Estrich senkt sich ab - Wieviel ist erlaubt / gibt es Toleranzen?

Diskutiere Estrich senkt sich ab - Wieviel ist erlaubt / gibt es Toleranzen? im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo geschätzte Bauexperten, wir haben ein Problem mit dem Estrich im Badezimmer unseres EFHes. Pro Stockwerk wurde, m.W. ohne Fugen, also...

  1. #1 MichaelOF, 06.03.2014
    MichaelOF

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    Hallo geschätzte Bauexperten,

    wir haben ein Problem mit dem Estrich im Badezimmer unseres EFHes.

    Pro Stockwerk wurde, m.W. ohne Fugen, also am Stück, Anhydritestrich eingebracht. Im Stockwerk, in dem sich das Bad befindet, war die Aufbauhöhe 10cm Trittschall und 5 cm Estrich, also 15 cm insg. 15 cm deshalb, da unter dem Estrich, zwischen der Trittschalldämmung, die Rohre für die Lüftungsanlage (Passivhaus) verlegt wurde.

    Soweit ich das 2010 bei Einbringen des Estrichs gesehen habe, hat die beauftragte Firma weisse styroporartige Plaltten flächendeckend verlegt, nach Bedarf so zurecht geschnitten, dass diese um die Lüftungsrohre herum "passten". Zusätzlich wurde eine Schüttung eingebracht, um die Hohlräume etc. auszufüllen. Keine Ahnung was das war, sah in etwa so aus wie Sonnenblumenkerne :-)
    Darauf wurde eine schwarze Plane verlegt, Randstreifen ringsum an den Wänden und dann der Anhydritestrich eingegossen.

    Das Bad ist etwa 16 qm gross, an einer Aussenwand stehen neben der Badewanne nebeneinander eine Waschmaschine und ein Wäschetrockner.

    Seit wir eingezogen sind und logischerweise die Waschmaschine regelmässig nutzen, hat sich auf dieser Seite des Bades Stück für Stück der Estrich abgesenkt. Man sieht dieses daran, dass alle Silikonfugen ausgerissen sind, soweit ich es messen kann, etwa 5-6 mm. Zum Glück sind keine Fliesen gerissen, nur an der Aussenseite der Badewanne gelockert.

    Wir vermuten, dass die Vibrationen der Waschmaschine beim Schleudern, trotz vibtarionsdämpfender Gummifüsse und einer hochwertigen Waschmaschine mit Unwuchterkennung etc., wie eine Rüttelplatte gewirkt haben und die oben beschriebene Schüttung dadurch komprimiert wurde.

    Ich habe dazu ein paar Fragen:

    - Zum Thema Estrich-Absenkung gibt es hier ein paar Threads mit recht kontroversen Diskussionen. Ist unsere Absenkung eine Absenkung innerhalb der Toleranzen nach DIN XXXX? Oder ein Mangel?
    - Unabhängig vom Thema Mangel: Da ja z. Zt. nichts kaputt ist ausser der hässlich gerissenen Silikonfuge: Wann ist (vermutlich) Schluß mit der Absenkung? Wenn wir die Silokonfuge erneuern lassen, würdet Ihr sagen, dann ist Ruhe?

    Vielen Dank im Voraus,
    Michael

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  2. #2 ralf9000, 06.03.2014
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    Wirklich 10cm Trittschall? Trittschalldämmung staucht sich stark ca. 10-15% bei Styropor, eher 20% bei MiWo. Normalerweise wäre ein EFH-Aufbau 7-8cm druckfestes Material als Installationsebene und 2-3cm Trittschall ...
     
  3. Lebski

    Lebski Gast

    Die DIN schränkt dies nicht ein, es gibt auch zu viele Faktoren die da mitspielen. Das machen im Nachgang Sachverständige.

    Bei normalen EFH zieht man bei 5 mm die Grenze. Bei 6 mm wird aber niemand in Panik ausbrechen. Neu Verfugen wird nun halten, nach 3-4 Jahren ist das kein Problem.
     
  4. #4 MichaelOF, 06.03.2014
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    Ehrlich gesagt keine Ahnung, es war weiss und sah aus wie Styropor. Wir haben das als Einzelgewerk beauftragt, die genauen cm Masse der Aufbauhöhe haben wir einfach weitergereicht. Sie kamen vom Hersteller des Passivhaus-Kompaktgerätes, wegen der Lüftungsrohre, und dem Installateurmeister, das Kompaktgerät, die Lüftungsleitungen und die Sanitärsachen etc. gemacht hat.
     
  5. #5 Friedl1953, 06.03.2014
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    10 cm Trittschallplatten wären nun heftig und dann wäre die Absenkung eher gering einzustufen. Du solltest mal den genauen Aufbau feststellen. Welche Rohdichte hat das EPS? Wenn der Aufbau so im Dachgeschoss erfolgt ist dann würde mir aber ne Trittschalllage fehlen. Oder hat der Estrichleger allen Ernstes das ganze EPS in Trittschallqualität verlegt???? Wunder über Wunder.
     
  6. #6 Thomas Traut, 06.03.2014
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    Woher nehmt Ihr das Wissen, dass sich der gesamte Estrich gesenkt/zusammengedrückt hat? Ich würde ja eher darauf tippen, dass der beim Austrocknen geschüsselte Estrich jetzt seine Endlage eingenommen hat.
     
  7. #7 ultra79, 06.03.2014
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    Schüsselt denn ein Anhydritestrich merklich?
     
  8. #8 MichaelOF, 06.03.2014
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    Da hier mehrfach nach dem konkreten Aufbau gefragt wurde: Mir ist eingefallen, dass es eine Stelle gibt, wo man den Aufbau noch sehen kann. Im Technikraum unter dem Dach haben wir keinen Estrich, da ist dan eine Stufe zum Flur:
     

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  9. Jan81

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    Mal eine Frage:

    Bei mir z.B. kommt 8 cm Trittschalldämmplatte EPS Wlg 032 DES mit bis 5 kN/m² oder waren es bis 10 kN/m² und dann noch 2 cm Tackerplatte für Fussbodenheizung. Unter Bodenplatte kommt noch XPS.

    Aber 10 cm Trittschalldämmung ist doch normal? oder nicht. Wären bei 10-15% absenkung, dann über 1 cm? Klar da hält keine Silikonfuge.
     
  10. #10 MichaelOF, 06.03.2014
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    Uns wurde explizit Anhydrit vom Haushersteller empfohlen, da dieser laut eigener Erfahrungen mit ~180 EFH/Jahr nach oftmaligem Ärger mit Schüsseln seit ein paar Jahren selbst (wenn Gewerk über ihn als Hersteller) nur noch Anhydrit beauftragt und seitdem dieser Ärger nicht mehr vorkam.

    Darüberhinaus haben wir diese Absenkung nur im Bad, und nur an den zwei Wänden im "Einzugsbereich" der Waschmaschine. Diagonal gegenüber ist eine grosse bodentiefe Duschtasse mit Silikonfuge und gegenüber der Waschmaschine WC und Bidet an der Wand. Sämtliche Silikonfugen dort sind nicht gerissen.

    Natürlich haben wir Räume mit Laminat und Parkett, wo man ein Absenken schwer bis gar nicht merken würde. Aber im EG ist der Bereich der Küche, des Flures und des Gäste-WC mit den gleichen schwarzen Steinzeugfliesen belegt, dazu umlaufend eine aus dem Steinzeug geschnittene Sockelleiste. Und in der Kante Wand/Boden ebenfalls eine umlaufende Silikonfige. NIRGENDS irgendwas gerissen.
     
  11. #11 feelfree, 06.03.2014
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    feelfree Gast

    Ja mei, da wo die Waschmaschine ist, ist halt wie Du selbst festgestellt hast die größte Belastung. Dazu noch dicke Styroporplatten mit der geringsten Klasse an Druckbeanspruchung (100kPa), da MUSS der Estrich sich ja absenken.
    Musst halt regelmäßig die Silikonfugen erneuern.
     
  12. #12 gunther1948, 06.03.2014
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    hallo
    meines wissens werden bei trittschalldämmungen 2 maßdicken angegeben z.b. 33/30 mm.
    33 mm in der verpackung und 30 mm unter der normbelastung.

    gruss aus de pfalz
     
  13. #13 Thomas Traut, 06.03.2014
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    Wenn er zu schnell austrocknet, ja.
     
  14. #14 Gast036816, 07.03.2014
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    Gast036816 Gast

    das wird die ganz normale setzung der trittschalldämmung tsd sein. die bezeichnung auf den platten lautet 22/20 mm oder 35/32 mm. die vordere zahl gibt die plattendicke an, wenn diese ausgepackt und verlegt werden. der zweite wert ist die gestauchte unter belastung - estrich drauf, möbel und verkehrslasten. solche setzungen sind normal und nicht vermeidbar.

    die silikon fugen raus schneiden und neu machen. weitere setzungen sind nicht zu erwarten.
     
  15. Taipan

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    Anhydrit schüsselt nicht.


    Dann gibt es auch Trocknungsrisse.
     
  16. Taipan

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    Problem gelöst.


    würdest Du DAS unterschreiben? *d&r*
     
  17. #17 Gast036816, 07.03.2014
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    Gast036816 Gast

    die stauchung der trittschalldämmung ist nach 4 jahren weitestgehend abgeschlossen.
     
  18. Jan81

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    Ich brauche Hilfe bei umrechnung. Ich verstehe nicht ganz warum 100 kPa zu wenig sind.

    Die meisten Trittschalldämmung haben 5 - 10 kN/qm. So weit ich weiß, reichen in Wohnbereichen 5 kN/qm.

    Jetzt habe ich versucht kPa in kN/qm umzurechnene und das Programm im Netz sage 100 Kilopascal [kPa] = 100 kN/m² .. das kann aber nicht sein oder?
     
  19. #19 feelfree, 12.03.2014
    feelfree

    feelfree Gast

    Du hast schon richtig umgerechnet. Die 100kPa, die auf der Platte aufgedruckt sind, sind vermutlich die Druckspannung bei 10% Stauchung. Die zulässige Dauerdruckspannung (2% Stauchung) liegt wahrscheinlich eine Größenordnung darunter.
     
  20. Jan81

    Jan81

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    Ich beschäftige mich gerade wieder mit Dämmung unter dem Estrich.

    Wie viel Dauerdruckspannung (2% Stauchung) sollte man min. haben? Reiche 30 kPa? Das sind doch immer noch 30 kN/m² und ca. 3 Tonen pro qm. Irgendwie kann ich das gar nicht glauben.

    Ist es erlaub zwei Platten übereinander zu legen. Erst mal z.B. 5 cm und 3 cm und dann noch mal 2 cm Trittschalldämmung, wie z.B. bei TE.
     
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