Sanierung Altbau -Welches Heizsystem?

Diskutiere Sanierung Altbau -Welches Heizsystem? im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, wir möchten evtl. ein Häuschen kaufen, Baujahr 1910. Die wichtigste Frage die wir uns derzeit stellen ist wie heizen und Warmwasser...

  1. kaiane

    kaiane

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    Hallo,

    wir möchten evtl. ein Häuschen kaufen, Baujahr 1910.
    Die wichtigste Frage die wir uns derzeit stellen ist wie heizen und Warmwasser bereiten.

    Derzeit wird nur mit Holzofen geheizt und über alte Boiler das Wasser erwärmt.

    Die Frage ist nun, ist es möglich 150qm nur über Solar zu heizen und WW für 3 Personen zu erwärmen?
    Wenn nein, welche Kombi mit Solar wäre sinnvoll?

    Was haltet ihr vom Neueinbau einer Fußbodenheizung?

    Was muss alles erneuert werden um mit einem Wärmetauscher das Haus zu heizen?

    Sollte eine 45cm dicke massive Außenwand zusäztlich gedämmt werden?

    Danke für eure Unterstützung!

    kaiane
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Nein, zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand.

    Hauptproblem, im Winter wenn die Heizenergie benötigt wird, liefert die Sonne kaum Energie.

    Ohne das Haus zu kennen kann man das nur schwer sagen. Angesichts des Alters wird die Heizlast wohl eher hoch liegen. Hier könnte ein Pelletkessel eine Alternative sein. Gas, sofern Anschluss leicht möglich, wäre auch eine Überlegung wert. Auf Heizöl würde ich nicht mehr setzen, und für Wärmepumpen müsste man zuerst einmal in die Details gehen. Bei Gebäude mit hoher Heizlast wird der Aufwand bei WP aber unverhältnismäßig hoch.

    Keine schlechte Entscheidung. Lässt sich halt oftmals nicht so einfach umsetzen, und kostet Geld.

    Was für ein Wärmetauscher? Luft? Wasser?......Die Frage ergibt so keinen Sinn.

    Bei einem älteren Haus ist es empfehlenswert die Dämmung zu verbessern. Ob man hierzu gleich an der Fassade ansetzen sollte, das steht auf einem anderen Blatt. Die Wanddicke hat erst einmal nichts damit zu tun. Der U-Wert wird trotzdem ziemlich mäßig sein.
    Das ist ein Fall für eine Energieberatung, denn man muss alle Bauteile des Gebäudes betrachten. Angefangen vom Kellerboden bis zum Dachfirst. Erst dann kann man in die Details und die Planung gehen. Einzelne Maßnahmen muss man mit Vorsicht genießen, denn das was im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen optimal sein kann, kann als Einzelmaßnahme sogar schädlich sein.

    Gruß
    Ralf
     
  3. kaiane

    kaiane

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    Hallo Ralf,

    Danke für Deine Antwort.

    Wenn also kein reines Sol ar in Frage kommt, klingt die Lösung mit einem Holzvergaser und ggf. Solar sinnvoller?

    Das Haus ist voll unterkellert, in der einen Hälfte existiert aber gar kein Boden bzw. wurden dort einfach nur Ziegel verlegt. Der Rest des Kellers ist massiv betoniert, auch hier 45cm Wandstärke.
    Fenster wurde 2007 neu eingebaut und das Dach würden wir sowieso dämmen. Es ist eben nur noch die Frage der Außendämmung offen.

    Wärmetausch mit Luft hatte ich gemeint, wir vermutlich aber ohne große Sanierungsmaßnahmen nicht möglich sein.

    Gruß

    kaiane
     
  4. R.B.

    R.B.

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    Eine Lösung mit Holzvergaser und Solar kann sinnvoll sein. Hast Du eigenen Wald? Genügend Zeit? Alle notwendigen Maschinen?
    Bei 150m2 aus diesem Baujahr geht so mancher Ster pro Jahr durch den Schornstein. Da wird der Aufwand gerne mal unterschätzt. Dann sollte auch sichergestellt sein, dass regelmäßig geschürt werden kann.

    Ich kenne Leute die verbrennen im Winter bei solchen Häuser ganz schnell mal 1 Ster Holz, und das pro Woche. Während der Übergangszeit wird´s dann wieder weniger, und am Jahresende fehlen dann ruckzuck 20 Ster auf dem Hof. Da spielt natürlich auch das Nutzerverhalten mit rein, 30 Ster p.a. sind bei entsprechender Betriebsweise auch kein Problem. Das sind ja gerade mal 50.000-60.000kWh, und was davon in den Räumen ankommt.....

    Das mit dem Luft-WT (ich ermute Du meint so eine Art Luftkollektor) würde ich ganz schnell vergessen, da hast Du ganz andere Baustellen.
     
  5. #5 ars vivendi, 26.01.2014
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    Wenn man sich einen gescheiten Vergaser setzt kann man sich aber auch viel Arbeit beim Holzen sparen. Es ist zb ein Unterschied ob man 30 cm Holz reinbekommt(in Streichholzgröße gespalten) und der Füllraum 80 Liter fasst oder ob da bis 1 Meter Stücke mit 250-300 Liter Füllvolumen reinpassen.
     
  6. R.B.

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    Ja, aber dann muss man auch das Konzept darauf ausrichten, also sehr große Puffer etc. Letztendlich verbrennt man aber trotzdem pro Jahr xx Ster Holz, und die muss man erst einmal ofenfertig haben.
    Wenn die Voraussetzungen nicht gegeben sind, dann macht´s keinen Spaß. Wenn ich sehe, dass sich Leute 2 oder 3 Ster Holz ankarren lassen, die inkl. Transport dann schnell mal 100,- €/Ster kosten, und man muss den Kram dann auch noch aufsetzen und stückweise zum Vergaser schleppen, dann kann man das nur noch unter Hobby verbuchen.
     
  7. #7 ars vivendi, 26.01.2014
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    Ok, darüber brauchen wir nicht diskutieren, da hast du 100% recht. Lass ich mir aber zb "normales Papierholz" zb anliefern, 2 Meter lang, komme ich auf ca 30-35 € je rm, also jetzt hiesige Preise. einmal durchgeschnippelt und zack ist es beim passenden Kessel ofenfertig.
    Natürlich muß das Gesamtkonzept passen und auch die Lust-Zeit und körperliche Vorraussetzung dafür gegeben sein.Ach ja, Grundstücksgröße sollte auch passen^^
     
  8. R.B.

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    Kriegst Du bei uns schon lange nicht mehr.
     
  9. #9 ars vivendi, 26.01.2014
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    Gut, dann geh ich auf 65-70€ je rm und dafür bekomm ich es fix und fertig aus der Ukraine, Hartholz, 90% Hainbuche, etwas Eiche, dafür auf 30 cm und ofenfertig. Nachteil, nur Lastzugweise. Bekommst du auch in deine Region für ähnlichen Preis.Und nein, das Holz strahlt nicht:mega_lol:
     
  10. R.B.

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    Ich weiß, und das ist auch eine Alternative. Man muss halt den LKW abladen und genügend Platz haben für die grob 22-25 Paletten. Ob das beim TE machbar ist? Keine Ahnung.
     
  11. #11 ars vivendi, 26.01.2014
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    Deswegen, Grundstücksgröße muß als erstes passen. Egal ob man "fertiges" Holz kauft oder ab Waldrand.Und Arbeit macht es immer, je nachdem mehr oder weniger, den Komfort einer Öl-Gas Heizung oder Wärmepumpe hat man damit nicht.
     
  12. kaiane

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    Wir sitzen wenns um Holz geht quasi an der Quelle und haben bisher auch alle 2 Jahre 10 Festmeter Holz zu Scheiten verarbeitet, das dürften wir hinbekommen.
    Klar unser Holzofen verbraucht im Moment bei langen nicht so viel wie wenn damit dann das ganze Haus und WW geheizt wird. Wir können bisher auch nicht abschätzen wieviel Holz pro Winter drauf gehen würde. Deshalb hatten wir eben auch uber einen Kombibrenner mit Holz und Pellets nachgedacht. Aber selbst Pellets sind recht teuer.
    Das Grundstück ist auf jeden Fall ausreichend groß um mindestens 30 Raummeter zu lagern wenn nicht mehr.

    Da wir sowieso eine neue Heizanlage mit Heizkörpern einbauen müssen fragen wir uns halt, was auf Dauer und in Zukunft günstig und nachhaltig wäre.

    Danke für eure vielen Antworten!
     
  13. #13 Friedl1953, 27.01.2014
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    Na ja der Papierholzpreis liegt wohl eher bei 35 bis 40 Euronen. Aber ist halt Nadelholz!!!!
     
  14. SvenW

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    IMHO fangt ihr am falschen Ende an. Wie und wieviel Wärme benötigt wird steht ganz am Ende es sei denn man bekommt Holz umsonst.
    Macht erst mal ein Energiekonzept/Dämmkonzept. Wo wollt ihr hin und wieviel Energie braucht ihr dann. Fasadendämmung, neue Fenster, Lüftungskonzept und zu allem die entsprechenden Kosten. Danach kann man sagen was man wirklich braucht. Ich würde mal fragen was die bisherigen Besitzer durch den Schornstein geschoben haben und dann weiter überlegen. Bei der Dämmung muß man schauen was man machen kann und was sich in etwa rechnet, wobei bei Außendämmung die Handwerkerleistung das teuerste ist und 20 statt 10cm Dämmung nicht wirklich die Kosten treiben. Das Heizungskonzept sollte auf das Haus (nach der Renovierung) abgestimmt sein mit einem Monster Holzkessel in einer super gedämmten Bude wird man nicht wirklich glücklich
     
  15. R.B.

    R.B.

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    Wir reden dann aber über Faktor 4, vermutlich auch 5.

    Habe ich oben gemacht. Ohne aber das Haus zu kennen kann man nur schwer schätzen.

    Energie kostet Geld, und Strom oder Gas wird auch nicht günstiger, ganz im Gegenteil. Pellets kosten aktuell um die 270,- €/to (Stand Ende letzter Woche bei uns in der Gegend, inkl. Einblaspauschale), d.h. 5,4Ct./kWh. Der Vorteil von Pellets, im Vergleich zu einem Holzkessel, liegt darin, dass man bei Pellets die Verbrennung besser steuern kann. Man erreicht in etwa den Wirkungsgrad wie er in den technischen Daten des Kessels angegeben ist. Bei einer Scheitholzverbrennung ist das völlig anders. Hier schwankt der Wirkungsgrad im Verlauf der Verbrennung erheblich.

    Mit Pellets kann ich die kWh thermisch also für knapp unter 6Ct. erzeugen. Das kann man mit Scheitholz nur erreichen wenn man sich das Holz machen schönrechnet, beispielsweise indem man den Zeitaufwand nicht berücksichtigt, die Kosten für neue Maschinen, Verbrauch (Öl, Benzin, Ketten, Schwerter etc.), Fahrten in den Wald, Transport vom Wald nach Hause, Spalten, Aufsetzen, dann in den Keller schleppen usw. usw. usw.
    Dann brauchst Du bei 20-30Ster p.a. nicht nur Zeit sondern auch die entsprechenden Maschinen, die man erst einmal kaufen muss. Da kommst Du mit der 30,- € Spaltaxt vom Aldi nicht weit.

    Natürlich kann man das alles unter Hobby verbuchen, aber dann sollte man so realistisch sein und erkennen, dass solche Vergleiche dann nichts taugen.
     
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