Mörtenfestigkeit

Diskutiere Mörtenfestigkeit im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Mörtelfestigkeit Hallo, ich habe eine Frage zur Mörtelfestigkeit. Am Donnerstag Nachmittag wurde für die Giebelwände die erste Steinreihe...

  1. #1 Mathias75, 10.12.2005
    Zuletzt bearbeitet: 10.12.2005
    Mathias75

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    Mörtelfestigkeit

    Hallo,

    ich habe eine Frage zur Mörtelfestigkeit.

    Am Donnerstag Nachmittag wurde für die Giebelwände die erste Steinreihe gelegt. (T12, 36,5er, Leichtmauermörtel für die erste Fuge, sonst Dünnbettmörtel). Temperatur war 4 Grad, nachts dann knapp über Null. Am Freitag wurde der erste Giebel zur Hälfte gemauert. Temperatur war ca. 3 Grad, in der Nacht zu heute (Samstag) dann Temperatur nur noch -4 Grad, jetzt (Samstag mittag) wieder ca. +1 Grad.

    Eben war ich auf der Baustelle und musste folgendes feststellen: Die Dünnbettfugen halten perfekt, ich konnte auch die kurzen Fensteranschlag-Steine nicht abbekommen, trotz heftigem Rüttelns. Sorgen macht mir die erste Fuge im Dickbett. Der Mörtel sieht teilweise trocken, teilweise sehr nass aus und ich kann ihn mit dem Finger problemlos aus der Fuge holen. Nach (leichtem!) Rütteln konnte ich auch problemlos einen Stein aus der ersten Reihe heben. Aus einer sehr breiten Stoßfuge konnte ich mit einem kleinen Nagel ein sehr großes Mörtelstück rausholen, was man dann ohne Kraft in der Hand zerbröseln kann. Bei gleichartigen Fugen im EG (ca. 4 Wochen alt) kann ich selbst mit einem Nagel kaum was auskratzen.

    Meine Frage: Ist das bedenklich? Ein Maurer aus der Familie meinte am Telefon, der Mörtel hat halt noch nicht fertig abgebunden, da sei das normal, dass die Steine noch nicht haften und der Mörtel bröselt. Aber nach zwei Tagen? Und wenn er wirklich noch nicht abgebunden hat, weil er bei derzeitigem Wetter eben länger als die ca. 30 frostfreien Stunden braucht, wird er das nach letzter Nacht mit -4 Grad dann in den nächsten Tagen, wenn es wieder wärmer ist, noch tun? Soweit, dass er am Ende auch eine ausreichende Festigkeit hat.

    Was haltet ihr davon? Und wie soll ich am Montag reagieren? Oder reagiere ich hier über und mache mir unnötige Sorgen?

    Für den Extremfall: Gibt es einfache seriöse Sanierungsmethoden oder hilft nur, den halben Giebel wieder rückzubauen?

    Danke für Eure Hilfe!

    Viele Grüße
    Mathias
     
  2. #2 Schwabe, 11.12.2005
    Schwabe

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    Hallo Mathias,

    prinzipel müsse alle verbauten Steine einen Verbund darstellen, da sie ja gemäß Statik Kräfte abtragen müssen und auch andere Kräfte (z. B.Längenänderungen infolge Wärmeeinstrahlung) aufnehmen müssen. Somit stellt es einen Mangel dar, wenn Sie „Nach (leichtem!) Rütteln konnte ich auch problemlos einen Stein aus der ersten Reihe heben.“
    Mein Tipp:
    Gehen Sie Ihr gesamtes Objekt ab und kennzeichnen Sie die Stellen (z.B. mit Sprayflasche), wo Steine lose. Dann fordern Sie den Bauunternehmer zur Nachbesserung/Mängelabstellung auf, also zur korrekten Vermörtelung, und kontrollieren diese Nachbesserung. Somit haben Sie keine große Bauunterbrechung und trotzdem Mangelfreiheit.
    Ich denke, damit ist allen beteiligten am Besten geholfen.
    Beachten Sie aber bitte: der T12 darf mit offener Stoßfuge verbaut werden, deshalb nur lose (!) Steine bemängeln.
    Mit freundlichen Grüßen
    Schwabe
     
  3. Rene'

    Rene'

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    Hi!


    Zunächst mal sollte abgeklärt werden ob der Leichtmauermörtel überhaupt in der ersten Fuge verwendet (bezüglich der Druckfestigkeit) werden darf.

    Mein Archtitekt hatte den Bauunternehmer darauf hingewiesen den LM21 eben aus diesen Gründen NICHT für die Ausgleichsschicht zu verwenden.


    Gruß Rene'
     
  4. Josef

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    "mmmh"

    .
    Ihr Architekt iss ein schlauer Mann ... ich hatte bzgl. LM21 schon einige Schäden und eben weil ich den in der Kimmschicht verwendet habe ... ob´s ne Vorschrift gibt den in der 1ten. Schicht ned zu verarbeiten mag ich gar ned glauben es gibt viele die damit noch alle Lagerfugen füttern (!)
    .
    Werter Fragesteller um was geht´s LM 21 oder LM 36 ??? ... Frischmörtel mit Verzögerung oder Siloware ?
    .
    und jetzt mal an "ALLE" ... solange der Dünnbett- oder Normal- bzw. Leichtmörtel noch nicht abgebunden hat sollte man denjenigen standrechtlich erschießen der daran rumrüttelt (!) ... da sollt man schon mal ne Woche den Material gewähren damit´s auch wirklich abgebunden hat ... und mit nem gescheiten Schlag bekomme ich dann wegen des Hebel´s auch dann diverese Steine wieder locker ... also zurück halten mit solchen Aussagen bzw. Hau drauf Aktionen (!)
    .
     
  5. #5 Carden. Mark, 11.12.2005
    Carden. Mark

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    Die ersten Tage sind entscheidend, dass der Mörtel überhaupt eine Hydration entwickelt. In dieser Zeit darf er nicht DURCHFRIEREN. Bei den von Ihnen benannten Temeperaturen, sollte aber schon ein übermauern oder ein abdecken ausreichend sein. Wenn in den weiteren Tagen der Mlörtel durchfriert, kommt es nur zur Verzögerung des Abbinderprozeßes. Nicht aber zur Einstellung dessen.

    Wer an frischen Steinen rüttelt, darf die auch wieder hinmauern.
     
Thema: Mörtenfestigkeit
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