Anwendung der DIN 18014:2014 und/oder DIN EN 62305

Diskutiere Anwendung der DIN 18014:2014 und/oder DIN EN 62305 im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Es handelt sich um ein vorhandenes Gebäude (Überdachung auf 5+9 Stützen in einzelnen Köcherfundamenten; keine Seitenwände, Fußboden=Asphalt, L/B...

  1. #1 OLger MD, 25.04.2014
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    Es handelt sich um ein vorhandenes Gebäude (Überdachung auf 5+9 Stützen in einzelnen Köcherfundamenten; keine Seitenwände, Fußboden=Asphalt, L/B ca. 55/25m ) ohne funktionierenden Blitzschutz/Erdung.

    Auf das Gebäude soll später eine PV-Anlage, so dass hier eine Nachrüstung erforderlich ist. Ansonsten keine weiteren elektrischen Anlagen.

    Fragen:

    Braucht man neben der Blitzschutzanlage (EN 62305) auch noch eine Erdung (nach DIN 18014) ?
    Schließt eine Blitzschutzanlage eine Erdung mit ein, so dass neben der EN 62305 auch automatisch die Vorgaben der DIN 18014 gelten?
    Aussage eines Elektrikers: 'Wir machen das nach EN 62305, nicht nach DIN 18014'

    Muss z.B. das 10m Raster eingehalten werden ? Theor. möglich wär's, da Einzelfundamente.
    Müsste eine Erdung nach DIN18014 zusätzlich beauftragt werden ?

    Gruß
    Holger
     
  2. #2 karo1170, 25.04.2014
    karo1170

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    Soll die Anlage ins öffentliche Netz einspeisen? Dann TAB Versorger beachten. Damit wird auch die DIN 18014 ins Spiel kommen.

    Die EN 62305-3 findet sich im Internet, z.B. unter www. kfe. at Dort sind auch Vorgaben zur Erdung einer Blitzschutzanlage enthalten, die z.T. erheblich von der DIN18014 abweichen. Zum Beispiel hinsichtlich Materialauswahl Erder.
     
  3. Dipol

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    Wie groß ist die PV-Anlage?
    DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) Beiblatt 5:2014-02 Blitz- und Ü-Schutz für PV-Stromversorgung ist bekannt?
    Wirklich keinerlei sonstige elektrische Anlagen?

    Wohin sonst als nach Erde sollte eine Blitzschutzanlage die Blitzströme ableiten? Die beiden Normen sind im wesentlichen deckungsgleich und die wenigen Diskrepanzen bei

    • Widerstand zwischen zwei Anschlussfahnen 1 oder 0,2 Ohm
    • Frosttiefe von Ringerdern 0,5 oder 0,8 m
    • Ringerder aus NIRO oder nicht
    • ≤ 10 Ohm Erdfühligkeit oder nicht
    stellen kein wirkliches Ausführungsproblem dar.

    Erdung und PA gehören zur Elektroanlage, Installationsarbeiten an dieser sind nach NAV § 13 bei einem VNB konzessionierten Elektro- oder Blitzschutzfachkräften vorbehalten. Gegen die Errichtung einer Erdungsanlage die auch der DIN EN 62305 (VDE 0185-305) entspricht gibt es keine Einwände.

    Arbeiten an Blitzschutzanlagen sind aber speziell qualifizierten Blitzschutzfachkräften vorbehalten. Elektrofachkräfte sind jedoch per se keine qualifizierten Blitzschutzfachkräfte, weshalb für EFK ohne Zusatzqualifikatiion alle Arbeiten an Blitzschutzanlagen nach DIN EN 62305 (VDE 0185-30) tabu sind.

    Dass auch nur wenige im Blitzschutzbau tätige Firmen die Normdefinition an qualifizierte Blitzschutzfachkräfte erfüllen, ändert daran nichts.

    Erst die Bitte um Zusendung von Folien und dann trotzdem Zweifel?

    • ≤ 20 m ohne Blitzschutzanlage
    • ≤ 10 m mit Blitzschutzanlage, evtl. auch weniger
    Auf die Basisforderung der DIN EN 62305 (VDE 0185-305):2011-10 wird auch in der DIN 18014:2014 hingewiesen.

    EN-Normen sind in ÖVE/ÖNORM-Version mir Ausnahme der nationalen Beiblätter inhaltlich gleich, auf der kfe-Homepage kann ich allerdings nicht nachvollziehen, dass dort die EN 62305-3 frei downloadbar wäre.

    Auch wenn Erder vom Typ A in feuerverzinkter Ausführung zulässig sind entspricht es - unabhängig davon ob die PV-Anlage ins öffentliche Netz einspeist - fachlicher Vernunft, dass zwischen den Köcherfundamenten dauerhaft korrosionsbeständiges NIRO-Materail (V4A) verwendet wird. Siehe hierzu auch DEHN Blitzplaner Seite 141 ff..
     
  4. Dipol

    Dipol

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    Nachträglich habe ich die abgelöste Normausgabe EN 62305-3:2006 gefunden. Auf der Seite hapert es wohl etwas mit der Normaktualität. Aktuell ist die deutsche Ausgabe DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3):2011-10 der IEC 62305-3:2010 in Kraft.
     
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