KfW55 + Konstruktionsaufwand bei aus Baukörper "auskragendem Raum"

Diskutiere KfW55 + Konstruktionsaufwand bei aus Baukörper "auskragendem Raum" im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Hallo Forum, als stiller Mitleser durfte ich schon einiges dazu lernen und möchte nun meine ersten Fragen stellen. Wir wollen grundsätzlich...

  1. #1 Donnerkopf, 22.05.2014
    Donnerkopf

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    Hallo Forum,

    als stiller Mitleser durfte ich schon einiges dazu lernen und möchte nun meine ersten Fragen stellen.

    Wir wollen grundsätzlich einen konstruktiv einfachen Quader, mit Keller, EG und OG wegen Kosten + gutem A/V-Verhältnis, weil Vorgabe des KfW55 Standards seitens der Gemeinde. Wie ich es der Diskussion im Gemeinderat entnommen habe, soll das wohl zur schrittweisen Umsetzung der EU-Ziele in immer mehr Gemeinden den Bauherren in Neubaugebieten auferlegt werden.

    Das Grundstück unseres Begehrens hat nur 460m² (GRZ 0,4, Überschreitung für Zuwege etc. möglich), aber unverbaubare Randlage mit West-Ausrichtung, wenn auch mit Spazierweg gleich hinterm Garten. Uns ist für die Terasse Sichtschutz und ein gewisser Schallschutz zum Nachbarn hin wichtig. Leider sind Mauern zur Einfriedung sind verboten (außer max. 120cm zu angrenzenden Verkehrswegen).

    BEF_westgrundstück.jpg

    Da wir ein Eltern-Schlafzimmer im EG wollen (Ruhe vor Kindern, Barrierefreiheit fürs Alter), kam mir die Idee, dieses als "Anhängsel" an den Hauptbaukörper zu setzen, also quasi ans große Klötzchen (ca. 8x10m) ein kleineres (ca. 4x4m) dran gesetzt, das im gemeinsam mit dem Hauptbaukörper entstehenden Innenwinkel eine sichtgeschützte Terasse erlaubt. So könnte auch als Grundbaukörper ein einfacher Quader über 3 Stockwerke bleiben, ohne wegen des Schlafzimmers auch die Grundflächen von Keller und OG vergrößern oder mit Ecken versehen zu müssen. Erlaubt wäre es zumindest, Vorgabe ist nur Flachdach + "klar gegliederter Baukörper". OG darf, muss aber kein Vollgeschoss sein.

    Fragen:

    (1)
    Da wir KfW55 erreichen müssen, îst das wegen der Verschlechterung des A/V-Verhältnisses überhaupt (zumindest ohne völlig unverhältnismäßige Mehrkosten bei Dämmung etc.) möglich ?

    (2)
    Der Baugrund ist recht lehmhaltig und bindig, aber wohl dennoch gut tragfähig. Meine Eltern wohnen um die Ecke und haben ebenfalls einzuelne nicht unterkellerte Räume, die aus dem Hauptbaukörper auskragen, ohne Setzungen oder Risse in 30 Jahren.
    Dennoch sind ja wohl Vorkehrungen gegen etwaige Senkung nötig, zusätzliche Gründung, zusätzliche wenn auch kleine gedämmte Bodenplatte, es muss erst der Keller gebaut und gedämmt, dann aufgeschüttet und verdichtet werden, es entstehe eine zweite Dachfläche, etc. Daher interessiert mich natürlich, ob so ein Vorhaben - wenigestens gaaaanz grob geschätzt - gleich zu Mehrkosten von mehreren 10.000€ führt, oder ggf. noch im vierstelligen Bereich liegen könnte, verglichen mit Realisierung gleicher Wohnfläche im einfachen Quader.


    Die Beantwortung dieser Fragen würden mir sehr helfen bei der Entscheidung für oder gegen dieses Grundstück, und ob ggf. doch mit Architekten statt GU oder Fertigbaufirma.
     
  2. Taipan

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    1. egal.
    2. kommt drauf an.
     
  3. #3 Bughandle, 22.05.2014
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    1. Wahrscheinlich möglich, aber nicht egal. Hängt von Ausrichtung und Fenstern ab, es macht auf jedenfall das Bauwerk komplexer.
    2. Aufpreis in jedem Fall > 4stellig, Abdichtung, Entwässerung, Dämmaufwand etc..
     
  4. Taipan

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    1. Doch egal, da es hier um einen Vergleich mit einem Gebäude gleicher Kubatur geht. Da spielt das A/V-Verhältnis keine Rolle und die Fenster ... um die ging es hier gar nicht ... Aber gut, wenn man Ahnung hat ...
    2. Aha Du kennst Die Situation und weisst deswgen um die Mehrkosten ... spannend. Kann aber auch fix sechsstellig werden ... kommt eben drauf an ... oder anders ausgedrückt: Kann hier aufgrund der vorliegenden Infos keiner sagen.
     
  5. #5 Bughandle, 22.05.2014
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    1. Quark, Thread lesen!
    2. wie 1., ...ich habe Mehrkosten nicht benannt... und klar, kann 6stellig werden.
     
  6. #6 Donnerkopf, 22.05.2014
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    Der von mir erbetene Vergleich bezog sich auf ein Gebäude ohne "Anhängsel", das dafür größer ist (dh insg. gleiche Wohnfläche). Wobei dann leider auch der Keller größer würde, als nötig.

    Welche Infos werden denn noch benötigt, um die Sache zumindest etwas besser eingrenzen zu können?
     
  7. #7 mastehr, 22.05.2014
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    Die Geometrie spielt für das Erreichen von KfW-55 keine Rolle. Das Referenzgebäude hat schließlich die gleiche Geometrie.

    Diese angebaute Warze mit fünf Außenseiten ist energetisch betrachtet natürlich völlig daneben.
     
  8. #8 wasweissich, 22.05.2014
    wasweissich

    wasweissich Gast

    5 aussenseiten ???:shades
     
  9. #9 Bughandle, 22.05.2014
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    fehlende Angaben
     
  10. #10 Donnerkopf, 22.05.2014
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    deshalb Frage ich ja:

    welche Angaben werden denn benötigt, um es besser eingrenzen zu können?


    Das mit dem Referenzgebäude verstehe ich nicht. Ich vergleiche einen simplen Quader mit relativ kompakten A/V Verhältnis mit einem Baukörper, der zusätzlich noch besagten Anbau hat, insgesamt aber die gleiche Wohnfläche haben soll. Durch den Anbau (mit wie korrekt angemerkt 5 weiteren Seiten mit Transmissionswärmeverlusten) verschlechtert sich doch das A/V-Verhältnis. Warum soll das zum Erreichen von KfW55 keine Rolle spielen?
     
  11. #11 wasweissich, 22.05.2014
    wasweissich

    wasweissich Gast

    habe gerade das brett vor dem kopf abgeschraubt ........ :D behaupte ab sofort 5 aussenseiten
     
  12. #12 mastehr, 22.05.2014
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    1. Links
    2. Rechts
    3. Vorne
    4. Oben
    5. Unten

    Nur eine Seite grenzt an beheizte Räume.
     
  13. #13 wasweissich, 22.05.2014
    wasweissich

    wasweissich Gast

    :think die erleuchtung kam auch so ;)
     
  14. #14 Donnerkopf, 23.05.2014
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    ich versuchts nochmal:

    welche Infos müssen denn vorliegen, damit die Mehrkosten einigermaßen eingegrenzt werden können (also +/- 10.000€ statt "zwischen 4- und 6-stellig")?

    Und wo liegt das größte potenzielle Problem dabei?

    Sollte es die Gründung und Statik sein, könnte den Raum ja notfalls einfach mit unterkellern, sofern das Mehr an Kellerfläche letztlich risikoärmer und deutlich günstiger wäre. Dann hätte die Kelleraußenwand allerdings eine Außen- und eine Innenecke mehr, da kann ich nicht abschätzen, was das für die Kosten der Abdichtung und Dämmung bedeutet.
     
  15. #15 toxicmolotow, 23.05.2014
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    Wie der eime oder Andere weiß haben wir einen Naukörper geplant, der jenseits von Gut und Böse lag, was A/V angieng. KFW55 erreichen wir dennoch. Allerdings musste die Dämmstärke des ganzen Gebäudes um 2cm erhöht werden und eine sowieso gewollte PV aifs Dach. Es ist also immer nur eime Frage des Preises.
     
  16. #16 mastehr, 23.05.2014
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    Kein Wunder, weil das A/V praktisch keine Rolle für KfW-55 spielt.
    Inwiefern wird PV bei KfW-55 berücksichtigt?
     
  17. #17 Donnerkopf, 23.05.2014
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    Dass das A/V Verhältnis fast irreleavant ist, ist sehr übertrieben. Wenn sich rechnerisch viel Transmissionsflächer ergibt, hat es ja Konsequenzen, wenn man die Werte doch noch erreichen will (s.o., z.B. mehr Dämmung + Photovoltaik für den Primärenergiefaktor. Die einfachen Würfel hier im Neubaugebiet schaffen das meist ohne Solar und nur mit LWP). Die Message ist aber angekommen, dass es mit einer überschaubaren Investition auch möglich ist, ein Anhängsel (in meinerm Fall die "Schlafwarze") zu planen.

    die wichtigere Frage - weil anscheinendes Potenzial zu finanziellem Genickbruch - hätte ich aber noch gerne etwas beleuchtet:

    Was ist es genau, dass solch ein nicht-unterkellertes Anhängsel so teuer machen kann?

    Welche Informationen muss ich entsprechend besorgen, damit die Frage nach Mehrkosten wenigstens auf +/- 10.000€ beantwortet werden kann?
     
  18. #18 mastehr, 23.05.2014
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    Das Referenzgebäude hat genau die gleiche Transmissionsfläche. Je mehr Fläche Du hast, desto mehr Dämmmaterial brauchst Du natürlich auch. Aber die Qualität des Dämmmaterials ist wiederum unabhängig von der Geometrie, wenn man davon absieht, dass es bei viele Ecken zu einem Mehraufwand bei der Verarbeitung kommt.
    Ich frage noch mal: Wie geht Photovoltaik in die Berechnung des Primärenergiebedarfs ein?
    Das hat nichts mit der Form zu tun, sondern mit Schönrechnen und der LWP.
     
  19. #19 toxicmolotow, 23.05.2014
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    Bei uns gingen (aus dem Kopf) 700kW aus der PV in die Heizung. Also ca. 30% der Produktionsleistung.

    Ob das a) stimmt und b) Sinn macht sehen wir später. Das ist wohl so individuell dass man nicht einfach so vergleichen kann.
     
  20. #20 mastehr, 23.05.2014
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    Du meinst wahrscheinlich 700 kWh.

    Handelt es sich bei Deiner Angabe jetzt um tatsächlich Daten oder Daten aus dem Energieausweis?
     
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