Umbau Garage - Wäremdämmung ausreichend? Feuchtigkeitsprobleme?

Diskutiere Umbau Garage - Wäremdämmung ausreichend? Feuchtigkeitsprobleme? im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Moin zusammen, ich plane momentan den Umbau meiner vorhandenen Garage (BJ1989) zu einer kompletten Holzwerkstatt. Ziel ist es einen dauerhaft...

  1. #1 Grottenolm, 22.01.2014
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    Moin zusammen,

    ich plane momentan den Umbau meiner vorhandenen Garage (BJ1989) zu einer kompletten Holzwerkstatt.
    Ziel ist es einen dauerhaft beheizten Raum mit konstanter Luftfeuchte von ca. 55% im Temperaturbereich von 15-18°C zu erhalten.

    Folgender Aufbau und Grundriss
    -> Link zum Grundriss <-
    Wand 1 - gedämmte Stahl-Doppeltür, Außenluft - U=1,9
    Wand 2 - 175er Porenbeton + 115er VMZ, Außenluft bzw. Hauswand - U ~ 0,89
    Wand 3 - 175er Porenbeton + 115er VMZ mit gedämmter Stahltür, Außenluft - U ~ 1,13
    Wand 4 - 175er Porenbeton, unbeheizte Nebengarage - U ~ 0,91-1,0
    Dach - Stahl Iso Paneele, 40er Dämmkern, Außenluft - U = 0,56
    Boden - ungedämmter Betonboden, irgendwas 60-120er, Erdreich - U ~ 4,3-5,1
    * Die obigen U-Werte hab ich mir grob aus Produktbeschreibungen, Baubeschreibungen und einem U-Wert Rechner im Netz gezogen *
    ** Zur Bodenplatte der Garage hab ich keinerlei Infos gefunden, nur die 350x800er Streifenfundamente :( **

    Als Heizelement wird ein an den Hauskreislauf angeschlossener Wandheizkörper zum Einsatz kommen.
    Zusätzlich wird ein gut 2qm großer Luftkollektor mit Frischluftansaugung (umschaltbar auf Raumluft) verbaut werden.

    Fragen:
    1. Laut Internetrechner soll sich bei Bodenwerten 0°C und 100% rel. Feuchte wohl Tauwasser auf dem Boden sammeln.
    Wie realistisch ist diese Berechnung in der Praxis? Was sind erfahrungsgemäß tatsächliche Temperaturen und Feuchten unterhalb einer ungedämmten aber beheizten Bodenplatte, die ja den Taupunkt etwas verschieben dürften?
    Die Innentemperatur müsste ja doch einiges an Wärme ins Erdreich abstrahlen...

    2. Als Gesamtdämmwert sollte theoretisch ein U ~ 1,83 anliegen.
    Wieviel kWh Wärmeeintrag würde man denn schätzungsweise brauchen um ca. 60 m³ Innenluft ganzjährig bei 15°C zu halten? Standort wäre PLZ 24837 in Schleswig Holstein, falls interessant dafür.
    Würde bei den großen Verlusten er Bodenplatte eine Verbesserung der Dachdämmung auf 120er Dämmkern (U = 0,17) und resultierenden Gesamtdämmwert 1,72 noch genug bringen um die Zusatzkosten zu rechtfertigen?


    Gruß und Dank vorab.
     
  2. #2 Kalle88, 22.01.2014
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    Mal abgesehen von den ganzen Werten, ist dein Vorhaben überhaupt genehmigungsfähig? Immerhin sollte hier wohl eine Nutzungsänderung vorliegen, damit ergibt sich auch, dass die ENEV für den Umbau zum tragen kommt. Brandschutz? Gerade bei Holzwerkstätten....

    Jetzt weiß ich nicht ob die U-Werte auch für Produktionsstätten zählen, denke aber das hier generell mit einem U-Wert von 0,24 für Dach und Fassade gerechnet werden muss. Interessant wird es beim Schnitt der beiden Häuser. Sind die nicht schon entsprechend gedämmt, dann muss du da auch bei gehen, damit es schadenfrei konstruiert werden kann. Wenn du nur bis zur Hauswand der Gebäude gehst, dann zieht sich die Kälte durch die angrenzenden Wände durch = Schaden vorprogrammiert.
     
  3. #3 Grottenolm, 22.01.2014
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    Ergibt sich aus dem Umbau einer unbeheizten Garage mit 80% Autostellplatz und 20% Werkstatt in eine beheizte Garage mit 80% Werkstatt und 20% Motorradstellplatz zwangsläufig eine Nutzungsänderung?
    Bleibt doch immernoch reine Nutzfläche wie gehabt. Eine gewerbliche Nutzung liegt auch nicht vor - alles rein privat als Hobby.

    Bei gewerblichen Flächen kommt natürlich Brandschutz sofort zum Tragen.
    Bei einer Holzwerkstatt mit nur kleinen Holzmengen (also im Bereich von max 0,5 m³) sollten auch diese eigentlich keinen Unterschied machen, denke ich.
     
  4. #4 Kalle88, 22.01.2014
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    Nein, nein, nein. Ich bin zwar kein Architekt und auch nicht 100% fest in unserer Bauordnung, denke jedoch das hier eine Nutzungsänderung vorliegt. Sofern das eben nicht seit Erstellung schon so beantragt wurde (der Konkrete Fall jetzt). Und Brandschutz hängt nich von Gewerblich oder nicht ab. Deine Garage grenzt an zwei Gebäude, vermutlich Wohngebäude. Möchtest du evtl. dafür zur Rechenschaft gezogen werden, wenn etwas passiert, weil es nicht nach den gesetzlichen Bestimmungen ist?

    Du solltest dir definitiv einen Architekten suchen, der auch für dich die Frage der Nutzungsänderung ergründen kann. Der sagt dir dann auch wie die Wände auszuführen sind und wie das Thema Brandschutz zu handhaben ist.
     
  5. #5 mastehr, 22.01.2014
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    Wem gehört die benachbarte Garage? Steht sie auf dem selben Grundstück?
     
  6. #6 Grottenolm, 22.01.2014
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    Die zweite Garage gehört den Nachbarn. Die Grundstücksgrenze verläuft genau zwischen den Garagenwänden. Gegenseitige Genehmigungen zur Grenzbebauung durch die jeweiligen Vorbesitzer liegen ebenfalls vor (haben damals zusammen gebaut und war beiderseits so gewollt).

    Ich hab interessehalber auch mal bei der Stadtverwaltung angefragt...
    Laut örtlichem Bauamt ist bei einer vorhandenen Garage ein Werkraum bis 20m² genehmigungsfrei. Bei 24m² Grundfläche abzüglich der möglichen Abstellfläche für Motorrad/Motorräder lieg ich da mit meinen 16-18 m² Werkbereich noch locker drunter. Da die Garage überdies nicht zum Wohnraum umfunktioniert werden soll, gibt es keinen Ansatzpunkt für eine Nutzungsänderung.

    Ob bei max 0,5m³ gelagertem Holz und ein paar Handwerkermaschinen nun eine erhöhte Brandgefahr besteht muss anderweitig nochmal geklärt werden.
     
  7. #7 mastehr, 22.01.2014
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    Hast Du dem Bauamt auch erzählt, dass die Garage auf der Grundstücksgrenze steht?
     
  8. #8 Grottenolm, 22.01.2014
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    Hab ich, wäre aber nicht nötig gewesen. Der hat in seinem System den Flurplan, Luftbilder sowie Baugenehmigung aufgerufen und sich die Situation selber angesehen.
    So lange das kein Wohnraum wird und der Werkbereich unter 20m² bleibt gibts kein Problem.

    Zurück zu den Ursprungsfragen...
    1. Laut Internetrechner soll sich bei Bodenwerten 0°C und 100% rel. Feuchte wohl Tauwasser auf dem Boden sammeln.
    Wie realistisch ist diese Berechnung in der Praxis? Was sind erfahrungsgemäß tatsächliche Temperaturen und Feuchten unterhalb einer ungedämmten aber beheizten Bodenplatte, die ja den Taupunkt etwas verschieben dürften?
    Die Innentemperatur müsste ja doch einiges an Wärme ins Erdreich abstrahlen...

    2. Als Gesamtdämmwert sollte theoretisch ein U ~ 1,83 anliegen.
    Wieviel kWh Wärmeeintrag würde man denn schätzungsweise brauchen um ca. 60 m³ Innenluft ganzjährig bei 15°C zu halten? Standort wäre PLZ 24837 in Schleswig Holstein, falls interessant dafür.
    Würde bei den großen Verlusten er Bodenplatte eine Verbesserung der Dachdämmung auf 120er Dämmkern (U = 0,17) und resultierenden Gesamtdämmwert 1,72 noch genug bringen um die Zusatzkosten zu rechtfertigen?
     
  9. #9 Alfons Fischer, 22.01.2014
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    Ganz ehrlich: eine Online-Planung werden Sie hier nicht bekommen können. Und ich befürchte, Sie unterschätzen die Situation. Bei den von Ihnen genannten Raumklimadaten und einer ehemalig als Garage gebauten Hülle habe ich Zweifel, dass Sie dort ein lückenlos ausreichendes Dämmkonzept hinbekommen, so dass Kondensat- und Schimmelbildung vermieden werden.

    ein paar Anmerkungen:
    bei 100% Luftfeuchte müssen Sie immer mit Kondensatbildung rechnen. unabhängig von der Temperatur. Selbst bei +100°C und 100%rel. Luftfeuchte fällt Kondensat aus.
    sicher werden die Bodentemperaturen unter einer unbeheizten Garage sich von denen einer beheizten Garage unterscheiden. Müsste man mal eine Simulation machen. Kosten ein bisschen Zeit und ist leider nicht so schnell mal eben gemacht, wenn Sie verlässliche Daten wollen.
    Und wieviel Energie dort verloren geht, kann man auch nicht definitiv sagen. Kann aber viel sein. Sie sind ja von den Temperaturen fast auf Wohnraumniveau. Nur als Vergleich: unter 10cm Dämmung geht da quasi nix mehr am Fußboden.

    für den Boden? für die Wand? für das Dach?

    hängt z.B. ab von:
    - Umfassungsfläche und jeweiligem U-Wert
    - Fensterflächen und Orientierung und ggf. Verschattung
    - Temperaturdifferenz
    - Luftwechsel
    - etc. etc.

    Aber ich will gleich dazu sagen: das ist zu aufwändig, das hier zu beantworten. Ich empfehle den Gang zum Energieberater Ihres Vertrauens. Den werden Sie ohnehin brauchen, weil Ihr Vorhaben in den Einfluss der Energieeinsparverordnung fällt.
     
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