FBH/Parkett - wie verlegen?

Diskutiere FBH/Parkett - wie verlegen? im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo, neben der grundsätzlichen Eignung von Parkett und FBH (frag 100 Leute und man bekommt 99 verschiedene Meinungen...) stelle ich mir die...

  1. matula

    matula

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    Hallo,

    neben der grundsätzlichen Eignung von Parkett und FBH (frag 100 Leute und man bekommt 99 verschiedene Meinungen...) stelle ich mir die Frage nach einer sinnvollen Verlegung...

    Parkett und FBH ist nur sinnvoll, wenn das Parkett verklebt wird - schwimmende Verlegung ist eher ungeeignet (diese Meinung ist in der Mehrzahl im Internet und Printmedien zu finden).

    Auf der anderen Seite wird geraten, Parkett im Neubau immer mit Folie zu verlegen...(wg Restfeuchte des Estrichs)

    Wie passt das zusammen bzw.wie geht das?
    Oder bezieht sich die Folienempfehlung nur auf schwimmende Verlegung??
     
  2. Lukas

    Lukas

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    Nimm ´ne Folie mehr!

    Hallo matula,

    die ewige Forderung nach Folien möchte ich mal als, in den meisten Fällen, Hosenträger + Gürtel bezeichnen.
    Technisch möglich ohnehin nur bei schwimmender Verlegung und damit eigentlich schon ad absurdum geführt.
    Es wird halt gemacht, weil es nicht die Welt kostet und die Hersteller das fordern, um im Schadensfalle nicht vom Hersteller ausgelacht zu werden, auch wenn die fehlende Folie nicht schadensursächlich war, nur weil man sich nicht an Herstellervorgaben gehalten hätte.
    Die Restfeuchte des Estrichs ist der Knackpunkt. Daran führt auch keine Folie vorbei. Diese ist mit anerkannten Verfahren zu messen, zu protokollieren und erst nach Unterschreiten der oberen Grenzwerte ist zu verlegen.

    Gruß Lukas
     
  3. matula

    matula

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    ich versteh das dann so:
    • Verkleben+Folie ist also Unsinn bzw. geht nicht (ich hatte schon die Befürchtung, dass es da zu beachtende Spezialverfahren gibt...)
    • Wenn FBH, dann Verkleben ohne Folie, aber erst wenn Estrich entsprechend trocken ist....das mit der Restfeuchte ist wenigstens mal ein objektives Kriterium ;-)

    Ich nehme an, gleiches gilt für Parkett verkleben ohne FBH, oder ist da die Restfeucht nicht so wichtig, weil das Parkett nicht den Temperaturen ausgesetzt ist und dadurch weniger arbeitet?

    Danke Lukas!
     
  4. Lukas

    Lukas

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    Die Restfeuchte

    ist immer von Belang.
    Die max-Werte unterscheiden sich nach Estrichart und ob mit oder ohne FBH.

    Bitte schön. :winken
     
  5. #5 Hendrik42, 04.01.2006
    Hendrik42

    Hendrik42 Gast

    Ich wollte nur nochmal kurz auf das "FBH & Parket nur sinnvoll, wenn verklebt" draufhaun:

    Es geht auch ohne, der Wärmedurchgangswiderstand (oder so) ist nur höher, d.h. das ganze wird noch etwas träger...

    Allerdings hat man dann den Kleber im Haus und darf den ein paar Jahre einatmen...

    Wenn also Kleber, dann ganau drauf achten, was da eingesetzt wird. Immer dran denken: in Bodennähe ist die Konzentration höher und dort halten sich die auf, die weniger davon abkönnen: Kinder.

    Gruß, Hendrik
     
  6. Lukas

    Lukas

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    Jut!

    Hallo Hendrik42,
    Dann kannste doch mit Sicherheit auch erläutern, wie sich die unterschiedlichen Klebesysteme verhalten, was so drinn ist, was wann, wie lange in welchen Konzentrationen, mit welcher physiologischen Wirkung, freigesetzt wird und eine Empfehlung abgeben.

    Ich verarbeite bevorzugt 1K-PU-Kleber, von denen ich weiß, das sie Isozyanate enthalten.
    Bis heute hat mir kein Baubiologe, oder wer sonst mit erhobenem Zeigefinger da steht, sagen können, was da genau passiert.
    So lang mir das keiner sagt, werde ich das Zeug weiter verarbeiten, da es mich ruhiger schlafen lässt, weil die Haltbarkeit unschlagbar ist.

    Sicherlich ist die genagelte Verlegung die unbedenklichere. Das macht sich aber auf Estrich sehr bescheiden und das Gejammer wegen dann unausbleiblicher Geräuschbildung habe ich jetzt schon im Ohr.

    Gruß Lukas
     
  7. #7 Hendrik42, 04.01.2006
    Hendrik42

    Hendrik42 Gast

    Ich war zwar gut in Bio und Chemie, habe dann aber doch was anderes studiert, kann Dir da also nicht sehr weit helfen. Aber zu dem von Dir genannten Zeug kannst Du ja mal unter "Korkarbeiterlunge" nachschlagen.

    "Expositionen gegenüber Isozyanaten für wenige Stunden ergaben, daß eine Konzentration im Bereich der gültigen MAK-Werte zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Atemwege gegenüber Acetylcholinaerosolen führen kann. Acetylcholin ist eine Substanz, die beim Eintreffen eines Erregungssignals von den Enden vieler Nervenfasern ausgeschüttet wird. Dieser Befund ist von großer arbeitsmedizinischer Bedeutung, da die Atemwegsüberempfindlichkeit einen ersten Schritt zur Entwicklung obstruktiver Atemwegserkrankungen darstellt. Eine länger andauernde Exposition löste ebenfalls konzentrationsabhängig eine Überempfindlichkeit der Atemwege gegenüber Acetylcholin aus. Weiterführende Untersuchungen zur lungenschädigenden Wirkung von Isozyanaten zeigten, dass verschiedene Überträgersubstanzen (Neuropeptide), die aus den Nervenfasern des Nervus vagus freigesetzt werden, wesentlich an der Entstehung von Atemwegsüberempfindlichkeiten beteiligt sind. Möglicherweise können neuartige wasserlösliche Neuropeptidantagonisten protektiv im Falle von Isozyanatunfällen verwendet werden."

    Ansonsten gute Lektüre ist:
    http://www.empa-ren.ch/ren/Projekte_Umwelt/Schadstoffemissionen von Baustoffen.htm

    und:
    http://www.hausderzukunft.at/results.html/id2780

    Aber das von Dir genannte Zeug ist wohl so richtig scheisse.

    Was mich daran erinnert, dass ich vielleicht doch mal eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschliessen sollte, denn jeder Job hat seine Risiken...

    Gruß, Hendrik

    PS. imm dran denken: Kinder haben weniger Masse und tolerieren deswegen immer erheblich weniger von dem Zeug. Alle Grenzwerte beziehen sich auf den Durchschnittsmenschen mit Durchschnittsmetabolismus.
     
  8. Lukas

    Lukas

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    ...und bin so klug als wie zu vor.

    Daß das Zeug ungesünder als Nutella ist, war mir klar.
    Aber keiner will mir sagen, was genau los ist.
    So wie ich das, mit meinem sehr bescheidenen Chemiewissen, sehe sind die Isozyanate als Härter eingesetzt.
    Das bedeutet für mich, daß es da zu einer Reaktion kommt.
    Wie sind also die Reaktionsprodukte und was wird wann emittiert?
    Immerhin wird dieser Kleber als lösemittelfrei deklariert. Ganz im Gegensatz zum Kunstharzkleber, den ich mich weigere zu verarbeiten, weil er zusätzlich noch zum Verspröden neigt, was wiederum irgendwann zu Abrissen führt.
    Den Dispersionsklebern traue ich auch nicht so recht über den Weg, da die auch nicht aus Quark und Ei bestehen, dafür aber wesentlich weniger Festigkeit entwickeln.
    Oft genug ist es nur ein Entlanghangeln an Grenzwerten. Und das auch nur immer auf einzelne Bestandteile bezogen und Wechselwirkungen nicht beachtend, zumal so ein Grenzwert in vielen Fällen irgendwann korrigiert wird oder, wie bei Isozyanaten durch die Nachweisgrenze bestimmt wird.
    Ich möchte damit nicht sagen, daß es mich nicht stört mit solch unangenehmen Dingen umgehen zu müssen.
    Es ist nur leider so, daß ich da äußeren Zwängen folgen muß, die da lauten ein möglichst haltbares Produkt zu erstellen und mit den örtlichen Gegebenheiten, die ich auf der Baustelle vorfinde in Einklang zu bringen.
    Ich glaube nicht, daß Bauherren Verständnis haben, wenn ich denen sage: Toller Estrich - raus damit - Heizung kann auch an die Wand - ich arbeite nur auf Balkenlage mit Blindboden und es wird genagelt - Versiegelung mit Leinöl - Fertigstellung min. einen Monat später.
    In meinen eigenen vier Wänden gehe ich da auch ganz anders heran und versuche, nicht zu letzt meinen Kindern zu liebe, so wenig belastend wie möglich zu bauen. Da gehe ich mir auch nicht selbst auf die Nerven mit Terminen und Vorstellungen von hundertjährigem Neuzustand.
    Wenn´s dadurch länger dauert, dann ist es eben so.

    Gruß Lukas
     
  9. #9 Hendrik42, 04.01.2006
    Hendrik42

    Hendrik42 Gast

    Sorry, ich habe leider im Moment keine Zeit, mir das näher anzuschauen. Was oft hilft ist, den englischen Begriff dafür rauszusuchen und dann damit mal zu googeln. Oder sich eine Selbsthilfegruppe zu suchen, von Leuten, denen sowas die Gesundheit ruiniert hat. Die wissen meistens ziemlich genau, wie das passiert ist. Hinterher.

    Mir reicht völlig aus, zu wissen, dass ich das nicht haben will. :-)

    Die Sachzwänge kann ich nachvollziehen. Wir waren sicher als Bauherrn auch nicht einfach, weil wir immer wissen wollten, was wo drin ist. :-) Das nervt wahrscheinlich genauso wie die Leute, die immer nur auf die Tube drücken.

    Gruß, Hendrik
     
  10. #10 Ralf Dühlmeyer, 05.01.2006
    Ralf Dühlmeyer

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  11. Berni

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    Die Unendliche...

    OT.Ja Ralf,

    hätteste den Link mal nicht gebracht. :)
    Wenn ich so lese, wo denn dieses Zeug noch so alle drin ist,

    dann überlege ich doch, ob ich mich nicht auch einer Selbsthilfegruppe für Geschädigte anschließe.

    Man kann heute aber auch keinem mehr vertrauen.
    Überall liest man, wie gesund doch Lehmputz und Estrich aus Lehmziegeln ist. Von den Befürwortern dieses Baustoffes wird immer so abfällig über "Zement-u. Anhydritpampe" geschrieben. Und wer sich das denn noch antun will.
    Die Radon-Werte betragen bei Lehm allerdings das 4-fache als bei Zement und Anhydrit. !?

    Gibt es auf dieser Welt noch irgendwo ein unbelastetes Plätzchen?

    Und welche Kenntnisse über Materialien und deren Schadstoffe setzt man bei Handwerkern und Planern vorraus?

    Gruß Berni
     
  12. matula

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    die Kleberauswahl ist ja erst der nächste Schritt. Mal sehen, was der Handwerker da vorschlägt...

    Ich denke, dass es auch bei Klebern einigermaßen unbedenkliche Alternativen gibt, dazu sehe ich das einigermaßen pragmatisch - auf Unbedenklichkeit achten ist wichtig, aber nicht ideologisch überbewerten (wenn ich dran denke was meine Eltern alles verbaut haben und in was für einem Giftkoktail ich dadurch aufwachsen musste :fleen - in den Knast sollte man Sie stecken )

    Ins Kinderzimmer kommt bei uns übrigens kein verklebter Boden
     
  13. Lukas

    Lukas

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    Was mich am meisten nervt

    ist, daß mit solchen Sachen immer wieder Panikmache betrieben wird, aber keine verwertbaren Fakten geliefert werden.

    Wenn ich hier in Berlin einmal tief Luft hole, dann habe ich einen Giftcocktail, über den ich lieber nicht nachdenke.

    Ich werde in der Männergruppe mal ansprechen, ob wir das Klöppeln nicht mal eine Weile einstellen wollen und uns statt dessen Rentierpullover stricken wollen und dann auf den Ökozug aufspringen. :D

    :winken
     
  14. OK

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  15. Lukas

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    Die Gruppe hat gelesen,

    danke Oliver,
    und findet zum empfohlenen EC1 dieses:
    Das bestätigt leider nur meine laienhafte Annahme, daß man sich an Grenzwerten entlang mogelt.
    Ich bleibe dabei, daß nur die genagelte oder geschraubte Verlegung eine Alternative darstellt.
    Alles andere ist Augenwischerei und "Kinderberuhigungstee" oder Kaufkraftabschöpfen.

    Gruß Lukas
     
  16. #16 Hendrik42, 05.01.2006
    Hendrik42

    Hendrik42 Gast

    äh, oder schwimmend verlegt, würde ich sagen.
     
  17. Lukas

    Lukas

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    Die schwimmende Verlegung impliziert Fertigparkett, das ist auch zusammengeklebt und in meinen Augen nur eine Notlösung oder Billigvariante.
    Die leimlosen Verschlüsse machen auch oft genug Ärger.
    Massivparkett schwimmend ist nicht und Massivdielung schwimmend, auf Bügel mag ich nicht, weil´s problematisch ist, wenn den Dielen einfällt, daß sie sich verwerfen wollen.
     
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FBH/Parkett - wie verlegen?

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