Bauen auf Grundstück mit Güllegrube???? Brauch dringend Hilfe!

Diskutiere Bauen auf Grundstück mit Güllegrube???? Brauch dringend Hilfe! im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; NEIN, das ist trotzdem nicht das Richtige! - Richtig wäre eine Trockensubstanz- / Eluatanalyse in Anlehnung an LAGA M20-II / TR Boden. Die...

  1. #21 peterk61, 07.06.2014
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    Die LAGA-Analyse wird zur Beurteilung der Bodenentsorgung ausgeführt. Hierbei werden häufige Schadstoffe untersucht, die meines Erachtens nicht durch Schweinemist in den Boden eingetragen werden. Die Schadstoffe und Zuordnungswerte der LAGA M20 Richtlinie sind in erster Linie für eine Grundwassergefährdung am Einbauort von Bodenaushub abgeleitet.

    Miseju geht es eher um Schadstoffe, die Pflanzen und Menschen aus dem Boden bzw. Schweinemist aufnehmen. Auf Anhieb fallen mir keine für Menschen Schadstoffe ein, die durch Schweinemist in den Untergrund eingetragen werden. Für die Beurteilung von Schadstoffen in Böden bezüglich der Wirkungspfade Pflanze und Mensch und die Vorgaben der Probenahme ist die Bundesbodenschutzverordnung http://http://www.gesetze-im-internet.de/bbodschv/anhang_2_27.html heranzuziehen. Dort genannten Grenzwerte sind toxikologisch abgeleitet. Die in der BBodSchV genannten Schadstoffe sind für Schweinemist eher untypisch.

    Wenn der Schweinemist mit Boden abgedeckt wird, so dass die Gartenpflanzen in der Bodenanschüttung wurzeln ist das Thema Schadstoffaufnahme von Pflanze und Mensch erledigt. Ohne Abdeckung sollte sicherheitshalber mit einem Schadstoffgutachter Rücksprache gehalten werden.

    Aufgrund des Schweinemistes im Boden ist jedoch mit langanhaltenden Setzungen zu rechnen.
     
  2. #22 Wiener23, 08.06.2014
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    @ Miseju
    Erzählen Sie mal, was ist denn falsch an meiner Antwort!
     
  3. #23 Wiener23, 08.06.2014
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    @peterk61
    mir fallen da doch ein paar Sachen ein, die sind aber nicht Gegenstand der Diskussion oder
    Gegenstand der ingenieurmäßigen Betrachtung in diesem Zusammenhang. Nichts was sowieso bekannt ist,
    wenn man sich mit solchen Dingen beschäftigt.
    Z.b die Bleibelastung zwischen 50-150kg/ha in den ersten 10-15cm eines deutschen Ackerbodens.
    Dazu kommen dann noch andere Gifte die weitaus giftiger sind und speziell durch Gemüse in den Nahrungskreislauf
    des Menschen eintreten. Da ist Gülle als Solches nur als lächerlich anzusehen! Und Gülle ist, wenn man sie nicht als
    Morgentee zu sich nimmt, bakteriologisch in diesem Zusammenhang gar nicht zu bewerten!
     
  4. #24 Wiener23, 08.06.2014
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    Betontechnologisch wird einfach XA1 spezifiziert, ohne jetzt nachzublättern.

    "Aufgrund des Schweinemistes im Boden ist jedoch mit langanhaltenden Setzungen zu rechnen"

    Wenn Sie so freundlich wären, warum? Und warum hat das Auswirkungen auf ein Fundament das
    im Abstand zu einer Güllegrube gebaut wird. Wie groß sind denn solche Setzungen die durch Schweinemist
    zusätzlich hervorgerufen werden? (Sie verstehen hoffentlich meine Skepzis)
    Ist das nicht nur ein Kommentar, den man sich verkneifen sollte?
    Wenn man wirklich darüber nachdenkt, "just an ass safing thing?"
     
  5. #25 Wiener23, 08.06.2014
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    ich meine Taipan!
     
  6. #26 Wiener23, 08.06.2014
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    @ Taipan
    Nicht zu vergessen dass es heute auch schon Genehmigungen für "biologische" Kläranlagen
    gibt. Man leitet durch eine abgestimmte Bepflanzung und Bodenstruktur, heimisches
    Schmutzwasser oberflächennah durch einen Prozess, an dessen Ende das Grundwasser steht.

    Mal ganz weit weg von den anderen Problemen, die eine Stickstoffdüngung mit Gülle nach sich zieht,
    Jeder Schweine- Rindermäster muß gewisse Flächen zur Verfügung haben, nicht damit
    kostengünstig Futter produziert werden kann, sondern damit die anfallende Gülle
    kostenlos und sogar mit Gewinn entsorgt werden kann!
    Soweit zu den Pseudobedenken irgendwelcher "Experten", die denken es gäbe ein
    rechtliches Problem, Gülle über die Landschaft zu gießen, es könnten sich generell abfallwirtschaftliche
    oder "Altlasten-" Probleme ergeben.
     
  7. Miseju

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    Die bodenanalyse welche wir im netz gefunden haben gibt nicht nur Auskunft über Schadstoffe wie Blei usw sondern auch über die Höhe der einzelnen Nährstoffe im Boden wie eben nitrat. Dann weiß man ja eigentlich wie nitrathaltig der Boden ist und ob es auch in 20metern Entfernung noch so ist. Und kann dann mit dem Bauunternehmen absprachen treffen. Sicher gibt es da auch Möglichkeiten zumal wir eh ohne Keller bauen möchten. Werde die Tests abwarten und mich dann mit dem Bauunternehmen in Verbindung setzten. Wären dann sicher nicht die einzigen mit nitratreichem boden
     
  8. Miseju

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    Vielen Dank für die Antworten!! Ich habe heute mit einem Nachbarn vom Grundstück gesprochen, der hat mir erzählt das die LPG den Stall damals hatte (welcher ca 10 m lang und 4 m breit) mit 2 betongüllegeuben direkt neben dem Stall. Und das vor über 20 Jahren an einer tiefen Stelle des Grundstücks vielleicht 3 m von den Gruben entfernt, gülle ca. pfützentief ne Zeit lang Stand. War wohl 1m x 1m. Dann übernahm das ein Kleinbauer (ab da war auch die Pfütze weck) mit wenig Tieren, welche zu keinem Zeitpunkt draußen auf dem Grundstück waren. Seid 15 Jahren ist da garnichts mehr. Heute ist das ganze Grundstück voll mit Unkraut, brennesseln usw.
    Der Nachbar meinte, da wir das Grundstück eh noch 50cm bis 1 Meter mit Muttererde auffüllen lassen wollen, haben wir ja dann auch mit dem alten Boden nichts mehr zu tun und das wir, wenn wir Gemüse pflanzen möchten, dies ja auch in einem Hochbeet mit anderer Erde tun können.....
    Ich werde es trotzdem mal testen lassen einfach für meinen Kopf.
     
  9. #29 Stolzenberg, 08.06.2014
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    Stolzenberg Gast

    Eine schöne und nahezu umfassende Antwort von Peter der man nur noch wenig hinzufügen muss... - Fehlt eigentlich "nur" die Biogefährdung!

    Nach BBodSchV erhält man zwar eine bessere Aufschlüsselung über die Schadstoffe wie Peter richtig sagt, aber entscheidend sind bei Dir möglicherweise im Erdreich oder in der bestehenden Bausubstanz (die zur Garage umgebaut werden soll) gebundene und mobilisierbare Salze. Dies wird über die (zudem relativ teure Analyse) nach BBodSchV nicht abgedeckt. Auch das schreibt Peter Dir!

    Eine vergleichsweise preiswerte Analyse nach LAGA wäre für die Entsorgung des Baugrubenaushubs bei Verdacht einer vorliegenden Kontamination grundsätzlich zwecks eigener rechtlicher Absicherung empfehlenswert und daher würde ich persönlich mir diesen Weg aussuchen. Anhand der elektrischen Leitfähigkeiten im Eluat wird sich Dein Grundverdacht entsprechend erhärten oder zerstreuen. - Das Thema Salze und Baustoffe wäre wie bereits von mir geschrieben Dein Hauptproblem mit dem Du dich für die Bauzeit zu beschäftigen hast!!!

    Im Falle einer gewerblichen Vornutzung ist im Normalfall darüber hinaus ein Schadstoffkataster notwendig oder zumindest empfehlenswert (vor Teilrückbau / Entkernung gegebenenfalls auch eine abfalltechnische Abnahme seitens der Kommune gefordert). Dies würde ich Dir für den Umbau des Schweinestalls auch sehr ans Herz legen...

    Peter hatte ich jetzt irgendwie überhaupt nicht auf dem Schirm, aber der zweite Problempunkt mit den Setzungen ist völlig richtig und sollte bei der Umsetzung Eurer Gartenplanung berücksichtigt werden. Die zu erwartenden Setzungen bei Verfüllung mit Stroh/Lehm kenne ich aus dem Fachwerkrückbau wenn die Freiflächen mit Abbruchmaterial verfüllt werden. "Durchaus beachtlich" trifft hier wirklich zu und ich kann mir vorstellen, dass die Auswirkungen bei Mist noch gravierender ausfallen! Die Baugrube Eures Neubaus sollte wohl hoffentlich tief genug sein. Hier stellt sich demnach primär die Frage nach der Gestaltung Eurer Kellerabdichtung.

    Gehofft hatte ich allerdings auf ein umfangreiches Statement vom anderen "Schädling" (KATMat), da ich voll in den Taufvorbereitungen stecke!

    Die üblichen in Mist / Gülle enthaltenen "Schadstoffe" können gerne auch über das Wurzelwerk in die Pflanzen aufgenommen werden. Dies ist nach meinem Wissensstand in Bezug auf die Genießbarkeit der kleingärtnerischen Erzeugnisse völlig ungefährlich. Die Analyseergebnisse werden daran wenig ändern!!!

    Wie bereits oben beschrieben wird Dir die el. Leitfähigkeit etwas über die enthaltenen Salze verraten.

    Sollte sich Dein Verdacht hier bestätigen, so würde dann eine reale Gefährdungssituation auch nur bei Erfüllung gewisser strategischer Punkte entstehen:

    1. Es sind pathogene Keime vorhanden

    2. Es gibt einen Expositionspfad

    3. Keimzahl in Abhängigkeit von der Keimart überschreiten den kritischen Grenzwert

    Da selbst eine Überdeckung mit frischem Erdreich je nach Geländestruktur und Bodengrund im ungünstigsten Falle unwirksam sein könnte (da kann Dir Peter sicher etwas zu sagen) würde ich mir dann später eine mirobiologische Untersuchung gönnen.

    Potentielle Krankheitserreger in der Reihenfolge Ihrer Gefährlichkeit wären zum Beispiel:

    1. Protozoen (Einzeller) - Cryptosporidium parvum, Gardia duodenalis, Balantidium coli und Entamoeba polecki. Bei den Gardiazysten gibt es allerdings eine recht kontroverse Diskussion bezüglich der Infektionsmöglichkeiten! Die letzten Beiden sind in unseren Breitengraden eher selten anzutreffen aber in den Tropen weit verbreitet!

    2. Bakterien - Salmonella cholerasuis, Yersinia enterocolitica, Erysipelothrix rhusiopathiae, Campylobacter jejuni, Streptococcus suis, Brucella suis und Leptospira. Der Nachweis für eine Übertragung durch Nahrungsmittel und direkte Exposition wurde erfolgreich geführt, beim Trinkwasser gestaltet sich dies aufgrund der Reaktionszeiten der Gesundheitsämter schon schwieriger...

    3. Viren - Schweineinfluenza ist zumindest nachweislich nicht über Gülle übertragbar. Ansonsten ist die Diskussion hier äußerst kontrovers. Eine Bewertung zu Viren wäre mir bei Deinem Expositionspfad zu spekulativ!

    4. Würmer - Es wird angenommen dass die Eier des Ascaris suum in der Lage sind den Menschen zu infizieren. Der Expositionspfad "Fleisch" ist hier aber ausschlaggebend!
     
  10. Miseju

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    Danke für die tolle ausführliche Antwort!
    http://www.bodenanalyse-zentrum.de/...-bodenanalyse/komplette-bodenuntersuchung.php
    So eine bodenanalyse wollte ich machen?! Ist auch garnicht teuer. Und da sind Nährstoffe sowie Schadstoffe drin. Nachdem ich nochmal mit dem Nachbarn gesprochen hatte, hat dieser mir Versichert das der Mist nur auf dem Asphalt neben der Scheune und nicht auf der Grünfläche gelagert wurde, dann siehts vielleicht mit den Setzungen schon wieder besser aus?! Jedoch stand wie 2 texte weiter oben beschrieben eine kleine Pfütze mit Gülle auf einer tieferen Stelle 3 Meter von den Gruben vor 20 Jahren. Das Haus soll auch 1 Meter höher gesetzt werden und wir bauen ohne Keller! Nur Grundplatte und Haus drauf. Aber die Baufirmen werden doch sicher wissen was zu tun ist wenn der Nitratgehalt im Boden erhöht ist. Da gibts doch sicher Schutzmaßnahmen und da wir nicht mit Keller bauen machts die Sache doch sicher auch einfacher? Bekannte haben das im Keller auch.
    Warum könnte eine Überdeckung mit frischer Erde nutzlos sein?
    Aber das mit den Krankheitserregern Gilt doch nur wenn ich die zB via Gemüse zu mir nehme oder?

    Sorry für die dumme Frage wozu dient dann dieses achafstoffkataster??
     
  11. #31 Stolzenberg, 08.06.2014
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    Deine Laboranalyse ist unsinnig! Da wäre gar keine Aussagekraft bezüglich der Salzbelastung zu entnehmen. Such Dir ein entsprechendes Umwelt- oder Baustofflabor. Analysen nach LAGA sind Standard. Selbst in einer Analyse nach LAGA kann eine Salzbelastung nur zwischen den Zeilen gelesen werden (elektrische Leitfähigkeit).
    Dein ursprüngliches Problem wird sich hingegen sicherlich nur über eine mikrobielle Untersuchung klären lassen (falls Du entsprechendes Grundwasser für die Bewässerung nimmst oder direkter Hautkontakt nicht ausgeschlossen werden kann).
    Je nach Sickerfähigkeit der Unterböden kannst Du Dir die Belastungen wieder in den neuen Oberboden ziehen (ungünstige Hanglage, Senken, etc.).
    Baugrundgutachten vor Hausbau sollte die Planungsgrundlage jedes guten Statikers sein, aber dazu können Dir die Baufachleute etwas sagen...
    Ein Schadstoffgutachten/-Kataster sagt Dir z.B. ob Deine genannte Asphaltfläche teerhaltig oder nicht teerhaltig ist. Des Weiteren wirst Du danach auch wissen, ob das Mauerwerk des ehemaligen Schweinestalls hohe Salzbelastungen aufweist oder nicht.
     
  12. H.PF

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    Baugrundgutachten ist PFLICHT! Und keine KÜR! Wird das NICHT gemacht ist das grobe Fahrlässigkeit und das wird richtig böse für den Architekten wenn da etwas passiert...

    Und nebenbei: Wie soll ein Statikus zuverlässig rechnen wenn er nicht weiß wie belastbar der Boden ist? Geht schlicht und ergreifend nicht!
     
  13. Miseju

    Miseju

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    Und was macht diese laga analyse? Es wird nach Schadstoffen gesucht wie Blei Kupfer usw aber ne richtige Auskunft über nitrathöhe nicht wirklich?
    Und wegen der microorganismen ne microbielle Untersuchung machen?
    Ok.
    Wozu ist dann das was ich im Netz gefunden hab eigentlich gut? Da steht auch das auf Schadstoffe wie Blei Kupfer usw getestet wird?
    Ein anderer Nachbar baut auf dem Grundstück Gemüse an, werd ihnen. Mal raten das zu lassen. Werde Dienstag mal rumtelefonieren Umweltamt und so.
    Will dort nur in nem Hochbeet anbauen. Will mich eben nur aufs gras legen ohne mich zu vergiften. Die bauvoranfrage ist so gut wie durch. Da fehlt noch das vom Umweltamt da gibts dann auch Aussagen zu den Altlasten ob vorhanden, meinte die Dame vom bauordnungsamt.
    Ja baugrundgutachten steht außer Frage das wird vor dem Bau gemacht.
    Also könnte das salz unser größtes Problem sein?!
     
  14. #34 Stolzenberg, 08.06.2014
    Stolzenberg

    Stolzenberg Gast

    Die elektrische Leitfähigkeit des Eluates (die mobilisierbaren Anteile) ist bei Salzbelastung oberhalb des Grenzwertes für ein unbelastetes Bodenmaterial. Du brauchst Dir folglich keinerlei Gedanken machen wenn dieser Wert nicht erhöht ist und alle Deine Ängste waren unbegründet! - So einfach ist das! Finden sich erhöhte Leitfähigkeiten (bei Dir wohl Salze aus der Gülle), so hast Du mit hoher Wahrscheinlichkeit eine undichte Güllegrube nachgewiesen und Deine Eingangsfrage stellt sich erst ab diesem Zeitpunkt! DANN kannst Du beginnen Dir Gedanken zu machen.

    Ja, für das Bauwerk an sich sind die gespeicherten Salze das Hauptproblem! - Für Dich und Deine Kinder nicht!!!

    Die biologische Fracht wäre ein Problem für Dich! Aber nur wenn Du Kontakt zu besagten Inhaltsstoffen bekommst. Dies setzt aber zunächst voraus, dass diese Inhaltsstoffe überhaupt vorhanden sind (s.o. strategische Punkte - heißen eigentlich Critical Control Points) und wenn sie vorhanden sind, dann kommt es auf wieder auf Art und Anzahl an. Um Dich einer Gefährdung auszusetzen musst Du außerdem in den betreffenden Inhaltsstoffen rumbuddeln oder betroffenes Grundwasser mit einem eigenen Brunnen fördern um damit Dein Gemüse oder Obst zu giessen!

    Das Problem ist zwar komplex, aber für Dich reduziert es sich erst einmal auf Salz / kein Salz... - Also: Wenn eine Analyse, dann eine die Du eh brauchst und die ausreichend Aussagekraft mitbringt um die Notwendigkeit weiterer Recherchen abzuklopfen. Die Zeit und Mikroorganismen im Erdreich arbeiten hier für Dich und minimieren das Expositionsrisiko. Und selbst wenn noch eine erhöhte Salzbelastung im Boden vorliegt weil es bei Euch zu wenig geregnet hat und noch keine ausreichende Verdünnung vorliegt, so hat dies mit dem Grad der Biogefährdung nichts zu tun.

    Generell kann man aber sagen, dass die Inhaltsstoffe von denen eine Biogefährdung ausgeht ihr Gefährdungspotential deutlich schneller verlieren als sich die Salzfracht verdünnen kann!!!

    Liebe Grüße aus dem Harz!
     
  15. #35 peterk61, 10.06.2014
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    Der Schwermetallgehalt, hierzu zählt auch z.B. auch Blei, des Bodens hängt von 2 Faktoren ab:

    1. Dem Schwermetallgehalt des Gesteins aus dem Boden entstanden ist und
    2. vom Schwermetalleintrag durch den Menschen, z. B. durch Klärschlammauftrag

    Die natürlichen Hintergrundgehalte variieren sehr stark. In Baden-Württemberg gibt es z. B. in der der LAGA M20 entsprechenden Verwaltungsvorschrift Öffnungsklauseln für geogene Schwermetallgehalte.

    Der anthropogene Eintrag erfolgt bzw. erfolgte bei Ackerböden im Wesentlichen durch "Düngung" mit Klärschlamm oder Baggerschlamm aus Flüssen. Diese Schlämme wiesen zumeist vergleichsweise hohe Schwermetallgehalte auf. Durch die Klärschlammverordnung wurde diese Praxis zwischenzeitlich unterbunden.

    Die Schwermetallgehalte werden jedoch in mg/kg angegeben und nicht in kg/ha.

    Gülle weist nur geringe Schwermetallgehalte auf. Die Pflanzen nehmen nur in sehr geringem Umfang Blei und andere Schwermetalle aus dem Boden auf. Schwermetalle sind im Boden weitgehend immobil.

    Meines Erachtens ist im vorliegenden primär Fall eine Gefährdung durch Krankheitserreger zu untersuchen.

    Die Setzungsgefährdung bei Böden mit hohen organische Gehalten ergibt sich aus den Kompressibilität und dem Abbau der organischen Substanz.
     
  16. #36 Wachtlerhof, 11.06.2014
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    Die ganze Diskussion mutet an, dass sämtliche Vorbesitzer und Nachbarn an Vergiftungen verstorben sind bzw. darunter leiden, alle mehr oder weniger totkrank sind und das halbe Dorf vergiftet ist. Und das alles, weil so ein "dummer" Mensch sich gewagt hat, dort mal vor Jahrzehnten Schweine gezüchtet hat.

    LG - Gisela
     
  17. #37 Stolzenberg, 11.06.2014
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    Da das Thema offensichtlich immer noch zu kompliziert beschrieben ist: Noch einmal eine kurze Zusammenfassung für den "Laien"...

    Sofern TE in der Schule gelernt hat zu lesen, zu verstehen und zu verknüpfen so hoffe ich, dass sie zu folgendem Schluss gekommen ist:

    1. Es handelt sich bei Stroh um organisches Material, welches im Laufe seiner Zersetzung an Volumen verliert! Dies könnte Sackungen zur Folge haben!

    2. Die möglicherweise im Erdreich enthaltenen und mobilisierbaren Salze bei der Bauplanung (vor allem aber bei der Sanierung) berücksichtigt werden sollten...

    3. Die enthaltenen (von TE als Schadstoffe bezeichneten) mikrobiologischen Inhaltsstoffe für eine Gefährdungssituation erstens überhaupt vorhanden sein müssten, dann in ausreichender Zahl vorliegen müssten und irgendwie den Weg zum Menschen finden müssten... - Selbst für den Laien eine ganze Menge "müssten"!

    Wenn jetzt noch jemand anmerken möchte, dass bei der Umsetzung von Mist/Stroh entstehende Gasphasen oder Fluide in meiner Betrachtung sträflicherweise unterschlagen wurden: JA! Und mit voller Absicht! - Die Texte sind bereits lang genug und im privaten Maßstab wäre dies ein wenig zu viel des Guten.

    PS: Dass dies bereits 20 Jahre zurückliegt habe ich erst nach einem Klick auf den "Antworten"-Button lesen können!
     
  18. Julius

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    Tja, man könnte beim Lesen dieser Horrorstories auch fast glauben, das Haus solle DIREKT AUF der (ungeleerten) ehemaligen Güllegrube errichtet werden (und nicht etwa 20m davon weg, noch dazu auf einer noch zu erstellenden wesentlichen Aufschüttung).
     
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