Unterspannbahn innenliegend, fachgerecht?

Diskutiere Unterspannbahn innenliegend, fachgerecht? im Dach Forum im Bereich Neubau; Guten Tag! Über einen Bauträger wird zur Zeit ein Neubau errichtet. Eigentlich dachte ich, dass Unterspannbahnen außen an Gauben hochgeführt...

  1. #1 RalfMantel, 28.12.2013
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    Guten Tag!

    Über einen Bauträger wird zur Zeit ein Neubau errichtet. Eigentlich dachte ich, dass Unterspannbahnen außen an Gauben hochgeführt werden.
    Im Bereich der beiden Holzgauben, wurde die Unterspannbahn aber jeweils innenliegend (teilweise) umgeschlagen.

    Das Haus wird nach EnEV 2009 errichtet...

    - Ist dies so zulässig und fachgerecht ausgeführt?
    - Steht irgendwo geschrieben, dass die Unterspannbahnen überhaupt umgeschlagen und nach oben geführt werden müssen?
    - Müssen diese winddicht verklebt werden? Das Dach ist nämlich hinterlüftig und es weht recht ordentlich durch..

    Der Bauleiter meint, dass ein Umschlagen eigentlich gar nicht nötig wäre und diese auch bündig abgeschnitten werden könnten..

    Bild: https://dl.dropboxusercontent.com/u/77647394/Unterspannbahn.JPG

    Vielen Dank!
     
  2. #2 bauschaden, 28.12.2013
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    Entsprechend der ZVDH DDH-Fachregel „Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen“ ist nach Ziffer 4.3 „Ortgang“ Absatz (2) über die Ortkante abtropfendes Wasser mit geeigneten Maßnahmen, z. B. Hochführen der Bahnen auf die Lattung, zu minimieren. Dieses gilt gleichsinnig für aufgehende Bauteilen (z.B. Gauben).

    Die Abb. 14 auf Seite 31 des Merkblattes zeigt ein Beispiel hierzu.

    Die Winddichtigkeit Ihrer Dämmung hängt von der Art der bestellten Unterspannung ab:

    Naht- und perforationsgesicherte Unterspannung,
    nahtgesicherte Unterspannung oder
    Unterspannung.
     
  3. #3 bauschaden, 28.12.2013
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  4. #4 Reitmeier, 28.12.2013
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    also

    wenn`s denn Stand der Technik wäre, sollte man es doch in den a.a.R.d.T irgendwo auch nachlesen können, oder?

    Grüße
     
  5. #5 Gast360547, 28.12.2013
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    Moin,

    NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!
    Der Mann schreibt viel Blödsinn!!!!!!!!!!!!

    Erwiesener Maßen werden moderne Mineralfaserdämmstoffe NICHT von kalter Außenluft durchströmt. Versuche der Industrie, das Gegenteil zu beweisen, wurde für eben diese Industrie zum Boomerang.
    Erst bei Luftwechselraten von >5 wurden nachweislich erkennbare Verbesserungen beim Verlust der Primärenergie festgestellt, wenn die auf der Außenseite der Wärmedämmung angeordnete Schicht (Zusatzmaßnahme im Sinne der Fachregel(n)) verklebt wurde.
    Forderungen, nach denen die Winddichtheit erstellt werden muss (weder in der DIN 4108 noch in irgendeiner der EnEV´s), gibt es nicht. Wenn es aber eine derartige Bedeutung, wie von Kunze beschrieben, hätte, dann können Sie sicher sein, dass ein solcher Passus längst aufgenommen worden wäre.

    Die - wenn auch teilweise indirekte - Forderung nach einer unbedingten Winddichtheit erweckt völlig zu Unrecht bei den Bauherren Begehrlichkeiten. Die Winddichtheit als aRdT darzustellen, beinhaltet eine EIGENE MEINUNG des Autors!!
    Wird die Winddichtheit nicht explizit rechtswirksam im Vertrag vereinbart, besteht KEIN Anspruch darauf und ein Rechtsstreit würde mit Sicherheit zu Lasten des Bauherren ausgehen.

    Herr Kunze sollte bei seinem Schwerpunkt "Mauerwerk" bleiben und nicht abschweifen.

    Zusatzmaßnahmen müssen darunter liegende Bauteile schützen. Im Bereich von Anschlüssen müssen diese regensicher hergestellt werden und an der Oberkante befestigt werden. Die Anschlusshöhen betragen mindestens 50 mm über der Oberfläche der Dachdeckungen (vergl. Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen). Mithin wird bei den gezeigten Bildern die Anschlusshöhe zu gering sein und nach meiner Auffassung auf der falschen Seite der OSB-Platte.

    Nur der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass eine winddichte Verklebung bei einer Unterspannung ohnehin sinnlos ist, da die Unterspannung frei über der Wärmedämmung hängend ist. Und wenn weiter die Aussagen von Kunze stimmen würden, dann müssten theoretisch zweischalig belüftete Konstruktionen im Sinne der EnEV verboten werden, was aber eindeutig nicht der Fall ist, weil es mehrere Anwendungsfälle gibt, bei denen eine zweischalige Konstruktion sinnvoll ist.

    M. f. G.

    stefan ibold
     
  6. #6 Kalle88, 28.12.2013
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    Bekommt die OSB Platte noch eine Fassadenbahn? Wird dort noch eine hinterlüftete Fassade erstellt?
     
  7. #7 RalfMantel, 28.12.2013
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    Zunächst einmal herzlichen Dank für die Antworten!

    Zur Sache die Herr Ibold beschreibt, habe ich auch folgenden Artikel gefunden: http://www.ddh.de/aussen-winddicht-innen-luftdicht/150/1323/

    Ich als Laie dachte mir auch, dass die Unterspannbahn eigentlich auf die andere Seite der OSB-Platte gehört...
    Um Wassereintrag mache ich mir aber weniger sorgen, ich denke der Gaubenanschluss ist von "außen" fachgerecht ausgeführt worden:
    https://dl.dropboxusercontent.com/u/77647394/Gaube_aussen.JPG (Bild)

    @Kalle88, wie der weitere Aufbau von innen aussieht kann ich Ihnen leider nicht sagen, auch nicht ob die Fassade hinterlüftet wird. Denke aber nicht.
    Vermute mal Dämmung -> Dampfsperre -> Rigips-Platten
     
  8. #8 Kalle88, 28.12.2013
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    Mir ging es um den Aufbau draußen, nicht drinnen. Ich vermute mal, die Gaube wird verputzt?
     
  9. #9 RalfMantel, 28.12.2013
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    @Kalle 88, ja die Gaube wird verputzt, das ist sicher.

    Passt der Aufbau dann nach Ihrer Meinung oder besteht die Gefahr dass Schimmelbildung zwischen den OSB-Platten und der Dämmung auftreten kann?
    (Vorausgesetzt die Dampfsperre wir korrekt ausgeführt)
     
  10. #10 Kalle88, 28.12.2013
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    Die Dampfsperre muss vernünftig ausgeführt werden, der Feuchteanteil im Holz sollte entsprechend sein und die OSB sollte ebenfalls nicht schon zu viel Feuchte aufgenommen haben. Finde ich irgendwie etwas ungewöhnlich, also das Verputzen auf OSB und die Wahl an sich. Muss dazu aber auch sagen, dass ich da nicht sonderlich bewandert bin. Was Putzsysteme und deren Untergründe angeht. Wir verarbeiten ausschließlich hinterlüftete Vorhangfassaden.

    Wie sieht es mit eigenem Sachverstand aus? Begleitet der Regelmäßig den Bau und prüft die relevanten Dinge? Wenn nein, dann sollten Sie darüber nachdenken, im Sinne ihrer Nerven dies zu beauftragen und zwar von Ihnen selbst. Nicht die ernannten von GU/BU etc.

    Ich denke Herr Ibold wird zu der Ausführung noch qualifizierter Antworten, als ich das vermag. Bin mit ihm aber einer Meinung, dass die USB auf die OSB hätte gehören müssen, nicht dahinter und diese deutlich zu tief hochgeführt wurde.
     
  11. #11 bauschaden, 29.12.2013
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    Herzlichen Dank für die ausführliche Richtigstellung der
    Meinung des ö.b.u.v. SV Kunze zur Winddichtigkeit.
    Für den Laien ist es sehr verwirrend, wenn ö.b.u.v. SV
    zum gleichen Thema unterschiedliche Auffassungen ver-
    treten. Zum Glück ist Ihre Auffassung begründet.
     
  12. #12 bauschaden, 29.12.2013
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    Stand der Technik und a.a.R.d.T. sind zwei ganz verschiedene Hüte.
    Dieses konnte Herrn Kunze bisher noch nicht verständlich gemacht
    werden.
     
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Unterspannbahn innenliegend, fachgerecht?

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