Druckbelastung eines Ziegeldachs

Ja das steht halt immer noch aus.

 

Aber als erfahrener User sollte Dir auch klar sein, dass der thread dann über ein Stochern im Nebel nicht hinausgehen wird. Oft sind es ja nur Feinheiten die den Unterschied zwischen einer richtigen und einer falschen Antwort ausmachen.

Wenn es beispielsweise um zusätzliche Lasten geht, dann sind die normalerweise bei der Statik NICHT berücksichtigt (wäre mir als Nicht-Statiker zumindest nicht bekannt). Das ist ja der Grund warum auf manchen Dächern PV oder Solarthermie-Anlagen nicht montiert werden dürfen ohne dass das Dach vorher ertüchtigt wird.

 

Es gibt viele Dinge die nicht genutzt werden, einfach weil das niemand braucht. Ein Ziegeldach ist als Lagerort denkbar ungeeignet, weil schwer zugänglich. Deswegen hat sich wohl aus Tradition eingebürgert, dass man das Dach eher als notwendiges Übel betrachtet, und nach Errichtung ganz schnell vergessen möchte. Ich wette, viele Hauseigentümer können Dir nicht einmal sagen welche Farbe ihr Hausdach hat, geschweige denn ob es sich um Ziegel, Pfannen oder was weiß ich handelt. An so was denkt man erst wieder wenn´s in die Hütte tropft, oder ein Sturm mal wieder das halbe Dach abgedeckt hat.

Somit gab es auch keinen Grund bei einem normalen Dach bei der Statik zusätzliche Lasten zu berücksichtigen. Man nimmt das an was praktisch passieren kann, und Extrembedingungen bleiben sowieso außen vor. Alles andere waren Sonderlösungen die bei der Planung berücksichtigt werden mussten, beispielsweise begrünte Dächer etc.

Möchtest Du nun eine zusätzliche Last aufbringen, dann wird der Statiker schauen wo´s noch Reserven gibt und ob das machbar ist.

Neben der reinen Frage nach der Last bzw. Statik, muss man sich auch Gedanken darüber machen, ob durch dieses zusätzliche Etwas nicht andere Risiken entstehen. Stellt dieses Etwas vielleicht eine Gefährdung für benachbarte Gebäude oder Personen auf der Straße dar? Was passiert bei Wind, Sturm, oder sonstigen Wetterveränderungen? Hatten wir hier nicht einmal einen thread mit jemandem dessen Nachbar (oder war er´s selbst) einen Flieger auf dem Betriebsgebäude hatten? So eine zusätzliche Last wirft dann nicht nur statische Fragen auf, sondern es kann auch zu einer optischen Beeinträchtigung führen. Da landet man dann schnell bei Themen wie Dachaufbauten, B-Plan, usw. Wer weiß, vielleicht muss Dein Etwas dann in ziegelrot angestrichen werden, oder es darf nur Teile des Dachs bedecken (Abstand zu Nachbarn bei RH) oder es darf nur eine bestimmte Aufbauhöhe haben, oder es fällt unter irgendeine Verordnung die man im Moment gar nicht auf dem Schirm hat, oder.....

d.h. Du darfst auch einen Sandsack auf´s Dach legen sofern alle o.g. Anforderungen eingehalten werden.

 

Ich stelle einfach mal die Revisionierbarkeit in den Raum?

 

Wo ist da das Problem? So lange Dein Aufbau nicht das Dach in seinen (Material)Eigenschaften beeinflusst, indem er beispielsweise schädliche Chemikalien ausdünstet die die Balken angreifen, oder zu einer Durchfeuchtung der Konstruktion führt, hat er auch keinen Einfluss auf die Lebensdauer. Nur weil die erlaubte Last auf dem Dach liegt, wird dieses nicht früher oder später kaputt gehen. Ganz im Gegenteil, er kann (ich weiß ja nicht um was es sich handelt) die Dacheindeckung vielleicht sogar schützen und damit deren Lebensdauer erhöhen. Dachziegel oder -pfannen gehen ja nicht von alleine in xx Jahren kaputt, sondern aufgrund der Witterungseinflüsse.

Schau Dir mal so einen Dachaufbau an. Wenn da etwas kaputt geht, dann die Teile die der Witterung ausgesetzt sind. Also Dacheindeckung, Unterspannbahn, evtl. noch Lattung. Teile die vor der Witterung geschützt sind halten fast schon ewig. So ein Dachstuhl kann auch nach 100 Jahren noch funktionieren. Schäden am Dachstuhl selbst gibt es normalerweise nur dann, wenn Schäden an der Dacheindeckung o.ä. nicht repariert wurden, und dadurch die "Witterung" bis in den Dachstuhl vordringen kann.

Aber irgendwie fühle ich mich in meiner ersten Einschätzung, dass wir uns mit dieser Diskussion keinen Nobelpreis verdienen werden, bestätigt. Wir drehen uns langsam im Kreis und diskutieren Selbstverständlichkeiten.

 

Also sind es am Ende einzelne Segmente? Wenn man mal von PV ausgeht, dann ist deren Revisionierbarkeit grauenvoll, wie so ziemlich alles was auf dem Dach zusätzlich montiert wird. Risse, Frostabplatzungen oder ähnliches ist nicht erkennbar, wenn es verdeckt wird. Ein Schaden lässt sich eher spät als früh erkennen. Da stellt sich dann die Frage, ob die Forderung nach einem anderen Unterdach nicht sinnvoll wäre. Etwas, was "Sicherheit" bietet. Da wären wir aber wieder beim Thema Bauphysik und schon fallen viele Konstruktionen flach, gerade ältere Dächer. Wäre nur mit Planung und Sanierung realisierbar. Da frage ich mich dann, welchen Nutzen es auch immer hat was du vor hast.

 

Kann es sein das du auf jeden Ziegel eine kleines PV-Panel aufkleben willst? Mir fällt sonst nix ein was auf jeden Ziegel wirkt und montiert werden kann.

5000 kleine Satschüsseln oder Blumentöpfe werden es wohl nicht sein.

 

Mangelhafter Brand, beschädigung beim Eindecken/Transportieren, ungenügend Hinterlüftung/Belüftung. Das sind zumindestens die Dinge, die mir mehr oder minder bekannt sind. Gibt sicherlich noch andere Faktoren.

 

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