Hallo ! ich bin auf dieses Forum gestossen, weil ich mir Antworten bei meinem bevorstehenden Bauprojekt erhoffe. Wir kaufen unser Nachbargrundstück, um unseren Garten zu vergrößern. Zu dem Grundstück gehört auch ein Haus von 1911 (1 Gewerbe, in Betrieb, 2 Wohnungen, leerstehend) mit deutlichem Renovierungsstau. Die Wohnungen sollen renoviert werden und vermietet. An einen eigenen Einzug denken wir nicht. Der jetzige Energieverbrauch ist eine Katastrophe. Es gibt eine Ölheizung aus den 80er Jahren, Gas liegt auch im Haus, aber nicht in beiden Wohnungen. Meine erste Frage: Was wäre besser, eine neue Ölheizung (evtl. Brennwerttechnik) oder jede Einheit mit Gasthermen ausrüsten ? Meine zweite Frage: ich habe viel gelesen über das Dämmen der obersten Geschoßdecke und des Daches. Allerdings ist mir dabei auch regelrecht übel geworden von dem Schimmel und Schwamm, den man sich dabei ins Haus holen KANN. Was meint Ihr ? Würdet Ihr oberste geschoßdecke und Dach dämmen, evtl. Zwischensparrendämmung ? Ich bedanke mich schon jetzt für Eure Antworten und hoffe, hier gut aufgehoben zu sein.
Warum keine zentrale Gastherme? Letztendlich ist das auch ein abrechnungstechnisches Problem, und natürlich eine Frage der Kosten. Eine klare Trennung hat den Vorteil, dass sich die Kosten leichter zuordnen lassen. Eine zentrale Therme hat geringere Investitionskosten zur Folge. Obere Geschossdecke dämmen ist Pflicht. Das wäre also die Mindestanforderung. Je nach Nutzung des DG kann es aber sinnvoller sein eine Zwischensparrendämmung zu realisieren. Fachgerecht ausgeführt sind beide Möglichkeiten problemlos
hallo dafür gibts lösungen speziell für jede bestandssituation ist halt nix für bastelwastel der mal schnell den u-wert rechner anwirft und hurra schreit weil er meint die bauphysik jetzt auch kapiert zu haben. gruss aus de pfalz
Oberste Geschoßdecke und ein Teil der Dachfläche - so wird ein Schuh draus oder Dachfläche dämmen und Geschoßdecke ungedämmt lassen. Wie aber schon gesagt wurde, deine oberste Geschoßdecke muss eh gedämmt werden. Entsprechende Nachrüstpflicht, die dürfte auch Holzdecken von Bj 1911 betreffen. Am Ende muss da ein entsprechendes Konzept her für eine Dachsanierung. Wobei ich kein Fan von nur ZW-Dämmung bin.
Beischeidene Laienkenntnis: Nein, Holzbalkendecken trifft jene Pflicht grundsätzlich nicht. Die gelten (unabhängig von ihrem tatsächlichen Wärmedurchgangswiderstand) als bereits ausreichend gedämmt. Trotzdem würde ich die Dämmung dort deutlich zu verbessern suchen! Was die Heizung angeht: Technisch wäre Zentralanlage zu bevorzugen. Allerdings hat man dann als Vermieter das Zahlungsausfallrisiko (bezüglich der Heizkosten) an der Backe. Ist also eine Abwägungssache.
Julius, hatten wir die Diskussion nicht schon mal? Ich meine mich zu erinnern, dass dies ab 1930 galt, oder verwechsel ich das schon wieder mit den scheiß Betondecken Ich schau mal nach...
"Gedämmt" ist die Geschossdecke oder das darüber liegende Dach, wenn sie mindestens über eine durchgehende, allenfalls durch Balken oder Sparren unterbrochene Schicht eines Dämmstoffes verfügt. Die oberste Geschossdecke gilt auch als gedämmt, wenn sie dem Mindestwärmeschutz nach DIN 4108 (Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden), Teil 2 (Mindestanforderungen an den Wärmeschutz) entspricht. Bei massiven Deckenkonstruktionen, die seit 1969 errichtet wurden, und bei Holzbalkendecken aller Baualtersklassen kann man davon ausgehen, dass sie diesem Standard entsprechen. *hust* Ist der entsprechende Auszug aus der EnEv 09.
hallo da irrst du aber gewaltig. denk mal an die alten holzbalkendecken mit fehlboden und gusswerkschlacke als dämmung. gruss aus de pfalz
Guten Morgen ! Erstmal vielen Dank an die fleißigen Antworter !! Die gleichen Gedanken zu meinen gestellten Fragen habe ich mir auch schon gemacht. Zentrale Heizung birgt natürlich immer das Risiko, dass Mieter sich ihrer Zahlungspflicht entziehen. Andererseits ist unsere Wohngegend kein Problemviertel, sodass ich eigentlich mit soliden und solventen Mietern rechne, Aber wie man so schön im Ruhrgebiet zu sagen pflegt: Du guckst den Leuten nur vorn Kopp !. Dämmung: Wenn man sich die Videos im Internet anschaut, sieht es voll leicht aus. Wahrscheinlich ist es aber nicht so leicht, wenn es fachgerecht, dauerhaft und nachhaltig gemacht werden soll. Wer führt es denn solide aus ? Dachdecker ? Malerbetrieb ? Ich wäre demnächst in den nächsten Baumarkt marschiert, hätte diese Rollen mit Mineralwolle, Folie und Kleber geholt und hätte losgelegt.Wohl keine soo gute Idee.. Das Problem mit der Schimmelbildung entsteht doch dann, wenn es kalt und feucht ist und keine Luftzirkulation stattfindet. Kann man nicht so dämmen, dass man an den Rändern ungedämmte Flächen lässt, wo Luftaustausch stattfindet ? Wenn ich einen nassen Waschlappen in eine Plastiktüte packe, diese verschließe, schimmelt der doch dann auch recht bald. Der Dachboden ist über eine ausziehbare Treppe erreichbar, die mit einer Klappe in der Decke verschlossen ist. Wahscheinlich auch seit 1911 nicht erneuert...Wahrscheinlich zieht die meiste Heizenergie durch die Klappe ab. Wahrscheinlich lachen sich die Experten hier über meine Naivität kaputt, aber lieber tausendmal dumm gefragt als gleich von Anfang an alles falsch zu machen.
wenn du jemanden suchst, der das plant/baut, achte auf - anschluss luft-/feuchedichte ebene an putz - lage des taupunkts (dämmdicke und lage der dämmung - oben) usw ... und mach dich selber a bissi schlau: forensuche "abgesoffene dächer" u.ä.
Das Problem sind nicht nicht die paar Bahnen MiWo die man zwischen die Sparren klemmt (nicht stopft), sondern die Details. Es genügt ja wenn an einer kleinen Stelle Schimmel entsteht. Die Klappe in den Dachboden ist auch kritisch. Natürlich verliert man dort Wärme, was aber noch schlimmer ist, die warme (feuchte) Luft trifft dort oben auf kalte Stellen und kondensiert dort. Das kann funktionieren so lange da oben ständig Sturm herrscht, der trägt die Feuchtigkeit aus dem Dachboden hinaus in´s Freie. Entfällt dieses Zwangslüftung, dann sieht es ganz anders aus. Gruß Ralf