Würdet Ihr auf folgendem Grundstück ein Einfamilienhaus bauen?

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  1. blabla

    blabla

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    Hallo,
    wir planen den Bau eines 1 1/2 geschossigen Einfamilienhauses (Porenbeton). Uns liegt ein Bodengutachten vor, aber wir wissen nicht so ganz weiter. Unser Baugutachter sagt, alles kein Problem, aber er hat jetzt schon öfter mal Sachen nicht gelesen/ überlesen und ändert auch schon mal seine Meinung.

    Vielleicht kann uns hier jemand weiterhelfen. Würdet Ihr das zu dem folgenden Bodengutachten passende Grundstück kaufen? Kann es hier irgendwo Probleme geben? Kann es sein, dass ein Statiker hier größere Probleme sieht als der Bodengutachter?

    Hoffe, mich halbwegs verständlich ausgedrückt zu haben und keine zu blöde Frage zu stellen :-)

    Hier der Auszug aus dem Bodengutachten:

    [HR][/HR]

    2.1 Baugrundaufbau
    Oben anstehend wurden etwa 40-70 cm organischer, schluffiger, sandiger Oberboden (Bezeichnung nach DIN 18 196: OU) in weich-steifer Konsistenz angetroffen.
    Ein organischer, toniger, lagenweise schluffiger Klei (Bezeichnung nach DIN 18 196: OT) wurde bis ca. -1,5 m unter Gelände in weich-steifer Konsistenz festgestellt.
    Bis zur Endteufe (Bohrende) von -6 m unter Gelände steht diese wasserführend, sandgebänderte Bodenschicht breiig-weicher Konsistenz an.
    2.2 Tragfähigkeit und Formänderungsverhalten
    Die Baugrundaufschlüsse zeigen, daß unterhalb des nicht tragfähigen Oberbodens bindige Böden anstehen. Diese Weichsichten (Klei) sind als mäßig bis gering tragfähig einzustufen.
    Bodenkennwerte.jpg
    2.4 Hydrologische Verhältnisse / Wasserhaltung
    Schichtenwasser wurde zur Erkundungszeit ab ca. -0,7 m unter Gelände (≈+1,15 m NN) angetroffen. […]Zur Trockenhaltung der Baugrube ist es erforderlich z.B. eine offene Wasserhaltung vorzuhalten.
    3 Baugrundeignung / Gründungsempfehlung
    Das Untersuchungsgebiet ist für die geplante Bebauung mit Aufwendungen (Bodenverbesserung) geeignet. Nachstehend beschriebene Gründungs ist möglich. Es ist darauf zu achten, dass die Baugrube immer wasserfrei ist. Angenommene Gründungshöhe = OK Schacht = UK Sohle = +2,05 m NN. Die Sohle muß durch geeignete Maßnahmen dauerhaft wasserfrei gehalten werden.
    Bodenaustausch: 70 cm (+1,25 NN) unter Geländeoberkante
    Einbau: Trennvlies
    Bodenauffüllung:
    • lagenweise auffüllen und verdichten mit verdichtungsfähigem Kiessandboden bis – 0,3 m unter UK Sohle
    • Danach Einbau einer frostsicheren kapillarbrechenden, verdichtungsfähigen Kiessandschicht
    • Nachweis der Lagerungsdichte D Pr ≥ 100 % mittels 2 Proctorversuchen inkl. Dichtemessungen nach DIN 18 127
    • Anschlüsse der Versorgungsleitungen gelenkig ausbilden
    Die Gründung kann auf einer biegesteifen Gründungsplatte erfolgen. Unterhalb der Platte wird eine kapillarbrechende Kiessandschicht empfohlen. Diese hat die Aufgabe, die direkte Spannungsaufnahme der Bauwerkslasten einschließlich einer gleichmäßigen Lasteinwirkung auf den Baugrund zu bewirken. Das Material und die Dicke (min. 30 cm) sollten auf die jeweils ungünstigste Belastung abgestimmt werden.

    3.2 Standsicherheitsnachweise
    Für die Anwendung des Fundamentbalkendiagramms gilt allgemein, daß es sich nach Austausch und Einbau gemäß oben genannter Kriterien richtet. Die obige Last darf nicht überschritten werden, da sonst ein Grundbruch erzeugt wird. Außerhalb des schraffierten Bereichs darf nicht abgegriffen werden. Nach DIN 4019 wurden nachfolgende Setzungen exemplarisch berechnet und in Anlage A dargestellt. Bei einem zulässigen Bemessungswert des Sohlwiderstandes von σ R,d ≤ 85,5 kN/m² und einer charakteristischen Grundbruchspannung von σ E,k ≤ 60 kN/m² liegen die ermittelten Setzungen in der Größenordnung von s ≈ 2,0 – 3,5 cm (B2) s ≈ 1,9 – 3,3 cm (B3).
    Es können Differenzsetzungen von etwa Δs ≈ 0,1 - 0,2 cm auftreten.
    Für die Vorbemessung der biegesteifen Platte/Balkenrost, kann aus der angenommenen Belastung (Flächenpressung 30 kN/m²) ein Bettungsmodul k S ≤ 3 MN/m³ angesetzt werden.
     

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  2. #2 Gast036816, 14.12.2013
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    dann vielleicht doch den fachmann wechseln?

    ohne weiteres vom projekt zu kennen, macht es keinen sinn alles durchzulesen!
     
  3. mls

    mls Bauexpertenforum

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    das ist kein baugrund, das ist pudding.
    das allein ist noch nicht schlimm - auch schiffe schwimmen -
    was ist, wenn bei begrenztem untersuchungsumfang, die
    weichen, stark kompressiblen schichten unterschiedlich
    dick sind? differentzsetzungen im mm-bereich? wär ja schön.
    wieviele bohrungen? ebenes gelände?
     
  4. #4 wasweissich, 14.12.2013
    wasweissich

    wasweissich Gast

  5. blabla

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    Ja sehr ebenes Gelände :-)
    Insgesamt vier Bohrungen und bei allen vier Bohrungen das gleich Ergebnis, was ja zumindest etwas positives ist. Leider findet man nicht so einfach Fachleute in der Gegend, die zurzeit nicht ausgebucht sind. Da ist wechseln nicht so einfach.

    Bohrung 1.jpg bohrungen.jpg
     
  6. #6 peterk61, 15.12.2013
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    Der Baugrund ist stark setzungsempfindlich, dürfte aber für die Gründung des Einfamilienhauses mit den Empfehlungen des Gutachters geeignet sein. Die Gründung mit einer elastisch gebetteten Bodenplatte würde ich bei dem Untergrund einer Gründung mittels Streifenfundamenten vorziehen.

    Vorraussetzung ist da der Untergrund, wie beschrieben homogen ist. Vier Bohrung für die Beurteilung des Untergrundes dürften ausreichend sein.
     
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