Kann man mit 75 T€ ein Effizienzhaus erreichen?

Diskutiere Kann man mit 75 T€ ein Effizienzhaus erreichen? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Ausgang ist ein unsaniertes 105 m², 1,5 geschossiges Siedlungshaus aus den 50er Jahren (keine Dachdämmung, keine Kellerdeckendämmung, keine...

  1. #1 JResniz, 12.05.2014
    JResniz

    JResniz Gast

    Ausgang ist ein unsaniertes 105 m², 1,5 geschossiges Siedlungshaus aus den 50er Jahren (keine Dachdämmung, keine Kellerdeckendämmung, keine Fassadendämmung, Gasheizung von 1996)
    Wir überlegen derzeit, ob es nicht sinnvoll sein könnte direkt bei Kauf per KFW Darlehen 75 T€ in die Sanierung zu investieren. Ist es möglich solch ein Haus für diesen Betrag auf den Effizienzstandard 115 zu bekommen - ich will kein JA oder Nein, sondern nur ein paar Meinungen.

    Werte bei ökologischer Sanierung:
    Dachdämmung: 38 T€ (inkl. Gaubendämmung, lt. Gutachten Architektin)
    Fassadendämmung: 26 T€ (180 €/m², lt. Gutachten Architektin)
    Solarthermie aufs Dach: 5 T€ (lt. Gutachten Architektin)
    Kellerdeckendämmung: 5 T€ (55 € / m², lt. Gutachten Architektin)

    Wären zusammen schon 74 T€ ... kann man damit schon ein Effizienzhaus erreichen oder fehlt da noch was?

    Die Überlegung ist schlicht diese: wir müssen es sowieso tun (nur würden wir es sonst nicht in dieser Reihenfolge tun) und mit Tilgungszuschuss von 1875 € wäre es ein Zinssatz von 0,5% (auf 10 Jahre).
     
  2. Taipan

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    JA, aber NICHT so. Da geht, wenn es tatsächlich NUR um Effizienzsanierung geht, sogar mehr ... ABER NICHT SO.
     
  3. #3 JResniz, 12.05.2014
    JResniz

    JResniz Gast

    Wie denn? Also was würde man grundlegend anders machen?
    Es geht nicht nur um den Standard - wir würden z.B. sehr ungerne WDVS mit Polysterol an die Wand kleben.
     
  4. Taipan

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    Dann wahrscheinlich Nein.

    Auf jeden Fall geht es nicht, in dem man ein paar Preise für ein paar Bauteile in den Raum wirft und hofft, die Welt wird gut. Erste Massnahme ist die Solarthermie möglichst weglassen. Die zweite Maßnahme ist eine Anamnese der Bude vorzunehmen und GENAU zu ermitteln, wo die größten Schwachstellen lauern. Die Dritte Maßnahme ist, für diese Schwachstellen eine Lösung zu finden, die optimalerweise NICHTS (oder nahe dran) kostet, aber nur soviel, dass es sich immer noch in alle Richtungen lohnt. Die dritte Maßnahme ist ALLE Wärmebrücken zu berechnen und diese soweit zu optimieren, wie es irgend vertretbar ist und mit einem Wärmebrückeneinzelnachweis zu rechnen ... Das ganze machst solange, bis Du ein kfw-Effizienzhaus für 75k hast ... Dann ist aber Innen noch nix gemacht.

    Das Ganze natürlich mit Antragstellung bis zum 1.6., es sei denn Deine Architektin ist eine Energie-Effizienz-Expertin. Wenn nicht, kannstse wahrscheinlich gleich austauschen.
     
  5. #5 JResniz, 12.05.2014
    JResniz

    JResniz Gast

    Okay, danke dir!
    Die Bauteile waren nur Skizzenhaft. Wieso bist zum 1.6 - weil ab da nur noch Listenexperten zugelassen sind, oder hat das noch andere Gründe?
     
  6. Taipan

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    japp.

    Und hinterher holste Dir bis zur Hälfte des Honorars über das Programm 431 zurück.
     
  7. #7 JResniz, 12.05.2014
    JResniz

    JResniz Gast

    Danke für den Tipp, hab gerade geschaut - sie ist leider keine Energieberaterin.. also müssten wir da eh jemand anders suchen...
     
  8. #8 Sanierung2012, 13.05.2014
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    Ohne Kontrolle wird es Murx!
    Aber "nur" bis €4000.-

    Vorhaben sollte machbar sein, wobei m.E. die Kosten etwas hoch angesetzt sind, können aber vor Ort durchaus stimmen.

    Dach sollte bei Angebotseinholung günstiger gehen, je nachdem was alles gemacht wird

    Kellerdecke würde ich selbst machen

    Solarthermie würde ich auch weglassen

    Fassadendämmung kann passen (mit PS fände ich es etwas hoch angesetzt)

    Was ist mit Fenstern?

    VG
     
  9. #9 Bauliesl, 13.05.2014
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    In Deiner Zusammenstellung habe ich den Posten "Planung, Honorar" bislang noch nirgends entdeckt. Auch dafür muss man Geld in die Hand nehmen.....
    Gruß,
    Liesl
     
  10. Shanau

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    wahrscheinlich nicht, denn:

    was ist mit den Fenstern? Der Haustür?
    Was ist mit der Heizung? Für Effizienzhausstandard 115 braucht man einen bestimmten Anteil erneuerbarer Energien. Wir sanieren selbst auf kfw 115 und können zb keine Gasheizung einbauen, es MUSS Pellet oder Holz sein, ggf. geht noch Wärmepumpe. Ansonsten erreichen wir die Vorgaben nicht.

    Der Energieberater sagte uns: man kann beim Effizienzhausstandard (anders als bei Einzelmaßnahmen) bei einigen Bauteilen auch schlechter sein als die Enev fordert, aber dann muß es woanders umso besser werden, um das Manko auszugleichen.

    Wir haben 60k für ein Zweifamilienhaus (vorher - jetzt ist es mittlerweile ein Einfamilienhaus) für die Sanierung zum Effizienzhaus 115 aufgenommen und allein 24 k gingen schon bisher für Fenster und Haustür drauf. Die Summe reicht nur, wenn man sehr viel selbst macht, was beim Kfw-Sanierungsdarlehen auch erlaubt ist. Man braucht keine Fachunternehmererklärung, anders als bei den Einzelmaßnahmen. WDVS und Fenster haben wir von Firmen machen lassen. Die Fenster top, das WDVS laienhaft und von jedem Dreijährigen professioneller ausgeführt... das hätten wir auch selbst so hingekriegt. Obere Fassade dämmen wir nun selbst (Vorhangfassade).
    Außerdem muß noch unter Estrich gegen Erdreich gedämmt werden und oberste Geschoßdecke, beides machen wir selbst.
    Alles von Firmen - da reicht diese Summe nie und nimmer. Allein für die Planung wollte ein Planungsbüro 10k Euro haben, darauf haben wir dann auch verzichtet. Was nützt die beste Planung, wenn das Budget doppelt so hoch sein muß, damit alles so ausgeführt werden kann.
    Würde ich aber, wenn das Geld reicht, nicht weiterempfehlen.
     
  11. Taipan

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    QUATSCH

    Konzept überdenken

    QUATSCH. Besser als enev ... was für eine sinnlose Aussage ... Es ist für ein kfwX eine Bilanzierung gefordert, welche sich an die Anforderungen der enev anlehnt. Das Bilanzergebnis muss max. x% des Bilanzergebnisses des in der enev beschriebenen Gebäudes betragen

    QUATSCH- Allgemeinplatz auf BILD-Niveau (nicht die Creme ist gemeint)


    Zu teuer und grober Fehler - das erklärt, warum hier über den Preis und ein nichterreichen der Ziele gejammert wird.

    QUATSCH. Falscher Zusammenhang - mit einer ordentlichen Planung liegt das notwendige Budget regelmäßig um den Betrag für die Palnungleistungen niedriger ... Aber bitte weiter Stammtischparolen verbreiten.
     
  12. Shanau

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    Jaja, alles Quatsch ;)
    Werde es meinem Energieberater ausrichten. Ist ja bald wieder Stammtisch.
     
  13. #13 JResniz, 13.05.2014
    JResniz

    JResniz Gast

    Hat sich leider sowieso erledigt... obwohl wir handelseinig waren hat der Verkäufer nun, ohne uns Bescheid zu sagen, das Haus für 10 T€ mehr von einem Markler einstellen lassen... nun müssen wir wohl doch neubauen. Auf der einen Seite ärgert es mich, auf der Anderen macht es die Sache wohl leichter ;) ein Schnäppchen war es nämlich selbst vorher nicht...
     
  14. Shanau

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    Prinzipiell ist es doch keine schlechte Idee, einen Altbau zu nehmen und den dann zu sanieren. Den Sanierungskredit bekommt man auf jeden Fall deutlich günstiger als das Immobiliendarlehen. Ich würde nur drauf achten, daß das Haus zumindest in einem Zustand ist, in welchem die Sanierungskosten und der Aufwand überschaubar bleiben. Wenn man ein gebrauchtes Haus kauft, muß es dazu ja auch einen Energieausweis geben, den kann man sich zeigen lassen. Dort steht drin, welche Maßnahmen empfohlen werden/sinnvoll sind und man hat gleich eine fachliche (Energieberater) Einschätzung.
     
  15. #15 feelfree, 14.05.2014
    feelfree

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    Wenn die Welt sooo einfach wäre, .....

    Laienmeinung:
    Wenn ein Interessent irgendwelchen Papierstücken - sehen sie auch noch so offiziell aus - die von einem Verkäufer oder gar ein Makler vorgelegt werden, auch nur eine minimale Bedeutung beimisst, der hat es nicht anders verdient...
     
  16. Ananas

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    Hier bleibt zu bedenken, dass ein Energieausweis nur bedingt repräsentativ ist. Wenn (nur ein Beispiel) eine ältere Dame ein 130 qm Haus bewohnt und davon aber nur ca. 50 qm heizt, dann ist das Haus lt. Energieausweis ein Passivhaus. Andersherum kann die Energieeffizienz auch bei Klasse H liegen, wenn vorher bei Tag und Nacht auf eine Raumtemperatur von 25 Grad geheizt wurde.


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  17. Shanau

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    Hm also zumindest bei meinem Energieausweis wurde der vorherige Energieverbrauch nicht für die Berechnung herangezogen - wäre auch nicht möglich gewesen. Der Ausweis wurde allein anhand der angenommenen U-Werte der Bauteile erstellt und auf die qm hochgerechnet. Es war also ein Bedarfsausweis, kein Verbrauchsausweis. Der Bedarfsausweis war bei unserem Haus Pflicht, da vor 1977 erstellt.
     
  18. #18 feelfree, 14.05.2014
    feelfree

    feelfree Gast

    Jetzt darfst Du 3-mal raten, welches Wort mich da als Käufer misstrauisch machen würde....
     
  19. Shanau

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    "angenommen" ? :)

    War kein Problem in dem Sinne, als wir den ausstellenden Energieberater dann auch weiterbeschäftigt haben für die Durchführung der Sanierung und wir somit das Geld für eine erneute Datenaufnahme gespart haben. Des weiteren hat sich herausgestellt, daß die Dämmwerte der Bauteile doch sogar noch besser war als angenommen. Zb hatte der Energieberater nicht berücksichtigt (fehlende Infos), daß im UG an allen Innenwänden auch noch eine 3 cm Dämmung war und der Holzbau oben doch ein doppeltes Ständerwerk hatte, also die doppelte Dämmung wie angenommen. Also von daher wars keine üble Überraschung.
     
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