entweder Innen- oder Außengedämmt.
    Der Flüssiggastank existiert noch. Eine Alternative wäre daher auch wieder auf Gas umzusteigen. Allerdings habe ich da wegen den laufenden Heizkosten bedenken, zumal ich auch nicht wirklich Preise für so eine Anlage gefunden habe.
     
  2. R.B.

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    Eine Heizlastermittlung gibt es wohl nicht, oder?

    Gibt es Verbrauchsdaten aus der Vergangenheit? Menge an Flüssiggas p.a. und Menge an Holz das verbrannt wurde?

    Bei einem Holzkessel ist eine Überdimensionierung nicht automatisch schlecht, vorausgesetzt man hat auch die entsprechende Speicherkapazität in Form von Pufferspeichern. Bei einer hohen Leistung kann man den Ofen dann auch nur 1 oder 2 Mal pro Tag befeuern, was letztendlich mehr Komfort bietet.

    Wird ein Pelletkessel eingebaut der sich selbst aus einem Lager versorgt, dann kann man die Leistung entsprechend der Heizlast wählen. Die Wahl" 40-45kW" scheint wohl eher mit dem dicken Daumen gepeilt, nach dem Motto, da machen wir mal 100W/m2, das passt schon.

    Zum angebotenen Preis kann man nicht viel sagen, weil niemand den Leistungsumfang kennt. Er kann passen, kann aber auch zu günstig sein (sprich ein Teil des notwendigen Materials fehlt).

    Die erste Frage wäre, ob überhaupt Heizflächen vorhanden sind die es ermöglichen eine WP effizient zu betreiben. Hat es primär Heizkörper im Haus, dann müsste man sich deren Dimensionierung genau anschauen. Die Wahrscheinlichkeit ist dann aber hoch, dass eine WP keine gute Idee wäre. Wärmepumpen brauchen Heizflächen mit möglichst niedriger Heizwassertemperatur, Heizkörper sind da nur bedingt geeignet.

    Dann müsste geprüft werden, ob man überhaupt einen sinnvollen Kollektor für eine WP bauen kann. Tiefenbohrung bei so hoher Leistung wird teuer, da kosten die Bohrungen schon mehr als die komplette Pelletanlage. Flächenkollektor könnte günstiger werden, aber dafür müsste man schon entsprechend große Flächen umgraben bzw. lange Gräben ziehen.

    Also, bei hohen Leistungen sind Wärmepumpen nicht unbedingt erste Wahl. Hier hat man es mit Holz oder Pellets leichter, was sich dann unter´m Strich auch in niedrigeren Investitionskosten bemerkbar macht.

    Also, zuerst einmal sollte man wissen, welche Heizlast vorhanden ist, sprich welche Heizleistung wirklich erforderlich wird. Dann kann man über weitere Anlagenkonzepte nachdenken.
     
  3. Julius

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    Gehe lieber mit denen Vorstellungen vom Verkaufspreis etwas herunter (vielleicht um die Hälfte der nötigen Investionssumme für den Pelleter) und sieh zu, daß Du das Gebäude schnell loswirst.
    So einen Invest bekommst Du nämlich bei Verkauf nicht annähernd wieder heraus.

    Für die Zeit bis dahin könnte man eine Art Hausmeisterdienst beauftragen, den Holzvergaser zu beschicken.
     
  4. R.B.

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    Wobei es auch Interessenten geben könnte, die gerade wegen des Holzvergasers ein Interesse an diesem Haus haben. Es gibt ja noch genügend Leute die nicht wissen was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollen. ;)
     
  5. #5 Maverick1, 07.12.2013
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    Danke für die vielen Antworten :)

    Eine Heizlastermittlung wurde nicht durchgeführt. Wer macht so etwas? Schornsteinfeger?
    Also an Gas haben wir wenn voll vermietet wurde ca. 3 Tanks a 2.000 Liter verbraucht. Allerdings war das auch ein uralter Gasofen.
    An Holz brauch ich sicher 50 Raummeter. Zum einen läuft der finde ich nicht rund und zu wenig Puffer ist wohl auch da. Mehr passt dort allerdings nicht rein.
    Dort passen Meterscheide rein und man könnte sogar die Schwiegermutter rein packen. Wenn der also brennt, dann haut der wirklich ne Menge Holz raus.
    Angeschlossen ist er lt. Hersteller wohl aber richtig...
    Qualmen tut er beim nachlegen auch wie Sau...

    Sicher gibt es Leute, denen so etwas Spaß macht. Mir ging es früher auch so. Allerdings muss man ihn mindestens morgens und Abends bestücken, dazu kommt, dass er sich oft leerbrennt und man ihn daher wieder neu anmachen muss. Dazu lasse ich Meterholz herbringen und das muss dann eben noch zersägt und gespalten werden. Kettensäge und 20t Spaltet habe ich. Aber die Zeit die dafür drauf geht, dazu die körperliche Belastung...schön ist das nicht.
    Als Spielzeug neben einer ordentlichen Anlage die autark läuft ok, aber nur der Vergaser...

    Okay, also streichen tu ich schon mal die Geothermie.
    Was haltet ihr denn von diesen "neuen" Brennwertthermen?
    Gibt es eine Faustregel, wie viel weniger die zu den früheren Gasthermen verbraucht?
    Eine Idee wäre es dann nämlich das wieder so aufzubauen wie früher:
    Gastherme und Holzkessel in Reihe, Gastherme springt an, wenn der Holzofen nichts liefert.
    Da wäre natürlich noch die Frage, wie teuer so eine neue BRennwerttherme ist.
     
  6. R.B.

    R.B.

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    So eine Brennwerttherme ist nicht wirklich teuer, wobei der Begriff "teuer" ja auch relativ ist. Man müsste jetzt wissen was an Teilen letztendlich benötigt wird, denn eine Brennwerttherme benötigt auch noch ein LAS, kann also nicht einfach an den alten Schornstein angeschlossen werden.
    Das Hauptproblem dürfte aber sein, dass man Flüssiggas relativ teuer zukaufen muss, im Vergleich zu Erdgas. Hier müsste man die Lieferquellen vor Ort mal prüfen. Wenn die Tanks vorhanden sind und auch befüllt werden dürfen, könnte man bei entsprechender Menge auch etwas günstiger an Flüssiggas kommen.

    Bei einem Verbrauch von 6.000 Litern Flüssiggas kann man von um die 72.000-75.000kWh ausgehen. Das ist eine Menge. Die Heizlast würde dann bei etwa 30kW liegen. Falls noch zusätzlich Holz verfeuert wurde, dann müsste man das auch noch berücksichtigen.
    Der Holzbedarf lässt ebenso auf min. 75.000kWh schließen, eher in Richtung 90.000kWh. Hier spielt aber der Wirkungsgrad mit rein, der normalerweise schlechter ist als bei einer Gastherme.

    d.h. Wenn auf eine Gastherme umgerüstet werden soll, dann eine Therme in der 30kW Klasse suchen. Je nach Modulationseigenschaften, könnte man hier auch noch etwas üppiger dimensionieren.

    Faustregeln gibt es wie Sand am Meer, die Frage ist nur, wie zuverlässig die sind. Gegenüber einem alten Gasofen kann eine moderne Therme sicherlich 15-20% einsparen, allein schon aufgrund der neueren Technik (Brennwert, verbesserte Regeleigenschaften). Lief die alte Kiste völlig neben der Spur, dann könnte die Einsparung auch noch etwas höher ausfallen. Aber wie gesagt, solche Abschätzungen sind schwierig.

    Gruß
    Ralf
     
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