Vorschläge zum Bungalow-Grundriss

ja.

zur berufsaufgabe eines architekten gehört halt,
nicht nur wände und häuser malen, sondern auch
wohnideen kritisch, manchmal sehr kritisch zu hinterfragen.

 

So isses!

Und sei es nur, daß der BH am Ende feststellt, daß er mit seiner Vorstellung goldrichtig liegt. Auch gut.

Aber einfach nach Schema F (Bauherr gibt etwas vor, Planer malt entsprechend) zu arbeiten ist nicht die aufgabe eines Architekten. Das bekommt man beim "Berater" im Musterhauspark. Und davon wollen wir uns nun wirklich deutlich unterscheiden...

 

Totally agree, aber ihr müsst doch zugeben, dass es irgendwo auch eine Grenze der Hinterfragung gibt. Da kommt nun ein Bauherr zu Euch und sagt: "Entwirf mir mal ein Bungalow aber ohne Gäste-WC, weil ich nie Besuch bekomme. Kinderzimmer brauche ich auch nicht, weil ich keine habe und der Wiederkaufsverwert interessiert mich nicht, weil ich keine Erben haben". Dann würde ich mir als Bauherr schon verbitten, wenn ich Dir erklären soll, warum mich keiner besuchen mag und Du mir möglicherweise noch einen guten Invitro-Spezialisten empfehlen kannst, weil man das mit der Kinderlosigkeit ja auch ändern kann ...

Ich glaube, manche Dinge muss man einfach als feste Randbedingungen hinnehmen. Dass die Bude dann nach objektiven Kriterien nicht optimal ist, steht außer Frage.

 

Kein Gäste Klo? Naja...bitte. Niemals (selten) Gäste? Auch gut.

Aber was den "Wert" anbelangt, so würde ich schon versuchen etwas "Schönes" zu entwerfen. schließlich wird das Bauwerk ja in der Landschaft stehen und wenn's dann heißt "das der Architekt XY entworfen" kann das eher neuen Aufträgen (Thema Referenzobjekte...) abträglich sein.

Einen gewissen gestalterischen Mindeststandard will man einfach sicherstellen. Wird diese Schmerzgrenze nach untetn überschritten, steht es ja dem frei selber zu entwerfen (siehe hier) und als Architekt sich von diesem Projekt zu verabschieden.

Was mir nicht in die Birne will ist, daß offenkundig genug Geld für den Erwerb von 2 Grundstücken da ist, nicht jedoch für einen guten und funktionierendn Grundriss/ Entwurf....komisch ....

 

Ist schonmal vollkommener nonsens. Denn ein Gäste-WC ist ja im Regelfall nicht nur hochexclusiv den Gästen vorbehalten, sondern "darf" zumeist auch von den Bewohnern mitbenutzt werden. Derer gibt es im vorliegenden Gemälde offenbar mehr als einen, anders kann zumindest ich mir die zwei Schlafzimmer mit je einem Doppelbett nicht erklären. Bei 2-4 Erwachsenen Bewohnern ergibt möglicherweise sogar ohne Besuch ein zweiter Abort einen Sinn. Da könnte nämlich der zweite (dritte, vierte) Bewohner ungestört urinieren, duschen oder zähneputzen, auch wenn der erste aus gesundheitlichen Gründen den ganzen Tag auf der Schüssel verbringt.

Was man nicht hat, kann hinzukommen. Bei Kindern geschieht das bisweilen vollkommen unbeabsichtigt und überraschend... Insofern wäre m.E. schon zu ergründen, ob "wird auch keine geben" nur der Plan ist, der schiefgehen kann - oder ob es vielmehr "wirklich" ausgeschlossen ist, bspw. wegen Zeugungsunfähigkeit oder aufgrund einer homosexuellen Lebensgemeinschaft.

Mir war so, als wäre die Dienstversetzung von Lehrern (die ja häufig Landesbeamte sind) schnell und einfach möglich. Und sofern "Nähe von Bremen" Niedersachsen bedeutet, wäre da bei einer Versetzung von "in der Nähe von Bremen" nach A wie Aurich bis Z wie Zorge ein relativ weiter Weg zu überbrücken. Es wäre also gerade in diesem Beruf durchaus denkbar, dass ein Verkauf naheliegend bis erforderlich wäre. Auch vor dem Tod. (Oder auch "kurz vor dem Tod", zur Finanzierung eines schöneren Pflegeheims...)

 

Nochmal kurz meine Meinung zum Grundriss, falls der TE noch mitliest.:

Die Funktionszuordnungen auf dem Grundstück und im Haus sind willkürlich und unlogisch.
Es geht wesentlich besser.

Der Bauherr hat Prioritäten, die aber in diesem "Entwurf" nur schlecht umgesetzt wurden.

 

Oooch, nur weil mal ein anderer Lebensentwurf Basis sein soll, kann man doch trotzdem was draus machen, oder nicht?
Sowas sieht man als Herausfordung zum Umsetzen ...

Tonne kicken - sehe ich nicht so, es wird eigentlich recht kollegial miteinander umgegangen.
Allerdings ist das Thema 'mein Architekt' doch sehr speziell, da es innerhalb dessen verschiedenste Konstellationen geben kann, nicht jeder der schreibt 'mein Architekt' hat auch einen auf seiner Seite. Und wenn doch, gibts dann auch noch Bauherren, die nicht unbedingt flexibel auf andere Entwurfsvorschläge reagieren, weil sich Ihre Entwufsidee schon im Hirn festgesetzt hat,
oder aber, weil deren Wohnauffassung etwas anders ist, als der Usus der breiten Masse.

Du scheinst zu letzterer Kategorie zu gehören, also etwas 'eigenbrötlerisch' zu sein (sorry, nicht falsch verstehen, ich meine das im Sinne von etwas 'individuell'),
das wurde hier nur hinterfragt, weil es nicht ins Muster passt.
Wenn du trotz allen Hinweisen/Anmerkungen so leben willst - why not? Du zahlst es ja auch.

Da bleibt deinem Architekten eigentlich nix weiter übrig, als sich deinem Wohnwunsch zu unterwerfen.

Damit meine ich aber nicht 1:1 übernehmen, sondern grobe Schnitzer zu eliminieren.
Wie zB die gefühlt ellenlange Flursituation mit den 45° Ecken, das das sollte (rein handwerklich) besser gelöst werden,
auch wenn der Grundgedanke beibehalten wird.

Auf so diverse Eigenheiten sollte Rücksicht genommen werden, so sie denn partout so gewünscht sind.
Ich würde Dich zB fragen, was das zweite Schlafzimmer direkt am Hausein-/-ausgang für einen Sinn macht.

Natürlich geht mich das nix an, aber wenn jemand ganz gezielt sowas möchte,
würde ich mir denken: Warum?
Als zweites würde ich denken, ok, der will das so, nehme es sportlich und versuche einen Grundriss hinzubekommen,
wo in direkter Nähe zum Hauseingang ein Schlaf-Gästezimmer, whatever, halt ein 3x4m Raum ist.
Allerdings hätte dann dieser Raum zumindest einen Zugang zu einem eigenem Gäste-WC.

Die Konstellation, wie sie jetzt ist, ergibt keinen Sinn, sie ist sogar widersprüchlich, weil:

- 2 Schlafzimmer, eins davon neben der Haustüre, dabei aber nur 1 WC auf der Etage.
- einerseits scheut man Nähe (keine Gäste/Kinder etc), anderseits ein zweites Schlafzimmer ohne eigenes WC,
damit gibt der Bauherr sein Privatbad frei, was in meinen Augen dann doch recht freizügig ist,
und so gar nicht zum Wunsch nach Distanz passt.

Aber vielleicht ist das zweite SZ neben dem Hauseingang auch einfach nur ein möblierter Platzhalter
für ein Zimmer/Büro weissdergeier (ZBV). Das sollte aber dann auch so rübergebracht werden.

Wollte keinen Roman schreiben, sondern nur mal versuchen anzureissen, was da so für Gedankenspiele ablaufen könnten,
bevor man zum Ziel kommt.

Zurück zur Eingangsthematik, ich habe hier noch nie erlebt, dass ein in sich schlüssiger Entwurf in die Tonne gekickt wurde,
im Gegenteil, es kamen meist positive Kritiken.

lg trekkie

 

das war deine einladung in #1. das hast du auch bekommen, aber anscheinend ist es dir auch nicht. wenn du kritik nicht verstehst, gehst du am besten zum nächsten ponyhof.

 

als lehrer solltest du die wesentlichen kritiken erkennen, um selbst zu sehen, ob dein grundriss auf dem richtigen weg ist. mit blumigen worten und ein bisschen wände hin und her schieben wird er nicht besser.

um beim lehrer zu bleiben - im studium wäre ein mangelhaft für diesen entwurf die best mögliche zensur gewesen, die ich damit hätte erzielen können.

 

Ich bin sehr froh über jeden Aspekt, der von meinem Architekten hinterfragt wurde.

Irgendwie vermute ich einen Zusammenhang zwischen Deiner Einstellung und dem nicht benötigtem Gäste-WC...
Mindestens für diejenigen, die in Deinen Augen hilfreiche Aspekte gegeben haben, wäre der aktualisierte Grundriss sicher interessant.