HILFE - Haus bricht zusammen?

Diskutiere HILFE - Haus bricht zusammen? im Sonstiges Forum im Bereich Sonstiges; :yikes Bei dem 1999 erbauten Haus meiner Eltern (Hanglage mit Keller-EG-DG) kam es gestern um 22:30 Uhr für etwa 30 Sekunden zu extrem starken...

  1. #1 Matthias Hitzl, 16.02.2003
    Matthias Hitzl

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    :yikes
    Bei dem 1999 erbauten Haus meiner Eltern (Hanglage mit Keller-EG-DG) kam es gestern um 22:30 Uhr für etwa 30 Sekunden zu extrem starken Knister- und Knarzgeräuschen in der Küche (EG).
    Die Geräusche waren so heftig und erschreckend, dass meine Eltern zunächst an ein kleines Erdbeben dachten. Allerdings konnte die Geräuschquelle nicht richtig geortet werden. Es war so, als kämme es von allen Seiten, von oben und von unten. Mein Vater meinte, alle Bodenfliesen würden sich heben. In der Decke waren die Geräusche derart, dass man dachte, alles würde zerspreißeln. So als ob die Bretter jeden Moment zersplittern würden.
    :yikes
    Die Außentemperatur war nicht besonders niedrig: - 7° C (es war oft schon kälter). Auch eine Schneelawine vom Dach kann definitiv ausgeschlossen werden.

    Da letzten Winter Wasser im Keller eindrang (der Bauunternehmer ist übrigens pleite), wurde das Erdreich von einer anderen Firma an der Außenmauer ausgehoben und neu abgedichtet. Außerdem wurden mehrere Drainagen verlegt. Seither keine Wasserprobleme mehr.

    Aber nach dem "Beben" wurde folgender Schaden entdeckt: In der Küche ein relativ starker Riss an der Außenwand (innen, am Eck zu einer Innenmauer, genau da, wo außen im Frühjahr der Aushub gemacht wurde). Außen und im gegenüberliegendem Zimmer sieht man nichts. Im DG sind auch keine Schäden zu sehen.
    Wer kann sich die Geräusche erklären? Was geht da vor sich? Stürzt das Haus bald ein? :yikes
     
  2. mls

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    worst case ...

    alles gemauert, schlappe streifenfundamente, bio-dynamische decken (holz? ziegel?) ??
    keine statik - wofür auch ??

    beanspruchung aus einseitigem wasser, abgrabung und unterschiedlicher bettung ??

    das soll schadensfrei bleiben ??
     
  3. #3 Matthias Hitzl, 16.02.2003
    Matthias Hitzl

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    Bahnhof

    Danke für die schnelle Antwort!
    Verstehe aber (fast) nur Bahnhof.
    Woher könnten die starken Geräusche denn kommen?
     
  4. Ebel

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    Den Schaden würde der Bauherr ja sicher in Kauf nehmen, aber seine eigentliche Frage, ob mit diesem und noch einigen weiteren Schäden dann Ruhe ist, kann von hier aus nicht beantwortet werden. Das muß ein Statiker vor Ort klären, ob und wenn welche Maßnahmen ggf. erforderlich sind, um die Stabilität des Gebäudes zu garantieren.

    Wenn das Haus erst 1999 erbaut wurde, kann man ja die in der Statik angenommen Voraussetzungen (die ja vorhanden sein dürfte) mit den tatsächlichen Verhältnissen vergleichen.

    Noch ein Zusatz für evl. Mitleser: In vielen Bereichen des Bauwesens ist eine 3-fache Sicherheit gefordert - also ggf. nicht über den Umfang von Empfehlungen wundern, wenn das Haus noch steht - aber nur mit 1,1-facher Sicherheit.
     
  5. Ebel

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    Sicherheitshalber noch eine Ergänzung für Billig-Fans, die vielleicht denken, soviel Geld habe ich nicht um mir überflüssige Sicherheit zu leisten.

    In diesen Sicherheitsfaktor sind die Erfahrungen von Jahrhunderten eingeflossen. Da sind fast alle Unzulänglichkeiten darin, die dem Statiker unbekannt sind und die vielleicht sogar die Sicherheit auf tatsächlich 1,05 drücken. Oder sogar unter 1 und dann kommt es zum Einsturz. Und der Faktor 3 ist ein Kompromiß zwischen notwendiger Sicherheit und Kosten: Bei 3 ist zu rechnen, daß 99 % aller Bauten (nicht hauen, wenn der Zahlenwert nicht stimmt) nicht mit Schäden zu rechnen ist. 100 %-Sicherheit gibt es nicht.

    Beispiele für die Unsicherheiten: Holz ist ein Naturbaustoff mit einer großen Schwankungsbreite der Eigenschaften. Welche Daten von Holz soll man nun nehmen: die schlechtesten oder welche? Ein Gebäude ist ein statisch unbestimmtes System, aber bei der Statik muß man so tun, als ob es ein statisch bestimmtes System ist. Beispiel ein Tisch mit 4 Beinen. In der Regel kippelt solch ein Tisch, weil die 4 Beine nicht die erforderliche Länge exakt haben. Für welche Kräfte soll man nun welches Tischbein bemessen - abgesehen davon, daß man ja nicht weiß, wie der Nutzer den Tisch belastet. Also muß man mit dem ungünstigsten Fall rechnen.

    Und die ursprüngliche Frage des Fragestellers zeigt ja, daß bei Änderungen der Voraussetzungen der Sicherheitsfaktor nicht reichen muß.
     
  6. mls

    mls Bauexpertenforum

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    klarstellung!

    zu beschriebenen schäden kommt es aus sicherheitstheoretisch aus 2 gründen:

    1.
    sicherheiten in dieser grössenordnung sind, vereinfacht ausgedrückt, unwahrscheinliche übereinstimmungen von optimalstwerten der baustoffe, lasten, rechenmodelle usw.
    2.
    sicherheiten im bemessungskonzept sind immer bezogen auf standsicherheit (wie der name schon sagt), nicht auf gebrauchstauglichkeit (freiheit von störenden rissen, verformungen, etc.)

    wenn aber durch irgendwelche überlastungen erhebliche störungen der gebrauchstauglichkeit auftreten, ist zwingend die standsicherheit zu untersuchen, weil sich die der dimensionierung der bauteile zugrundegelegten statischen systeme geändert haben können (einfaches bsp.: fundamentverdrehung, wand stellt sich schief, deckenbalken fällt ´runter...)

    deshalb gehört in solchen fällen der statiker auf die baustelle.
     
  7. TAMKAT

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    ich denke es hat unmittelbar mit der ausschachtung, neue Isolierung, und Drainage zu tun.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass für die Drainage zu tief ausgeschachtet wurde, und das es sich nun rächt. Ich würde auf jedenfall einen Sachverständigen ranholen, es muß hier dringend geprüft werden, ob die Standsicherheit des Hauses noch gewährleistet ist. Und es muß festgestellt werden wodurch der Schaden verursacht wurde.

    TAMKAT
     
  8. #8 Matthias Hitzl, 16.02.2003
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    Riss in Bodenplatte durch Absenkung?

    Nach dem ersten Wasserschaden (Frühjahr 2002) wurde laut Gutachter schon ein Riss in der Bodenplatte vermutet.
    Bisher gabe es durch die Kellerabdichtung an der Außenmauer und den Drainagen aber keine weiteren Probleme.
    Könnte sich das Haus abgesenkt haben und dieser evtl. Riss sich erweitert haben?
    Müsste sich ja spätestens im Frühjahr 2003 beim Tauwasser zeigen ...
    Wie gesagt: Außer in der Küche sind keine Schäden erkennbar.
    Der Keller ist gefliest. Da müsste man doch sehen, wenn die Bodenplatte (evtl. noch weiter) gerissen wäre?
     
  9. haera

    haera Gast

    :cry :boxing

    hat schon mal jemand über Grundbruch nachgedacht?

    Was ist Grundbruch? Probst hats einleuchtend erklärt: ist wie wenn Du in weiche Hundescheiße trittst ... nicht zum Lachen, nur zur Veranschaulichung.

    Aufgraben und mit Kanalklinkern untermauern, der Sanierer hat möglicherweise was übersehen und einen Fehler gemacht!
     
  10. #10 Matthias Hitzl, 18.02.2003
    Matthias Hitzl

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    Grundbruch???

    Trotz Probsts Erklärung: :wow

    WAS in aller Welt ist Grundbruch??? :confused:
     
  11. #11 Thomas Praefcke, 18.02.2003
    Zuletzt bearbeitet: 18.02.2003
    Thomas Praefcke

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    Grundbruch ist, wenn die Gründung endgültig versagt.... Dies kann vorkommen, wenn der Boden Weichschichten enthält. Um mal einen nicht so stinkenden Vergleich zu nehmen: Wenn man sich auf einen voll aufgepumpten Gymnastikball setzt gibt es leichte "Setzungen". Ist der Ball nun ggf. schon etwas spröde und die Belastung zu gross geht es ziemlich radikal einen halben Meter runter - es ist eben zum Bruch gekommen....

    Dann gibt es noch den "hydraulischen Grundbruch". Dieser tritt ein, wenn der Auftrieb von Grundwassers das Gewicht des Gebäudes überschreitet - da geht es also aufwärts.
     
  12. Gast

    Gast Gast

    Rate mal mit Rosenthal

    Na, das verstehe wer will. Sie gehen jetzt sofort zu einem Gutachter, der in diesem Fall entweder ein vereidigter Sachverständiger oder ein Prüfingenieur sein sollte.
    Punkt, DANNACH können wir hier rumraten, was es gewesen sein könnte.
    MfG
    E. Brunn
     
  13. Gast

    Gast Gast

    Grundbrucheintragung

    @donhitzl:
    Wir mußten damals eine Grundbrucheintragung vornehmen, beim Notar. Verstanden habe ich das auch nicht gans.
     
  14. #14 bauhexe, 20.02.2003
    bauhexe

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    Hol Dir jemanden ins Haus der was davon versteht, z.B einen erfahrenen Statiker. So was muß man / frau sich angucken, besser auch jemand anderen als beim letzten Mal. Vereinbare Stundenhonorar für Besichtigung, alles weitere kannst Du dann besprechen.
     
  15. jetter

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    Wenn man

    alle Meinungen liest und einem was an dem haus und seinen Einwohnern liegt, muss man wohl zu dem Schluß kommen:
    Man kommt um einen Vorort-Termin mit einem Fachmann ("vereidigter Sachverständiger oder ein Prüfingenieur "/"besser auch jemand anderen als beim letzten Mal") nicht umhin.
     
  16. #16 bauhexe, 20.02.2003
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